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Samstag, 22. August 2020

Stimme


Vor hundert Jahren hatten die Menschen in Deutschland noch andere Sorgen. So berichtet die „Schlesische Privilegirte Zeitung“ am 19.8.1920 obenstehend über die Zahl der deutschen gefallenen Soldaten. Allgemein wird diese Zahl heute noch etwas höher mit über zwei Millionen Soldaten angegeben, die auf dem Feld der Ehre ihr Leben lassen mussten.
Während sich die schlesische Zeitung intensiv mit den Demütigungen beschäftigt, die den Deutschen in den gemäß dem Vertrag von Versailles abzutretenden Gebieten zugefügt wurden, befasst sich die „Magdeburger Volksstimme“ als sozialdemokratische Zeitung großenteils mit den aus ihrer Sicht Untaten der Unabhängigen (Abspaltung der USPD) und dem kommunistischen Feind. 
Die SPD, das zeigt sich schon damals, droht zwischen dem konservativen und rechtsnationalen Block und den Linken zerrieben zu werden. Sie kämpft nicht konsequent gegen rechts, gibt sich staatstragend und wird zum Feindbild der Linken. 
Dabei haben die Menschen in Deutschland andere Sorgen. Der Krieg hat die Zivilbevölkerung durch Hunger geschwächt, es kommt zu zahlreichen Erkrankungen. Die Ernährungslage ist noch immer kritisch. Deutschland befindet sich im Griff der alliierten Siegermächte. Besonders die Franzosen lassen nichts aus, um ihre Macht zu demonstrieren. Sie unterstützen die Polen bei ihrem Austand in Schlesien, die bereits vor der Volksabstimmung 1920 vollendete Tatsachen schaffen wollen.
Sie herrschen im Rheinland und im Saargebiet. Auch sonst nimmt sich jeder was er von Deutschland glaubt, bekommen zu müssen. Die Dänen Nordschleswig, die Belgier Eupen-Malmedyy, die Franzosen ihr Elsass-Lothringen und die Polen haben schon den Korridor.
Viele Deutsche leben also plötzlich unter fremder Herrschaft. Sie werden entweder vertrieben, wenn sie nicht die neue Staatsbürgerschaft annehmen wollen oder drangsaliert.
Darüber berichtet die schlesische Zeitung ausführlicher. Sie ist zudem eine Wirtschaftszeitung. Dennoch es wundert einen bei der Lektüre kaum, dass die nationale Bewegung in Deutschland als Reaktion auf die Ohnmachtserfahrungen Vieler schon sehr bald wieder die Oberhand in einer Republik gewinnt, die sich als „Deutsches Reich“ bezeichnet.



Donnerstag, 18. Oktober 2018

Wahlweise

Die SPD, diese kleine lustige Partei, noch nach der letzten Bundestagswahl als große Volkspartei verspottet, ist überall dabei, wenn es um die Macht geht. Gern auch dann, wenn es den anderen Parteien zu unangenehm ist, zu regieren. Das war schon zu Beginn der Weimarer Republik so und nicht umsonst hieß es damals: "Wer hat uns verraten, Sozialdemokraten." Eine Partei, die ihre Wähler nicht mehr vertritt, die hat keine Daseinsberechtigung mehr.

