Samstag, 27. April 2019

1001 märchenhaft

Große Märchenerzähler sind heutzutage die Autoverkäufer. Sie wollen dir glattweg weismachen, die Leute wären verunsichert, weil es in Frankfurt am Main Fahrverbote geben könnte.
Dabei ist schon lange klar, dass es kein Fahrverbot geben wird. Und selbst wenn, seit 1981 fahre ich im Rhein-Main-Gebiet ohne eine einzige Führerscheinkomtrolle Auto. Warum sollte ich da eine Fahrverbotskontrolle fürchten?
Aber er will mir verkaufen, er könne sich natürlich keinen Diesel auf den Hof stellen. Nichts ist unmöglich, sage ich da. Aber der Preis, der ist dann eben nicht gerade heiß.

Nun würde ich mein Auto, ein echter Volkswagen, gern los, nicht weil er einen "Blue Motion"-Diesel unter der Haube hat, sondern folgende Ausstattung: eine laute Klimaautomatik, die sich aus unerfindlichen Gründen selbst verstellt, harte Plastiktürgriffe, die für kein Geld der Welt austauschbar sind, ein Radio mit bescheidenem Klang, nicht für Geld und gute Worte selbständig einklappbare Aussenspiegel, Parkpiepser, die vorn nur funktionieren, wenn man zuvor den Rückwärtsgang eingelegt hatte und last but not least ein Fahrwerk auf Kleinwagenniveau.
Dieses Volksauto hat mir zudem teure Reparaturkosten beschert, da die Querlenkerbuchse frühzeitig gerissen ist und das AGR-Ventil verstopft war
Das alles kann der gute Toyota- Mann nicht wissen.
Und VW? War weder beim Softwareupdate noch beim Querlenker kulant und ist es auch nicht beim Einkaufspreis für meinen Wagen. Unter 10000 werden geboten für ein Fahrzeug, was nahezu identisch auf dem Hof des Vertragshaendlers
für gut 17000 angeboten wird.
Da bleibt man gepflegt unter dem Preis,
den die grossen Autoverschieber anbieten. Was nutzt mir da der KBA-Werbebrief für die deutsche Autoindustrie mit dem Hinweis auf famose Prämien beim Kauf eines Neuwagens?
Ich werde meine Karre weiter fahren, bis sie auseinander fällt, auch wenn es sich um einen Volkswagen handelt und nicht um ein Auto. Immerhin habe ich eine große Reichweite, verbrauche wenig Kraftstoff und habe eine gute C02-Bilanz.

Freitag, 19. April 2019

Irrtum

Ein kleiner Käfer fühlte sich als großer Mann,
bis dann sehr bald die Spinne kam.
Sie wickelte ihn in ihr Netz geschwinde,
auf das er keinen Ausweg finde.
Später hat sie ihn ausgesogen,
sein Panzer blieb dabei unverbogen.

Party No. 5




Montag, 15. April 2019

Zettels Apltraum

Neulich in der Bachstraße, ich bin um ca. 4 Uhr nachts mit meinem Hund unterwegs, nicht freiwillig, sondern weil er Dünnschiss hat. Wir kommen leider nicht weit, denn mein Hund muss sein Geschäft dringend erledigen, ausgerechnet auf der Wiese vor den Miethäusern in der Bachstraße. Ich habe meine Stirnlampe eingeschaltet, damit ich sehe, wo er hin macht. Da ertönt auch schon die dunkle Männerstimme  aus dem Off:
„ Lassen Sie Ihren Hund hier nicht laufen!“ Naja, der Hund ist an der Leine, die Scheiße kann ich leider nicht vermeiden, ich nehme sie mittels Kotbeutel auf. Die habe ich in praktisch jedem Kleidungsstück dabei. Erst versuche ich die Stimme zu ignorieren, dann fällt mir ein, es könnte ihn reizen. In Kilian kann es schon mal vorkommen, dass man verfolgt wird, weil der Hund auf einer fremden Wiese markiert hat. Ich sage also, dass ich den Kot aufgenommen habe und ich nicht mehr tun kann. Er wiederholt seine Aufforderung und ergänzt, dass andere Hunde das dann riechen. 
Allerdings ist es mir nicht ganz gelungen, den dünnen Kot aufzunehmen, ein Rest bleibt im Gras. Auf dieser Wiese bin ich normalerweise eigentlich nur, weil der Bürgersteig nun verkehrswidrig vor allem an den Wochenenden mit Autos zugeparkt ist, vermutlich von denselben Herrschaften, die sich über meinen kleinen Hund aufregen. Denn ich wurde bereits schon einmal von einer Dame sehr schroff von ihrem Balkon aus angemeckert, weil mein Hund auf die Wiese gepinkelt hatte. Das würde Kinder stören und hier käme nun bald ein Jägerzaun hin.

Dank unseres etwas zurück haltenden Ordnungsamtes laufe ich nun, immer noch mit heller Stirnlampe, die Straße zu unserem Haus zurück. Der Unbekannte kann also meinen Weg verfolgen und wenn er die Kotreste gesehen hat, sich an meine Fersen heften. Ich kann mit meinem Hund, der mittlerweile noch gern etwas länger draußen geblieben wäre, nicht gleich ins Haus gehen, sondern muss den Kot noch entsorgen. Geräuschvoll eine Tür aufschieben und wieder schließen. Dann endlich wieder ins Haus und irgendwann auch ins Bett. Sicher habe ich am nächsten Tag einen Zettel im Briefkasten mit Anweisungen, wie ich mich demnächst zu verhalten habe und natürlich der Androhung einer gerechten Strafe. Und das mir, wo ich mich über jeden Kothaufen aufrege, der sinnlos in der Gegend herum liegt.

Donnerstag, 11. April 2019

Traumhaft

Wieder allein in einer großen Stadt. Große Gebäude liegen hinter mir. Irgendwo habe ich da gewohnt, bin zum Markt gegangen, habe Lokale besucht, war zufrieden. Nun ziehe ich weiter sitze in einer Gondel, betrachte alles von oben. Wieder habe ich sie nicht angerufen - Berlin.
Der Zug kam, voll mit Menschen, einige sprangen heraus, obwohl in der  Nähe Kampflärm zu hören war. Sie kamen näher, Aufständische oder eine Armee?
Hoffte, dass ich mit kommen kann. Einen Koffer hatte ich auch. Ich quetsche mich hinein in die Menschenmasse, schiebe den Koffer irgendwo hin. Mit Bangen wird die Abfahrt des Zuges erwartet. Ob er überhaupt noch fährt. Nach scheinbar unendlicher Zeit geht es endlich los. Wald rings um uns herum. Mein Koffer ist später weg und bleibt verschwunden.

Dienstag, 2. April 2019

Sternenkind

Da sind irgendwo mein Sternenkind
und Gesichter, die mir ferne sind.
Wen ich lieber mag, das kann ich nicht wissen.
Ich weiß nur, ich werde sie alle vermissen.