Donnerstag, 21. Mai 2020

Ewig

Frauen seien etwas Besonderes, hat mein Vater gesagt und sich darum auch sein Leben lang mit seiner Frau gestritten. Und wenn er Töchter hätte, würde er die immer bewachen. 
Tatsächlich steht oder besser gesagt, liegt sozusagen am Anfang unseres Lebens immer eine Frau. Oft müssen Männer auch am Ende ihres Lebens von einer Frau Abschied nehmen. Meine redet am liebsten den ganzen Tag mit mir. Oft soll ich auch etwas entscheiden und fühle mich dann so wie das Kind im Bioladen vor der Käsetheke, wenn es gefragt wird, welchen Käse es denn haben will. Dabei weiss ich oft nicht, warum ich vor der Käsetheke stehe. Vermutlich steht meine Frau stattdessen erzählend nicht nur vor der Toilettentür, sondern auch vor meinem Sarg, falls es bis dahin noch Mode ist, sich in Särgen bestatten zu lassen. 
Dann habe ich Ruhe, aber das ist ein langweiliges, nihilistisches Programm. Das hat noch Zeit.

Montag, 18. Mai 2020

Stefan

Der Mann mit Hut macht mir Sorgen. Seinen Namen finde ich nicht mehr. Er hat altmodische Swingmusik gemacht und dazu Texte gesungen, in denen er vom Müll erzählte, den er raus bringen sollte.
Außerdem tat es ihm leid, dass er nicht noch mal mit seinem Vater reden konnte und er schmierte den Frauen Honig um den Bart "Frauen regieren die Welt."
Sein Bart war eher fein und ich glaube, er hieß Stefan. Mehr wird mir dazu nicht einfallen, die Festplatte ist diesbezüglich leer. Aber Vergessen hat sein Gutes.Ich jedenfalls übergebe das Vermächtnis des Stefan an den Gott Google, auf das es dort für immer ruhe. 

Montag, 11. Mai 2020

Shit

Wenn das Alter dir in den Knochen sitzt,
du in mancher Arztpraxis schwitzt,
dann glaube nicht, dass deine Lieben
vor lauter Sorge Kummer schieben.
Allein geboren, um allein zu sterben,
hernach geht es dann uns Erben.
Es ist, wie eine kanadische Philosophin sagte, 
die einst eine klare Ansage wagte:
"Be the shit without shitting on someone."
I love her advise and find it's awesome.


Mittwoch, 6. Mai 2020

Glaube, Hoffnung

Vor Corona:
Ausländer sollen ihre Kinder in die Kitas und Schulen bringen wg. Integration.
Kinder sind zulange online.
Plastikmüll soll vermieden werden.
Diesel ist schlecht für die Umwelt wg. Feinstaub.
Man soll medizinische Vorsorgeuntersuchungen wahrnehmen.
Mit Corona:
alles egal und warum?
Weil ca. 30000 Infizierte noch nicht genesen sind und in häuslicher Quarantäne leben. 
Die Politik glaubt aber an die zweite Welle gemäß Professor Drosten und die Dunkelziffer. 
Wenn die Wissenschaft über den Klimawandel  soviel weiss wie über Corona, dann wundert mich nichts mehr. 
Vor Corona glaubte ich nicht an das Märchen von der Lügenpresse, nach Corona weiß ich nicht mehr, was und wen man glauben soll.

Freitag, 1. Mai 2020

Lippe - Corona

Welche Ähnlichkeit

Ein kleiner Nachtrag ist mir noch zu meinen lippischen Erlebnissen eingefallen. Bei den Autofarben ist hier so eine senfgelbe, vor allem bei älteren Autos sehr beliebt. Eine schöne Episode erlebte ich mit meinem Hund beim Passieren eines Parkplatzes vor einem Supermarkt.
In einem alten Audi mit eben jenem Gelbmetallic-Ton sasß vermutlich schon länger ein motziger Typ und glotzte uns durch die Seitenscheibe an. Als wir gerade auf seiner Höhe vorbei gingen,. liess er seinen Audi, bei dem sich der Hersteller offensichtlich nicht zwischen Limousine oder Sportwagen entscheiden konnte, an und blubberte aus seinem Doppelauspuff gemächlich an uns vorbei in Richtung Ausfahrt. Dies veranlasste meinen kleinen Hund zu einem wütenden Bellen. Im Audi krawallte nun ein mächtiger Techno-Bums, mit dem der Fahrer nun nach dem Überqueren einer Kreuzung an einem Altenheim vorbei rollte. 
Mir erscheint wie der karikierte Prototyp eines lippischen Autofahrers.
Aber auch beim Einkaufen habe ich signifikante Erlebnisse. Neulich sollte ich noch einen kleinen Einkauf machen. Etwas, was es eben nur bei Aldi gibt. Dank Corona darf der Laden nur mit einem Einkaufswagen pro Person betreten werden. Da meine Chips für diese Zwecke immer verschwinden, verwende ich das Ein-Euro-Stueck dafür,.hatte nun aber keines greifbar. Zuhause fand ich lediglich ein tschechisches Geldstück mit der ungefähren Größe eines Euro. 
Vor dem Geschäft steht normalerweise ein Mann mit der Aufschrift "Sicherheit". Da ich ihn beim Betreten des Ladens nicht sah, dachte ich, ich käme nun ohne Einkaufswagen davon. Doch schon nach ein paar Schritten ertönte hinter mir die markige Anrede "Junger Mann!". Da ich diese Anrede ja fast gewohnt bin, reagierte ich trotz meiner 64 Lenze darauf und blieb stehen. Es folgte seitens des breitschultrig gebauten Graukopfs, vermutlich jünger als ich, der Hinweis auf die erforderliche Mitnahme eines Einkaufswagens. Er hatte wegen mir seine wichtige Arbeit des Desinfizierens der Einkaufswagen unterbrechen müssen.
Meine Auesserung, ich hätte keinen Euro dabei, führte zu keiner Nachsicht. 
Zum Glück passte meine tschechische Münze und ich konnte nun rechtmäßigerweise meinen Einkauf beginnen. 
Eins ist mir klar geworden: ich bin zu jung für senfgelbe Metallic-Autos und zu alt für Corona.