Donnerstag, 1. Februar 2018

Schulz

Das Modell Bart, Glatze und Brille ist heutzutage bei Männern durchaus en vogue. Leider hat die SPD nicht erkannt, dass es schwer ist, damit als Spitzenpolitiker zur Wahl zu stehen.
Für sein Aussehen kann er aber nichts, der Schulz. Für seine Aussagen schon. Wer sich am Wahlabend so weit aus dem Fenster hängt, der darf sich nicht wundern, wenn andere sich wundern, wenn die Partei hinterher einknickt. Hier mag der Druck des Bundespräsidenten Steinmeier Wirkung gezeigt haben. Man weiß aber, dass dieser aus der Mannschaft um Schröder kommt, die sich selten um mehr als den eigenen Machterhalt gekümmert hat.
Und wo liegt der Anteil von Schulz? Für die Pressehype am Anfang kann er auch nichts, für sein unprofessionelles Verhalten vielleicht auch nicht. Wer Buchhändler gelernt hat, lebt in einer Welt knapper Angestelltengehälter und woanders ist der Buchhandelsberuf gar nicht erst bekannt.
Buchhändler sind die Leute, die im Buchladen herum stehen und von denen man hofft, dass sie einen nicht ansprechen, wenn man nur stöbern will.
Schulz hat sich weiter entwickelt: vom Buchhändler zum Politclown.
Das die Partei nun verhandelt, kann man ihr nicht verdenken, das hätte Schulz verhindern müssen.
Die Hoffnung darauf, dass die Mitglieder es richten und der Koaliererei ein Ende setzen, stirbt zuletzt.
 

Donnerstag, 3. März 2016

An Apple a Day..

Die F.D.P. will es anpacken, die SPD sich bewegen statt reden und die CDU versteht und kann, so meint sie. Unschwer zu erraten, wir sind im Wahlkampf. Da frage ich mich, wieso jetzt erst alle so engagiert sein wollen, in den letzten vier Jahren haben wohl alle nicht getan und waren nicht das, was sie jetzt sein wollen? Da finde ich es schon schöner, wenn eine Politikerin weiße Zähne hat und das gute Gebiss auch zeigt. Ich traue ihr auf jeden Fall zu, dass sie kraftvoll in ihren Pausenapfel beißt.

Freitag, 21. März 2014

Ringgeist - Der schwarze Mantel

Der Mantel der Geschichte ist in Deutschland sicher schwarz und er war es auch am 2.9.2009.

Schwarz ist sie, die Farbe der Anarchie und leider auch die der CDU. Und begehrenswert ist ein schwarzer Mantel ganz offensichtlich sowohl für den Rotling als auch das Grüngemüse. Da gerät das blaugelbe Haupt dieser dunklen Gestalt schon ins Grübeln, auch wenn es tönt: wir wachsen! Wachsen tut auch die Unabhängigkeit der Politiker vom Wählerwillen. Da wollen die Grünen nicht mit links und die SPD mag keine linken Ministerpräsidenten. Weiter so, möchte man sagen, der schwarze Mantel kriegt noch mehr rote und grüne Flecken. Dafür nehmen die Verursacher den Verlust an Stammwählern gern in Kauf: Dabei-Sein. Die SPD machte vor, wie es geht. Man wird kleiner, feiner und das Zünglein an der Waage. Freilich hat der Mantel weiter seine schwarze Farbe. So schwarz, das die Hälfte der Wähler ihn gar nicht mehr sieht. Aber besser ist es, gar nichts zu sehen, sonst sähe man am Ende noch das, was unsere Politiker zu sehen meinen: sie sind alle Wahlsieger. Das stimmt leider, sie stehen oben.

Dienstag, 4. März 2014

Ringgeist - Ausgekocht II - 37,2

Manche Dinge wiederholen sich, so die ständige Ignoranz einer Linkspartei als Koalitionspartner. Am 20.1.2009 war es für die SPD in Hessen, mal wieder, dumm gelaufen. Die Protagonisten, die zum Niedergang dieser Partei beitragen, wechseln sich ab.

Warum Frau Ypsilanti erst am Tag nach der Wahl ihren Rücktritt erklärte, wer weiß es? War nicht schon lange klar, dass die SPD die Zeche würde zahlen müssen für die Ignoranz aller Parteien, die darin bestand, die Aufgabe des Wählers anzunehmen und eine Regierung mit Mehrheit zu bilden? Und war ihr nicht klar, dass ihre Aussage gegen eine Koalition mit der Linken ebenso dumm wie irreal war? Vom Wortbruch zu reden, ist scheinheilig. Das Wort haben viele Politiker gebrochen. Aber es war eine Rieseneselei der meinungsbildenden Presse und den Medien die Gelegenheit zum Aufbau dieser Legende zu geben. Es ist alles wie immer, die SPD knickt ein vor den Konservativen, aber sie betreibt ja auch längst nicht mehr ihre eigene Politik. Dafür gibt es ja Angela Merkel. Und der Wähler? Blickt mal wieder durch, legt Koch die Zügel durch eine starke F.D.P. an und stärkt lieber die Grünen. Aus Sicht des Wählers ist diese Lösung das kleinere Übel. Nun gockelt der unsägliche Guido ein bisschen herum und buhlt um die Macht. Doch es wird nach den Wahlen dieses Jahres abgerechnet.

