Freitag, 31. Januar 2014

Ringgeist - Tempolimit

Als Autogegner von einst, der nicht um das Auto herum kam, aus den verschiedensten Gründen, beschäftigte mich das Thema Autofahren wieder am 7.11.2007. Gern würde manchmal verzichten, aber ich bin ja ein Teil der automobilen Gesellschaft.

Der Deutsche bringt sich prinzipiell nicht selbst für eine Sache um, da müsste er ja von etwas überzeugt sein. Er lässt sich allerhöchstens mal verführen für eine Sache. Schnelle Autos dienen zum Beispiel der Freiheit. Wenn Freiheit so geschickt gestylt wird wie die deutschen Autos, da lohnt es sich schon mal Kopf und Kragen zu riskieren, um den Motor aus zu probieren. Ein Tempolimit würde da natürlich wirklich stören. Wer abseits der großen Kühlergrille und der edlen Auspuffendrohre stehen bleibt, ist selbst schuld. Der hat das Problem, dass er nicht weiß, was er mit den auf über 150 PS erstarkten "Brot und Butter"-Autos anfangen soll, mal ganz abgesehen von den ebenso starken Einstiegspreisen für diese Limousinen.

Mittwoch, 29. Januar 2014

Ringgeist - Weiterentwicklung

Weiter geht nun auch das Ableben oder besser gesagt Recycling meines ehemaligen Blogs. Auch dieser Beitrag ist wieder ein teil davon und zwar vom 24.10.2007 .

Das ist ein schönes Wort. Was bedeutet nun das Wort weiter im Zusammenhang mit Entwicklung? Entwicklung allein genügt nicht, wir willen schließlich weiter, das heißt: wir entwickeln uns nicht der Entwicklung wegen, sondern um weiter zu kommen. Wohin ist eigentlich egal, der Weg ist das Ziel.
Glaubt man dem Peter-Prinzip, so strebt jeder Mensch danach, die höchste Stufe seiner Unfähigkeit zu erreichen. Er will also das, was er eigentlich nicht kann, doch können.
Die Praxis liefert hierfür anschauliche Beispiele.
So will die Nachrichtenvorleserin Eva Herrmann gern Inhalte kommunizieren, die sie für wichtig hält. Wetterleute wollen plötzlich Shows präsentieren. Aus einfachen Mädels werden Morgenmagazin-Moderatorinnen. Showstars schließlich wollen für Kinder sorgen oder banaler: Videoclipersteller möchten Musicals imitieren. Der Beispiele gäbe es noch viele.
Alle einen sich im erfolgreichen Darstellen ihrer Unfähigkeit. Der Bock will eben unbedingt Gärtner sein, der Gärtner nicht unbedingt Bock.
Diese Gesellschaft empfindet es als Leistung und schämt sich nicht, ihre Unfähigkeiten darzustellen.
Sie bedient sich dazu der Medien, die fleißig die entsprechenden „Formate“ produzieren.
Beim Spielfilm ist die Zeit für den Abspann zu kurz. Im laufenden Format wird das nächste bereits angekündigt. Warten wir es ab, wie hier die „Weiterentwicklung“ weiter geht.
Da sich die Unfähigkeit so potenziert, wird bald alles noch bunter sein, denn die äußere Form allein ist wichtig und ebenso die Verfügbarkeit jedweden Themas.
Es ist dabei schon jetzt sehr schwer, etwas Originelles zu erkennen.
Hitler war Nichtraucher, aber war er deswegen ein guter Mensch?

Dienstag, 28. Januar 2014

Ringgeist - Das Ableben

Vermutlich im Zusammenhang mit meinem eigenen Älter-Werden dachte ich am 4.9.2007 über die Umstände eines Lebensendes nach.

Mein Vater ging immer davon aus, dass er vor seinem Ableben krank würde und dann sein bevor stehendes Ende abschätzen könnte, mir damit rechtzeitig Bescheid gäbe, damit ich seine Angelegenheiten regeln würde. Diese Vorstellung erfüllte sich in mehrfacher Hinsicht nicht. Die Anzeichen der Krankheit, wenn welche da waren, hat er unterschätzt. Die Zeit, die ihm zum Handeln blieb, war zudem zu kurz. Er konnte nicht mehr schreiben und somit auch nicht mehr telefonieren. Die zweite Vorstellung, die er hatte, der Tod könne ihm im Bett ereilen, erfüllte sich auch nicht. So blieb der Zettel auf dem Nachttisch mit der Notiz, im Todesfalle mich zu benachrichtigen, unbeachtet. "Von mir wirst Du es ja nicht erfahren." Das sollte sich bewahrheiten.

