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Donnerstag, 12. Dezember 2019

Glaube, Liebe, Hoffnung

Träume begleiten unser Leben, so könnte man es nennen.
Meine Frau und ich wollten noch einmal heiraten. Beim Standesamt stellte es sich heraus, dass der Standesbeamte eine andere Meinung dazu hätte. Jedenfalls zog er mich beiseite und zeigte mir die Titelseite einer Zeitschrift, auf der meistens Frauengesichter zu sehen waren.
Die da so vorteilhaft fotografierte Dame sei erst 55 Jahre alt, ob das nichts für mich wäre? Ihr Gesicht sah mir sehr jugendlich aus und ich musste zu geben, dass sie gut aussah. Die Einschränkung (für ihr Alter) machte ich nicht. 
Irgendwie war der Mann hartnäckig und der Termin kam aus unerfindlichen Gründen nicht zustande. 
Ich verschwand erst Mal aus einer Reihe unübersichtlicher Räume und tauchte ins städtische Leben ein, lernte einen Typen kennen, mit dem ich mich ganz gut verstand, jedenfalls so gut, dass wir zusammen Schnaps tranken. Der Rest ist unbekannt.
Meine Frau dagegen fabulierte dagegen neulich, ich sei einfach aus dem Auto ausgestiegen und verschwunden. Dies empörte nicht nur sie, sondern auch eine uns bekannte Hotelbesitzerin. Als ich zurückkam, erklärte ich, ich sei mit dem Zug nach Berlin gefahren.
Was meine Frau nicht wusste, ist dass ich öfter in Großstädten unterwegs, meistens glaube, in Berlin zu sein und dort jemanden anrufen zu müssen, den bzw. die ich immer wieder Mal vermisse.
So schließen sich Kreise.

Mittwoch, 6. Juli 2016

Aspirations

Hanging around in my bureau,
swallowed by music I used to know.
Thoughts are the same as they used to be,
no one else inspired, it is all in me.
Nothing to loose and nothing to keep,
life runs without me doing a sweep.
Troubled times they may come and go,
what I will do is ending this show.



Montag, 11. Januar 2016

Grüner Punkt

Versunken im eigenen Grab der Gedanken,
wohl seltsam leidend fühlend sich.
Scheibe einschlagen, so war der Rat.
Wo ist der Hammer, wo die Tat?

Donnerstag, 8. Oktober 2015

Hoffnung

Mit Hoffnung lebt man.
Ohne erlebt man.

Dienstag, 18. August 2015

Mädchenträume

Mein Vater erzählte mir, dass er sich gern ein Mädchen gewünscht hätte. Auf seine Tochter hätte er dann aufgepasst wie ein Schießhund.
Nun, was hatte ich zu erzählen? Da war jemand mit meinen Genen und dann doch wieder nicht.
Mein Gesicht lief schon irgendwo herum, ich zeigte es ihm und er war verzückt. Ob es ihn in seinen letzten Tagen getröstet hat, sein Blick zudem Bild wanderte, ich weiß es nicht.
Schon bald würde ich den Kontakt verlieren. Das war längst von der Mutter geplant, aber aus Rücksicht auf das Ableben meines Vaters wartete man noch ein bisschen,
Eine Geschichte ging dann telefonisch zu Ende, die mit der Meldung zweier Frauen, die sich an mir interessiert zeigten, begonnen hatte. Der Tag selbst war hinsichtlich der Angelegenheit mit einem Klaps auf meine Schulter begonnen worden. Am S-Bahnhof in Frankfurt wurde ich so in Empfang genommen und von der Co-Mutter zur gemeinsamen Wohnung der Beiden gefahren.
Ich selbst war verklemmt genug, mir die Begleitung einer Flasche Sekt zu gönnen und diese freimütig anzubieten, Auch dieses Angebot wurde angenommen, gewiss ich hatte beide vorher kennen gelernt, aber Freunde, so wurde mir später versichert, seien wir sicher nicht.
So blieb mir der Spiegel im Badezimmer zur Verwirklichung meines Traums. Die Co-Mutter versicherte später, wir beide hätten ziemlich zur gleichen Zeit, obwohl doch getrennt, unseren Höhepunkt gehabt. Was ich zu geben hatte, war ausnahmsweise erwünscht. Die Co-Mutter sorgte sich ein bisschen um mich und wollte höflich warten, bis ich mich "erholt" habe.
Das ich mich davon gar nicht erholen konnte, war eine andere Sache. Auf die S-Bahn wartend, wohin Frau mich gebracht hatte, ging mir die Frage durch den Kopf, was ich da gerade gemacht hatte.
Verbunden mit der Hoffnung, es sei sicher nichts passiert, hätte nicht geklappt und noch einmal würde ich es sicher nicht tun.
Mir wurde dann aber nach einer für mich verhältnismäßig langen Zeit ein telefonisches "Bingo" durchgegeben. Ein Traum war in die Wirklichkeit entsprungen, ein weibliches Doppelbingo.

