Samstag, 28. Dezember 2013

Wandern

Es zählt in diesem Lande nur,
wer wandert durch die froh' Natur.

Freitag, 27. Dezember 2013

Ringgeist - MoMa

Das Z.D.F., mein und hoffentlichg auch Ihr Lieblingssender präsentiert manchmal so eine ganz interessante Mischung aus biederem Konservatismus und aus der Rolle fallendem Styles (neu deutsch), wie ein Beispiel vom 9.11.2006 zeigte.

Schaue ich mir doch im MoMa vom Z.D.F. meine Lieblingsmoderatorin an, die Stammel-Pat und was sehe ich da, guckst du, hat sie ein schwarzes, glänzendes Blüschen an und marschiert locker plaudernd durch das Studio. Was normalerweise nie passiert, dass die Moderatorinnen ganzkörpermäßig und dazu noch seitlich von hinten gezeigt werden, genau das passiert jetzt.  Den Kollegen haut’s auch ganz mächtig aus den Socken:„Du wirbelst ja ganz schön rum:“ Seitlich blitzt ein schmaler Streifen blanke Haut über den Hosen, aha, ein Body also, den die gute da trägt. Eigentlich will sie ja nur ein bisschen das umgebaute Studio zeigen. Ist ja beim Z.D.F. immer wichtig zu zeigen, was man hat, zu betonen, was man alles macht etc.
Die Wende beim Z.D.F.? Nein, später hat die Pat sich dann umgezogen, war wahrscheinlich nur das Studioführerinnen-Outfit. So schwarz wird sie wahrscheinlich so schnell nicht mehr glänzen.

Dienstag, 24. Dezember 2013

Ringgeist - Alle Jahre wieder!

Alle Jahre wieder

erschallt das Lied der Lieder:

Gürtel enger schnallen bitte unten,

die Kosten drohen, Erlöse sind verschwunden!

Und wo sie es noch nicht sind, verschwinden sie geschwind.

So lasst die

Melodie erklingen von knappen und knappsten Dingen.

Doch bedenkt’, es gilt dabei, sie ist für unten, die Schalmei.

Damit es oben

besser geht, der Leierkastenmann die Leier dreht.

Gern hören wir dieses Lied, zeigt es uns doch den Unterschied.

Denn unten herrscht der Glauben und oben die Gewissheit süßer Trauben.

Montag, 23. Dezember 2013

Ringgeist - Eine Sekunde

Ja, auch mal wieder so ein Beitrag wie der vom 1.11.2006, der nichts an Aktualität eingebüßt hat.

Der durchschnittliche Deutsche ist ein bisschen zu dick, bewegt sich zu wenig und hat irgendwann in der Regel eine Herz-/Kreislauferkrankung. So geht es durch die Presse.
Das allein ist nur die halbe Wahrheit. Er fürchtet sich nämlich auch vor BSE und dem Waldsterben. Das große Ozonloch macht ihm eine Heidenangst. Er moralisiert über den Feinstaub und weigert sich das Rauchen in öffentlichen Gebäuden sein zu lassen. An der Nahrung spart er, er gibt das Geld lieber für teure Autos aus und feiert. Solange die Erderwärmung das noch zulässt, fährt er gern schnell. Er hasst den Stau und steht gern drin.
Er mag keine Experimente und die Angst ist seine Lust. Die Polizei in Kassel hat jetzt ein Faltblatt herausgegeben, in dem die letzte Sekunde vor dem Unfalltod beschrieben wird (beim Aufprall mit Tempo 80 und vermutlich unangeschnallt und ohne Airbag). Der Deutsche mag es plakativ, aber begreift die Aussagen nur als Parole. Was soll er auch machen, er hat keine Zeit, auch am Sonntag nicht und er baut rasbare Straßen, die er benutzen will.
Das kommt Ihnen übertrieben vor?
Es gibt ja auch Ausländer, die Schuhe auf der Fußmatte vor der Wohnungstür unhygienisch finden.

Sonntag, 22. Dezember 2013

Ringgeist - Schlagzeilen

Berichte über Kindesmisshandlungen sind immer mal wieder mehr oder weniger Thema in den Medien. Das ändert nichts daran, dass es mich immer wieder berührt, so wie am 18.10.2006, wenn die Meldungen darüber ins Wohnzimmer flimmern. Ich sah eine enge Verbindung zwischen den Taten und dem Wert, dem die Gesellschaft einem Menschen zu gesteht und vor allem wie viel sie investiert, um schutzlose Menschen zu schützen.

In was für einer Welt leben wir eigentlich? Die Schlagzeilen über Kindesmisshandlungen reißen nicht ab. Und das Wort "Schlag" findet eine grausame Berechtigung. Kinder werden geschlagen oder verhungern, werden weg geworfen oder in den Kühlschrank gelegt. Unser Staatswesen spart am Menschen und nicht am Material. Der Mensch ist weniger als die Ware, die er weg wirft. Man sollte sich nicht wundern, wenn das Vakuum der Wertlosigkeit schon bald von Scharlachtanen der Macht ausgenutzt wird. Wozu denkt man darüber nach, wenn man selbst ständig auf der Kippe steht?
Es herrscht Armut in unseren Köpfen und nicht nur Ebbe in den Kassen.

Samstag, 21. Dezember 2013

I am

into things, working it out, leaving no doubt and keeping me away form where I wanna be.
Busy using my local devices I am not sure of paying prices.
Listening to words and what they say, seeing the prayers sailing away.
No mind for the presence, the future won't wait.

Freitag, 20. Dezember 2013

Ringgeist - Deutschland wird kinderfreundlich!

Staunend lese ich, worüber ich mich früher aufgeregt habe. Am 4.10.2006 war es mal wieder eine Fernsehsendung, in der sich einige Protagonisten wider einmal sehr pauschal zu Fragen der ureigensten individuellen Lebensplanung äußerten. Mehr noch als heute wurde auch an der Wiederaufbau-Legende gestrickt. Wollte man sich heute über derartige Sendungen noch echauffieren, so würde man seines Lebens nicht mehr froh. Die allgemeine Konsumhaltung, und auch meine, hat sich eben geändert.

Eine sehr vergnügliche Runde gab es letztens in der NDR Talk Show zu beobachten.
Man diskutierte entspannt über das Thema „Kinderkriegen“. Vor allem Professor „Generalissimus“ Bodo Kirchhof setzt ja eindeutig auf die Wachstumskarte. Woher das Wirtschaftswachstum kommen soll, erläutert er freilich nicht.
Dann hatten wir da noch Ursula Monn, Schauspielerin ihres Zeichens, die gern Ratschläge erteilt nach eigenem Bekennen. Was man allerdings zum Thema zu hören bekam, war für das deutsche Fernsehen schon interessant. Die Frauen kommen heutzutage zu spät ihre Kinder, überlegen zulange und suchen den idealen Partner, den es sowieso nicht gibt. Früher hätte sich das keiner gefragt, ob er Kinder in die Welt setzen soll. Professor Kirchhof brachte hier das Beispiel seiner Eltern, die 1943 nicht nach dem Risiko fragten. Damit wurden die Einwände wegen der finanziellen Unsicherheit gleich beiseite gewischt. Frischwärts ging es in dieser Runde zu und erstaunlich. Die versammelte Runde nahm an, was geboten wurde, lediglich der Kabarettist Kreißler wagte sich zu sagen, dass er die Werbung heutzutage wegen ihrer Inhalte furchtbar und gefährlich fände.
Es ist schon erstaunlich, wie Prominente jedweder Couleur den Bezug zur realen Welt verlieren. Es ist zwar schön, dass man heutzutage mit Talkgästen freundlich umgeht und sie nicht fertig macht wie früher zu Zeiten Herrn Schneiders. Aber ein Brandauer täte hier gut, um diesen verlogenen Positivismus zu entlarven.
Früher wurden Kinder geboren, weil es einfach passierte, die Verhütung war kein Thema.
Allgemein jedoch bekamen die Frauen ihre Kinder nicht so früh, es war durchaus so, dass Frauen vor dem Krieg die Kinder in den Dreißigern bekamen. Erst die 68er demonstrierten, dass es auch früher geht. Und noch ein Märchen sei erwähnt: die im Gegensatz zu heutigen Generationen so aufbauwilligen Alten. Mussten sie nicht aufbauen, weil sie vorher „Heil Hitler“ gerufen hatten? Diese unerträgliche Selbstbeweihräucherung der Älteren sollte mal durchleuchtet werden. Wer, außer den Islamisten kommt denn dazu, Scheich Nasrallah im Libanon als Wohltäter zu bezeichnen. Hat er nicht die Zerstörung des Landes vorher in Kauf genommen?
Ganz offensichtlich ist die Qualität der Argumente heutzutage den Moderatoren keine Nachfrage mehr wert. Die Qualität einer Existenz interessiert ja auch nicht mehr, nur noch die Quantität. Wir haben zum Glück heute „noch“ die Zeit und die Möglichkeit nach Lebensqualität und Sinn zu fragen.
Wenn das keine Rolle mehr spielt, dann könnte man die Frauen dazu verpflichten, bis zu einem gewissen Alter eine bestimmte Anzahl Kinder von egal wem zu kriegen  Für die Männer gilt dann der Zeugungszwang. Das Wort „Mutterkreuz“ erhält so endlich eine neue Bedeutung. Die großen Pauschalierer hatten wir schon.

Donnerstag, 19. Dezember 2013

Little Helper

Es ist dunkel, ich sehe Figuren. Wie kleine Äffchen klettern sie herum, springen mir ins Gesicht. Sooft ich sie beiseite wische oder mit einem Faustschlag mir dem Weg frei mache, den weißen Totenköpfchen entkomme ich nicht. Sobald ich konzentriert daran denke, materialisieren sie sich direkt vor meiner Nase. Nehmen Gestalt und Bewegung an, scheinen nichts anderes im Sinn zu haben, als mich zu ärgern.
Ich muss entspannen, denn nach jedem gewonnenen Level kommt ein neuer. Daran habe ich nicht gedacht,
es ist wieder dunkel und mein Arm schmerzt.

Dienstag, 17. Dezember 2013

Ringgeist - Für Denselbigen

Am 28.9.2006 verspürte ich den Drang, mich mit dem zu beschäftigen, was viele offensichtlich für sehr Veröffentlichungswert halten:  das Hinterteil. Aus den Anfangszeiten der digitalen Fotoarchive stammt sicher das seltsamen Zensurgebahren des nun schon nicht mehr existierenden Onlineproviders Arcor.
Es zeigt aber auch die ganze Problematik des an sich offenen Internet.

Die Form eines menschlichen Hinterteils, egal welchen Geschlechts, dürfte nun bekannt sein. Trotzdem ist es ein alt bekanntes und immer wieder beliebtes Motiv, zu sehen u.a. auch in den Fotoalben vieler
Internetnutzer.
Bei Arcor gibt es dazu noch die Gelegenheit, in einem Fotografenprofil  sinnige Texte zu verfassen, die etwa so originell sind wie: „Frauen und Paare dürfen gern schreiben, Männer zwecklos.“  oder „Habe schon ein Prachtstück zuhause“ oder „Nette Sie oder Paar gesucht“.
Die sind also die Legenden zu kleinen Amateurmeisterwerke oder Abgekupfertem aus dem Netz.
Eine kleine Kontaktbörse für zu kurz gekommene Männer, dagegen hat Arcor nichts.
Man sollte sich allerdings nicht des Stilmittels der Ironie bedienen und etwas nur auf den ersten Blick wirklich Blödes (Ironie!) in sein Fotografenprofil schreiben. Oder es bei den Fotos bei Andeutungen belassen.
Dann reagiert der Zensor im Namen der aufgeregten Kundschaft und sperrt entweder den ganzen Account oder die Funktionalität des Fotoalbums ohne Nachricht und ohne Angabe von Gründen.
Wenn man schon den Usern Gelegenheit gibt, zu präsentieren, was sie meinen, präsentieren zu müssen, dann sollte man konsequent nur dann einschreiten, wenn gegen zuvor klar definierte Regeln verstoßen wird.
Wenn eben mehr gezeigt wird als an jedem Freibad zu sehen ist oder Texte in die Verbalpornographie abgleiten. So wie jetzt praktiziert, ist das Angebot von Arcor nicht seriös, sondern für den Arsch.

Montag, 16. Dezember 2013

Ein Tag

Der Tag neigt sich dem Ende entgegen. Ich öffne die Tür zum Friedhof und gehe wie immer zu demselben Grab. Auf vielen Grabstätten brennen Grablichter. Die Abenddämmerung wird bald vorbei sein.
Es ist ruhig und ich bin der einzige Besucher. Zwei neue Gräber werden bald entstehen. Die Stellen sind bereits durch Styroporplatten mit aufgelegten Steinen gekennzeichnet.
Gestorben wird auch kurz vor Weihnachten.
Ich schließe die Laterne, nachdem ich mein Licht angezündet habe. Einen Moment noch begleitet mich die friedliche Abendstimmung zum Tor. So schlimm, denke ich mir, kann das alles gar nicht sein.
Meine Eltern hätten es nicht gewollt.  

Montag, 9. Dezember 2013

Ringgeist - Murphy? Gesetze

Oft genug habe ich mir Gedanken wie diese vom 4.9.2006 gemacht, weil ich immer meinte, Zusammenhänge erkennen zu müssen. Es gibt aber oft gar keine.

