Posts mit dem Label Weihnachten werden angezeigt. Alle Posts anzeigen
Posts mit dem Label Weihnachten werden angezeigt. Alle Posts anzeigen

Donnerstag, 23. Dezember 2021

Little Red Booster

 Rot war mein Arm nicht nach der dritten Corona-Impfung. Er schmerzte lediglich zwei Tage lang. Am zweiten Tag fühlte ich mich schlapp. Mittlerweile habe ich das Gefühl, schon bei kleineren körperlichen Anstrengungen Großes geleistet zu haben. Alkohol vertrage ich ausgesprochen schlecht. Und eine seltsame körperliche Übelkeit macht sich in mir breit, wenn ich, wie jetzt vor Weihnachten im Stress bin. Alles muss noch erledigt werden, jeder will noch irgend etwas. Als ob das Leben nach Weihnachten und im neuen Jahr nicht gerade so weiter ginge wie zuvor. Zum Lesen reicht bei mir die Ruhe kaum. An einer Teststelle blieb mein Auge hängen und ich wünschte, ich wäre gerade in der Situation, wie Stefan Zweig sie beschreibt.

Aus "Stefan Zweig. Das Gesamtwerk.: In chronologischer Auflage. Neu bearbeitet." 

"Erst wenn die laute Welt dir fremd geworden, Und Du ein Fremder allen andern bist, Lauschst Du aus Deines Lebenslieds Akkorden Den Klang, der nur aus eigner Seele fließt."

Freitag, 20. November 2020

Sing ein Lied

 Ich sehe eine kleine, fast zierliche, Person. Sie ist gut angezogen, meine Schwiegermutter. Sie setzt sich neben mich. Die Figur wirkt nun etwas breiter, die Gesichtszüge bleiben aber deutlich erkennbar. Sie sagt: "Singe mir ein Weihnachtslied." Ich frage sie, warum ich ihr ein Weihnachtslied singen soll. Sie antwortet: "Weil doch bald Weihnachten ist."

Es herrscht ein großes Durcheinander. Viele Leute, jeder sollen etwas singen. Man fragt mich, was ich vortragen will. Ich entscheide mich für "Mmm mmm mmm mmm" von den Crashtest Dummies. Das sollte mir auch stimmlich liegen. Aber halt, da war doch dieser Text: 

Once there was this kid who

Got into an accident and couldn't come to school

But when he finally came back

His hair had turned from black into bright white

.. 

In Memoriam 25.7.2020

 

 

Montag, 17. Dezember 2018

MX

Da dümpel ich so vor mich hin,
ohne Plan und ohne Sinn.
Das Fest der Liebe ist ganz nah,
weiss nicht, wie das so schnell geschah.
Bald schon erhitzt der Austausch vieler Güter
die  allzu festlichen Gemüter.
Lieber beobachte ich die Schlacht
und wende mich ab mit Bedacht.
Materielle Güter sind vergänglich,
nur Freuden der Seele wären lebenslänglich.

Montag, 25. Dezember 2017

Frohes Fest

Weihnachten ist kein Fest der Liebe, es ist eins der Abrechnung. Leute, die Dich nicht leiden können, zeigen es Dir. Mein Vater pflegte zu sagen, er habe die Suppe auf dem Herd, wenn er mich nicht sprechen wollte. Das stimmte manchmal sogar. Jetzt sagte eine junge Dame zu mir, sie müsse zum Friseur. Mein vereinbarter Rückruf ging ins Leere. Aber auch Personen, die mir nicht nahe stehen, treiben es toll. Eine Leserin meines Kolberg-Blogs ist tatsächlich im Besitz eines Familienfotos, auf dem meine Großmutter und meine Großonkel zu sehen sind. Sie fotografierte es netterweise, wenn auch sehr unscharf, für mich ab. Nun hatte ich sie gebeten, mir doch eine bessere Kopie zu senden. Ich wollte für ev. Kosten aufkommen.
Kurz vor Weihnachten kam dann eine What's App mit einem Foto. Während Freude in mir aufkam, sah ich das Bild von ihrem Weihnachtsbaum. Bilder von Weihnachtsbäumen stehen nun nach geposteten Mahlzeiten aller Art ganz oben auf meiner persönlichen Hassliste.
Die Überraschung jedenfalls war ihr gelungen. Mein persönliches Fest werde ich auf dem Friedhof feiern, in dem ich eine Kerze für meine vor genau neunzehn Jahren verstorbene Mutter aufstelle.
Sie ist auch die Großmutter der Dame, die zum Friseur musste.


Freitag, 15. Dezember 2017

Zeitweise

Inhaltsleer die Lichter schwingen,
sinnlos Weihnachtslieder klingen.

Im Fernsehen Kolonnaden flimmern,
Weihnachtswerbung in allen Zimmern.

Die besinnliche Zeit ist bald vorbei,
weiter geht es mit Silvesterknallerei.

So eintönig ist ein Lebenslauf,
doch nehme ich ihn gern in Kauf.