Donnerstag, 23. April 2015

So lange

Solange man nur am Leben bleibt, ist alles halb so schlimm.
Ach wirklich?
Die Lebenserwartung steigt, so wird es vermeldet, rein statistisch.
Solange der Mensch glaubt, er habe großen Einfluss auf sich und die Welt,
wird er recht viele Fehler machen, ohne dass diese im Einzelnen nachgewiesen werden können.
Am schlimmsten sind derzeit diese Fernsehsendungen, in denen Schauspielerinnen
als Ernährungsgurus auftreten. Das ist leider noch nicht mal lustig.


Mittwoch, 18. März 2015

Manches Mal

denke ich,
alles sei nicht gut,
so es ist.
Theater
untergegangen
wie dereinst
Deutschland im Osten.
Doch bin ich,
also schreibe mir.

Mittwoch, 1. Januar 2014

Ringgeist - HNY

Der Jahresbeginn 2007 ist nicht zur Wiederholung empfohlen. Der Beitrag vom 14.1.2007 markiert einen Beginn und ein Ende zugleich.

Jeden Morgen ertönt eine Stimme aus dem Lautsprecher: der IC nach Stralsund fährt von Gleis ... ab. Es gelingt mir nicht, mich so schnell zu entfernen, dass ich das nicht mehr hören muss. Gern würde ich in einen der bereit gestellten Züge steigen. Stattdessen muss ich in Hausfluren herum laufen, die nach Vergänglichkeit riechen und dennoch so unvermeidbar sind. Gerade noch sehe ich das Kraftwerk mit seinen blauen Lichtern vor dem orangefarbenen Himmel, schon bin ich im schwarzweißgrauen Linoleumtal.
Ich soll seine schwarze Lederjacke mit bringen und die graue Hose. Als wolle er sich fein machen für den letzten Ausgang. Weiß er nicht, dass das nichts mehr wird?
Er wollte das sicher nicht, aber will ich, was ich habe?
Die Sonne scheint, sagt er, das Wetter ist gut. Eine Tür schließt sich.

Montag, 16. Dezember 2013

Ein Tag

Der Tag neigt sich dem Ende entgegen. Ich öffne die Tür zum Friedhof und gehe wie immer zu demselben Grab. Auf vielen Grabstätten brennen Grablichter. Die Abenddämmerung wird bald vorbei sein.
Es ist ruhig und ich bin der einzige Besucher. Zwei neue Gräber werden bald entstehen. Die Stellen sind bereits durch Styroporplatten mit aufgelegten Steinen gekennzeichnet.
Gestorben wird auch kurz vor Weihnachten.
Ich schließe die Laterne, nachdem ich mein Licht angezündet habe. Einen Moment noch begleitet mich die friedliche Abendstimmung zum Tor. So schlimm, denke ich mir, kann das alles gar nicht sein.
Meine Eltern hätten es nicht gewollt.  

Montag, 9. Dezember 2013

Ringgeist - Murphy? Gesetze

Oft genug habe ich mir Gedanken wie diese vom 4.9.2006 gemacht, weil ich immer meinte, Zusammenhänge erkennen zu müssen. Es gibt aber oft gar keine.