Der Grundtenor in diesen Geboten scheint mir teilweise überspitzt und auch zu pauschal.
Klar, gewisse Dinge scheinen nach unserer Erkenntnis so zu sein.
Geht man z.b. an einer Menschenansammlung vorbei kann man sicher sein, dass sich die Gruppe auflöst, wenn man sie passiert und dir unweigerlich Leute in den Weg laufen.
Hast du es eilig, fragt man dich nach dem Weg.
Hast du viel Zeit, wollen selbst die Marketingleute auf der Einkaufsstraße nichts von einem wissen.
Hast du keine Termine, wird auch nichts passieren.
Hast du einen Termin, so werden alle anderen auch darauf fallen.
Dinge haben nun mal kein Eigenleben, sie tun, was wir von ihnen wollen, nur manchmal wissen wir nicht, was wir wollen.
Das sind alles große Zufälle.
Aber bei Menschen gibt es sicher andere Motive. Kann Frau/Mann sich darauf verlassen?
So sitzen z.b. große Menschen gern neben oder gegenüber großen Menschen im Zug.
Heißt das, dass die Kleinen Angst haben?
Frauen sitzen lieber mit Frauen zusammen.
Mögen Frauen Männer nicht?
Nähern wir uns einer größeren Klarheit.
Wenn man beim Einparken mit seinem Auto etwas mehr Abstand zum Nachbarn rechts lässt, wird man links stärker eingekeilt.
Steht man mit seinem Fahrzeug hinter einem anderen mit etwas großzügig bemessenen Abstand, wird der Hintermann dichter auffahren.
Die Menschen sind auf Ausgleich bedacht, ohne Zweifel. Es gibt also Werte im Leben und Wertigkeiten, auf die immer gern wieder hingewiesen wird.
Es gibt wortlose Zeichen, die man wahrnehmen sollte. Nehmen wir den Beruf:
Wenn du deine Wasserkiste selbst ins Büro trägst
oder den Stuhl kaputt ist und bleibt, obwohl du das schon monatelang reklamiert hast
oder dein Anruf bei der Hotline ohne erkennbare Resonanz bleibt,
du selbst kaum Anrufe erhältst
oder du bei Sitzungen nicht dabei bist,
wenn dann noch die abgefallenen Blätter deiner Büropflanze auf dem Boden liegen bleiben und die Putzfrau nur errötet, wenn du mit ihr sprichst,
dann ist doch alles klar: du hast deine Ruhe!
Auch wenn dein Chef dich zum Umtrunk einlädt und dir Orangensaft ins Glas gießt, weil er keinen Sekt mehr hat, obwohl du nicht zu spät gekommen bist.
Das ist kein Anlass zum Grübeln. Er möchte, dass du gesund bist.

Also, es gibt keinen Grund, an rätselhafte Verstrickungen zu glauben, außer das sie so oder so immer wieder gesetzmäßig ablaufen. Ich habe den Status meiner größten Unfähigkeit noch nicht erreicht, ich habe nicht genug daran gearbeitet.

Donnerstag, 5. Dezember 2013

Ringgeist - Zu Berge

Bereits zu Beginn ihrer Amtszeit hatte unsere Kanzlerin ihr Füllhorn an Geistesblitzen über uns ausgeschüttet und am 28.8.2006 inspirierte mich das sehr.

Unsere Kanzlerin meint, dass das Wandern in den Bergen für die Belüftung von verschiedenen Gehirnformationen ganz nützlich sei. Was für eine schöne Assoziation: ein  Gehirn enthält manchmal Informationen, es verarbeitet sie geradezu. Da können schon mal Ideen entstehen. Die steinernen Bergmonumente einer uralten Erdkrustenverschiebung werden plötzlich lebendig und verwandeln sich in die Klumpen unseres Gehirns. Ein Schöpfungsakt sonder gleichen, der natürlich bei manchen von uns länger dauert.
Aber wo die tiefe Erkenntnis innewohnt, nämlich bei unserer Angie (sie ist jetzt Bundeskanzlerin und der Mantel der Geschichte umwabert sie zuweilen schon), da darf Mann schon etwas Großartiges erwarten. Einstweilen bin ich mir der Dauer des Evolutionsprozesses, den unsere Kanzlerin so mutig anstößt, bewusst und bin einfach froh, dass bei uns in Deutschland Bomben noch nicht explodieren wie anderswo und dass wir auch noch tierlieb sind und unsere Tauben schützen. Ich freue mich einfach, dass ich in der nächsten Eigentümerversammlung einen neuen Verwaltungsbeirat für unsere Wohnanlage wählen darf und demnächst in den Bergen wandern werde. Dann kann man auch von mir wieder Großartiges erwarten.

Mittwoch, 4. Dezember 2013

Mein Dao

In einer Zeit, in der Einer den Anderen ansieht und sich fragt, ob es sein kann, dass bald schon wieder Weihnachten ist (verbunden mit der Frage nach dem Sinn oder geht das jetzt schon wieder los?), habe ich den richtigen Weg gefunden.
Meinen Dao sozusagen. Da Dao ja eigentlich Alles ist, gehe ich hier ein bisschen zu weit mit meinem individuellen Anspruch. Aber sei es drum, der Mensch soll in nichts eingreifen, er soll den Wandel geschehen lassen, aus dem alles hervor geht.
So werde ich also die Berieselung mit Weihnachtsmusik aus allen möglichen Lärmquellen als mystischen Weg auffassen, wohl wissend, dass der Spuk schneller vorbei ist als gedacht. Auch kann man unangenehme Zeitgenossen auf diese Art und Weise ganz einfach ausblenden. Und das Weihnachtsgebäck wird schon sehen, was es davon hat, wenn es in meinen Körper einzudringen versucht. Nichts.
Im Daoismus geht es schließlich darum, zum Ursprung zurückzukehren. Und am Anfang von Allem, da war doch alles noch in Ordnung, oder?

Dienstag, 3. Dezember 2013

Ringgeist - Hallo Nation

Bis zum heutigen Tage kann man eine merkwürdige Zweitverwertung von Protagonisten der privaten Sender
in "Ihrem" Programm. War da nicht eine gewisse Cindy sogar im Premiumformat des Z.D.F. zu sehen.
Die Anfänge nun sah ich schon am 15.8.2006 kommen.

Mögen die Moslems unsere ungläubige Kultur beklagen oder die Neonazis darauf warten, dass es endlich los geht.
Es gibt sie noch: die Laune im Land der Feierweltmeister. Ja, in Deutschland wird viel gefeiert, vor allem im Sommer und der nächste Anlass für unsere Fahne kommt bestimmt
Und mit programmatischen Aussagen sparen wir auch nicht: Ein Sender ist hier eine besondere Plattform für alle, die was zu sagen haben.
Es ist „Ihr Programm“.
„Hallo Nation, ich hab’ was zu sagen,
bewegt eure Hüften und stellt keine Fragen.“
Ein netter Reim, so vorgetragen von dem genialen Daniel Küblböck.
Na und in welcher Sendung wird er bejubelt: im Fernsehgarten, dieser Sendung mit lebendigen Gartenzwergen und einem Original Ostgestrüpp (oder war es Kiwi?). Frohsinnsquassel trifft jedenfalls talentfreien Superstar.
Schon dessen Name ist Programm. Kübeln bis der Arzt kommt oder ein bisschen böcken. Hört sich viel besser an als bocken. Oder wurde der Bock zum Sänger gemacht?
Es gibt ja noch andere, deren Namen Programm ist: Ben Wettervogel zum Beispiel.
Der gnadenlose Wetterkartenplauderer im schicken Glanzanzug mit T-Shirt aus der Hose und über dem Bauch. Ja der mit der steifen Hand.
Und während Deutschland so vor sich hin schwächelt, droht von draußen und drinnen viel Ungemach: das Wetter wird schlecht.

Samstag, 30. November 2013

30. November

Geburtstag vieler Menschen

Das ist unsere Mutter, die Frau, die uns ins Leben gebracht hat, sagt mein Bruder andächtig, als ich mit ihm ein paar Familienbilder durch blättere. Ich muss gestehen, wenig darüber nach gedacht zu haben, obwohl ich seit Jahren das Grab meiner Eltern pflege. Es ist und bleibt die einzige Verbindung, die wir haben. Geboren zu sein von ein und derselben Frau, die nun nur noch ein Gesicht auf einem Foto ist.
Es zieht mir den Boden unter den Füßen weg, was er da sagt. Sie hat alles für mich gemacht, sagt er und was er sagt, das meint er auch so.
Ich schweige, er hat recht und er ist krank.
Ich werde eine Kerze aufstellen an diesem 30. November, ihrem 79. Geburtstag.  

Ringgeist - Darf Israel das?

Ungerecht fand ich die Diskussion, die in manchen Kreisen und häufig auch mit einem unterschwelligen Tenor geführt wurde und wird. Mit unserer Freundschaft zu Israel ist das so eine Sache. Man fragt sich, was ist daran echt und was nicht. Am 31.7.2006 ging es mir erst einmal um die möglichst objektive Darstellung der Geschichte.

Viele Dinge werden in der jetzt immer wieder aufbrandenden Diskussion vergessen. Vielmehr wird gern die Superarmee Israels als nicht legitimer Angreifer eines souveränen Staates gesehen, dem sich ein paar todesmutige Milizen entgegen stellen.
Die Mantel der Geschichte verdeckt aber nicht folgende Tatsachen:

1. Die Juden wurden aus Palästina vor langer Zeit vertrieben. Sie gingen in die Diaspora und versuchten Ihre Identität zu wahren.
2. Die Juden passen sich nicht an, so heißt es oft. Ist das prinzipiell eine negative Eigenschaft? Vergessen wir nicht dabei, dass wir Christen es waren, die sich abgespalten haben. Das wir von Ihnen als Sekte angesehen werden? Hat sich Jesus angepasst? Verleugnen wir nicht, dass vieles, von dem, was Christen glauben, auf das Judentum zurückzuführen ist? Davon abgesehen, es trifft, wie immer bei Pauschalbehauptungen, einfach nicht zu. Deutsche Juden haben im ersten Weltkrieg für Deutschland gekämpft. Ihr Einfluss in Kunst und Kultur wird allenthalben gern für Deutschland vereinnahmt.
3. „Die Juden wollen immer nur Geschäfte machen.“ Das war das, was man Ihnen im Mittelalter übrig gelassen hat, viele Berufe, vor allem im ehrenwerten Handwerk, blieben ihnen verschlossen. Handeln durften sie.
4. „Die Juden haben die Palästinenser vertrieben, deshalb ist es nur natürlich, dass sie gegen Israel kämpfen.“ Auch das stimmt so nicht. Bereits zu Beginn des 20. Jahrhunderts haben Juden gesiedelt. Sie kauften Land und machten es urbar, dazu brauchten sie natürlich Geld. In den Zwanziger Jahren entstanden die ersten Kibbutze (landwirtschaftliche Genossenschafen). Ein gewisser Herr Adolf Hitler hat dann dafür gesorgt, dass der Zustrom der Juden anwuchs. Wer so schlau war, zu erkennen, was kam, floh. Dabei ist die Treue mancher Juden zu Deutschland schon sehr erschütternd. Nach dem Ende des zweiten Weltkriegs musste eine Lösung gefunden werden. Großbritannien verwaltete damals sowohl das heutige Israel sowie Jordanien. Aus dem britischen Protektorat entstanden beide Staaten, ein jüdischer und ein jordanischer. Die arabischen Palästinenser wurden aus Israel nicht vertrieben, sie verließen aber das Land, weil sie glaubten, die arabischen Brüdervölker würden die Juden angreifen und ins Meer treiben. Nun, der Plan ist nicht geglückt. Auch die Jordanier hatten nun ein Palästinenserproblem, waren aber nicht bereit, den Palästinensern Land zu geben, Sie annektierten im Gegenteil das Westjordanland. Erst die israelische Besetzung des Westjordanlands macht die jetzige Diskussion um einen Friedensplan und ein unabhängiges Palästina möglich. Soweit nur ganz grob die Fakten.

Den jetzt aufgeflammten Konflikt kann man getrost einen weiteren Kampf von Extremisten gegen Israel bezeichnen. Gemäßigte Staaten haben die Existenz Israels längst anerkannt. Die Hisbollah jedoch pflegt die alte Ideologie von der Auslöschung des israelischen Staates. Unterstützt vor allem mit Geldern aus Syrien und dem Iran, wird Israel durch seine bloße Existenz auf palästinensischem Land zum Angreifer. Und gegen Angreifer bedarf es eines enormen Djihads. Dieser ist eigentlich als Anstrengung für die Sache Gottes gedacht. Diese Anstrengung oder das Bemühen soll im Alltagsleben gegenwärtig sein und meint letztlich, dass man nur nach den Regeln Allahs leben darf. Kommt der Begriff „heilig“ vor, dann ist zweifellos das im Spiel, was Männern mehr Spaß macht, der Krieg gegen einen Angreifer. In Ausnahmefällen gestattet der Koran natürlich das Töten des Gegners. Er spricht jedoch weder von Selbstmordattentaten noch von Raketenangriffen. Der Tod von anderen Menschen wird keinesfalls befürwortet. Er muss daher von den Extremisten auch immer als die Strafe für irgendein Vergehen gerechtfertigt werden. Zudem ist es natürlich für jeden Djihadisten eine Ehre, für Allah zu sterben. Er erreicht dann ohne Umwege das Paradies.
Wie soll sich ein bedrohtes Staatswesen verhalten, wenn solch radikale Denkweisen zu den nun bekannten Angriffen führen? Soll Israel 20 Katjuscharaketen mit einer gleichen Zahl von Raketen vergelten und dann auf die nächsten 20 warten? Ist der israelische Staat nicht dazu verpflichtet, seine Bürger zu schützen, so gut er kann? Wie würde sich Deutschland verhalten, wenn Österreich es mit Raketen beschießen würde? Pardon, natürlich nicht Österreich, sondern Tiroler Extremisten, die das Befahren der Brennerautobahn durch deutsche Touristen als Angriff sehen oder besser noch, die Deutschland dafür verantwortlich machen, das Südtirol italienisch besetzt ist. Diese Extremisten entführen auch zwei Bundeswehrsoldaten, weil sie die Bundeswehr bekämpfen wollen. Österreich als autonomer Staat kann die Extremisten leider nicht entwaffnen, weil es Tirol nicht mehr kontrolliert.  
Undenkbar? So ein Szenarium gibt es jetzt im Nahen Osten.
In dem wir Israel zum Angreifer erklären und uns auf die Seite der radikal islamischen Kräfte stellen, begehen wir den größten Fehler des letzten Jahrhunderts neu. Wir leisten einem weiteren Holocaust den Vorschub. Wer Tod und Unterdrückung als Mittel zur Durchsetzung religiös bedingter Ziele einsetzt, der steht im Mittelalter ( so wie manch amerikanische konservative Clique ). Man soll nicht angreifen, aber man muss sich verteidigen, sonst fällt man diesen Ideologien zum Opfer. Israel darf das.

Freitag, 29. November 2013

Ringgeist - ACD .. oder „Apotheke - Mehrwert für den Patienten"

Platz 22 in der Top-Liste und 166 Zugriffe war dieser Beitrag vom 27.7.2006 wert. Auch ihn könnte man heute wieder so schreiben. Die Neuauflage bringt vermutlich an die 10 Klicks.

