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Posts mit dem Label "Trauer" werden angezeigt.

Nichevo

 Mein Lieblingslandsmann Hallaschka meinte bei RTL, dem Haus-Sender der Corona-Pandemie, gestern, er sehne sich nach den Zeiten zurück, wo er über Corona hätte berichten dürfen. Nun hat er Ukraine. Und das ist tatsächlich die Art Journalismus, wie sie in Deutschland gelebt wird. Die Katastrophe zählt. Also werden wir nun täglich mit Bildern bepflastert, eine Sondersendung jagt die nächste. Dabei hilft es in der Ukraine niemandem. Doch wenn man glaubt, nun sein wenigstens das Thema Corona in der Politik erledigt, der irrt. Unverdrossen wird am Maskentragen festgehalten, obwohl es wissenschaftlich gar keinen Beweis für deren Wirksamkeit gibt. Und unsere Regierung hält es für wichtig, den Ukraine-Flüchtlingen, die gerade ihr Leben gerettet haben, eine Corona-Impfung angedeihen zu lassen. Ein Satire-Magazin im Internet veröffentlichte einen Beitrag, in dem Karl Lauterbach die Worte in den Mund gelegt worden, die man fast glauben möchte: im Falle eines Atomkriegs würde die Corona-Inzidenz a

Ohne Worte

 Vor über einem Jahr starb meine Schwiegermutter Corona-gerecht, möchte man fast sagen, ohne ihre Tochter oder mich ihren Schwiegersohn im Krankenhaus noch einmal gesehen zu haben. Wir durften, da nicht bevollmächtigt, nicht zu ihr. Lediglich ein letztes Telefonat war noch drin. Eine ihre letzten Fragen an meine Frau war, was denn Mecky (mein Hund) und ich machen. So stolz mich das hinterlässt, so traurig ist das. Sie hatte bereits die Ahnung geäußert, dass sie vergehen würde, ohne dass jemand aus ihrer Verwandtschaft davon etwas weiß. Besuche jedweder Art hätten ihr vielleicht die Kraft gegeben, das Krankenhaus noch einmal verlassen und in der gewohnten Umgebung zuhause friedlich im Kreis der engsten Menschen an ihrer Seite sterben zu können. Auch das ist ein nicht wieder gut zu machende Tatsache und ein Schaden aufgrund der sogenannten Schutzverordnung im Rahmen der Märchenpandemie Corona.  Wenngleich ich zugeben muss, dass der Tod eines Angehörigen im Krankenhaus einen meist mit Fra

Verimpft

 Corona hat mir viel Gutes beschert. Nun bin ich zwar mit dem guten Impfstoff bald geschützt vor dem Ansturm des tödlich mutierenden Virus, aber leider nicht vor den Tücken des Ehealltags. Meine Frau ist völlig von der Rolle, weil sie eben bei der Impfung nicht zum Zuge kam. Und ich hätte aus ihrer Sicht mit der Impfung warten sollen, bis auch sie das edle Biontech erhalten hat. Ich habe nicht mehr die Kraft, das wieder hinzubiegen. Das scheint mir das Ende unserer gemeinsamen Ambitionen zu sein. Es gilt nur noch, zu viele Scherben zu vermeiden. Der 8. Mai ist auch der Tag meiner persönlichen Kapitulation.

MyLife 1993 - 1998

  Verluste Meine Berufstätigkeit verlangte weiterhin viel von mir. Die Anerkennung, die ich mir so sehr wünschte, erreichte ich nur partiell. Mit der Ernennung eines Abteilungsleiters für den Bereich Satz neigte die Waage endgültig in Richtung meines Kollegen in der Kursredaktion. Zwar wurde mir wieder einmal der Posten eines Gruppenleiters angeboten, doch ging ich darauf nicht ein, weil ich genau wusste, dass ich dafür keine Unterstützung aus dem Haus gehabt hätte und dass es wahrscheinlich sowieso nicht gemacht würde.  Mein Bruder hatte unterdessen wieder einmal geschlagen, dieses Mal eine Frau und es kam zu einer Gerichtsverhandlung in Kassel. Für die Dauer der Verhandlung war er zeitweilig sogar in der JVA Wehlheiden untergebracht. Es gab wieder einen gerichtlichen Beschluss, der für ihn die Verlegung zurück nach Gießen bedeutete. Mein Verhältnis zu ihm war schwierig. Sobald ich etwas sagte, was ihm missfiel, schrie er, einmal hieb er mit der Faust auf den Tisch. Ich erschreckte mi

93 - Meine Zeit!