Sonntag, 26. Januar 2014

Ringgeist - Ninjaaa

Immer wieder versucht Schmidtchen sich die Welt zu erklären. Hier ein Versuch vom 23.8.2007. Das so etwas nicht für die Bestenliste des Blogs reicht, ist klar. Eigentlich kann ich nur feststellen, das Jahr 2007 war kein ausgesprochenes Glücksjahr für mich.

Die Ninjas, ja das ist ein guter Gedanke. Neulich sah ich einen Bericht im Fernsehen über die berühmten Ninjakämpfer in Japan. Den Ninja-Kriegern hat man übermenschliche Fähigkeiten nachgesagt, dabei haben sie sich nur einiger Tricks bedient. Sie konnten hohe Mauern überwinden, weil sie zusammen klappbare Kletterhilfen dabei hatten. Wasser konnten sie dank schwimmfähiger Matten überwinden. Im Gegensatz zu den Samuraikämpfern riskierten sie aber nie ihr Leben, denn das betrachteten sie als ein zu hohes Gut. Sie waren also richtig clever und die idealen Leute für aussichtslose Fälle.
Aussichtslos ist heute sicher auch die Arbeit im Büro für viele Leute. Wenn man ein Ninja ist, versucht man unentdeckt möglichst viele Dinge gut zu erledigen. Nur gibt es leider heutzutage keine Fürsten mehr, die ihre Krieger in die Schlacht schicken. Also kämpft man ohne Auftrag und für Geld, man nennt das Arbeit.
Arbeit ist das, was wir uns alle so wünschen. Wir verkaufen unsere Zeit gegen Geld, um das es sich ja eigentlich dreht. Da gibt es verschiedene Typen von Verkäufern.
Der Normalo denkt sich, o.k. ich mach’ mei Arbeit und ist zufrieden, wenn er ihm übertragene Aufgaben überhaupt erledigen kann. Probleme hat er nur damit, alles zu schaffen, deswegen stöhnt er dauernd. Das is ganz klar kein Übermensch und als Ninja nicht zu gebrauchen. Dann gibt es den Streber, der es auch in der Schule nicht begriffen hat, wie unbeliebt er ist. Er macht nicht nur sei Arbeit, er erkennt Probleme und bietet obendrein Lösungsvorschläge an, die sich selbst überlegt hat. Das führt allerdings i.d.R. zu Problemen mit den Vorgesetzten. Obwohl das moderne Management die Hierarchien flach halten will, es kommt ohne sie nicht aus. So werden die unteren Teile des Managements zwar in ihrer Kompetenz beschnitten, gleichzeitig werden sie aber gestärkt, weil nur sie bei ihrem Anführer vortreten dürfen, um Gehör zu finden. Ein Privileg, das weder dem Normalo, noch dem Streber zufällt.
Beide dürfen nämlich eigentlich keine Probleme lösen. Sie dürfen höchstens darüber reden.
Der Streber jedoch redet nicht gern, er verbraucht zuviel Zeit mit der Arbeit. (Eigentlich ideal für einen Ninja)
Da nun schlägt die Stunde des Cleveren. Er hat das System erkannt und einen klaren Willen.
Er will weder Probleme endgültig lösen, noch der Routinearbeit zum Opfer fallen. Im Gegenteil, wenn er keine Probleme findet, dann erfindet er sie, um darüber reden zu können.
Das bringt den Vorteil, dass Probleme nicht einfach verschwinden, bevor der Anführer von ihnen Kenntnis hat. Der Clevere, nennen wir ihn Projektleiter ist also der congeniale Partner des Anführers, nennen wir ihn Chef. Es gibt viel zu diskutieren und es gilt den Gesprächskreis zu erweitern. Möglicherweise muss der Chef Personal aufstocken und steigt selber in der Hierarchie. Logisch ist, dass dem Projektleiter irgendwann die Zeit zur Arbeit fehlt.
Dem Streber dagegen, nennen wir ihn mal Experte, ist die Diskussion egal, er hat immer was zu erledigen. Er verfährt nach dem Motto, just do it. Irgendwann gewöhnt er sich dran, dass er höchstens noch eine stille Anerkennung bekommt. Man sagt ihm vielleicht: nicht der Beste muss Chef sein. Es geht nur gemeinsam. Damit kennt sich der Projektleiter aus, er verwebt die einzelnen Meinungen zu einem unappetitlichen Kompott, von dem aber alle essen, weil sie dran beteiligt sind. Schlussendlich darf er gar entscheiden, ob es schmeckt. Dann ist seine Wichtigkeit garantiert und der Eindruck perfekt. Der Creator von Problemlösungen ist gefragt, das Auge isst schließlich mit, nicht der Problemlöser. So ist der Projektleiter vielleicht selbst bald Chef.
Zugegeben, mit Arbeit hat das alles nicht so viel zu tun, es ist eher ein unbehagliches Rollenspiel. Am Ende verkaufen wir uns selbst (oder was wir dafür halten) und nicht nur unsere Zeit. Wissen ist hier Ohnmacht und Arbeit gibt es nur selbstständig.
Es mag einige Samuraikämpfer geben, die sich tapfer in ihr eigenes Schwert stürzen. Zumindest verkaufen sie das dann so. Aber wo sind die cleveren Ninja-Krieger?