Die Apotheke ist wichtig, weil man hier fachkundig beraten wird. Außerdem erhält man die Apotheken-Umschau hier und nur hier. Also fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.
Dachte ich mir auch. Meine Allergietabletten waren alle und ich wollte genau die gleichen weiterhin einnehmen. Ich hatte sie gut vertragen und sie waren erstaunlich preisgünstig, nämlich nur ca. € 2,50 für 20 Tabletten. Verschrieben bekommen hatte ich sie von einer Ärztin meines Vertrauens (besser gesagt, empfohlen wurden sie mir).
Ich wusste den genauen Namen der Tabletten nicht mehr, es war eine vierstellige Buchstabenkombination beginnend mit A. So dachte ich mir, das ist bestimmt kein Problem für die Leute in der Apotheke, das herauszufinden.
Ich meinte, es sei ACDG gewesen und fragte also in der Apotheke in meinem Ort nach.
Aber, weit gefehlt, nicht bekannt. Nun, das kenne ich ja schon, dass ich, wenn ich im Laden eine Frage habe, meist angesehen werde wie der Mann vom Mond. Setze mich aber prima darüber hinweg und frage frech, ob mal jemand nachsehen könne. Vielleicht im Bildschirm, da steckt doch bestimmt eine ganz intelligente Datenbank dahinter. Nun auch die zögerliche Suche der Dame bringt mich nicht weiter. Als ich noch sage, die Packung sei grün mit einer Blume darauf, kriege ich die Namen einiger handelsüblicher Präparate genannt, die ich nun ausgerechnet nicht kaufen möchte.  Als ich das verneine, kommt noch die Vermutung, es handle sich um den Wirkstoff Loratadin. Daran konnte ich mich erinnern, nun bekam ich aber ein Präparat für € 7,50 angeboten. Ich gab es also auf. Schließlich gibt es noch andere Apotheken.
Ich fahre also weiter und betrete die nächste Apotheke. Sie ist ja einigermaßen groß, aber leider ist nur eine Apothekerin an Bord. Sie ist damit beschäftigt, sich mit einem Kunden über Nachbarschaftsprobleme zu unterhalten. Mein „Guten Tag“ stößt auf kein Interesse. Ich sehe mich in dem Laden um, vielleicht finde ich die Tabletten ja selbst. Aber leider habe ich keinen Erfolg, schlendere nun provozierend langsam an den in der Unterhaltung vertieften Personen vorbei in der stillen Hoffnung, jemand hält mich vielleicht auf. Aber das war nur ein Traum, in der Tat verlasse ich den Laden ungehindert, habe schon eine weitere Apotheke erspäht. Auch hier gibt es keine selbstständige Recherche und teure Tabletten, die es nicht sind. Gut, das Wochenende verbringe ich mal ohne diese Tabletten, zweifle schon fast daran, dass es sie überhaupt gibt. Aber zum Glück habe ich ja die alte Packung aufgehoben. Ich gehe einfach in die Apotheke, wo ich die erste Packung geholt habe. Warum ist mir das nicht früher eingefallen? Das ist die große Bahnhofsapotheke in der Frankfurter B-Ebene am Hauptbahnhof, wo sich die Bedienungen kaum wehren können, wen man den Laden betritt. Gut, da kann ich erst am Montag hin, aber egal. Gesagt, getan. Leider vergesse ich es, meine alte Packung mitzunehmen. Stehe also wieder vor dem Apotheker und frage nach ACDG- Tabletten oder so ähnlich, die mit der grünen Packung und der Blume. Nein, die kennen wir nicht, sagt der Apotheker und die Kollegin schüttelt bekräftigend den Kopf. O.K., ich will keine weiteren Fragen stellen. Ich komme morgen mit der Packung wieder, sage ich. Am nächsten Morgen gibt es dann kein Problem mehr. Das Medikament sei allerdings nicht vorrätig. Es handelt sich um Lora-ADGC und der Hersteller hat Lieferprobleme. Ob man es mir besorgen könne. Wenn der Hersteller liefern kann, sei es am Nachmittag da. Die alte Packung kriege ich wieder zurück. So habe ich also wenig Hoffnung, als ich den Laden verlasse. Doch am Abend sind die Tabletten dann tatsächlich da. Das ist ein sehr günstiges Medikament, meint die Apothekerin dieses Mal, daher sei die Nachfrage sehr hoch. Aha, denke ich und nehme schleunigst meine Packung und verschwinde. Die Umschau lasse ich liegen. Ich habe mich bereits umgeschaut.

Donnerstag, 28. November 2013

Ringgeist - 2006

Der Zeitgeschmack, er ändert sich oder auch nicht. Wer kennt noch Michael Sagmeister, wer Jean-Luc Ponty? Lucio Dalla raffte es bereits dahin. Das Studium historischer Zusammenstellungen wie der vom 29.6.2006 ist ein Stück Geschichte. Das Logo der Fußball-WM bleibt outstanding bekloppt.

Holland - wir lieben Dich, weil Du auf unserer Autobahn umsonst fährst, uns wässrige Tomaten vor die Augen knallst, Du Dich so superliberal gibst und so was von lokker.
Wir lieben Dich für Deinen Superkäse und dafür das Du bei der WM dabei bist.
Was würden wir nur ohne Orange anfangen:
Bananen essen?



Aber Holland ist nicht Berlin und die Tage werden wieder ruhiger. Zeit, mal zu entspannen mit guter Musik. Ich empfehle:

1. Jean-Luc Ponty       Cosmic Messenger
2. Aerosmith           Avant Garden
3. Al Stewart         On the Border
4. Kolbe&Illenberger Happy Hour
5. Jethro Tull                 Live is a long song
6. Los Lobos         Get to This
7. Chicago         24 or 6 to 4
8. Steely Dan         Ricky don’t loose .. 
9. Aerosmith           Jaded
10. Michael Sagmeister Sugar
11. Lucio Dalla         Canzone
12. Jean-luc Ponty         Imaginary Voyage

Mittwoch, 27. November 2013

Ringgeist - Ja, ja

Uli Hoeneß weint nun wenigstens mal, wenn auch aus anderem Grund. Ein Titel fehlt den deutschen Nationalfußballern aber immer noch seit dem 5.7.2006.

Deutschland wird Fußballweltmeister und der Klinsi, der bleibt Teamchef. Wir haben es geglaubt und auf die Fahne geschrieben. Leider ist das Leben nun einmal anders. Wir werden es in den nächsten Tagen erleben, Klinsi kann das familiär nicht durchhalten. Es wird weiter gewurschtelt werden am deutschen WM-Traum(a). Wir sind kämpferisches Mittelmaß, dem Hoeneß sei Dank! Aber reicht die Idee vom Sieg auf Dauer?

Dienstag, 26. November 2013

Groß

Während ich mich am endgültigen Ende der SPD in der "Großen Koalition" weide, naht Rettung. In Hessen nehmen die Grünen Gespräche mit der CDU auf. Da taucht also nun der rechtmäßige bürgerliche Nachfolger wie ein Hoffnungsstreif am schwarzen Himmel auf. Leider ist es nicht mehr, denn im Bund hat Erzengel Gabriel das Sagen und gibt sich alle Mühe, zu Muttis Lieblingskoalitionär zu werden.
Und was ist falsch mit Mutti? Nichts, sie ist immer für Einen da, das hat sie ja schon am Anfang ihrer Karriere gesagt und danach den ein oder anderen Pfingstochsen entsorgt.
Ob sie auch noch da ist, wenn unser aller Spargroschen im Schlund von Europa gelandet sind?


Sonntag, 24. November 2013

Ringgeist - Kinder kriegen – zum Totlachen

Der Demographiewandel kommt in den Medien zur Zeit zu kurz, die Rentenversicherung hat Überschüsse.
Die Politik ändert einfach ein Gesetz, um die Leistungsempfänger von der Leistung abzukoppeln.
Das Lebbe geht halt weider, auch wenn immer wieder die Angst vor dem Ende geschürt wird.
Am 7.6.2006 fand ich es bedenklich.

Die Deutschen sterben aus, immer weniger Kinder werden geboren.
Was sich so dramatisch anhört, sollte eigentlich keinen stören.
Arbeit gibt es ohnehin nicht für alle. Die Wirtschaft rationalisiert sich und wer kann, sucht billige Standorte im Ausland. Viele sparen, damit es sich Wenige richtig gut gehen lassen können. Warum also stört diese demographische Entwicklung?
Damit die Renten- und Sozialversicherungen bezahlbar bleiben, das ist der Grund.
Weil niemand den Wahnsinn des angeblichen Generationenvertrags aufheben will und weil weiter von der Hand in den Mund gewirtschaftet werden soll bei Behörden und Krankenkassen. Bloß nicht mit dem anvertrauten Geldern wirtschaften, lieber in die Verwaltung stecken, so lautet die Parole. Mehr Geld sprich’ Beitrage lautet die Lösung.
Unsere Politiker unterstellen bei der Forderung nach mehr Kindern gern, dass diese später in Arbeit und Brot stehen. Doch wer sagt  ihnen, dass nicht neue Hartz-Irgendwas-Empfänger aus ihnen werden? Doch spätestens bei Kindern hört die Rationalität auf.
Es wird auch in keinster Weise berücksichtigt, dass nicht jede Frau/jeder Mann einen passenden Partner / passende Partnerin zur „Produktion“ von Kindern findet. Und was ist mit den Menschen, die wollen und nicht können?
Mal ganz davon abgesehen, dass sich die Politik hier dreist in die private Lebensplanung von Menschen einmischt.
Vielleicht wird es bald wieder was mit dem Mutterkreuz. Plakatiert wird zu Gunsten von Kindern bereits. Nur es sind leere Worte, die da stehen. Jedes Kind ist eine Existenz, die mit dem Kindesalter nicht endet.

Samstag, 23. November 2013

Ringgeist - Monster

Auch am 22.5.2006 beschäftigte mich die Fußball-WM über die Maßen. Auch heute noch sind fast alle Monster im Dienst, nur den Goleo, den hat man vergessen, begraben in der Vergangenheit und dem Maskottchenfriedhof.

Die Gruppe Lordi gewinnt den Grand Prix de la Chanson und Deutschland weint, weil die Welt es nicht mag. So ist es allerdings nicht, Deutschland interessiert nur einfach Keinen. Außer wenn es Geld gibt.
Unsere Monster sind einfach anders, so wie der tolle Goleo So sind wir eben. Zu einem grottenschlechten Gesang tanzen wir gern ohne Hosen herum und zeigen der Welt total bescheuerte grinsende Gesichter.
Kommt halt nicht so an. Eher toll fände ich 1000 gewaltbereite Radler, die statt an der Nidda zum Mainzer Sender in den Fernsehgarten fahren, um Andrea Kiewel von der Sendung abzuhalten. Aber so sind wir halt auch nicht. "Ihr Programm" gehört so sicher zu Deutschland wie seine Freunde.
Davor können wir die nur warnen. Und vor Ben Wettervogel, Cherno Jobatai, Bruder Johannes B. etc.,
aber die sehen unsere Freunde sowieso nicht.
Obwohl die Welt bei uns zu Gast ist. . Sind wir gar nicht von dieser Welt?

Donnerstag, 21. November 2013

Ringgeist - Fick' Dich!

Was mag mir denn damals durch den Kopf gegangen sein, vermutlich die bevorstehende Fußball-WM,
in deren Vorfeld ich mich am 26.4.2006 mit einem meiner Lieblingsthemen, dem augenscheinlich unvermeidlichem Gruß, beschäftigte. Über ein freundlich zugerufenes "Fick Dich!" freut sich doch ein Jeder, pardon natürlich auch Jede.

Die Welt ist nun bald zu Gast zu Freunden. Freunde grüßen sich, aber gibt es nicht Regeln, die allen Freunde dabei helfen? Der Jüngere grüßt den Älteren, der Untergebene den Chef (der Chef, wenn er gute Laune hat, den Untergebenen), der Mann die Frau oder der Freund, der einen Raum betritt, in dem ein anderer Freund schon ist, eben jenen.
Wir sehen schon, so einfach ist das alles nicht. Schon bei der Begrüßung unserer Freunde aus dem Ausland kann es Stolperfallen geben. Na gut, der Gastgeber grüßt normalerweise den Gast, aber ist der Gastgeber nicht auch irgendwie Chef?
Der Deutsche ist eigentlich gern Chef an sich, der Tunesier z.b. weiß das und spricht am Strand vorsichtshalber jeden Deutschen als Chef an. Ich habe das mal ausprobiert und unseren Büroboten mit „Hallo Chef“ angesprochen. Der Mann war erst etwas verdutzt, aber fand es dann so gut, dass er mich jetzt immer grüßt. Das ist eigentlich eine Ausnahme, denn normalerweise habe ich ein eher schlechtes Grüßrating. Erstens bin ich Mann und grüße alle Frauen, dann bin ich meist Untergebener und grüße meine Chefs, zudem sehe ich meistens zwar alt aus, aber nicht so alt wie ich bin und muss daher wiederum vermeintlich Ältere grüßen. Dazu kommt, dass ich meistens irgendwo herein gehe und meist nicht schon drin bin. Irgendwie habe ich so eine Art Ausländerstatus, nur bin ich kein Ausländer. Wer mich grüßt, ist entweder Ausländer oder verwirrt. Nicht echter Ausländer zu sein oder einer anderen Problemgruppe nicht wirklich an zu gehören, ist schon ein Problem an sich.

Grüßen oder gegrüßt werden hat also etwas mit sozialem Status zu tun und nicht mit Höflichkeit.
Höflichkeit und gute Wünsche werden zwar impliziert durch Grußformeln wie „Grüß Gott“
oder das veraltete „Heil ..“, aber sie müssen nicht ernst genommen werden. Schließlich denkt sich auch keiner was, wenn er „Mahlzeit“ ruft oder damit angerufen wird.
Insofern ist es doch egal, was wir uns sagen, die sozialen Regeln sollten nur eingehalten werden.
Neulich sagte eine junge Frau zu mir am Ende eines Dialogs „Fick’ dich!“ (Meinte sie: "Pfüad di" ?)
Das wäre doch ein schönes Beispiel für eine inhaltlich richtige Grußformel.
Denn beim in sich Hineingehen grüße ich mich selbst und werde gleichzeitig begrüßt.
Wenn das jeder so macht, haben wir uns den sozialen Wildwuchs und Zeit gespart.
Hoffentlich wissen das alle meine Freunde schon..