93-jährig starb am 25.7.2020 meine Schwiegermutter und mit ihr ein Stück altes Ostpreußen. Obwohl nicht ganz unerwartet, aber dann doch nach einer kurzen Besserung, trat für die Hinterbliebenen plötzlich der Tod ein. Nun sind alle Elternteile von meiner Frau und mir nicht mehr lebend. Es gibt für mich zwei Leben: eines vor dem Tod der Eltern und eines danach. Denn mit dem Versterben der Eltern endet auch das Kind-Sein. Welche Ziele sollen wir dann noch erreichen, denn wir werden eine der nächste Generationen sein, die abtreten müssen. Der Tod beendet das, was wir als unsere Erkenntnis von unserer Individualität besitzen. Er löscht das Erlebte unwiderruflich. Zum Glück hat die Verstorbene ein Buch hinterlassen, in dem sie über ihr Leben berichtet. Das können nicht alle von sich sagen und nicht alle Menschen haben Nachkommen, die sich für das Geschriebene interessieren. Bei uns ist das anders, insofern kann man von einem Glücksfall reden. Zum 90. Geburtstag der Verstorbenen hatte ich ein

Tierisch

Siehe, darum will ich lieber Schweinehirte sein auf Amagerbro und von den Schweinen verstanden werden, als Dichter sein und von den Menschen missverstanden werden." (aus "Søren Kierkegaard: Entweder – Oder " Da hat der Gute Recht, zwar bin ich kein Schweinehirte aber ein Hundebesitzer. Hunde wissen immer was zu tun ist und wen sie lieben sollten. Sie haben auch keine Kenntnis vom Tod, sie leben einfach. Das erscheint mir als schlüssiges Konzept. Und wie komme ich nun auf das Pik-Ass? Es soll angeblich die Todeskarte sein. Menschliche Symbolik eben..

Abschiede

Die letzten Gedanken meines Vaters kreisten um die Frage, wie er das Geld auf seinem Girokonto vor dem Zugriff der amtlichen Betreuerin meines Bruders bewahren könnte. Er beauftragte mich, zur Bank zu gehen und das Konto zu leeren. Er konnte kaum noch sprechen, aber ich verstand das auch so. Ein letztes Mal hatte er mir seine bleiche Hand gereicht. Einen Tag später würde ich ihn nur noch leblos sehen. Selbst im Tod schien er noch empört darüber, dass es nun ein Ende hatte und ich bildete mir kraft meines Willens ein, er wolle mir noch einmal die Hand geben. Das mit dem Geld hat natürlich nicht gehen können und so kommt vieles anders als gedacht. Auch die Abschiede, die während des Lebens notwendig werden und nicht mit dem Fall in die ewige Singularität enden, sind nicht immer gleich voraussehbar.  Nach und nach habe ich Abschied von meinen Eltern genommen, von meiner Heimatstadt, von der Idee, Freunde zu haben, von Kindern, die ich nie hatte und einem Sternenkind, von meinem Wohnort, v

Sternenkind

Da sind irgendwo mein Sternenkind und Gesichter, die mir ferne sind. Wen ich lieber mag, das kann ich nicht wissen. Ich weiß nur, ich werde sie alle vermissen.

Das Alter

Gern wird es auch blumig mit dem Wort "Lebensabend" umschrieben. Den Lebensabend genießen, eine schöne Vorstellung. Mit einem schönen Glas Rotwein auf der Couch einduseln und nicht mehr aufwachen. An der Stelle würde ich wahrscheinlich das Licht anlassen und versuchen, auf keinen Fall einzuschlafen. Tatsächlich ist das Alter etwas anders. Die Dramaturgie der letzten Jahre wird bestimmt durch die Qualität der eigenen Gene und dem Ergebnis Deiner gesundheiitlichen Verhaltensweisen. Was Du Deinem Körper angetan hast, das wird er Dir nun danken oder sich unangenehm bemerkbar machen. Alle diese Vorgänge  in unserem Organismus sind meist nicht umkehrbar. So bleibt nur zu erkennen, dass das Alter der einzige Lebensabschnitt ist, der nicht in einen anderen übergeht. Somit lebt es sich besser, wenn man nicht abschnittsweise denkt. Der Tod schließlich ist kein Thema des Lebens. Wenn meiner eintritt, werde ich nicht da sein. Ansonsten bräuchte ich viel Rotwein.