Freitag, 24. Januar 2014

Ringgeist - Men's Health II

Ein Anspruchsdenken aber auch von mir vom 8.6.2007! Wie komme ich dazu, mir wirksame Behandlungsmethoden vorzustellen und für mich zu wünschen? Angesichts der Misere unseres heutigen Gesundheitssystems fast schon ein Anachronismus..

Zurück beim Ohrenarzt, das Hörvermögen ist schlecht.
Nehmen Sie Tabletten, wenn es dann nicht besser wird, hänge ich Sie an die Infusionsflasche. Anscheinend kann man heutzutage, muss man aber nicht mehr, therapieren. Was früher klar war, nämlich der Versuch mit einer Infusionstherapie, ist heute wahrscheinlich schon aus Kostengründen nur noch eine der Möglichkeiten. Das die Infusion mit durchblutungsfördernden Medikamenten wohl die wirksamere Art ist, dürfte sich dabei nicht geändert haben. Dennoch geht man erst einmal mit Tabletten nach hause und steht mir deren Nebenwirkungen allein da. Für die Tabletten gibt es dann, wenn es pflanzliche sind, ein Privatrezept. Spätestens jetzt kriege ich Ohrensausen (wenn ich es nicht schon hätte).

Donnerstag, 23. Januar 2014

Ringgeist - Men's Health

Gesundheitsbewußt war ich schon immer, so auch am 6. Juni 2007, wo ich nebenbei auch noch wichtige Erkenntnisse für das Leben sammelte.

Neulich im Wartezimmer lese ich die Zeitschrift "Men’s Health".
Ein Artikel zieht meine Aufmerksamkeit an sich.
Wie Frauen zum Orgasmus kommen, das scheint von gesundheitlicher Bedeutung für Männer zu sein. So was wie eine Gebrauchsanleitung für die Frau lese ich da. Mit Kochen oder Singen fängt es an, denn bei der Frau beginnt der Sex schon weit vor dem, was wir darunter verstehen. Habe ich vor 26 Jahren doch nicht alles falsch gemacht, denke ich mir. Der Frau soll Mann Zeit lassen, ganz wichtig. Wenn’s dann doch so weit kommt (und sie endlich nackig ist), soll Mann ihr sagen, was Mann an ihr schön findet. Schließlich zweifelt nackt jede Frau an sich. (Sie zweifelt auch angezogen an sich, z.B. wenn Mann zu ihr sagt, dass sie schön ist.) Nun geht es zur Sache, bloß keine Akrobatik, Frau auf die Seite legen, Brust voll umgreifen... etc. etc. Wahre Kunstgriffe kommen nun zum Einsatz, ja das Eindringen ist natürlich wichtig.. Die Frau geht jetzt normalerweise wie eine Rakete ab, zu mindestens stöhnt sie. Und endlich soll ich erfahren, wo der G-Punkt ist. Der kriegt, wer hätte es gedacht natürlich innen und ist irgendwie schleimig. Sicher weiß die Frau mit dem wissenden Lächeln gegenüber jetzt gerade ganz genau, was ich lese.
Bevor ich mich nun weiter in die Materie vertiefe, ruft mich eine Frauenstimme ins Behandlungszimmer. So ist es immer, wenn es spannend wird, ruft Muttern. Man muss das Spielzeug liegen lassen und essen oder sonst irgendeinen Blödsinn erledigen.
Ich sage der Ärztin, dass ich rechts nicht mehr so gut höre. Daraufhin schaut sie in mein rechtes Ohr und stellt fest, dass es voller Ohrenschmalz ist. Nachdem sie in mein Ohr eingedrungen ist und einen Pfropfen heraus zieht, macht sie das gleiche im linken Ohr.  
Daran kann es nun nicht liegen, meint sie. Also ab zum Hörtest. Ob ich viel Stress gehabt hätte in der letzten Zeit. Wahrheitsgemäß sage ich ja, aber jetzt ist es nicht mehr so schlimm.