Donnerstag, 27. April 2017

Kolberg - Weihnachten 1941

Herr Weinert, Funker an Bord des deutschen Minensuchboots M 575 beschreibt
seine Eindrücke von Kolberg in seinem Tagebuch. 1941 lag die M 575 im Kolberger Hafen.
Quelle: Deutsches Marinearchiv 

Die Kolberger hielten fest an ihren urväterlichen Sitten und Gebräuchen und heiligten den Feiertag.

Wir wandern langsam durch die Straßen, atmen die feierliche Ruhe und den weihnachtlichen Frieden und
genießen immer wieder aufs Neue den eigenartigen Reiz dieser schönen, kleinen pommerschen Seestadt.
Hafenstädte haben alle ein doppeltes Gesicht. Während das eine hart und unverwandt auf See blickt,
schaut das andere gelassen und oft etwas gönnerhaft zurück ins bäuerliche Hinterland.
Diese Doppelnatur ist bei Städten, die ihre Kindschaft einem solch ungleichartigen Elternpaar verdanken,
nicht verwunderlich. Sie ist der natürliche Ausdruck einer so verschieden gearteten Erbmasse.
Sie gibt ihren Mauern das unterschiedliche Gepräge, bestimmt den wechselnden Pulsschlag ihres Lebens,
spiegelt sich wider in ihren Menschen und findet seinen Ausdruck im bunten Mythos ihrer weiten Seele.
Und es ist eine glückhafte Vereinigung. Sie enthält der Erde stille zähe Geduld, des Meeres harten Trotz.
Sie birgt den heiteren Frohmut knospender Blüten neben der schwermütigen Tiefe der See.
Sie paart der Wellen mildes Ungetüm mit der ruhigen Gelassenheit der Ebene, setzt der Liebe
zur angeborenen Scholle den frischen Drang der weiten Ferne entgegen und bringt des Meeres
ewigen Atem in steten Einklang zum Auf und Ab des Lebens, das doch immer nur eins sein kann: Ein Kommen und ein Gehen.


Freitag, 25. Dezember 2015

Beschert

Die Kleinen beschert,
an alles gedacht.
Den Wahnsinn besiegt
und trotzdem gelacht.
Der diese Zeilen hat ersonnen,
den hat die Weihnacht nicht
gewonnen.

Dienstag, 30. Dezember 2014

Besinnen

Weihnachten war toll, Weihnachten war nett,
ich hatte den Eimer stets am Bett.
Woanders wurde kräftig gesungen,
mir war die Ruhe ausbedungen.
Nun wünschen sich alle den guten Rutsch,
doch meistens ist dann ein Auto futsch.

Samstag, 8. Februar 2014

Ringgeist - Die Weihnachtsordnung

Kaum zu glauben, in nur 10 Monaten werden wir uns wieder in der Adventszeit befinden. Zeit sich über eine Regulierung der wunderbaren Weihnachtsfesttage zu machen. Meine Gedanken vom 18.12.2007 waren jedenfalls überaus erfolgreich: sie érreichten die Top-Liste meines Blogs.

Das Abspielen von Weihnachtsliedern vor Heiligabend sollte bei Strafe verboten werden. Auch die sogenannte weihnachtliche Musik gehört dazu, das vorzeitige Funkeln von Kinderaugen ist damit vermeidbar. Es kommt nun wieder die Zeit, wo alles, was mit Weihnachten nichts zu tun hat, im Vordergrund steht. Schnell muss noch geschäftlich was erledigt werden, weil man zwischen den Jahren ja Urlaub hat. An den Wochenenden entspannt man dann auf dem Weihnachtsmarkt bei billigem Glühwein und fettiger Speise, nachdem man sich endlos Gedanken gemacht hat, ob alle Karten verschickt sind und ob oder wer sich was zu Weihnachten wünscht und ob es auch teuer genug ist, um anzukommen. Auf den Weihnachtsmärkten findet man die ja auch nicht. Weder auf dem Parkplatz, da wird weihnachtlich eng aneinander geparkt noch an den Ständen. Entspannen müssen aber jetzt endlos alle, weil Weihnachten ja so ein ungeheurer Stress ist und schließlich, erschwerender weise mit der Familie und den Liebsten gefeiert werden soll. Aller Orten wird dieser Tage als Kontrastprogramm der Wunsch nach Ruhe ausgegeben. Die Termine werden langsam knapp. Daher muss eine Weihnachtsordnung her: folgende Punkte seien hier zusammen gefasst zur geflissentlichen Beachtung:

