Dienstag, 21. April 2020

Lippe ist schön.

"Lippe ist schön." So sagte es uns, kurz bevor wir hierher zogen, ein irakischer Kellner in einem Gasthaus nahe Donop, den wir zunächst für einen Italiener hielten. 
Seit 1981 bereise ich nun schon den Kreis Lippe mit dem Schwerpunkt Lemgo.
Aber quasi als Tourist zu kommen und wieder zu gehen, wenn auch mit verwandtschaftlichen Verbindungen, das ist etwas anderes, als hier zu leben.
Erst bei dauerhafter Anwesenheit vor Ort stellt man einige Besonderheiten fest. Diese betreffen naturgemäß Lemgo, weil ich nun hier wohne. 
Eine Bielefelder Ärztin meinte, die Lemgoer würden sich als Städter sehen,
da war sie wohl anderer Meinung. 
Die alte Hansestadt Lemgo setzt auf Innovation. Sie will ein Zentrum für Innovatiion sein und hat mit der Technischen Hochschule auch eine gute Basis dafür. Innovation Campus nennt sich das nun und es wird ausgebaut. 
"Think Big" scheint überhaupt die Devise der Politik hier zu sein. Die Bega hat einem neuen Arm erhalten, um künftig Überschwemmungen zu vermeiden. Soweit, so gut. Das geschah schon letztes Jahr. Man baute auch.eine Brücke, um den an sich schönen Fussweg vom Regenstorplatz zum Lüttfeld weiterhin zu ermöglichen. Die Arbeiten wurden dann aber eingestellt. Der Weg ist nicht benutzbar und erst im Sommer diesen Jahres soll nach Plänen einer Berliner Firma die endgültige Gestaltung des Geländes vorgenommen werden. Die Planung liest.sich wie der Inhalt eines Kinderschokoladeneis. Für jeden was dabei, vor allem die Jugend hat
man im  Blick. Wie das dann hinterher aussieht, das sah man schon woanders.
Einfacher wäre es gewesen, alles nur zu begrünen. Aber gut, wenn Geld da ist.
Zum Aufräumen nach einer sogenannten "Hüttengaudi", die Ende Januar im Park von Schloß Brake stattfand, hatte wohl keiner Lust. Die Spuren des eingesetzten  schweren Geräts für die Aufbauten sind heute noch zu sehen und das stört offensichtlich niemanden.
Toleranz auch gegenüber den zahlreichen Radfahrern auf den Bürgersteigen der Stadt. Lemgo ist zwar die fahrradfreundlichste Stadt in NRW, aber auch enden Fahrradwege manchmal im Nichts, werden Einfallstraßen von den Autofahrern gern schnell benutzt. Die Stadtverwaltung sieht auf Anfrage keinen Handlungsbedarf, weder hinsichtlich der Kontrolle des fliessenden oder ruhenden Verkehrs, noch bezüglich möglicher Tempobegrenzungen, Einschränkungen des Schwerlastverkehrs oder Verlängerungen der Ampelphasen an den Fussgängerüberwegen.
Alle Probleme, über die ich mir als Seniorenbeirat einer kleinen hessischen Gemeinde Gedanken machen durfte, scheinen hier keine Rolle zu spielen. Verlässliche aktuelle Daten über Feinstaubbelastung oder Lärmpegel und Verkehrsdichte an den Hauptverkehrsstraßen liegen nicht vor.
Dagegen ist der private Dienstleistungssektor gut aufgestellt. 
Leider ist mir mein Lieblingsfrisör
abhanden gekommen. Er selbst kein Einheimischer hatte eine Freundin aus Lippe. Ohne sie, meinte er, wäre es schwer geworden und da meinte er die Kontakte. 
In der Tat bleiben die Lemgoer gern unter sich und das gilt auch für digitale Kontakte. Bis heute habe ich keine Folliwer aus Lippe, wohl aber meine alten hessischen Kontakte, das gilt für Facebook und Instagram.
Im Verein sieht es anders aus, das oberflächliche Gespräch gelingt hier leichter als im südlichen Hessen. Allgemein herrscht überall eine freundliche Atmosphäre, was sehr angenehm ist. 
In Zeiten von Corona relativiert sich vieles. Frau Merkel meint ja, wir sollen soziale Kontakte vermeiden. Das ist für mich keine große Sache.
Das Land zwischen Weserbergland und Teutoburger Wald ist schön, wenn man es nicht nur allein zu zweit durchwandert. 
Eine Lemgoer Ärztin, die von unserem Ortswechsel wusste meinte, das sei hier doch eine andere Welt. In diese dringe ich nun langsam ein.