Dienstag, 21. Januar 2014

Ringgeist - G8?

Nicht wirklich um Begriffsklärungen ging es mir am 1.6.2007. Es sind eher die medialen Inszenierungen, die solche Begriffe unter die Leute bringen. G8, ein unbekanntes Wesen wie der G-Punkt? Der Vergleich hinkt womöglich, sei's drum!

Es wird viel darüber berichtet. Ich kenne nur das G3, ein Schnellfeuergewehr. Wahrscheinlich sind einige davon noch im Einsatz. Auf jeden Fall sind es Gewehre, die den Gipfel schützen sollen. Den G-Punkt kenne ich aber nicht. Die GSG 9 rettet im Fernsehen dauernd Leute, das versuchen die beim G8 auch. Das kostet Geld und bringt keinen Gewinn. Geiz ist hier nicht geil. Viele sind gegen die G8, obwohl sie nicht wissen, warum. Das ist wohl ein Gesetz.

Montag, 20. Januar 2014

Ringgeist - Klimawandel

Am 10.5.2007 beschäftigte ich mich mit einem anderen Wandel als dem meiner persönlichen Verhältnisse: dem Klimawandel. Damals galt die Atomkraft bei den Mächtigen noch als unverzichtbar.

Der Klimawandel bedrückt uns schon sehr, es belastet einfach, wenn unsere Erde leidet. Deswegen fahren wir schnell noch bei Rot über die Ampel, um nicht extra wieder Anfahren zu müssen.
Bei jedem Beschleunigungsvorgang geben wir richtig Vollgas, vor allem wenn wir mal unerwartet zum langsamer fahren oder gar zum Bremsen gezwungen wurden.
Warum soll diese Erde solange leiden? Der Klimawandel kommt ja doch.
Wir fahren also weiter unsere alten Autos und nutzen den Geländewagen für den Weg zum Bäcker und in die Stadt. Wir stecken den Stau im Auto weg, da sitzt man besser als in der Bahn, und regen uns lieber über deren Verspätungen auf.
Wir machen Druck auf den Vordermann, bis wir seine Geschwindigkeit auf dem Tacho ablesen können. Wir mögen große Kühlergrills mit viel Chrom, wir wollen edel schnell sein.
Der Klimawandel ist eher was für den Kopf, es gruselt sich so herrlich damit. Man kann sich Gedanken über die Ursachen machen und Intelligenz vortäuschen. Wie romantisch waren doch das Waldsterben und der saure Regen. Damit hat doch der mentale Klimawandel schon angefangen. Atomkraft: ja, bitte !

Samstag, 18. Januar 2014

Ringgeist - Das Z.D.F. kämpft

Dieser Beitrag erreichte mit 661 Zugriffen Platz 1 der Top-Liste des Blogs.
"Lebbe geht weider", nach diesem Motto blieb ich trotz des großen erlittenen Verlustes weiter bissig.
Am 4.4.2007 beschäftigte mich wieder mein Lieblingsprogramm.