Frieda

26.5.2017 und die Zeit bleibt stehen, ich habe ein Bild von Dir gesehen. Diese Sekunde Ewigkeit hat mich von meiner Imagination befreit. Nun weiß ich, wer Du gewesen bist, leider vergangen und so vermisst.

Tram-Traum

Ich fahre auf so etwas wie einer Straßenbahn oben mit. Warum gerade oben? Bin auf dem Weg, will das Zimmer meines Bruders noch mal sehen. Er ist verstorben. Was verspreche ich mir davon? Das ich irgend etwas finde, was mir zeigt, wie er zu mir wirklich zu mir stand? Oder geht es mir nur um letzte Spuren unserer Familie? Ich weiß es nicht.

Traumschiff

Mein Traumschiff schwimmt auf hoher See, mal gleite ich durch tiefen Schnee, dann muss ich eben Frau Merkel bewachen, mit Pistole, die lasse ich krachen. Mal bin ich wieder irgendwo gefangen, trauere um Eltern, die lange vergangen. Dann soll ich als Fotograf mich verdingen, ein Pärchen will mich mit Geld dazu zwingen. Aus diesem Theater will ich entschwinden, doch innere Gefühle wollen mich binden. Hoffe, das letztlich mein eigenes Ich oder mein Alter Ego findet mich.

Jahreswechsel

Nun haben wir es bald hinter uns, das ständige Zurückschauen auf Vergangenes und dessen Protagonisten. Vor allem die Nachrufe auf Verstorbene, mir wird ein Guido Westerwelle nicht sympathischer, nur weil er einen tragischen Krebstot gestorben ist. Und Prince bringe ich auch nicht mit attraktivem Gesang in Verbindung. Die Nachschau in den Medien ist genauso verfälscht wie persönliche Nachrufe auf nicht prominente Menschen. Ich halte davon genauso wenig wie von der Altersweisheit. Die hat sich bei mir nicht eingestellt. In diesem Sinne wünsche ich mir ein gutes neues Jahr.

Gene

Ich muss irgendeine schlecht schmeckende Suppe auslöffeln. Die Begründung lautet, ich würde meinen Kopf immer so nach vorn fallen lassen. Wann ich ich diesen ungastlichen Ort verlassen? Die Anderen (wer sind sie?) vergnügen sich ohne mich. Meine Reise scheint noch nicht zu Ende zu sein. Ich habe meine Gene dorthin weiter gegeben, wo ich sie nicht mehr erreiche. Wo sind die Väter und Mütter dieser Welt?

Kokon

Alles vertraut und doch vorbei, Zeit verbraucht und so allerlei bedacht, gemacht. Ich werde vermissen all die Gedanken mit ihren Gesichtern . Bleibe beflissen, sehe die Schranken hinter wandernden Lichtern.

Unmöglich

Das Mädchen am anderen Ende der Leitung sprach davon, dass sie mich ja mal anrufen könnten. Das Mädchen, das meine Tochter hätte sein können, wählte die Möglichkeitsform. Eine Leitung gab es allerdings heutzutage nicht mehr, es geht alles nur per Funk.

Laissez

Irgend etwas will nicht mehr, liegt am Grund oder ist zerbrochen. Der Schatten schwebt über Dir wie im Wasser ein Rochen. Doch über dem Wasser, da scheint Sonne, sie schenkt Dir ihre Lebenswonne, wenn Du sie nur lässt.

Teufel des Herzens

Der Teufel hat ein Zwiegesicht, anrufen wird er Dich sicher nicht. Teufel reiten gerne Pferde, schwingen sich im Kleid zur Erde. Sie genießen Ihren Sommer mit Freundinnen und What's App, merkst Du den Unterschied, Du Depp? Teufel lieben große Tiere,   Du bist es nicht, nicht so wie ihre.