1. Das Abspielen von weihnachtlicher Musik und Weihnachtsliedern ist nur am Heiligabend und am 1. Weihnachtsfeiertag zwischen 17 und 20 Uhr gestattet.
2. Das Lied „Last Christmas“ von Wham ist auf dem Index und darf überhaupt nicht gespielt werden.
3. Von Heiligmorgen ab 6.30 Uhr bis zum 2. Weihnachtsfeiertag 0 Uhr herrscht absolutes Alkoholverbot. Dies dient der Regeneration der Volksgesundheit.
4. Der Besuch von vorweihnachtlichen Weihnachtsmärkten ist nur in Begleitung von entsprechend weihnachtlich disponierten Aufsichtspersonen und/oder Vorgesetzten gestattet.
5. Der Besuch gemäß Punkt 4 darf nicht mit dem eigenen PKW erfolgen.
6. Da Weihnachten ein Familienfest ist, darf es auch nur mit der Familie gefeiert werden. Es herrscht daher Ausgangssperre, die lediglich am Heiligabend zum Einkauf weihnachtlich erforderlicher Lebensmittel aufgehoben wird.
7. Aus Punkt 6 ergibt sich, dass Skiurlaube erst nach dem Ende des 2. Weihnachtsfeiertags angetreten werden dürfen und vor Weihnachten beendet werden müssen.
8. Der Besuch von gastronomischen Betrieben, Kinos und anderen Spielstätten ist untersagt.
9. Jedes Familienmitglied muss mindestens ein Geschenk für ein anderes Familienmitglied erwerben, Eltern haften hier für ihre Kinder. Der Umtausch von Weihnachtsgeschenken ist verboten.  
10. Um eine sittliche Unterhaltung zu gewährleisten, dürfen an den Feiertagen Fernsehprogramme des öffentlich-rechtlichen Fernsehens gesehen werden. Alle anderen TV-Programme sind untersagt.

11. Wird gegen die Punkte 1-10 verstoßen, so werden Arreststrafen verhängt, die den täglichen Konsum von Glühwein sowie das tägliche Anhören von Weihnachtsliedern beinhalten. Die Höchststrafe wird hiermit auf ein Jahr, maximal jedoch bis zum nächsten Weihnachtsfest, festgelegt.

Mittwoch, 4. Dezember 2013

Mein Dao

In einer Zeit, in der Einer den Anderen ansieht und sich fragt, ob es sein kann, dass bald schon wieder Weihnachten ist (verbunden mit der Frage nach dem Sinn oder geht das jetzt schon wieder los?), habe ich den richtigen Weg gefunden.
Meinen Dao sozusagen. Da Dao ja eigentlich Alles ist, gehe ich hier ein bisschen zu weit mit meinem individuellen Anspruch. Aber sei es drum, der Mensch soll in nichts eingreifen, er soll den Wandel geschehen lassen, aus dem alles hervor geht.
So werde ich also die Berieselung mit Weihnachtsmusik aus allen möglichen Lärmquellen als mystischen Weg auffassen, wohl wissend, dass der Spuk schneller vorbei ist als gedacht. Auch kann man unangenehme Zeitgenossen auf diese Art und Weise ganz einfach ausblenden. Und das Weihnachtsgebäck wird schon sehen, was es davon hat, wenn es in meinen Körper einzudringen versucht. Nichts.
Im Daoismus geht es schließlich darum, zum Ursprung zurückzukehren. Und am Anfang von Allem, da war doch alles noch in Ordnung, oder?

Dienstag, 12. November 2013

Ringgeist - HC

Zwei Themen, an denen ich mich schon immer gut abarbeiten konnte, kamen am 20.12.2005 zu Papier bzw. in den Blog. Heute bin ich da deutlich ruhiger, selbst wenn der Weihnachtsbaum schon vorm Römer eingeschwebt ist. HC hat laut Wikipedia viele Bedeutungen, hier meinte ich einfach "Happy Christmas".

Banker haben immer recht oder zu Weihnachten sind alle zuhause.
Neulich in der Kantine: erst stellt sich der Herr im Anzug an der falschen Seite an, dann merkt er es und drängt sich vorn vor. Erst dann die Frage: waren Sie vor mir dran?
Ja, sage ich. Nun müsse ich mich entscheiden, belehrt er mich dann. Da fehlen mir die Worte und ich entscheide mich still für eine Mini-Currybratwurst.
Liegt es an der Weihnachtszeit, dass zur allgemeinen Verwirrtheit jetzt auch noch das Anspruchsdenken kommt. Entschuldigung, kann ich mal das Salz haben, heißt es vom Nachbartisch, kurz bevor ich in angenehmen Gedanken versinke. Der Herr steht nicht auf und holt es sich etwa. Mmmh, sage ich und lasse den Salzstreuer elegant zum Nachbartisch gleiten. So hatten sich das meine Nachbarn wohl nicht vorgestellt. Aber cool war der Ausdruck in ihrem Gesicht schon.
Tja, Weihnachten ist eben kein Wunschkonzert. Man fährt obligatorisch wohin und verfrisst die Zeit, tauscht Waren aus und was ändert es? Noch nicht einmal die Zahlen auf der Bank sind da aufregend. Also meine Herren, weiter so, immer so tun, als ob alles sehr wichtig ist, gerade vor Weihnachten.