Das Z.D.F. kämpft um Ben Wettervogel. Alle Kollegen des Morgenmagazins sind so nett zu ihm. Den Vogel abgeschossen hat nun Kay-Sölve Richter (ein Name, den man nicht versteht, wenn Patrizia Schäfer ihn ausspricht..). Die Nachrichtensprecherin des Z.D.F., die am Deutschen Fernsehpreis vorbei geschrammt ist, bezeichnete ihn des Morgens als Sahneschnitte. Kay-Sölve? Das ist die Frau, die die Zuschauer in der heute-Sendung des Morgen-Magazins schon so schleimig begrüßt, als müssten wir ihr alle Nachrichten glauben, die sie vorliest. Und weil sie lesen kann und ab und zu (Leistung für eine Frau) sogar ihre Brille öffentlich aufsetzt, war sie sicher nominiert. Vermutlich hat sie das mit der Sahneschnitte ironisch gemeint oder sie hatte gerade die falsche Brille auf, vermutlich die, mir der man mit dem Zweiten besser sieht.
Was bitte, soll an diesem Flattermann Ben Wettervogel einer Sahneschnitte ähneln?
Vielleicht gibt es Männer, die ihn toll finden, weil er so unsicher ist und trotzdem grinst.
Der Mann ist wie ein Zirkuspferd und kann seinen Job nicht. Und Schnitte kommt von schnittig. Noch nicht einmal die Bezeichnung Brötchen hätte er verdient (dazu müsste er frisch sein). Nein, Kay-Sölve, auch mit Sahne mag ich mir den Wettervogel gar nicht vorstellen.

Freitag, 17. Januar 2014

Arcor

Dieser putzige Onlineprovider, den es eigentlich nicht mehr gibt, weil er von Vodafone längst übernommen wurde, hat sich mal wieder bei mir gemeldet. Ich habe zu viel Traffic auf meiner Homepage und solle gefälligst ein weiteres Kontingent über meine Arcor Kleingeldbörse erwerben. Ansonsten sperre man mir meine Site. Letzteres passiert denn auch tatsächlich.
Zwar habe ich darauf hingewiesen, dass die Homepages bei Arcor im Rahmen des "Pia Basic" eigentlich kostenfrei sind, eine Antwort darauf erhielt ich aber bis jetzt nicht.
Ich soll also für eine Homepage-Adresse, die sich schwungvoll home.arcor.de/wolfgang_dreyer nennt und zudem mit Werbung bestückt wird, auch noch Geld zahlen.
In meiner "Kleingeldbörse" fand ich dann noch ein bisschen Guthaben, so lebt die Site noch ein bisschen weiter, bis Arcor mir die nächste Sperre androht.
Den mit meiner Site verbundenen und ebenfalls kostenfreien Email-Account wollte ich schon längt löschen, da mir die Vielzahl der Beschränkungen und die Optik vergangener Tage allmählich auf den Wecker gingen.
So kann ich zum Beispiel keine neuen Filterregeln mehr setzen, müsste auch da hinzu kaufen. Und die Suche nach bestimmten Emails geht ausgesprochen langweilig von statten.
Mit Rücksicht auf meine angeblich kostenlose Homepage tat ich es bislang nicht.
Zudem, was würde mir die Kündigungsabsicht helfen? Auch Vodafone pflegt Briefe nicht zu beantworten.
Vodafone aber sollte dem Arcor-Spuk schnell ein Ende bereiten. Den Namen Arcor aus Rücksicht (auf wen auch immer) zu führen, ohne in eine zeitgemäße Qualität des Internetangebots zu investieren, das ist der beste Weg zum Verlust der Kunden.

Donnerstag, 16. Januar 2014

Ringgeist - Die Ankündigung II

Versuchte zu verstehen, was meinem Vater passiert ist. Kombinierte aus seinen Erzählungen am 9.3.2007. Das er mich auf einem Volksfest gesehen haben wollte, wo ich definitiv nicht anwesend war, schmeichelte mir.

Die Geschichte müsste umgeschrieben werden. Er wollte doch weg, in das Krankenhaus, wo sein Sohn als Baby lag. Eine Sanitäterin war nett, sie sagt: wir machen das schon. Seine Telefonrechnung zeigt einen Anruf. Die Nachbarin hat den Notdienst gerufen. Drei Männer hätten ihn eingekreist, in der Aue. Bis zum letzten Tag ist er mit dem Fahrrad gefahren, zu seinem Lieblingsplatz. Er will sich wehren, bekommt einen Schlag auf den Kopf von hinten. 15 Euro hatte er gehabt. Dann ist er weg gelaufen, weiß nicht wohin. In der Nähe eines Volksfests sei es gewesen.
Der Herkules steht eingerüstet ohne Kopf.
Er sagt, die Sonne scheint, ins Krankenzimmer.

Mittwoch, 15. Januar 2014

Ringgeist - Die Ankündigung der Raumforderung

Begreiflicherweise ist dieser Text sehr privat. Ich war beschäftigt zum Jahresbeginn 2007.
Eine Odyssee durch Krankenhäuser und Pflegeheime hatte begonnen, für meinen Vater und mich. So dauerte es bis zum 9.3.2007, bis ich wieder eine Vorstellung zu Papier brachte. An Fantasie fehlte es mir ja nie.