Der Grundtenor in diesen Geboten scheint mir teilweise überspitzt und auch zu pauschal.
Klar, gewisse Dinge scheinen nach unserer Erkenntnis so zu sein.
Geht man z.b. an einer Menschenansammlung vorbei kann man sicher sein, dass sich die Gruppe auflöst, wenn man sie passiert und dir unweigerlich Leute in den Weg laufen.
Hast du es eilig, fragt man dich nach dem Weg.
Hast du viel Zeit, wollen selbst die Marketingleute auf der Einkaufsstraße nichts von einem wissen.
Hast du keine Termine, wird auch nichts passieren.
Hast du einen Termin, so werden alle anderen auch darauf fallen.
Dinge haben nun mal kein Eigenleben, sie tun, was wir von ihnen wollen, nur manchmal wissen wir nicht, was wir wollen.
Das sind alles große Zufälle.
Aber bei Menschen gibt es sicher andere Motive. Kann Frau/Mann sich darauf verlassen?
So sitzen z.b. große Menschen gern neben oder gegenüber großen Menschen im Zug.
Heißt das, dass die Kleinen Angst haben?
Frauen sitzen lieber mit Frauen zusammen.
Mögen Frauen Männer nicht?
Nähern wir uns einer größeren Klarheit.
Wenn man beim Einparken mit seinem Auto etwas mehr Abstand zum Nachbarn rechts lässt, wird man links stärker eingekeilt.
Steht man mit seinem Fahrzeug hinter einem anderen mit etwas großzügig bemessenen Abstand, wird der Hintermann dichter auffahren.
Die Menschen sind auf Ausgleich bedacht, ohne Zweifel. Es gibt also Werte im Leben und Wertigkeiten, auf die immer gern wieder hingewiesen wird.
Es gibt wortlose Zeichen, die man wahrnehmen sollte. Nehmen wir den Beruf:
Wenn du deine Wasserkiste selbst ins Büro trägst
oder den Stuhl kaputt ist und bleibt, obwohl du das schon monatelang reklamiert hast
oder dein Anruf bei der Hotline ohne erkennbare Resonanz bleibt,
du selbst kaum Anrufe erhältst
oder du bei Sitzungen nicht dabei bist,
wenn dann noch die abgefallenen Blätter deiner Büropflanze auf dem Boden liegen bleiben und die Putzfrau nur errötet, wenn du mit ihr sprichst,
dann ist doch alles klar: du hast deine Ruhe!
Auch wenn dein Chef dich zum Umtrunk einlädt und dir Orangensaft ins Glas gießt, weil er keinen Sekt mehr hat, obwohl du nicht zu spät gekommen bist.
Das ist kein Anlass zum Grübeln. Er möchte, dass du gesund bist.

Also, es gibt keinen Grund, an rätselhafte Verstrickungen zu glauben, außer das sie so oder so immer wieder gesetzmäßig ablaufen. Ich habe den Status meiner größten Unfähigkeit noch nicht erreicht, ich habe nicht genug daran gearbeitet.

Sonntag, 27. Oktober 2013

Ringgeist - Summertime

Recht zeitlos kommt der Text vom 24.7.2005 daher, besser gesagt, er fühlt sich ein wie ein lauer Luftzug des Sommers, den man manchmal auch im Herbst zu verspüren scheint.

Summertime and the Living is easy. Es ist die Zeit, wo Träume an der Realität zerbrechen, sich auflösen wie eine Fata Morgana, eine Luftspiegelung werden, die durch die Hitze bedingt in Wallung gerät. Bald schon ist es vorbei, der Herbst wird sein buntes Kleid ausbreiten und den Boden bedecken. Es tut gut, eingeladen zu werden und dabei zu sein. Auch wenn es manchmal nur um die Verwaltung gemeinsamer Interessen geht.
Das Paradies jedenfalls liegt nur in diesem Leben und nicht woanders, wie es gerade dieser Tage wieder vorgelebt oder vorgestorben wird.
Leben bedeutet Chance, nicht immer Erkenntnis.
Wer wirft es freiwillig fort?