Mittwoch, 20. November 2013

Wiederholung im Gang

In einem weit verzweigten Gang-System befand ich mich auf meinem Weg. Als ob es Stollen in einem Berg seien. Eigentlich lag mein Ziel woanders, ich war unruhig. Eigenartig, dachte ich noch, wenn man ein Ziel erreicht hat, dann kann man damit nichts mehr anfangen.
Dann fällt mir diese Figur auf, die in einer Ecke kauert, in eine Kutte gehüllt. Als ich näher trete, packt mich Entsetzen, denn sie hat kein Gesicht mehr, es ist das pure Schwarz, das mich in einen Abgrund zu ziehen droht. Ich versuche mich zu entziehen, eine weiße Strahlung entsteht, so als wolle sie die Figur umhüllen.
Ich spüre, dass das Weiß die Gestalt vernichten wird, wenn nur die Kraft dazu groß genug ist.
Kraft, die aus mir selber kommen wird.
Jemand ruft meinen Namen, damit ist es zu Ende.

Welche Vorstellung mag mir mein Gehirn da wieder gespielt haben. Ich weiß es nicht und habe nur die Eindrücke beschrieben, die ich wahr nahm. Real hat niemand nach mir gerufen oder gesprochen.
Mir ist klar, da liegen viele Erklärungen auf der Hand, aber es liegt überhaupt nicht in meiner Intention, mir so etwas auszudenken.  

Dienstag, 19. November 2013

Ringgeist - Die Markisenmafia (Hülse / Kassette oder Gelenkarm)

Zur Zeit bin ich mal wieder auf Handwerkersuche und frage mich, wie weit kann man Dienstleistungen noch herunter fahren. Viele Firmen scheinen Aufträge nicht nötig zu haben. Da kommt mir der Beitrag vom 24.3.2006 wieder in den Sinn. Der Text erreichte Platz 14 der Top-Liste mit 191 Zugriffen.

Ich habe im Internet mal recherchiert und einen Onlineshop gefunden. Handwerker könnte er mir nicht vermitteln, sagt mir der Mann am Telefon. Wenn ich ein Büromensch wäre, könne ich das sicher nicht selber. Jeder Schlosser würde es können. Montagepreise seien aber sowieso geheim.
Dazu passen die Aussagen mehrerer Firmen, die am Telefon auf meine Frage, ob sie Markisen montieren würden, gleich sagen, die aus dem Baumarkt montieren wir nicht, nur die eigenen. Nun müsste ich also die Preise der Markisenbaufirmen zahlen.

Von denen werde ich allerdings nie erfahren, was die Markisen eigentlich kosten, denn es ist immer die Montage inklusive und dann gibt es ja noch den ominösen Winterrabatt. Mal bis zum 22.3., mal bis zum 24.3. wird er immer gleich schon abgezogen.
Ob ich wirklich Rabatt kriege, weiß ich genauso wenig wie im Möbelhaus.

Die Hersteller selber (alles Qualitätsfabrikanten versteht sich) geben natürlich keine Preise an.

Aber eins ist klar: der Spaß kostet für 5m Länge fast immer 1000,- € oder mehr, unabhängig von der Marke, nicht schlecht für ein bisschen Schatten. Man will ja durchaus gutes Geld für gute Ware bezahlen, aber bei soviel Intransparenz kommt leicht ein ungutes Gefühl auf.
Wenn man dann noch sieht, wie einem die Zeit gestohlen wird durch Vermessungstermine und noch nicht mal ein vernünftiges Angebot gestellt wird, ist die Investitionsbereitschaft im Keller. Über wirkliche Nachlässe mag keiner der Herren zu reden.
König Kunde? Verzweifelt gesucht.

Sonntag, 17. November 2013

Ringgeist - flavoured with dragon fruit

Die Online-Übersetzungen sind für Sprachschöpfungen zuständig und geben so manchem Gedankengang unerwartete Wendungen. Der Beleg vom 7.3.2006 steht unten und erzielte 180 Zugriffe und Platz 17 in der Top-Liste der am meisten gelesenen Texte, weshalb er auch im Originalblog verbleiben darf.

Empfehle jedem die Benutzung des Yahoo Translators (BETA-Version).
Leider kommt bei der Eingabe obigen Begriffs nur die lapidare Meldung, dass zum Suchbegriff nichts vorhanden ist. Aber danke an RTL, dass ich jetzt weiß, dass die Bierpantsche nicht mit „flavoured drink juice“ gemischt wurde, sondern „flavoured with dragon fruit“ ist. Es wird nämlich jetzt jedes Mal bei der DSDS-Werbung eingeblendet.
Was heißt eigentlich „to flavour“. Dazu gibt der Beta-Translator einiges aus, u.a.:
„Wildfremde Menschen stecken mir obskure Mixtapes in meinen Briefkasten. Heute: Lerne den Islam! Ich bin schon auf weitere Tapes gespannt. ...“
oder „Gewonnenes Tonnearoma 3 minuziöse Nudeln. Vervollkommnen Sie als Imbiss, Suppe oder Serves 2 Teile als Mahlzeitbegleitung.“
Hilft mir nicht wirklich weiter. Aroma ist vielleicht ein Begriff. Die Drachenfrucht ist zwar sehr ansehnlich, aber schmeckt nicht besonders intensiv. Zur Würzung scheint es nicht geeignet, es sei denn, man stellt künstlich das her, was man für einen Drachenfrucht Geschmack hält. Ist ja auch bei DSDS so, man wählt jemanden, der oder die sich für einen Star hält. „mit einem geschmack, der einem auch auf dauer (esse nahezu täglich eine von den chicken flavour) ned auf den sack geht ...“, ja richtig Beta Translator, du hast es erfasst.
Aber wieso ned?

Samstag, 16. November 2013

Ringgeist - ©MyRustyWays

Ich bin sehr anpassungsfähig. Kaum sagt man mir eine gewisse Unfähigkeit nach, so bin ich bereit, diese auch real anzubieten, dafür steht das Folgende vom 17.2.2006. Aber in erster Linie beweist der Text die mangelhafte Qualität von Online-Übersetzungen zum damaligen Zeitpunkt.

„Ihr Englisch ist ein bisschen rusty.“ sagte mein Chef neulich zu mir wohlwollend. Vielleicht mal einen Kurs besuchen?
Nun weiß ich, dass in Deutschland die englische Sprache oft sehr blumig übersetzt wird. Übersetzungen werden oft so gemacht, dass man sich nicht an den Originaltext hält, weil der Übersetzer glaubt, der Leser würde den Text nicht verstehen, wenn er ihn wortwörtlich übersetzt. Das dabei oft der Sinn verloren geht, der im Original gemeint war, was soll's? Es zählt der gefällige deutsche Text.
Auf jeden Fall möchte ich nun per Internetrecherche die Bedeutung des Satzes „My English is rusty“ erfahren, gebe diesen Satz zur Übersetzung in eine Suchmaschine ein. Zunächst mal werden in Australien Schäferhunde Rusty genannt:

„Rusty ist ein Australian Shepherd mit ausgezeichnetem Arbeitswillen. Er steht ausgesuchten Hündinnen für die Decksaison zur Verfügung. Bilder und Infos ... Hier erhalten Sie Informationen über Rusty und die Deckvoraussetzungen ... Hier sehen Sie Bilder von Rusty.“

Bleiben wir doch näher an der Bedeutung:
„Definition von rostigem. rust·y justierbares rust·i·er, rust·i·est 1. Bedeckt mit Rost; korrodiert. 2. Bestehende... Entdeckungtausenden der freien on-line-Definitionen und der Referenzanleitungen an TheFreeDictionary.com.“

Ich versteht es noch nicht:
„Freie On-line-Sprachenübersetzung. Übersetzt von Englisch, der Chinese, der, chinesisches traditionelles vereinfacht wird?“

Kehren wir zurück zur Tierwelt:
“1a Perserkatzenzucht aus dem Alten Land, klein aber fein. ... that a cat is not our property: She divide her life with us. Please, excuse my english. It's a little bit rusty ...”
Aha! Rostiges Englisch also..

Ich werde meinen Chef also sagen:
„Es ist eine Weile, da I last ein vocal englisches Gespräch mit jemand hatte, und ich glaube meinem englischen toungue, schnell zu schwächen.“
Das versteht er bestimmt.

Übrigens hier herrscht das ©:
„Verdopplung oder Publikation jedes möglichen Inhalts auf der this Seite wird ohne schriftliche Erlaubnis verboten. Fragen über das Ausziehen von von Underwater und rostiges andere Bänder?“

Freitag, 15. November 2013

Ringgeist - Ei

Den 11.11. haben wir überstanden, aber nicht den Karneval im TV. Damit werden die Gebührenzahler gern zwangserfreut. Am 1.2.2006 litt ich offensicht sehr unter dem Kranevalssyndrom.

Ei, horscht ihr Leut’, ich kann net spreche.
S’klingt immer so, als müsst ich breche.
Trotzdem und ich sag’ helau,
ich bin ne alte Rampensau.

Ich führ’ die Red' und kann’s net lasse,
mir fehle halt im Schrank die Tasse.
Wer hier nicht schnell genug kann laufe,
dem bleibt nur noch des Gesaufe.

Die Schmink’ verläuft in dem Gesicht
und manche Figur den Anzug bricht.
Gegen wen soll ich jetzt hetze,
rot und schwarz machen die Gesetze.

Was ich sage wollt, ich hab’s vergesse,
da sag’ ich Prost, Schnaps in die Fresse,
die Kappe uff und gut gegesse,
und uff’m Arsch wird dann gesesse.

Ei, horscht ihr Leut’, ich kann net breche.
Es hört sich an, als müsst ich spreche.
Doch davon hab’ ich jetzt genug,
im Fernsehen gibt’s genug Unfug.

Die Supernanny wird entlasse
aus'm Frauenknast , is net zu fasse.
Sie hat ne Million beim Jauch gewonne,
DSDS,  kann wieder komme.

Das nenne ich den Supersamstag
So richtig wie ich des lieber mag.
Ei horscht ihr Leut’, ihr wisst es schon,
Karneval ist im TV, die Sensation.

Donnerstag, 14. November 2013

Ringgeist - Urlaub

Urlaube mit Kindern sind sicher was ganz Besonderes und vor allem normalen Urlaube, so befand ich am 14.1.2006. Mit diesem Beitrag traf ich offensichtlich auch das geschätzte Leserinteresse. 170 Zugriffe und Platz 20 der Top-25 wurden erreicht.

Urlaub mit Kindern heißt heutzutage, einen ständigen Kampf gegen SuperRTL und Kika zu führen. Ginge es nach den lieben Kleinen, würden sie am liebsten den ganzen Tag vorm Fernseher abhängen und zwischendurch mal was Süßes gereicht bekommen. Beim Kampf um die Fernbedienung sind sie allerdings trainiert und willensstark. Auch die Betätigung des Ausschalters schockt sie nicht und das Fernseher Strom brauchen, wissen die Kiddies natürlich längst. Also aufgepasst beim Buchen von Ferienhäusern und -wohnungen.
Danke auch an die Marketingstrategen von McDonalds und Co. Sie lassen auch die An- und Abreise zur Geduldsprobe werden. Die kleinen McDonalds-Schildchen an der Autobahn bleiben auch den lieben Kleinen im Kindersitz nicht verborgen.

Mittwoch, 13. November 2013

In den Katakomben der "Grünen Listen"

Nachdem ich einige Monate und erste Monate in der Redaktionsabteilung für den Kursteil gearbeitet hatte, ging meine Ausbildung weiter. Mein Chef meinte, ich solle mit einem Rundlauf durch die Fachabteilungen des Hauses beginnen und dabei schön alle Arbeitsabläufe dokumentieren.
Dieses Ansinnen stieß im Haus allgemein auf wenig Gegenliebe, was aber niemanden nicht daran hinderte, es umzusetzen. Nun saß ich also täglich vor dem Bildschirm und erfasste Daten in zunächst in der Abteilung für deutsche festverzinsliche Wertpapiere.
Aus war es hier nicht nur mit dem mittäglichen gemeinsamen Waschen und Zubereiten von Salaten mit Kolleginnen, aus war es auch mit dem gelegentlichen Biertrinken mit Kollegen, so wie ich es in den ersten Monaten noch erlebt hatte.
Die feste Arbeitszeit war hier kombiniert mit eintönigen Arbeitsabläufen bei grüner Schrift. Eines Tages meinte ich, die Schrift vor meinen Augen tanzen zu sehen. Schwindelnd schaffte ich es ins Büro zurück.  
Und dachte allen Ernstes ans Aufhören. Aber ich höre selten mit irgend etwas auf, auch wenn es keinen Spaß mehr macht.
Aber ich fraß mich durch die unaufhörlichen Meldungen durch, erfasste wohl, was zu erfassen war und schrieb alles säuberlich auf. Unterstützung erhielt ich durch eine Kollegin, die auf alle Fragen nur kurze "Ja"- oder "Nein"-Antworten hatte und eine andere Dame, die gern mit mir Mittagessen ging, um sich dabei einen Chablis zu genehmigen.
Grün waren neben der Schrift des Bildschirms auch die Listen, die immer wieder vom Rechenzentrum erzeugt wurden, sei es zu Kontrollzwecken oder als Vorlage für die Eingabe.
Wie weit war ich nun gekommen? Ich, ein Computerskeptiker, der dauernd vor dem Host-Bildschirm saß und Daten für die Banken- und Finanzwelt erfasste. Immerhin konnte ich meinen Holzschreibtisch nun verschließen.

Dienstag, 12. November 2013

Ringgeist - HC

Zwei Themen, an denen ich mich schon immer gut abarbeiten konnte, kamen am 20.12.2005 zu Papier bzw. in den Blog. Heute bin ich da deutlich ruhiger, selbst wenn der Weihnachtsbaum schon vorm Römer eingeschwebt ist. HC hat laut Wikipedia viele Bedeutungen, hier meinte ich einfach "Happy Christmas".