Die Bedrohung stand vor der Tür wie ein kleiner Junge mit einem Lachen im Gesicht.
Er will diese Besuche nicht mehr, hat er mir gesagt. Es würde ja doch nichts bringen. Ich sollte es mal sein lassen. Je mehr er seine Bemühungen auf den imaginären Eindringling richtete, desto mehr schien er zu schrumpfen, ohne aber zu verschwinden. Seine Aggression steigerte sich. Er wollte allein damit fertig werden. Die Bedrohung verkleinerte sich, ohne wirklich aufzuhören. Das Bild eines Rotkohlkopfs kam ihm in den Sinn. Einfach zerkleinern und auf essen musste er ihn. Dann war er weg. Unsicher sieht er sich im Spiegel an. Es ist in ihm und nicht mehr draußen. Was ist bloß mit mir los, fragt er sich manchmal. Er bemerkt die Sprachstörungen nicht, kann aber auch nicht mehr schreiben, manchmal nicht mehr.
Ja, er wird alt, aber er geht noch einkaufen, macht die Hausordnung, die Nachbarin soll die Unterschrift auf der Karte für ihn leisten. Er muss noch ein Sofakissen bügeln, da schellt die Nachbarin wieder. Ob sie den Notdienst rufen soll? Nein, nein, heute passt ihm das nicht. Seine Finger kribbeln, er wird unsicher. Die Sanitäter kommen, er kann nicht weg. Die Beine versagen, er will sie vertreiben, nicht aus seiner Wohnung weichen. Jemand packt ihn von hinten, greift nach seinen Händen. Er will sich wehren. Das Auto steht vor der Tür. Passanten sehen ihn. Es wäre besser, er wäre schon weg, er will zurück in die Wohnung.

Sonntag, 12. Januar 2014

T.C.Boyle - San Miguel (That is.)

San Miguel ist eine heute unbewohnte kleine Insel vor der Küste Kaliforniens. Dies war bis 1948 nicht so. Schafzüchter bewohnten die Insel.
Der Roman basiert auf den Geschichten der Familien Waters und Lester, die zu unterschiedlichen Zeiten auf der Insel lebten. Beiden Familien ist es gemein, dass sich auf San Miguel jeweils die Männer ihren Unabhängigkeitstraum verwirklichten.
Während Captain William G. Waters, ehemals Drucker bei einer Zeitung in San Francisco, nach der Heirat der lungenkranken Witwe eines wohlhabenden Kaufhausbesitzers deren Geld nutzt, um sich in den Besitz der Insel zu bringen, ist es bei Herbert Lester ein Freund, der ihm in den unsicheren Zeiten der Weltwirtschaftskrise eine einigermaßen sichere Existenz bietet. Er verpachtet ihm die Insel.
All das ist nachzulesen, u.a. in der Geschichte der Insel San Miguel auf  
http://lestersstore.wordpress.com/2011/10/22/history-of-san-miguel-island-and-the-lester-family/
und der Biographie von Nichalas C. Creede:
http://en.wikipedia.org/wiki/Nicholas_C._Creede .

Warum also sollte man das Buch lesen? In einer anderen Rezension zu dem Buch heißt es, T.C. Boyle sei ein gemütlicher Erzähler geworden. Ich finde, er ist in erster Linie ein Aufzähler. Wie an einer Perlenkette gereiht, zählt er die Erlebnisse und das Erleben in erster Linie der Frauen auf, ohne dass wirkliche Verbindungen entstehen. Es ist dem Leser überlassen, den fiktiven Gefühlsbeschreibungen zu glauben oder es zu lassen.
Zwingend ist es alles nicht, zumal viele Worte mit scheinbaren Banalitäten verschwendet werden ( à la: ... and there was Edith doing this and that..).  Es folgen Beschreibungen der Tätigkeiten oder es wird detailgenau über Speisen und Speisenfolgen berichtet.
Fazit allein könnte es sein, dass Frauen besser leiden können und Männer sich immer selbst verwirklichen wollen. Die Charaktere wirken aber jeweils sehr überzeichnet, natürlich haben sie auch auf einer öden grasbewachsenen Felseninsel wesentlich mehr Raum als in der Zivilisation.
San Miguel wird zuweilen auch zur Schatzinsel, Strandgut dient zum Bau eines neuen Hauses für die Lesters. Japanische Fischer tauchen ebenso schnell auf wie sie wieder verschwinden. Und ein japanisches U-Boot beschießt eine Ölplattform, der einzige dokumentierte Angriff vor dem Festland der U.S.A. seitens der Japaner während des Zweiten Weltkriegs.
Das eigentliche Drama dieses Buches ist der Alltag der Menschen in der Natur, die letztendlich obsiegt.
Nur wird dies während der Lektüre nicht allzu deutlich.