Donnerstag, 10. Oktober 2013

Ringgeist - Irgend etwas

Sehr unschöne Zustände statt "Freuden des Alters" erlebte ich am 7.3.2005 mal wieder anlässlich eines Küchenkaufs.

Irgend etwas muss am Küchenkauf gefährlich sein. Während ich vor gut zehn Jahren an schlaganfallähnlichen Symptomen litt (im Auto vor dem Küchenstudio), wachte ich dieses Mal am Morgen des Küchenkaufs mit einem Hörsturz auf. Wir haben die Sache dennoch an dem besagten Tag zum Abschluss gebracht, auch wenn mir unter der Klimaanlage des Möbelhauses fast beide Ohren den Dienst versagten. Die Aussicht, noch einmal unverrichteter Dinge nach hause zu kommen, war doch zu schlimm. Die Internetangebote in Sachen Küche kann man getrost vergessen. Bis da eine Antwort kommt, geschweige denn eine präzise Planung, ist man schon mit eigener Planung vor Ort erfolgreich gewesen.
Nun muss ich loslassen und freue mich erst mal auf mein Patenkind. Wie sagte mein Vater immer so treffend: der Mensch ist wichtiger als die Dinge.

Freitag, 20. September 2013

Ringgeist - Soul on Ice

Der Titel des Buches war hier wohl eher der Vater der Gedanken, die ich am 12.1.2005 so formulierte:

Nur 5-7% sind gemäß Umfrage bereit, ihre Gedanken zu veröffentlichen. So groß müsste deren Sorge gar nicht sein, denn die Bereitschaft zum Lesen dürfte noch geringer sein, als die zum Schreiben. Wenn überhaupt persönliches Interesse an einem Menschen die Rolle spielt, dürfte es für den Betroffenen wie mich eher negativ sein. Denn es geht nicht um den Austausch von Gedanken, sondern eher um das Thema Spionage. So fällt auch mir die Offenheit eher schwer. Sie ist wie ein zartes Pflänzchen in einer lebensfeindlichen Umgebung.
Immer öfter kommt mir der Gedanke an das Buch von Eldridge Cleaver "Soul on Ice". Auch wenn es damals unter weit dramatischeren Umständen geschrieben wurde, es kennzeichnet doch den momentanen Zeitgeist. Einstweilen schlagen die Wellen des Alltags recht profan über mir zusammen. Die perfekte Welle habe ich noch nicht gefunden, eher kleine vielversprechende Strömungen..

Sonntag, 1. September 2013

Ringgeist - Eigenschaften

Am 22.12.2004 beschäftigte mich die Affäre um den  Polizeivizepräsident Wolfgang Daschner im Zusammenhang mit der Entführung mit Todesfolge des Bankierssohns Jakob von Metzler und auch dér Kalbacher Fall.

Ein Polizeichef vermerkt in den Akten, dass er dem Verdächtigen Folter angedroht hat. Dafür verdient er eine Bestrafung wegen Dummheit. Ein Verfahren gegen ihn wird wegen einer Anklage des Täters auf Steuerzahlers Kosten (und gegen dessen Willen) geführt. Über das tote Kind spricht keiner. Mit welcher Moral leben wir? Politiker predigen, dass es soziale Einschnitte geben muss und stecken selbst Abfindungen von Firmen ein. Alle brauchen anscheinend Nebenjobs, weil sie sonst mit Geld nicht hinkommen. Der Mordversuch in Kalbach entpuppte sich als Rache eines Gekündigten, der sich anschließend selbst umbrachte.
Es ist ein verdrehtes Land, aber dieses Jahr freue ich mich auf Weihnachten, weil wir eingeladen sind. Die Kinder sind nun im Kindergarten.

Dienstag, 13. August 2013

Ringgeist - Nichts los auf Kos?


Der Glaube an das Gute ist doch tief verwurzelt in mir, manchmal findet man es an einem unerwarteten Ort in  Gestalt eines Menschen. So am 18.10.2004 wie folgt beschrieben.