Banker haben immer recht oder zu Weihnachten sind alle zuhause.
Neulich in der Kantine: erst stellt sich der Herr im Anzug an der falschen Seite an, dann merkt er es und drängt sich vorn vor. Erst dann die Frage: waren Sie vor mir dran?
Ja, sage ich. Nun müsse ich mich entscheiden, belehrt er mich dann. Da fehlen mir die Worte und ich entscheide mich still für eine Mini-Currybratwurst.
Liegt es an der Weihnachtszeit, dass zur allgemeinen Verwirrtheit jetzt auch noch das Anspruchsdenken kommt. Entschuldigung, kann ich mal das Salz haben, heißt es vom Nachbartisch, kurz bevor ich in angenehmen Gedanken versinke. Der Herr steht nicht auf und holt es sich etwa. Mmmh, sage ich und lasse den Salzstreuer elegant zum Nachbartisch gleiten. So hatten sich das meine Nachbarn wohl nicht vorgestellt. Aber cool war der Ausdruck in ihrem Gesicht schon.
Tja, Weihnachten ist eben kein Wunschkonzert. Man fährt obligatorisch wohin und verfrisst die Zeit, tauscht Waren aus und was ändert es? Noch nicht einmal die Zahlen auf der Bank sind da aufregend. Also meine Herren, weiter so, immer so tun, als ob alles sehr wichtig ist, gerade vor Weihnachten.

Montag, 11. November 2013

Ringgeist - Der letzte Wettervogel

Mein Beitrag vom 23.11.2005 kann uneingeschränkt stehen bleiben. Gerade heute morgen nuschelte mir der Wettervogel, Ben wieder entgegen mit etwas weniger Haupthaar als noch ehedem. Weiterhin scheint er sich dauernd beim Sprechen zu verschlucken und versucht uns mit eigenen Wortschöpfungen seinen geistigen Wetterhorizont zu vermitteln. Aber das Z.D.F. hält ja auch noch an ganz anderen Personen fest, da fällt mir ganz zufällig der Name Markus Lanz ein.

Die Hoffnung stirbt zuletzt, leider lebt das Z.D.F. (Zeig’ den Finger) länger und so auch unser Wettervogel, Ben. Noch immer steht er vor der Wetterkarte und versucht mit dem ihm eigenen Gestik und Mimik das ganze „Es wird und kann auch..“ zu gestalten. Neben den üblichen Versprechern und häufigen Wortwiederholungen, bewegt er jetzt nur noch den rechten Arm, der linke bleibt stur links hängen. Man hat dem Wettervogel jetzt Sakkos und über dem Hosenbund hängende Hemden anziehen lassen. Will er nun die Zuschauer anlächeln oder ihnen was verkaufen? Selten bleibt nach dem Ende seiner Moderation ein so unsicheres Gefühl zurück, wie das Wetter nun eigentlich wird. Liebe Freunde beim Z.D.F., schaut doch mal bei der ARD nach, wie flotte Wettermoderationen gehen. Einen Kick in den Winter versprach der Wettervogel, Ben heute morgen, übrigens uns allen.

Samstag, 9. November 2013

Ringgeist - Nasenweisheit

Man kann den Menschen nur vor den Kopf schauen, das habe ich wohl vergessen als ich am 17.11.2005 über Nasen und ihre Weisheit schrieb.

Manchmal kaufe ich mir ein Buch. An der Kasse frage ich nach dem Zahlen nach einer Tüte. Ich möchte das Buch nicht gern in der Hand durch den Regen tragen. Der Mann schaut mich trübe an und fragt: was bitte? Er lässt mich meine Bitte neu formulieren. Dann legt er die Tüte gelangweilt vor sich hin. Auf meinem Buch klebt ein Vermerk: „Friedenspreis des Deutschen Buchhandels“. Er redet nicht mehr mit mir und wartet angeödet, bis ich das Buch eingepackt habe und verschwinde. Immerhin im Bahnhofsbuchhandel ist das Verkaufspersonal so beschäftigt, dass es sich nicht die Zeit nimmt, einzelne zu diskriminieren. Beim Metzger sind das anders aus. Da ist Zeit für so etwas. Da wird mein Vordermann gefragt, ob er eine Tüte braucht und ich nicht. Immerhin bekomme ich meine Mahlzeit eingeschweißt und nicht auf die Hand.
Im Hotel neulich, da wurden die Teller nicht mehr abgeräumt, obwohl ich vom Büfett  gegessen hatte. Ich entsorgte die Teller reihum auf den Nebentischen, was für erneute Verärgerung beim Personal sorgte. Zum Glück war es mein letztes Essen in diesem Hotel, weil wir am nächsten Morgen abreisten.
„Eine positive Botschaft hilft Ihnen zum Erfolg!“ lese auf der Website einer Web-Designerin. Die Frau kenne ich, sie hat mich samt Mann und Hund, nicht einmal mit dem Allerwertesten angeschaut, obwohl ich in Ihrer direkten Nachbarschaft wohnte. Positive Botschaften habe ich nicht erkannt.
Sicher liegt das alles an mir. Ich habe zu große Nasenlöcher, bin zu groß, meine Schultern sind zu schmal, ich trage Brille und trage wegen eines Augenfehlers den Kopf zu hoch.
Ich bin ein Mann, habe keine laute Stimme und grinse im falschen Moment.
Aber ich frage Sie: ist das mein Problem?

Freitag, 8. November 2013

Das Vermächtnis des Herrn mit Brillenband

Über 25 Jahre ist es nun her. Ein Fachverlag für Wertpapierinformationen suchte per Chiffre-Anzeige einen Sachbearbeiter im Stellenteil der Samstagsausgabe der Frankfurter Rundschau. Meine Frau las ihn selbst regelmäßig aus der Suche nach einer Veränderung. Meine Zeiten in einem kleinen Verlag, der sich mit der Publikation von Doktorarbeiten befasste, schienen vorbei zu sein. Die berufliche Zukunft ungewiss, mit meiner Position im Verlag war ich mehr als unzufrieden.
Hier nun schien ich die Chance zu haben, in der. Verlagsbranche bleiben und gleichzeitig in die Wirtschafts- und Bankenwelt hinein riechen zu können. Ich will das alles lernen, sagte ich später im Kreise meiner mir angetrauten Verwandtschaft. Denn ich glaubte immer noch daran, dass Wissen Macht ist. Mein neuer Chef, Geschäftsführer des Verlages, stieß in ein für mich erfreuliches Horn. "Solche Mitarbeiter wie Sie findet man nicht auf der Straße."
Doch zunächst einmal war da ja das Vorstellungsgespräch, zu dem ich tatsächlich eingeladen wurde. Eine Dame führte mich an einen Arbeitsplatz mit einem Bildschirm, der hauptsächlich nur grüne oder blaue Schrift zu kennen schien. Sie erklärte mir dann, dass die Arbeit darin bestände, die von Kunden gesendeten Meldeformulare, in den vorgegebenen Vorgangsarten zu erfassen und zu speichern. Sie lies mich dann eine der Meldungen bearbeiten. Am Schluss konnte ich mir die Frage nicht verkneifen, ob das alles sei.
Dabei hatte ich mir nichts gedacht, verglichen mit der Komplexität der Aufgaben, die eine Auftragsverwaltung mit persönlichem Kundenkontakt mit sich brachte, war das ja eine eher eindimensionale Tätigkeit. Man führte mich dann vorsichtshalber noch in eine Abteilung der im Hause publizierten Wirtschaftszeitung. Dort begrüßten mich zwei Herren, die unterschiedlicher nicht sein konnten. Der eine, eher kleinbürgerlich wirkende und mit einem Brillenband ausgestattete Herr führte hier wohl den Vorsitz, der andere Herr zeigte sich blond und langhaarig und zudem von sich recht überzeugt.
Hier sollte mein beruflicher Weg nun in dieser Firma jedenfalls beginnen.
Ich bekam nach wenigen Tagen schon einen Vertrag als Sachbearbeiter zugesendet, ohne dass ich den verantwortlichen Vorgesetzten zu Gesicht bekommen hätte. So konnte ich sehr rechtzeitig bei meinem alten Arbeitgeber kündigen, was mir doch einigen Druck von der Schulter nahm.
Die Albträume von einer etwaigen weiteren Berufsausbildung oder dem Beginn eines neuen Studiums ohne eigene finanzielle Basis waren zerplatzt. Ich konnte in Ruhe die Scharmützel mit meinem ehemaligen Arbeitgeber ausfechten. Man wollte Geld von mir wegen angeblicher Fehler und das Zeugnis war auch nicht berühmt, obwohl ich Jahre zuvor noch ein sehr gutes Zwischenzeugnis erhalten hatte.
Ich selbst saß nun an einem uralten Holzschreibtisch, den man nicht verschließen konnte und der freien Blick auf den Inhalt gewährte. Die beiden Herren hatten die Fensterplätze gesichert und gedachten nun, jeder auf seine Weise, meine Vorgesetzten zu sein. Zur Belegschaft des Raums gehörte noch eine völlig eingeschüchterte Dame, die einen für mich geheimnisvollen "Verlosungskalender" bearbeitete. Der Herr mit Brille wurde nicht müde, sie immer wieder auf die Schippe zu nehmen, ohne dass sie es allzu oft bemerkt hätte.
Meine Aufgabe sollte nun für die nächsten Monate das Auswerten der Kursblätter der damals acht deutschen Börsen sowie das Schreiben der Meldeformulare für die neu aufzunehmenden, zu ändernden oder zu löschenden Wertpapiere sein. Vor allem das Auswerten der Kursblätter wurden in der Abteilung selbst als eine niedere Tätigkeit gesehen. (Es ging darum, am Fotokopierer zu stehen und Kopien aller relevanten Meldungen für uns selbst und die Fachabteilungen zu machen.)  Wozu man mich denn habe, ließ der blonde Herr fragen, als ich wegen anderer Tätigkeiten einmal um die Kopierer herum gekommen war.
Der vorhandene Zettelkasten erinnerte mich an meine Lehrzeit, wo in einen solchen Kasten die vorgemerkten Buchtitel gesteckt wurden, um dann bei der Lieferung mit dem Buch an unsere Expedition weiter gereicht zu werden. Dieser Kasten war die Terminvorlage für alle Meldungen, die zukünftig zu bearbeiten waren.
Ich pflege ihn noch heute, weil er jede Wiedervorlage elektronischer Art an Verfügbarkeit und Einfachheit schlägt. Er ist das Vermächtnis des Herrn mit dem Brillenband.




Donnerstag, 7. November 2013

Ringgeist - Natürlich

Auch daran hat seit dem 10.11.2005 sich nichts geändert, genug ist nicht genug. Aber das Leben ist eben auch keine Zahnarztpraxis

Natürlich mag ich meinen Zahnarzt und noch viel lieber mag ich meine Zähne. Habe mir sogar eine elektrische Zahnbürste gekauft, mit der ich gewissenhaft solange putze, bis mir der Speichel aus dem Mund läuft.
Aber er nörgelt immer, dieser an sich nette Mensch. Meint, da wären frische Zahnbeläge und Zahnstein. Früher hat er mir regelmäßig eine Beratung angeboten, das lässt er jetzt. Klar, habe ich Beläge auf dem Zahnfleisch und zwischen den Zähnen, war ja gerade essen und hatte meine elektrische nicht dabei. Und überhaupt der Zahnstein. Weiß doch jedes Kind, der Zahnschmelz ist bei jedem Menschen anders. Meiner neigt zu Verfärbungen und setzt schnell Zahnstein an.
Aber ich werde weiter diskriminiert, auch weil meine Zähne schief sind und ich mit der Zahnseide nicht dazwischen komme. Das Schöne ist: ich gehe zur Vorsorge und darf den Spaß zum Teil noch bezahlen. Bin ich jetzt ein Masochist oder einfach nur blöde?

Mittwoch, 6. November 2013

Ringgeist - Du bist... Deutschland?

Die Kampagne "Du bist Deutschland" verführte mich zur Dichtung am 19.10.2005.

Deutschland, du bist
ein Plakat,
ohne Hintergrund,
bist Asyl für
Ideologien,
ein Friedhof
für nicht gelebte
Theorien.
Deutschland, hinter
dem Plakat
lauert gewiss dein
Plagiat.
Ein Kind, das keine
Suppe mag,
die Hure
moralisierend eher fad,
sozial
verträglich, sicher.

Dienstag, 5. November 2013

Ringgeist - IAA und andere Drogen

Meine Umgebung inspirierte mich am 28.9.2005 zu den folgenden Gedanken. Was damals noch aufregte, ist heute normal. Die Stadt hat mittlerweile Anlaufstellen für die Junkies geschaffen. Sie sind nicht mehr ganz so dominierend im Bild. Aber Grundlegendes hat sich an der Situation nicht geändert.

Zur IAA ergießt sich ein ganz anderer Strom von Menschen in die Bahnhofsnähe Frankfurts. Da wo Rolltreppen vernagelt werden, weil sie sowieso dauernd durch den Dreck kaputt gehen, wo Blut auf Treppenstufen klebt, da laufen sie nun herum mit ihren Hochglanztüten voller Prospekte. Transparente von DaimlerChrysler hängen über den Gleisen. Statussymbole bestimmen unser Leben. Die Blaumänner (Leute vom Sicherheitsdienst) seien alle aus dem Osten, so höre ich von einer Junkiefrau. Die B-Ebene unter dem Bahnhof, die haben sie fest im Griff. die Junkies, Crackraucher und ihre Dealer. Dieses Jahr sei es ganz schlimm gewesen, so berichtet eine Mitarbeiterin der Drogenhilfe, so viele Tote habe sie noch nicht gesehen. Der Stadt wäre es am liebsten, wenn sich die Drogenabhängigen in Luft auflösten, das Geld wird immer knapper und damit alles härter.
Als ob das nicht jeden betrifft. Das neokonservative Gefasel und Gehabe hat doch längt Einzug gehalten in die Firmen. Man arbeitet aber noch dran, versucht ein bisschen teilzuhaben am Luxus dieser Welt.

Sonntag, 3. November 2013

Ringgeist - MyFunnyWays

Den Titel dieses Songs wählte ich auch zum Titel des Blogs, den ich nun entrümpele. Dabei machte ich "Funny Ways" zu MyFunnyWays, was ich aufgrund des Songtextes als absolut passend für mich selbst empfand. Quasi könnte ich den Song zu meiner persönlichen Nationalhymne machen, gäbe es da nicht noch so viele andere..

GENTLE GIANT lyrics - "Funny Ways"

I'm sorry to have been so much of a bore
But in my own funny way I find I learn much more.
I realise what you think from your eyes,
But in your own funny ways I find I learn much more.

My ways are strange
They'll never change
They stay, strange ways

I'm sorry to have been so close from the start,
But for all that I cared we could be miles apart.
I understood that you never would
Understand a way of life that I never could.

