Montag, 28. August 2017

Meine Zeit

Du gehst weiter Schritt für Schritt.
Die Uhr, sie tickt und nimmt dich mit.
Am Ende von all den zählbaren Tagen
wirst du dich verwundert fragen,
wo all die unvergessenen Momente blieben,
dein Abschied lässt sich nicht verschieben.

Donnerstag, 24. August 2017

Schneeweiß

Da liegt er da, der schwarze Vogel hat den Schnabel aufgerissen und ist tot. Irgend jemand wird ihn schon weg räumen in unserer Gemeinde, so denke ich. Tags darauf ist der Vogel platt wie eine Briefmarke, ein Auto war darüber gefahren und hat ihn so ausgepresst, das nicht einmal mehr die Fliegen ihren Spaß dran haben. (vermutlich eine verspätete Mutter, die ihr Kind abliefern muss oder jemand vom Lehrpersonal) Man mag ihm nicht in die Augen schauen. Diese Verzweiflung.
Aber das Tier bleibt nun weiter da liegen. Tage- und Wochenlang, bis sich jemand erbarmt und die Reste mit einem weißen Tuch bedeckt und dabei den Kopf mit Schnabel vergisst. Das bleibt einige Zeit so, mein Hund hat schon lange kein Interesse mehr an dem Objekt, das sich mitten auf der Zufahrt zu unserer Schule befindet. Nun ist auch das Tüchlein weg geweht und alles wie vorher. Halt, der Schnabel ist nun weiß und alle Passanten dürfen dieses Monument der Vergänglichkeit weiter beobachten.

Mittwoch, 16. August 2017

Ein Eindruck

Wir stehen vor der Seebruecke in Sopot an einem Freitag Nachmittag.. Eine Gruppe junger Männer mit Bierdosen in den Händen ruft "Deutschland" und "Deutsche raus' sowie "Geht nach Hause." Keiner von unserer Reisegruppe scheint das gehört zu haben und auch ich zwinge
mich zur Ignoranz. Soviel deutsch kann man in Polen noch,  ansonsten zählt hier die englische Sprache.
Unsere Reiseleiterin in den Masuren erzählt uns ein paar Tage später, dass Reiseleiter gefragt wurden, warum sie Deutsche führen Auch kam es schon zu Angriffen auf Touristengruppen.
Wir selbst wurden im kleinen Ort Sensburg eher ignoriert. In den Cafes und Eisdielen hatten wir keine Cance, als Ausländer bedient zu werden.
Als Pole ist
man gern unter sich.
Eine Frau aus unserer Reisegruppe wurde, nachdem als Deutsche erkannt, von zwei jungen Polen gefragt, was sie vom Holocaust halte. Eine Frage, bei deren Beantwortung man in Polen so oder so nur verlieren kann.
Doch jede Medaille hat zwei Seiten. Die Sauberkeit und das Fehlen von Graffiti und sonstigen Schmierereien in den Städten beeindruckte. Die offiziellen Schilder sind bunt genug. Auch sah ich nur eine Frau mit Kopftuch. Polen ist ja bislang auch von islamistisch motivierten Gewalttaten verschont geblieben.

Donnerstag, 3. August 2017

Was schaffen wir?

"Wir schaffen das." So äußerte sich einst unsere Kanzlerin der Herzen. Vielleicht hat sie gemeint, dass sie ihre Wiederwahl im September spielend leicht schafft, weil ihre inhaltsleere Industriepolitik niemanden stört. Geschafft haben es aber nicht die Menschen, die Opfer der wie auch immer motivierten Anschläge der letzten Zeit wurden. Sie haben diese Ansicht mit dem Leben oder körperlichen und seelischen Verletzungen bezahlt. Die Wahrheit ist doch, dass auch Deutschland mittlerweile eine Blutzoll bezahlt, der schon kaum noch jemanden aufregt. Die Politiker werden nicht müde zu betonen, es seien nicht alle Einwanderer so. Damit will man wohl vertuschen, dass es einfach ein Wahnsinn war, Millionen von Menschen die Einreise in unser Land zu gestatten, ohne zu wissen, wer da kommt. Auch wenn man jetzt zurück rudert und sich darüber freuen kann, dass unsere europäischen Nachbarn ihre Grenzen abgeriegelt haben, es ist der fragwürdige Verdienst dieser Kanzlerin, eine Falschaussage in die Welt gesetzt zu haben.
Unser Rechtsstaat war nicht vorbereitet und die notwendigen Maßnahmen zur Abschiebung von Straftätern und anderen Gefährdern werden immer wieder blockiert.
Dabei müsste jedem klar sein, dass die Erwartungshaltung der Flüchtlinge sehr hoch ist und Frustrationen im Angesicht der Realität hierzulande kaum vermeidbar sind. Zudem müsste jedem klar sein, dass die meisten Flüchtlinge aus Ländern stammen, in denen Gewalt ein probates und auch religiös motiviertes Mittel ist.
Statt das alles mal zuzugeben, diskriminiert man hier die Menschen, die es wagen, das auszusprechen. Da gibt es dann keine moralischen Bedenken. Ist das Demokratie oder die Diktatur wirtschaftlicher  Interessen?