Am liebsten hätte ich aus dem Bus gewinkt, als ich unsere Wirtin der Epikouros-Taverne sah. Es war am
Ende eines schönen Herbsturlaubstags und wir sind auf dem Weg zum Flughafen. Wie immer geht sie fast suchend durch das Lokal, um ja nichts und niemanden zu vergessen. Dabei bezeichnet sie sich als Angestellte, die dort nur arbeitet. Wir kosteten gern vom leckeren Schokoladenkuchen, der nach dem Rezept der Großmutter gebacken wurde und tranken gern den Wein, den sie schon seit 11 Jahren in gleichbleibender Qualität von der Insel Patmos bezieht.
Ihr Lokal war die Insel vor einem großen modernen Dienstleistungsresort und unsere Rettung. Es erhielt unseren Glauben an die griechische Gastfreundschaft aufrecht und nährt damit den Wunsch zur Wiederkehr und den Glauben an eine bessere Welt.

Montag, 29. Juli 2013

Ringgeist - Ein Ring, sie zu knechten,


sie alle zufinden, ins Dunkel zu treiben und ewig zu binden.

Diese Überschrift brachte dem Beitrag vom 29.9.2004 185 Zugriffe und Platz 7 der Top-Beiträge ein. Klar, woran, es liegt, am Ring natürlich. Ob es wieder klappt?

Das wäre wohl die Lösung für viele Gedanken. Tagebuchschreiben soll ungesund machen, so stand es in der Zeitung. Zum Glück schreibe ich keins. Denn all diese Gedanken frei zu lassen, wäre ja wohl abscheulich. Andererseits wird einem geraten, es zu tun, wie wohl ein Tagebuch gegenüber dem Weblog den Vorteil bietet, dass es diskret ist.
Mein Vater ist momentan sehr diskret. Er geht ins Krankenhaus und lässt sich an der Halsschlagader operieren, ohne mir mal einen Tipp zu geben. Ich wunderte mich nur wegen seiner Nichterreichbarkeit am Telefon. Jetzt habe ich mit ihm gesprochen, er hörte sich heiser an, weil eines der Stimmbänder noch nicht wieder richtig vibriert. Er hat es an den Händen gemerkt, die nicht mehr richtig durchblutet wurden. Daraufhin ließ er sich eine Überweisung zum Gefäßchirurg geben, wurde geröntgt und die Verstopfung der linken Halsschlagader festgestellt. Schließlich war es dann soweit, mein Vater packte seinen Koffer und fuhr zum Hauptbahnhof. Er freute sich über die schöne Zugfahrt nach Volkmarsen. Dort gibt es eine Spezialklinik. Von da aus schrieb er mir eine Geburtstagskarte. Beschwerden hatte er ja noch keine. Es ist alles gut verlaufen, eine Narbe am Hals bleibt zurück. Er schilderte mir in allen Einzelheiten Details zur OP. Jetzt sei er noch ein bisschen kaputt, aber er fährt wieder jeden Tag Rad (10-15km). Bewegung sei das ein und alles.
Meine Erleichterung war riesengroß, auch wenn mir gleichzeitig klar wurde, wie wenig er seine Kinder in sein Leben einbindet. Mit meinem Bruder hatte er schon gesprochen. Der wollte allerdings nur eins: Geld.

Montag, 22. Juli 2013

Ringgeist - Happy

Ja, der 12.9. war auch in 2004 ein besonderer Tag, auch wenn er mich oft genug ärgert. Zudem läutete ich bereits damals meinen beruflichen Abstieg ein. Oder war es ein geordneter Rückzug? Danach sah es am 1.9. noch nicht aus. Da war es noch makellose Selbsterkenntnis. Beide Beiträge poppten naturgemäß die Leser schon damals nicht, sodass es nicht für die Top 25 des Blogs reichte.