My ways are strange
They'll never change
They stay, strange ways

Go your own way or wait for me
Go your own way or wait for me
Go your own way or wait for me
Go your own way or wait for me

And so you see what happened to me
Since the time when I judged my life in nights and days
I realised that my life was lies
So you see what I mean with all my funny ways.
I'm sorry to have been so much of a bore
But in my own funny way I find I learn much more
Funny ways, Funny ways, Funny ways, Funny ways.

(Nicht immer muss man Gesagtem/Gesungenem etwas hinzufügen!)

Samstag, 2. November 2013

Ringgeist - Deutschland braucht den Wechsel?

Ich wurde 50 und Deutschland wählte einen Wechsel der Regierung, der keiner war. Meine Anmerkungen dazu vom 8.9.2005 erreichten immerhin 192 Zugriffe.

Jetzt bergen sie die Leichen. Schön, dass de Journalisten etwas Struktur in die Naturkatastrophe von New Orleans bringen.
Leider werden die Wortleichen nicht geborgen, die unsere Politiker von sich geben.
Da duelliert sich „Besser-Ossi- wir-gewinnen-sowieso“-Angie mit dem gutgläubigen Gerd
(glaubt an Wunder) und die Presse feiert schon, dass sie ohne Stottern durch kommt und auch ausnahmsweise mal richtige Antworten gibt. Nie war es so leicht, Kanzlerin zu werden.
Einfach auf die „Rot-Grün ist fertig“-Sau aufspringen und der Aufschwung fürs Dorf kommt.
Wären bloß nicht so viele Wortleichen, auf die man aufpassen muss. „Sozial ist, was Arbeitsplätze schafft.“ (Lockerung des Kündigungsschutzes für kleine Unternehmen)
„Deutschland braucht den Wechsel.“ (Ein Wechsel ist eine unbedingte Zahlungsanweisung des Gläubigers an den Schuldner.)  Angie (ain’t it time to say good-bye) will ihn unterschreiben. Aber ist Angie’s Bank so vertrauenswürdig? Wo schon die Stones und Queen für ein modernes Image herhalten sollen, da gibt es keine moralischen Werte mehr.
Eins ist sicher, ihr Rocker mit dem hohen „C“: die Sonne geht im Osten auf und sie ist rot.


Freitag, 1. November 2013

Ringgeist - On the fritz!

Am 25.8.2005 schaffte ich es wieder mal, meine Liste der meist gelesenen Beiträge des Blogs zu ergänzen.
212 Zugriffe bedeuteten Platz 7. Der Inhalt hat sich heutzutage eher noch bestätigt. Die Frage ist: wie lange dauert das Ertrinken?

Es klingt nach Marx:
die materiellen Verhältnisse bestimmen das Verhalten der Menschen.
Kurz geschäftsmäßig, passt irgend etwas nicht, bist du weg vom Fenster,
keine Zeit mehr für den Austausch von Höflichkeiten und gar dafür, einen Disput auszuarbeiten. Kein Dank mehr für eine Bemühung, auch wenn sie nicht erfolgreich war. Nehmen, wo es geht und nichts mehr geben.
Klar der Materialismus bestimmt die Menschen allen anderen Beteuerungen zum Trotz, aber wozu ist der Mensch Mensch?
Um nicht wie ein Tier die Beute zu reißen, sondern um nachzudenken darüber, wie alle überleben können. Das war mal Basis seiner Überlegenheit. Diese Gesellschaft ist jedoch mühelos dazu in der Lage, aus Profitgier ethische Grundsätze zu verdrehen, um Armut zu produzieren und dies den Leuten als Freiheit zu verkaufen.
Es ist eine erbärmliche Zeit der Pragmatiker angebrochen, die den Gewinn als Zweck sehen, der durch ihre Mittel geheiligt werden soll.
Der Zynismus ist Prinzip: erkläre einem Ertrinkenden, dass auch er es ins Boot schaffen kann.
Wir erleben den Sturm im Wasserglas: die Fische merken, das Wasser wird weniger und zappeln. Das ist nicht sehr menschlich.

Mittwoch, 30. Oktober 2013

Ringgeist - Was Menschen wirklich interessiert

Das Thema "Draußen" verfolgte mich auch am 14.8.2005 weiter. Die Straße ist aber auch eine gute Schule mit wechselndem Lehrpersonal.

Im Nahverkehr und auf der Straße ist es zu erfahren.
So lässt mich eine Mitfahrerin im Zug zunächst ihr Essen mit riechen und anschließend den Geruch ihrer Handcreme, die sie sorgfältig auf den Händen verreibt.
Dann darf ich ihr bei Ihrem Gespräch lauschen. Sie erzählt ihrem Freund, dass sie anderthalb Überstunden machen musste und am Ende vom Chef fünf  Euro hingelegt bekam.
Sie wisse nicht, ob sie hätte lachen oder weinen sollen. Das sei normalerweise das Trinkgeld für einen Kunden. Das Drama wiederholte sich in ihren Ausschmückungen und dem Ende des Telefonats kam ich nur durch meinem Ausstieg zuvor.
Nächster Zug, neues Telefonat, dieses Mädchen betitelte ihren Freund als Eierkopp und avisierte ihm den Kauf einer neuen, schönen Hose, die sie gesehen habe. Zwischendrin ermahnte sie die zusteigenden Gäste und belehrte, dass man die Tür auch zu machen könne.
Sie (die Fahrgäste) seien wohl in der S-Bahn geboren worden, wo die Tür automatisch zu gehe.
Nachdem ich mein Wissen derart erweitert habe, erfuhr ich nun heute als Fußgänger folgendes: korrekte Tussen gehen nicht gleich mit Einem ins Bett, sie schicken Einen nach hause. Schlampige schlafen gleich mit Einem. Das Weitere wurde nun hinter meinem Rücken lautstark erläutert. Der Redner erklärte, er habe eine Tussie .... und sie habe gesagt, sie wolle aber net ....
Die Ampel wurde nun grün und unsere Wege trennten sich. Leider werde ich nun nie erfahren, ob die Tussie korrekt geblieben oder schlampig geworden ist.

Dienstag, 29. Oktober 2013

Ringgeist - Draußen

Draußen ist es meist kälter als drinnen, aber nicht nur das. Ich gewinne draußen, so auch am 30.7.2005, auch immer wieder neue Erkenntnisse. Diese brachte mit 166 Zugriffen immerhin Platz 21 unter den meist gelesenen Beiträgen. Einfachheit zahlt sich eben aus.

Ein Paar auf Fahrrädern kommt vorbei. Der Mann sagt, das Haus habe aber große Fenster. Die Frau im Wind voraus sagt: ich verstehe nichts! Einer der unzähligen  Kommunikationsversuche zwischen Mann und Frau, in diesem Fall war der Wind am Scheitern schuld.
Ich schaue erst auf den Aufzug der Bauarbeiter am Frankfurter Domturm, hoffe dann auf ein Rendezvous.
Wie immer, entscheiden sich wichtige Dinge im Leben schnell, das Unwichtige lässt auf sich warten und lenkt nur ab.

Sonntag, 27. Oktober 2013

Ringgeist - Summertime

Recht zeitlos kommt der Text vom 24.7.2005 daher, besser gesagt, er fühlt sich ein wie ein lauer Luftzug des Sommers, den man manchmal auch im Herbst zu verspüren scheint.

Summertime and the Living is easy. Es ist die Zeit, wo Träume an der Realität zerbrechen, sich auflösen wie eine Fata Morgana, eine Luftspiegelung werden, die durch die Hitze bedingt in Wallung gerät. Bald schon ist es vorbei, der Herbst wird sein buntes Kleid ausbreiten und den Boden bedecken. Es tut gut, eingeladen zu werden und dabei zu sein. Auch wenn es manchmal nur um die Verwaltung gemeinsamer Interessen geht.
Das Paradies jedenfalls liegt nur in diesem Leben und nicht woanders, wie es gerade dieser Tage wieder vorgelebt oder vorgestorben wird.
Leben bedeutet Chance, nicht immer Erkenntnis.
Wer wirft es freiwillig fort?

Samstag, 26. Oktober 2013

Ringgeist - I'm off

"Off" war ich nicht erst am 7.7.2005 in mancherlei Beziehung. Es braucht jedoch Zeichen, die einem, meist unbewusst, mal gesetzt werden. Es war jedoch erst der Anfang vieler Abschiede, die noch folgen sollten.
Und es ist noch nicht das Ende. Immerhin reichte es zu Platz 13 der meist gelesenen Beiträge mit 185 Zugriffen.

Die Glaubersalzraspeln, mühselig aufgewirbelt, sinken sie nun wieder zum Grund des Glases. Eine kleine Fastenkur steht mir bevor. In jeder Hinsicht: wie kannst du glauben, dass Entfernung etwas mit Nähe zu tun hat?  hämmert es in meinem Kopf. Da besteht wohl ein reziprokes Verhältnis: je näher, desto weniger nah., je weiter, desto mehr nah.
Meinem Vater bin ich sehr nah, weil er so konsequent die Verantwortung für sich selbst lebt.
Ich dagegen habe mir fremde Verantwortlichkeiten angeeignet und mich selbst dabei vergessen. Die Verantwortung für mich überlasse ich anderen.
Nun trinke ich die schleimige Masse im Glas, ein Schuss roter Sirup macht die Sache auch nicht besser.

Freitag, 25. Oktober 2013

Ringgeist - Sätze

Die Frau hat mich so offensichtlich fasziniert, dass ich sie schriftlich am 19.6.2005 duzte. Darüber muss ich denken, wie eine populäre deutsche Popsängerin sagen würde. Wem es dient?

„Ich will Deutschland dienen!“ Na endlich mal jemand, der es nicht wegen des "Mantels der Geschichte" macht und erst recht nicht,  weil er ein bisschen dicker werden will.
Wenn Angie Deutschland dienen will, dann sage ich zu ihr: „DU, ich will dir dabei dienen!“
Leider hat die DU ihr C vergessen. Aber die Unterschiede der Parteien lassen sich auch so definieren: bei der SPD müssen immer alle zusammen sein, in der CDU ist jeder für sich. Das ist ja auch ganz gut so, meint eine Passantin dieser Tage zu den Unterschieden der beiden Volksparteien. Und das sind die Kriterien, nach denen die nächste Wahl entschieden wird.
Ja, Angie, und ich als Dein Diener sage dir, du machst das ganz richtig. Sage den Leuten, was sie hören wollen: das Du es hinkriegst. Vor allem bleibe bei Deinen Leisten. Wirkliche Reformen will keiner. Sichere die Arbeitsplätze bei der BfA und hebe einfach das Rentenalter an. Mit den 67 bist du allerdings sehr zimperlich. 75 wäre eine adäquate Grenze. Und wer dann meint 10 Jahre auf Kosten der Beitragszahler auf hohem Niveau herumsiechen zu müssen, der wird als Arbeitsloser eingestuft und bekommt Hartz IV. Befreie die Menschen von dem Gedanken, man müsse, wenn man mehr eingezahlt hat, auch mehr bekommen. Das ist unsozial. Und keine Sorge um die, die lieber alles für sich machen. Einschnitte macht Angie nur unten, oben würden sie viel zu weh tun. Wer sowieso nichts hat dem hilft das „C“ von der CDU.  DU, Angie, so will ich Deutschland auch dienen oder meinst Du, Du dienst Deutschland nur so für Dich?

Donnerstag, 24. Oktober 2013

Ringgeist - Glücksschmied

Schon immer war ich ein, wenn auch nicht ganz freiwilliger, Verehrer unserer jetzigen Bundeskanzlerin.
So jedenfalls liest es sich am 8.6.2005. Die absolute Mehrheit jedenfalls hätte ich ihr in 2013 wirklich gegönnt.

Jeder ist seines Glückes Schmied. In einer Demokratie bekommt das Volk, was es wählt: Streichung der Eigenheimzulage, der Pendlerpauschale, Erhöhung der Mehrwertsteuer und ran an den Kündigungsschutz, niedrigere Löhne sind inbegriffen. Ältere Arbeitnehmer genießen den Kündigungsschutz dann auch nicht mehr, gegen eine vorher vereinbarte Abfindung können auch sie freigesetzt werden. Wenigstens hört dann die Jammerei über Rot/Grün auf. Es wird auch nicht zu befürchten sein, das sich jemand erinnert. Wer hat uns die Wiedervereinigung beschert, wer den Euro eingeführt, wer hat mit Bimbes erreicht, was er wollte?
Ist es nicht der mit dem Mantel der Gechichte, der schwarze Reiter, dem ein Ehrenwort mehr gilt als die Wahrheit. Wen hat er noch in den Sattel gehievt? Wie war der Name noch gleich? Angie, mach et!

Mittwoch, 23. Oktober 2013

Ringgeist - „Jeder Tag mit Rot/Grün ist ein verlorener Tag“

Fast prophetisch mutet mein Beitrag vom 28.5.2005 an. Dies vor allem in einer Zeit, wo ein Machtwechsel in der Politik nicht machbar erscheint. Wer erinnert sich noch daran, dass es die Medien waren, die der Regierung Schröder stets vorwarfen, zu zögerlich die "richtigen" Reformen auf den Weg zu bringen. Wo war diese Presse seit 2005. Wer, außer ein paar Kabarettisten, reibt der Kanzlerin ihre Untätigkeit unter die Nase und selbst wenn, wen stört es? Und die SPD hätte jetzt die Chance mit ihrer Bundesratsmehrheit echte Oppositionspolitik zum machen. Sie entscheidet sich aber für eine große Koalition, die unweigerlich kommen wird und ist damit Teil des CDU-Staates. Meine Stimmabgabe zugunsten dieser Partei seit 1976 ist damit Geschichte.