Mir persönlich fehlt der berühmte und in den Romanen amerikanischer Schriftsteller meist vorhandene Spannungsbogen. Es hat mich nicht unterhalten, San Miguel ist eben keine richtige Schatzinsel.

Samstag, 11. Januar 2014

Ringgeist - Prolog

Bei diesem Prolog vom 20.2.2007 handelte es sich in Wahrheit um eine Urlaubserinnerung, die mit der vergangenen Erfahrung mit meinen Eltern verknüpft ist. Wahrheit finde ich darin noch immer.

Wer nicht einmal täglich bei sich selbst gewesen ist, kann keinen guten Tag gehabt haben.

Ich beneide jeden, der nicht so viele Möglichkeiten hat, sich ständig neue Befriedigung durch immer neue Action zu verschaffen. Meinen Eltern hat so etwas wirklich nie gefehlt. Vielleicht hätte es Ihnen auch einmal gut getan, vom Balkon einer Ferienwohnung aus das Rauschen eines Gebirgsbaches zu hören. Nur sitze ich eigentlich selbst selten drauf. Und bevor ich es mir versehe, sind die Tage hier abgehakt, vergessen, verdrängt und höchstens noch eine flüchtige Erwähnung wert. Morgen kommt das, was am letzten Urlaubstag schön ist. Ein paar Erledigungen am Ort und hoffentlich die Wiederkehr der Wertschätzung des Alltäglichen, verbunden mit einer guten Fahrt nach hause, so wie es die Fahrt hierher auch war.

Freitag, 10. Januar 2014

Ringgeist - Gehend

Sachlich, fachlich ging es bei meiner Analyse vom 1.2.2007 zu. Das Thema Geldanlage interessierte aber nicht so, dass es für die Top-Liste des Blogs gereicht hätte. Im Zeitalter der Merkelschen Europa-Finanzierung zulasten des Steuerzahlers sind 3% angenommener Nominalzins allerdings heute auch ein Traum.

20% ANDANTE, so lautet die Wertpapierbezeichnung für eine Anleihe, hinter der sich außer der hohen Zinsverheißung ein Zertifikat versteckt, dass gekoppelt ist an irgend einen Korb mit was auch immer für welchen Inhalt. Schon die wirren Bezeichnungen und kruden Kombinationen verschiedener Anlageformen, die sich die Emissionshäuser und Banken mittlerweile einfallen lassen, weisen darauf hin, dass es momentan nicht so einfach ist, den Anleger trotz der angeblich guten Konjunktur aus der Reserve zu locken. Der Privatanleger weigert sich einfach, an die Chancen des Aktienmarkts zu glauben, ja er meidet auch Investmentfonds. Nun ist die Stunde der Medien gekommen, ihm klar zu machen, dass für die Altersvorsorge (wenn schon nicht um Gewinn zu machen) der Aktienkauf sinnvoll ist.
Verwiesen wird dabei z.b. in der Sendung "Plusminus" der ARD auf Zehnjahreszeiträume, in denen die Aktien immer im Plus lagen und mal 13% oder mehr Gewinn gemacht haben. Transparent ist freilich nicht, welche Berechnungen dem zugrunde liegen.
Andere Quellen (Stehle-Hartmond) sprechen von jährlichen realen Renditen von durchschnittlich von 6,62%. Immerhin gibt es im Zeitraum 1955 - 2005 wieder nach Stehle-Hartmond auch ein Maximum von 14,15% und ein Minimum von -2,39%.
Auf 30 Jahre bezogen, sei die Entwicklung immer positiv. Erst recht wenn man dem Abbild der Börsenentwicklung bei den Standardwerten, dem Dax-Index folge, dann habe man garantiert immer ein Plus.
(Bei 30 Jahren sehen die Zahlen von Stehle-Hartmond in der Tat etwas anders aus:
Maximum 8,22%, Minimum 3,28%.)
Empfohlen werden hierzu Zertifikate, die der Entwicklung folgen und die den Nachteil der Verwaltungskosten eines Fondsmanagements nicht haben.
Schon eine einfache Zinseszinsrechnung zeigt doch, dass man gefahrlos z.B. mit Bundesanleihen oder durch die Verzinsung von Geldern auf den verschiedensten Konten
aller Art bei einem angenommenen Nominalzins von 3% p.a. auf einen Gewinn von brutto ca. 34,4% in ebenfalls 10 Jahren kommt.
Zugegeben: die Aktie bietet mehr Gewinnpotential. Doch wenn die Rückzahlung fällig ist, dann sollte es nicht zu einem Zeitpunkt sinkender Kurse sein.
Zusätzlich bergen Zertifikate doch ganz unterschiedliche Risiken in Hinsicht auf die Rückzahlung und den etwaigen Verlust des eingesetzten Kapitals. Zudem man partizipiert an dem Erfolg der zugrunde liegenden Basiswerte nur indirekt. Die oben genannten Aktienrenditen werden sicher nicht erreicht. Denn irgendwer will ja auch noch was verdienen.
Warum also eine solche Oberflächlichkeit im öffentlich-rechtlichen Fernsehen beim Umgang mit dem Thema Altersvorsorge?
Weil die Börse ohne den Privatanleger auf Dauer nicht auskommt ? Das Börsenbarometer heute wichtiger ist als die Sicherung der Altersvorsorge für Menschen, denen der Staat zwar immer mehr abverlangt, für die er aber immer weniger Sicherheit bietet?
Oder weil der Dax nicht die Abkürzung für Deutscher Aktienindex ist, sondern seinen Namen vom Dachs hat? Der Bericht jedenfalls ging so nicht.