Mein Vater hat mir zu meinem Geburtstag per Karte gratuliert. Das erleichterte mich einigermaßen, denn ich konnte ihn die letzten Tage telefonisch nicht erreichen.
Die nächste Woche wird im Büro noch einmal im Zeichen der Arbeit an unserer Online-Recherche stehen. Ich habe mit meinem Kollegen vereinbart, dass wir ein Projektteam bilden und das somit die Arbeit nicht nur auf meinen Schultern ruht, sondern auch ganz offiziell wir beide verantwortlich sind. Das ist in der Praxis ohnehin so. Wir müssen es nun unserem Chef noch verklickern.

Wenn die Projekte nicht mehr wichtig sind, an denen man gerade arbeitet und einem die Kollegen das Wort im Mund herum drehen, spätestens dann, sollte einem klar sein, dass es nur noch ein Projekt gibt, was sich wirklich lohnt: Abstand gewinnen. In diesem Haus regiert die IT. Die IT ist kein Dienstleister, sondern bestimmt letztlich, was gemacht wird und mit wem sie zusammen arbeitet. Verstehen werde ich das auf meine alten Tage nicht mehr. Der Ärger wird kein Ende mehr nehmen, soviel weiß ich, also muss mir die Psychologie wieder einmal helfen. Im Prinzip regt es mich noch nicht einmal mehr auf, weil die Abläufe erkannt sind.

Mittwoch, 22. Mai 2013

Alles verloren

Im Laufe des Lebens verlierst Du alle Menschen, die Dir einmal etwas bedeutet haben, früher oder später. Menschen, die Dir was gelehrt haben, die Dir eine Chance gaben oder die Du einfach ein bisschen zu viel geliebt hast. Das alles war mit tiefem Innern Hoffen und Bangen verbunden, hatte was mit Mühe zu tun und mit Glück, wenn etwas klappte, mit tiefer Trauer, wenn was schief ging. 
Getreu der Ideologie der Siebziger, Wissen ist Macht, solltest Du also was gelernt haben. 
Man soll sich nicht binden, aber wer ist man? Ohne Bindung ist ein Mensch aber nichts. Dein Wissen und die Erfahrung nutzen der Seele nichts. Das Leben geht weiter. Heute lernt man sich zuhause am PC kennen. Da unterhalten sich User, die Profile lesen und nach Bildern beurteilen, wer der andere am Ende der Leitung ist. Das Leben im eigentlichen Sinne ist vorbei, es folgt der Abspann und manchmal fehlt auch der wie im modernen Fernsehfilm. 
Und wenn Du einen Menschen in dieses Kino mitnehmen kannst, dann ist es gut. Der Film heißt dann wahrscheinlich "Rente" oder "Ruhestand". Manchmal, so sagte mein Vater, fehle sie ihm. Das war Jahre nach dem Tod der Mutter. Sie fehlte ihm immer.

Montag, 20. Mai 2013

Eigentlich müssten Sie weinen



Monolog zum Abschied

Du sagtest,
da sei niemand mehr.
Du meintest
den Rest des Lebens.
Vergeblich
die Erinnerung
daran, das
der Himmel weinte
und nicht wir.

Donnerstag, 14. Februar 2013

Gold - LXVII

Jemand hatte ihm gesagt, dass er seine Gene weitergegeben habe und das sie ja sich selbst hätten, die beiden.
Siehst Du, sagte Rachel, dieser jemand hatte prophetische Gaben. Wer ist denn für uns da? Wir.

Sie hatten viel mit den Puppen gespielt. Die Puppen waren lieb, lustig, aber manchmal auch heimtückisch und böse. Ihre Abbilder sahen aus wie ein in Scheiben geschnittenes Profil und sie lagerten in einem Keller. Der kleine Junge fragte, ob man die Puppen nicht wegwerfen könnte. Eine alte Frau beugte sich lächelnd zu ihm herunter. "Aber Jungchen, das geht doch nicht. Die Puppen haben Deine Seele, die musst sie nur mit Leben erfüllen. Sie sind wie Du!" Der kleine Junge zuckte mit den Schultern und wischte sich den Speichel der alten Frau ab, die ihm einen Kuss auf die Wange gegeben hatte und ging lieber zum Nachbarn, um dessen Klavierspiel zuzuhören. (2004)