„Jeder Tag mit Rot/Grün ist ein verlorener Tag“ solche Statements hört man in diesen Zeiten unwidersprochen. So verwundert es nicht, dass die CDU bei nahe 50% liegt.
Laut Forsa-Umfrage glauben die Menschen nicht, dass die Schwarzen es besser machen,
sie halten sogar das Team Schröder/Fischer für besser als Merkel und Konsorten, aber sie haben keine Angst vor der Alleinherrschaft der CDU.
Schröders Rechnung wird daher nicht aufgehen. Wenn der Wähler die Chance hat, Abrechnungen zu erteilen, wird er diese nutzen. Vielleicht ist es genau das, was Schröder will, vielleicht ist er einfach nur verblendet. Nachdem er die SPD durch eine Politik ruiniert hat, die diese Partei nie hätte machen dürfen, zudem an den Grünen als einzig möglichen Bündnispartner festgehalten wurde, fährt er den Karren jetzt trotzig an die Wand.
Dafür wird die Fraktion zu einem Misstrauensvotum missbraucht und der schwarz-gelbe Block jubelt dazu.
Das scheint mir der Unterschied zwischen den Blöcken zu sein: die Schwarz-Gelben wollen die Macht, die Rot-Grünen benutzen sie nur. Wie sollen die eigenen Anhänger einem Kanzler trauen, der solche Winkelzüge nötig hat, anstatt bis zuletzt um seine Position zu kämpfen? Objektive Gründe gibt es für dieses Wahlspektakel nicht.
Rot-Grün ist ja bei einem solchem Eingeständnis der angeblichen Unfähigkeit ja gar nicht mehr wählbar. Schröder bereitet den CDU-Staat vor und geht dann wahrscheinlich in die Wirtschaft. Bei den Wirtschaftsbossen ist er ja beliebt, schließlich hat er die Drecksarbeit für die Schwarzen geleistet.
Die Dominanz der Presse und Meinungsmache macht das alles möglich. Jahrelang wurden Ergebnisse zerredet und die Wahlergebnisse durch ständige Umfragen bereits vorher manipuliert. Müssen wir im September überhaupt noch wählen?
Es steht doch schon alles so fest wie die Unfähigkeit der rot-grünen Regierung. An der schwarzen Malaise wird sich die Journaille weitaus weniger stoßen. Der kleine Mann muss aufpassen, dass er überhaupt merkt, dass er noch kleiner gemacht wird.

Dienstag, 22. Oktober 2013

Ringgeist - Run & Hide

"Das Leben ist nicht gerecht." Dieser Satz gilt allenthalben als Entschuldigung für Ungerechtigkeiten.
Aber wer, bitte schön, legt fest, was gerecht oder ungerecht ist. Manchmal scheint es das Leben selbst zu sein, wie mir am 22.5.2005 schwante.

Es gibt doch noch Gerechtigkeit auf dieser Welt. Nur begreifen wir es nicht. Unser Reporter sagte beim Eurovision Songcontest tatsächlich, Gracia könne mit Ihrem Platz zufrieden sein (dem letzten), die Konkurrenz sei zu stark gewesen und die Nische schon zu gut besetzt. So ist das also in diesem Land, nicht wir sind schlecht, die anderen sind einfach unverschämter weise zu gut. Vorschlag: wir starten demnächst außer Konkurrenz und finanzieren das ganze Spektakel bloß.

Montag, 21. Oktober 2013

Die Idee

mit einer lesbischen Frau Kinder haben zu wollen, ist so etwas wie die Quadratur des Kreises. Da wo der Mann nur als Erzeuger gesehen wird und per se nicht begehrenswert ist, kann er nur verlieren und mit ihm die Kinder, die er nicht mal als sein eigen bezeichnen kann.


Letztlich wird nicht mal ein Gerippe übrig bleiben.

Freitag, 18. Oktober 2013

The Ballad of Kain & Her Abel

Abel makes me feel soo fine
Abel is it, drops my wine,
Abel makes me feel her needs
Abel gives me cheaps and treats
Abel without her I will be sad
Abel with her I become even mad.
Abel, she just gives me a look
and I feel I am on her hook.

(sung by Kain)/ http://myblog.de/pope

Donnerstag, 17. Oktober 2013

Mit meinem Blog

wird gehandelt, er wird nicht gelesen.
Er hat einen Wert, der sich in US-Dollar bemisst und der aufgrund der geringen Zugriffszahlen nicht besonders hoch ist.
Zudem ist der Wert rein spekulativ, sozusagen ist mein Blog ein Derivat.
Also nur die Erwartung von etwas, was da sein könnte.
Schön, diese Einordnung, ich sollte öfter mal an die frische Luft gehen.




So ein Windrad ist wie ein Blog, es teilt die Luft, ohne etwas zu bewirken, aber es wird durch ihre Strömungen angetrieben.

Mittwoch, 16. Oktober 2013

Ringgeist - Nele und der Jubelmond

Am 20.4.2005 erreichte dieser Beitrag die Top-Liste mit Platz 9.

Was wurde nicht dem deutschen Schlager alles vorgeworfen, nicht zuletzt seine banalen Texte.
Aber da gibt es ein paar neu(alt-)deutsche Po-etinnen, die uns da heraus holen wollen.
Aber bevor ein Lied meine Lippen verlässt, will ich doch nur Abschied nehmen, nicht ohne ein paar besonders schöne Textpassagen neu bearbeitet zu haben:

(Nele)

Da scheint die Sonne, will mich erheben,
Da geht mein Herz auf, will einen heben.

(und der Jubelmond!)

Das ist die verfickte Stelle,
das ist der perfekte Krach,
doch was soll ich da nur sagen,
denk am besten gar nicht nach.

Ja ich weiß, es war ne´ geile Maid,
und ich war nicht bereit.
Du fehlst hier.
was weiß ich, es war ne´ geile Zeit,
hey, ich bin so breit
es ist der Brei
es ist der Brei
eilet herbei!

Sonntag, 13. Oktober 2013

Ringgeist - Ben, der Wettervogel, das Zweite ..

Über diesen Benedikt musste ich auch immer wieder schreiben, so am 19.3.2005, das brachte mir immerhin Platz 16 mit 168 Zugriffen in der Top_Liste ein.

Ihr Programm (Zeig' den Finger - Z.D.F.) ist sein Programm. Wo das Wetter zum Event verkommt, ist der Wettervogel, Ben nicht weit. Im Z.D.F. trägt er jetzt neue Kleider. Das Hemd über der Hose ist seit jeher ein gutes Rezept im Alter und sieht auch so wunderbar locker aus. Überhaupt ist die locker-flockige Moderation das Markenzeichen vom Wettervogel, Ben . Er ist so locker, dass man vorm Bildschirm erstarrt. Was will uns der Mann erzählen? Ihr Programm hat ihm offensichtlich das Flattern mit dem Ärmchen abgewöhnt, jetzt leidet der Ärmste unter Koordinationsstörungen bei der Präsentation der Wochenvorschau. Dabei will er uns doch nur immer wieder sagen, dass der Frühling kommt. Wäre ohne die störenden Wettertafeln auch viel einfacher. Das versteht sich. Wie wäre es, wenn der Wettervogel Ben einfach mal das gute Sprichwort frühlingsblumig ausschmücken würde: wenn der Hahn kräht auf dem Mist, ändert sich das Wetter oder es bleibt, wie es ist.

P.S.: Er moderiert immer noch und voraussichtlich wird er auch am Tage meiner Beerdigung noch die Sonne in den Himmel labern.

Samstag, 12. Oktober 2013

Ringgeist - Germany: Zero Points!

Mit dem damals noch so genannten Liederwettbewerb beschäftigte ich mich am 17.3.2005 und bewies hellseherische Fähigkeiten. Tatsächlich bekam Gracia für Deutschland 4 Punkte und landete auf dem letzten Platz.

Die Vorentscheidung zum Grand Prix d'Eurovision ist in Deutschland wie jedes Jahr ein Festival der Peinlichkeiten und ein Striptease der vorhandenen Niveaulosigkeiten. Die Deutschen zeigen, was sie gut können: das ist das schlechte Kopieren und das unglaubwürdige Moralisieren. Der Inhalt zählt nicht und die Form ist beliebig. und nicht originell. Dem Siegertitel reichte eine Phrasierung des Wortes "Hide" als " Hiijide" und die ständige Wiederholung dessen mit dem Kieks in der Stimme der Sängerin Gracia in Kombination mit einer armseligen "Ruslana"-Kopie. Das Kopieren beschränkte sich allerdings auf die schwarz gefärbten Haare, den schwarzen Ledermantel und den schwarzen BH. Schade, dass sich der BH so spät von seinem Inhalt trennte und somit ein Nipplegate verhinderte.
Schön wäre es, wenn dieser Titel in der Ukraine mit null Punkten bewertet würde, aber das wird leider am Mitleid und durch unsere Im Ausland lebenden Landsleute verhindert werden. So wird es auch in Zukunft weitere Grand Prix-Teilnahmen geben, bei dem dieses Land sich nur Eines beweist: wir stehen nicht zu uns selbst, wollen immer nur gewinnen und haben dabei keinen Spaß. Dieser Siegeswille wird die Performance endgültig ruinieren (Nervosität!)  und leider diese Erkenntnis nicht fördern: das Land der Dichter und Denker mag komponieren und arrangieren, singen sollte es besser so nicht lassen.

Donnerstag, 10. Oktober 2013

Ringgeist - Irgend etwas

Sehr unschöne Zustände statt "Freuden des Alters" erlebte ich am 7.3.2005 mal wieder anlässlich eines Küchenkaufs.

Irgend etwas muss am Küchenkauf gefährlich sein. Während ich vor gut zehn Jahren an schlaganfallähnlichen Symptomen litt (im Auto vor dem Küchenstudio), wachte ich dieses Mal am Morgen des Küchenkaufs mit einem Hörsturz auf. Wir haben die Sache dennoch an dem besagten Tag zum Abschluss gebracht, auch wenn mir unter der Klimaanlage des Möbelhauses fast beide Ohren den Dienst versagten. Die Aussicht, noch einmal unverrichteter Dinge nach hause zu kommen, war doch zu schlimm. Die Internetangebote in Sachen Küche kann man getrost vergessen. Bis da eine Antwort kommt, geschweige denn eine präzise Planung, ist man schon mit eigener Planung vor Ort erfolgreich gewesen.
Nun muss ich loslassen und freue mich erst mal auf mein Patenkind. Wie sagte mein Vater immer so treffend: der Mensch ist wichtiger als die Dinge.

Mittwoch, 9. Oktober 2013

Ringgeist - Irgendwie

Die Servicewüste Deutschland hatte mich am 2.3.2005 im Griff. Einiges ist seither besser geworden, anderes nicht.

Irgendwie stehe ich immer ohne Tüte da, wenn ich die Apotheke verlasse. Oder den Drogeriemarkt, egal, was ich kaufe, ich habe alles in der Hand. Die Tüte wird einem auf Nachfrage höchstens hingeworfen.
Jetzt hat die Politik Großes vor: Restaurants sollen freiwillig mehr Nichtraucherzonen schaffen. Wenn das nicht funktioniert, gibt es irgendwann ein Gesetz. Das ist so sicher wie die Einführung eines Tempolimit in Deutschland und so freiwillig wie die Rettungswesten für in eine Panne geratene Autofahrer.

Montag, 7. Oktober 2013

Ringgeist - Küchenlatein


Ja, der Kauf einer Einbauküche macht Spaß, man muss es sich nur immer wieder sagen. Am 25.2.2005 war der Spaß ein bisschen gebremst.

Neues Küchenlatein:

umbaute Fenster sind out und niemals Holzböden in einen Schrank mit Glastür legen.
Besonderes Pressspan gibt es auch, das ultra fest gepresste Material ist qualitativ hochwertig und vor allem schön schwer. (Früher habe ich die Spanplatten beim Holzhacken gehasst, weil ich sie nicht durch hauen konnte, sondern anlehnen und mit der stumpfen Seite der Axt zerbrettern musste, was unweigerlich zu Spansauerei auf dem Boden führte.)
Und die Schubladen sind ja auch qualitativ so hochwertig, fallen am Ende selbst zu.
Die Möbelhausjungs kriegen keine Planung hin, dafür aber die Küchenstudiomädels eine, die hinterher preislich keine Wünsche offen lässt.
Das vorher angegebene Preislimit wird locker überschritten und stillschweigend voraus gesetzt, dass man 40% gleich anzahlt.
Dafür gibt es einen Schluck Wasser, Kaffee oder sogar einen kleinen Imbiss.
Eine Blockverrechnung findet nicht statt.
Stattdessen rütteln wir am Listenpreis, der sich aber als recht standhaft erweist.
Die freundliche Dame will dann unserer Unterschrift gleich und ich frage mich, ob ich wirklich so blöd bin, wie ich behandelt werde. Fast fange ich an, es zu glauben, aber zum Glück mahnen mich die Zahlen eines besseren und ich unterschreibe nicht.

Sonntag, 6. Oktober 2013

Ringgeist - Die Freuden des Alters


Zum Glück haben wir seit dem 17.2.2005 keine neue Einbauküche mehr kaufen müssen. Ähnliches erlebt man allerdings in jedwedem Fachhandel bei fast jeder Anschaffung.

Wir freuen uns ja so auf unsere neue Einbauküche, möchte man mit dem Kabarettisten Thomas Reiß sagen. Nur müssten wir dazu erst einmal eine haben. Bislang tapern wir von einer Entscheidung zur nächsten, begleitet von ungläubigen Äußerungen aussichtslos überlasteter Verkäufer. Was wollen Sie mit einer Nullgrad-Zone? Da gefriert Ihnen die Wurst und taut wieder halb auf! Ein Glasschrank allein geht nicht. Das sieht nichts aus.
Und nun zum Preis: der Rabatt gilt nur auf den Listenpreis und die Holzteile. Das kann ungünstiger sein als die Blockpreisverrechnung. Aha!
Schweigen wir über die hochmodernen Küchenstudios, in denen erst gar kein Verkäufer sich unserer erbarmte und deren Granitoberflächen und kantiger Siebziger-Jahre-Stil uns den Rest gab.
Ja, wir würden uns freuen, wenn wir unsere neue Einbauküche schon hätten. Kommt da noch die Montage hinzu? Sie messen doch sicher nach?

Freitag, 4. Oktober 2013

Ringgeist - Denke ich an Frankfurt in der Nacht!

Am 9.2.2005 beschäftigte ich mich ausnahmsweise mal mit der Stadt, in der ich arbeite. Viele denken anscheinend nicht über diese Stadt nach, sie verdienen dort nur ihr Geld oder bekommen, was es woanders nicht gibt.

Nun sollen die Busse und Bahnen in der Stadtfarbe rot-weiß  gestrichen werden.
Dabei wurde vergessen, dass bis jetzt noch die Farbe der Siebziger (ein hässliches Orange) auf manchen Bahnen prangt. Das zwischenzeitliche Türkis hat sich immer noch nicht durchsetzen können.
Es ist wie so oft: pompöse englischsprachige Ansagen in den Bahnen, dass einem Trommelfell dröhnt, aber der Fahrplan wird schon bei der ersten Schneeflocke oder am Montag nicht eingehalten.
Frankfurt will zum Himmel und vergisst die Bemühungen des Vortags: nach dem Motto: was kümmert mich mein dummes Geschwätz von gestern.
Das ist menschlich, wenn es nur nicht so nerven würde.