Samstag, 11. April 2020

Z-Tag

Da stand ich nun, quasi penetriert vom Erlebnis und mit der Frage im Kopf, was ich getan habe. Ein Ostern in einsamen angstvollen Erwarten sollte folgen. Bis es dann endlich eines Tages hieß: Bingo!
Noch immer stand ich mit mir allein und bis heute nun weiß ich nicht, ob mir überhaupt eine der Beteiligten dankbar ist, auch für die Zeit danach.
Nun bin ich weit entfernt von den Menschen, die mir eigentlich nahe stehen, wollte einen Cut machen. So ganz scheint das nicht zu klappen. 
Gerade heute las ich einen Text meiner Tochter, in dem sie ihre Teilnahme an einem Schultheaterspiel beschreibt. Sie schreibt sehr cool, modern und übt auch leichte Kritik. Da kann ich nicht verhehlen, dass es mich trotz aller Distanz stolz macht.

Freitag, 10. April 2020

An Tagen wie diesen

Ein bisschen Demut dürften unsere gewählten Politiker schon an den Tag legen, wenn sie uns in unseren Grundrechten so beschneiden wie in diesen Tagen. Was soll man von einer Demokratie halten, die sich wie eine Diktatur gebärdet, ohne eine klare Richtung vorzugeben? 
Und von Medien, die sich wie Staatsmedien aufführen und die bezüglich des Corona-Virus immer dieselbe Ideologie verbreiten?
Kritische Stimmen von Fachleuten zur Kontaktsperre und den Ausgangsbeschränkungen werden nahezu totgeschwiegen. Das Szenario der Angst soll am Leben gehalten werden und das Volk duckt sich. 
Dabei hat die Politik die jetzigen Schwierigkeiten erst herbei geführt.
Zu spät wurde die Einreise von Ausländern unterbunden. Jahrelang hat man das Gesundheitssystem kaputt gespart. Jetzt fehlen Schutzkleidung und Atemschutzmasken für Ärzte und Pfleger. In Pflegeheimen werden Coronatests nicht durchgeführt, weil es nicht im Budget drin ist. 
Auch deshalb tut man wahrscheinlich so, als ob auch jüngere Menschen und Menschen ohne Vorerkrankung und -vorbelastung an Corona sterben könnten.
Die Todesfallzahlen differenzieren ja auch nicht. Virologen sagen zudem, wenn sie nicht im Auftrag der Regierung sprechen, dass die Coronaviren allein nicht tödlich sind. Die Zahl der Infizierten sagt im Fall von Corona gar nichts. Wenn mehr getestet wird, dann steigt logischerweise auch die Zahl der Infizierten. Die Vergleichszahlen fehlen jedoch in der öffentlichen Verbreitung. Auch so kann man mit einer Statistik Meinung machen.
Die Regierung vertuscht nun ihr Versagen, indem sie uns ein entschlossener Handeln auf unsere Kosten vorspielt. 
Diese Pandemie kommt und geht unabhängig von den Maßnahmen, die uns die Politik aufzwingt. 
Statt alle Bürger einzusperren, wäre es ratsamer gewesen, die zu schützen, die gefährdet sind: die alten und kranken Menschen. 
Es ist aber ein Skandal, dass schwer kranke und sterbende Menschen keinen Besuch ihren nächsten Angehörigen erhalten dürfen.
Man darf sich auch fragen, woher der Staat das Geld für seinen großzügigen Rettungsschirm nehmen will, den er dank des Lahmlegens der Wirtschaft versprochen hat. Bisher war kein Geld da, um die marode Infrastruktur und die Schulen auf Vordermann zu bringen. Schon macht die Forderung nach einem Corona-Soli die Runde. 
Die Frage der Stunde ist: wie viele Skandale braucht es eigentlich noch, bis diese wahlkaempfende GroKo aus dem Amt gejagt wird?

Sonntag, 5. April 2020

Pandemie kann mehr.

Frau Merkel sagt, eine Pandemie kennt keine Feiertage.
Was sie nicht sagt:
eine Pandemie kennt keine Grundrechte,
eine Pandemie kennt keinen Klimawandel,
eine Pandemie kennt keine Meinung und das ist eine 
Sie kennt keine Ökonomie, 
keine Existenzsorgen, 
sie kennt keine anderen Krankheiten,
keine Krankenhauskeime und keinen Pflegekräftemangel.
Flüchtlinge sind der Pandemie egal,
auch das der geschätzte Bürger sich den werten Hintern in Panik nicht mehr vierlagig abputzen kann.
Sie kennt keine Gier, denn sie macht alle gleich.
Diese Pandemie ist schwach, aber Frau Merkel findet sie stark.
Die Toten werden zweimal gezählt.
Sie haben Ausgang.