Donnerstag, 9. Januar 2014

Ringgeist - Katastrophe um Wettervogel

Auch der Jahresbeginn 2007 sah ausgesprochen mildes Wetter. Am 18.1.2007 durfte ich dies der profunden Wetterberichterstattung "Ihres Programms" entnehmen.  

Der Wettervogel Ben im Sturm auf Sylt, eine kaum zu fassende Tragödie, der ich heute morgen beiwohnen durfte. Dabei hätte es des Orkans nicht bedurft, um dem Wettervogel den Kopf durcheinander zu bringen. Es kommt immer etwas wieder bei ihm und zwar sehr heftig, er will uns auf etwas hinweisen, dabei ist es doch offensichtlich: er kann im Fernsehen nicht reden, geschweige denn moderieren. So gerät nicht nur die Frisur durcheinander, der Wettervogel schafft es kaum, seinen Text mühsam vorzustolpern. Er verlängert seinen Wetterbericht unfreiwillig. Am Ende bleibt nur der Eindruck: es ist mild, regnerisch und stürmisch. Aber das wusste ich ja schon heute morgen, als ich aus dem Fenster sah. Nur war ich da nicht so verwirrt. Schön wäre es gewesen, der Wettervogel wäre zur Verdeutlichung der Aussage einfach weg geblasen worden. So aber schaltet sich die Pat wieder ein. Mit dem zweiten sieht man eben doch nicht besser.

Mittwoch, 1. Januar 2014

Ringgeist - HNY

Der Jahresbeginn 2007 ist nicht zur Wiederholung empfohlen. Der Beitrag vom 14.1.2007 markiert einen Beginn und ein Ende zugleich.

Jeden Morgen ertönt eine Stimme aus dem Lautsprecher: der IC nach Stralsund fährt von Gleis ... ab. Es gelingt mir nicht, mich so schnell zu entfernen, dass ich das nicht mehr hören muss. Gern würde ich in einen der bereit gestellten Züge steigen. Stattdessen muss ich in Hausfluren herum laufen, die nach Vergänglichkeit riechen und dennoch so unvermeidbar sind. Gerade noch sehe ich das Kraftwerk mit seinen blauen Lichtern vor dem orangefarbenen Himmel, schon bin ich im schwarzweißgrauen Linoleumtal.
Ich soll seine schwarze Lederjacke mit bringen und die graue Hose. Als wolle er sich fein machen für den letzten Ausgang. Weiß er nicht, dass das nichts mehr wird?
Er wollte das sicher nicht, aber will ich, was ich habe?
Die Sonne scheint, sagt er, das Wetter ist gut. Eine Tür schließt sich.