Mittwoch, 2. Oktober 2013

Ringgeist - Die letzten Tage

Vor Kurzem verstarb der Literaturkritiker Marcel Reich-Ranicki und der Film über sein Leben lief auf mehreren Sendern. Mein Beitrag vom 6.2.2005 passt sozusagen ins Bild. Er erreichte eine absolute Top-Platzierung mit 604 Zugriffen und somit Platz 2 der meist gelesenen Beiträge.

Das sind sie alle Jahre wieder, die Fotos der umgebrachten Menschen, darunter Frauen und Kinder während ihrer letzten Augenblicke vor der Gaskammer, sie ziehen in endlosen Reihen an uns vorbei. Man möchte sie alle einzeln aus der Geschichte herausholen, ihnen eine neue Chance geben, ihr so jäh vor dem Ende stehendes Leben weiter zu leben und sich für die erlittene Schmach entschuldigen. Die Opfer, sie sehen uns an, ob verzweifelt oder in kindlicher Naivität, sie mahnen uns und mussten ihr Leben geben. Sie sind die Sieger und die Verlierer sind ihre Mörder. Deutschland wurde besiegt und nicht befreit.
Frei wird dieses Land nie sein, auch nicht durch Arbeit, frei niemals von der Erinnerung, die so mühsam verdrängt wird. Wir sollten den Menschen ein ehrendes Andenken bewahren, sie schützen uns vor dem Untergang.

Samstag, 28. September 2013

Tallinn - nicht nur ein Reisebericht



Unser Kurzurlaub in Tallinn endete anders als gedacht.  Nach vier Tagen und bei schönem Wetter stürzte meine Frau und brach sich die Hüfte.
Nun lernte ich das Land anders als gedacht kennen. Zwar war unsere Reiseleiterin schon beim Stadtrundgang am ersten Tag darauf bedacht, uns das schwere Schicksal der Esten beizubringen, aber die Realität ist unmittelbarer.
Die Esten sind ein sehr zurückhaltendes, freundliches Volk. Sie sind aber auch unglaublich stur. Sie ertragen alles mir unglaublicher Ruhe quasi als gottgegeben. Beschwerden finden sie mehr oder wenig lächerlich.

Alles in allem ist mir das alles sehr sympathisch, da es meinem eigenen Charakter sehr nahe kommt. Sicher hätte unsere Reiseleiterin einen Zusammenhang zwischen dem, was uns passierte und meiner Beziehung dem Land gegenüber, gesehen. Sie sah auch den Sturz meiner Frau als einen Wink des Schicksals an. Etwas im Leben muss sich ändern.

Dieses flache Land mit den großen Kiefernwäldern und den idyllischen Stränden an der Ostsee hatte es mir so angetan wie die Altstadt von Tallinn, in der man meinte, die Hektik des modernen Alltags hinter dicken Mauern vergessen zu können. Die Oberstadt war einst Sitz vieler Deutschbalten, die zudem noch Güter und Sommerresidenzen auf dem Land besaßen.
Auf den Einfluss der Deutsch-Balten kam unsere Reiseleiterin immer wieder zu sprechen.
Den kann man vor allem in der estnischen Küche gut erkennen. Im modernen Tallinn dagegen ist der russische und sowjetische Einfluss kaum zu übersehen. Eines der ersten Projekte nach dem so bedeutsamen Beitritt Estlands zur EU war denn auch der Bau der Autobahn von Tallinn nach St. Petersburg.
Die deutsche Sprache ist nach Estnisch, Russisch und Englisch allenfalls viertrangig. Dies wurde von einem Nachkommen eines Deutsch-Balten in unserer Reisegruppe denn auch bemängelt. Man habe das Land doch aufgebaut. Vergessen hat er dabei wohl die den Esten zugedachte, untergeordnete, Rolle.
Während die Esten mehrfach von Russen und Deutschen beherrscht wurden, verloren die Deutsch-Balten auch unter russischer Herrschaft nie ihren gesellschaftlichen Einfluss. Schluss machte damit erst der Hitler-Stalinpakt von 1939, der die Deutsch-Balten heim ins bald nicht mehr existierende Reich führen sollte.
Tallinn ist der Spiegel der estnischen Geschichte. Kathedralenartige Häuser mit Sowjetstern auf dem Dach finden sich ebenso wie kleine orthodoxe Holzkirchen, alte aus Kalksandstein gebaute Häuser haben einen modernen Aufsatz aus Glas und Stahl erhalten. Das moderne Tallinn leistet sich durchaus eine nennenswerte Skyline.

Den Blick auf diese Skyline hatte ich nun. Vier Tage lang konnte ich die Fassaden in unterschiedlichen Farben bewundern, je nachdem ob es Morgen oder Abend war. Denn dazwischen war ich im Ida-Tallina-Krankenhaus und sah die Fortschritte, die meine Frau bei ihrer Genesung machte, ohne das sie diese selbst wahr nahm.
Unsere Reiseleiterin hatte darauf hingewiesen, wie wenig die Esten durchschnittlich verdienen und das Pflegepersonal in Krankenhäusern zählt nicht zu den Beschäftigten, die an der Spitze der Gehaltsliste stehen.
Dennoch wir wurden nie unfreundlich angesprochen, so wie es in deutschen Krankenhäusern schon mal passiert. Höchstens wurde mal wortlos eine Handreichung gemacht.  Aber bei dem vielen Personal war das die Ausnahme. Allein in der Intensivabteilung, wo die Patienten vor der OP liegen, gab es 3-4 dauerhaft anwesende Schwestern. Drückt ein Patient den Schwesternknopf, geht ein Alarm los, der kaum zu überhören ist. Und so kommt wirklich relativ schnell eine Schwester.
Die OP meiner Frau war ungeplant, was zur Folge hatte, dass sie erst gegen Abend dran kam. Der Chefarzt, ein jüngerer sympathischer und vor allem englisch sprechender Mann, hatte uns am Morgen den Operateur, einen russischen Arzt, vorgestellt.
Nach anderthalb Stunden mit örtlicher Betäubung der Beine bis zur Hüfte war die OP vorbei und wie uns später auch in Deutschland bestätigt werden sollte, perfekt gemacht.
Wir hatten schon gehört, dass selbst die Finnen gern für Operationen nach Estland fahren. Dabei warten die Esten selbst manchmal zwei Jahre auf ihre OP.
Meine Wege zum Krankenhaus hin und zurück konnte ich, abgesehen vom Rauschen des Verkehrs auf den breiten Straßen, genießen.  Erfreulich wenige Radfahrer nutzen die vorhandenen breiten Radwege und niemand hetzt und läuft einem entweder vor den Füßen herum oder steht einem auf den Hacken. Man geht normalen Schrittes, man belästigt sich nicht.
An verschiedenen Parks, die sich immer wieder als große und wohltuende Verkehrsinseln auftun, stehen Schilder, die auf die Gefahr von Taschenräubern hinweisen. Bedrohlich fand ich die Situationen nie, in denen ich mich mit Einheimischen oder anderen Touristen befand.
So war ich fast überrascht, als mir in der Hotelrezeption ein junger und größerer Mann als ich, freundlich auf die Schulter klopfte. Wir haben kein Wort miteinander geredet, weder davor noch danach. Er war mit zwei anderen jungen Russen Gast im Hotel wie ich.
Die Esten sind keineswegs überschwänglich, bei der Begrüßung ein Kuss, das ist sicher nicht üblich, vielleicht zwischen sehr sehr guten Freunden und/oder Freundinnen. Gesehen habe ich das öffentlich nicht.
Eines Abends, es war einer der Abende, wo wir schon wussten, dass wir wohl bald nach Deutschland zurück fliegen können und nach unserem immer etwas schwierigen Abschieden im Krankenhaus, steht ein großer Regenbogen am Himmel vermeintlich über einer der russischen Holzkirchen.


Ein junges Mädchen steigt vom Rad, um eine aus einer Parkhauseinfahrt kommende Autofahrerin in ihrem PKW darauf hinzuweisen. Sie halten einen Moment inne, lachen und setzen dann jeweils nacheinander ihren jeweiligen Weg fort.
Einmal verlaufe ich mich im Regen, doch mit der Hilfe vieler Passanten, komme ich problemlos zum Hotel zurück. Eine Frau entschuldigt sich für ihr schlechtes Englisch, weil sie das englische Wort für "Ampel" nicht kennt. Nach einigem Überlegen komme ich schließlich drauf uns sie nimmt es dankbar auf, begleitet mich ein Stück, bis ich meinen Abzweig gefunden habe. Den Regen vergaß ich ganz.
Nach meinem missglückten Ausflug, esse ich eigentlich jeden Abend im Hotel. Auch weil mich dort bei jedem Service, egal ob Getränk oder Essen eine blonde Kellnerin mit Zahnspange freundlich anlächelt. Ein Highlight jedes Tages, bevor ich in mein schwarzrotes Kabinett gehen muss.
Souvenirs zu kaufen, dazu kam ich einfach nicht. Der große Supermarkt, den ich täglich passierte, hatte so etwas nicht. So bleibt meiner Frau wohl nur die flexible Schraube in der Hüfte, auf die sie gern verzichtet hätte. Immerhin hatte ich noch die kleinen Süßigkeiten, die uns eine der Damen an der Registratur der Notaufnahme gegeben hatte. Fast jeden Tag der Woche nach unserer Rückkehr bis zum Tag dieses Berichts verspeiste ich das, was eigentlich als Notration im Krankenhaus vorgesehen war. Denn ebenso wenig wie es Telefon oder Fernseher in den Zimmern gibt, gibt es eine regelmäßige Verpflegungsmöglichkeit  für Besucher.
Dafür gab es einen sehr individuellen Empfang auf der Privatstation, wo ich die erste Nacht mit meiner Frau zusammen verbringen konnte. Gebäck und Tee wurde von den Schwestern organisiert und gebracht. Des Nachts schlief ich nur in Etappen, angepasst an den Schlafrhythmus meiner Frau, die kaum ein Auge zu tun konnte und öfter nach mir rief. Da sich mein Schlafanzug im völlig unorganisiert gepackten Koffer befand, schlief ich in der Unterwäsche, musste ab ab und zu raus. Die Toilette war draußen auf der Etage und bei meiner Frau war öfter das Bett zu richten. Ab und zu mussten die Nachtschwestern gerufen werden. Eine leicht bärtige wird mir in Erinnerung bleiben, sie lächelte mir ab und zu aufmunternd zu.
Es ist schon erstaunlich, welche Arbeit im Krankenhaus geleistet wird. Da schämt man sich fast für die eigenen Nörgeleien.
Tage später liefen in Deutschland die Planungen für unseren Rücktransport an. Fast wehmütig war ich am Morgen ein letztes Mal meinen täglichen Gang vom Hotel zum Krankenhaus gegangen, immer an der großen Straße entlang vorbei an einem dunklen Eckhaus mit verschiedenen Läden drin und um die Ecke an einem Hamburgerladen vorbei, in dem eine russisch sprechende alte Frau mit süßem Senf beschmierte Hamburger und Kebabrollen feil bot. Davon hatten wir ja am ersten Abend gekostet, nachdem der Tag in der Notaufnahme ohne große Nahrungsaufnahme geblieben war.
Dann überquerte ich den Innenhof an einem Springbrunnen vorbei und betrat zum letzen Mal das Gebäude, in dem sich die Orthopädie befand. Zum ersten Mal war ich nun als Besucher identifizierbar, den ich hatte unser Gepäck dabei. Eine resolute Dame wollte mir den Zugang verwehren unter Hinweis auf die erst um 12 Uhr beginnende Besuchszeit. Tagelang hatte ich keine Probleme damit gehabt. Ich konnte sie ab zum Glück mit dem Hinweis, dass meine Frau heute zum Flughafen müsse, überzeugen. Sie ließ schließlich von mir ab.
So wäre ich fast nicht ins Krankenhaus hinein gekommen an unserem letzten Tag. Man hatte uns eine falsche Abholzeit genannt seitens des ADAC und das erhöhte noch einmal die Spannung. Im Krankenhaus wusste man es von Anfang an besser.
Ich konnte also noch einmal meinen Spaziergang zu einem kleinen Einkaufscenter gegenüber dem Theater von Tallinn machen. Dort gab es zum Glück auch noch anderes als estnische Küche. Gegen die hatte ich nichts, im Gegenteil, wir hätten in einem Selbstbedienungslokal bei Vitna anlässlich unseres Ausflugs sehr gut und preiswert gegessen. Aber die estnischen Bezeichnungen wusste ich nie zu deuten, sodass ich mich stets der italienischen Küche zu wendete.
Dieses Mal nahm ich etwas mit ins Krankenhaus. Die Bezahlung auch kleinerer Geldbeträge mit der Kreditkarte war stets kein Problem.
Mein Weg führte zurück vorbei an einer dieser angeblich ganztags geöffneten Bars mit Billard und anderen Angeboten, dis sich meist in Kellern befinden und natürlich den unvermeidlichen Alkoholshops. Tallinn ist in jedem Viertel voll davon.
Um kurz nach 15.30 Uhr schließlich stürmten drei Sanitäterinnen und ein kahl geschorener Fahrer die Station. Und hier lebten wir erstmals schlechte Laune. Sie wussten wohl genau, wie lange sie zum Flughafen brauchen würden und für sie war es zu früh. Die Ältere der beiden Sanitäterinnen fragte nochmal die Personalien ab und machte stets zustimmende Geräusche, auch wenn man nichts gesagt hatte. Eine Jüngere nahm keine Notiz von uns und der Fahrer nötigte meine Frau,  ihr verletztes Bein zu belasten, was meiner Frau Schmerzen bereitete.
Wenig später ging unser Tallinn-Abenteuer auf dem Rollfeld des Flughafens zu Ende, wo uns der deutsche Sanitäter begrüßte.


Ich habe die estnische Landschaft beim Überflug nicht mehr wie beim Hinflug beachtet. Idyllische Plätze wie Käsmu im Lahemaa-Nationalpark und der Weg durch den Urwald und das Moor sowie das deutsch-baltische Gutshaus in Palmse werden ihren Platz in meiner Erinnerung behalten.

(Weitere Bilder auf google+ oder www.flickr.com/photos/wolfgang_dreyer )