Mittwoch, 23. Oktober 2013

Ringgeist - „Jeder Tag mit Rot/Grün ist ein verlorener Tag“

Fast prophetisch mutet mein Beitrag vom 28.5.2005 an. Dies vor allem in einer Zeit, wo ein Machtwechsel in der Politik nicht machbar erscheint. Wer erinnert sich noch daran, dass es die Medien waren, die der Regierung Schröder stets vorwarfen, zu zögerlich die "richtigen" Reformen auf den Weg zu bringen. Wo war diese Presse seit 2005. Wer, außer ein paar Kabarettisten, reibt der Kanzlerin ihre Untätigkeit unter die Nase und selbst wenn, wen stört es? Und die SPD hätte jetzt die Chance mit ihrer Bundesratsmehrheit echte Oppositionspolitik zum machen. Sie entscheidet sich aber für eine große Koalition, die unweigerlich kommen wird und ist damit Teil des CDU-Staates. Meine Stimmabgabe zugunsten dieser Partei seit 1976 ist damit Geschichte.

„Jeder Tag mit Rot/Grün ist ein verlorener Tag“ solche Statements hört man in diesen Zeiten unwidersprochen. So verwundert es nicht, dass die CDU bei nahe 50% liegt.
Laut Forsa-Umfrage glauben die Menschen nicht, dass die Schwarzen es besser machen,
sie halten sogar das Team Schröder/Fischer für besser als Merkel und Konsorten, aber sie haben keine Angst vor der Alleinherrschaft der CDU.
Schröders Rechnung wird daher nicht aufgehen. Wenn der Wähler die Chance hat, Abrechnungen zu erteilen, wird er diese nutzen. Vielleicht ist es genau das, was Schröder will, vielleicht ist er einfach nur verblendet. Nachdem er die SPD durch eine Politik ruiniert hat, die diese Partei nie hätte machen dürfen, zudem an den Grünen als einzig möglichen Bündnispartner festgehalten wurde, fährt er den Karren jetzt trotzig an die Wand.
Dafür wird die Fraktion zu einem Misstrauensvotum missbraucht und der schwarz-gelbe Block jubelt dazu.
Das scheint mir der Unterschied zwischen den Blöcken zu sein: die Schwarz-Gelben wollen die Macht, die Rot-Grünen benutzen sie nur. Wie sollen die eigenen Anhänger einem Kanzler trauen, der solche Winkelzüge nötig hat, anstatt bis zuletzt um seine Position zu kämpfen? Objektive Gründe gibt es für dieses Wahlspektakel nicht.
Rot-Grün ist ja bei einem solchem Eingeständnis der angeblichen Unfähigkeit ja gar nicht mehr wählbar. Schröder bereitet den CDU-Staat vor und geht dann wahrscheinlich in die Wirtschaft. Bei den Wirtschaftsbossen ist er ja beliebt, schließlich hat er die Drecksarbeit für die Schwarzen geleistet.
Die Dominanz der Presse und Meinungsmache macht das alles möglich. Jahrelang wurden Ergebnisse zerredet und die Wahlergebnisse durch ständige Umfragen bereits vorher manipuliert. Müssen wir im September überhaupt noch wählen?
Es steht doch schon alles so fest wie die Unfähigkeit der rot-grünen Regierung. An der schwarzen Malaise wird sich die Journaille weitaus weniger stoßen. Der kleine Mann muss aufpassen, dass er überhaupt merkt, dass er noch kleiner gemacht wird.