So verschwand ich schnellsten.
Dann begann ich Parallelen mit meiner Zeit als junger Erwachsener zu ziehen. Ich wusste damals schon, dass ich eine Freundin nicht brauche. Alle meine Kumpels der damaligen Zeit tauchten über kurz oder lang mit ihren Mädchen auf und die wurden für mich uninteressant. Gespräche wurden langweilig und die Zeit in der Kneipe meistens kurz. Einer meiner Kneipenfreunde meinte dann auch bald, ich solle weniger Bier trinken. Mir war aber meist langweilig.
Zwar hatte ich schon etliche Bekanntschaften mit Frauen gemacht. Aber weder wollte ich zum Campen mit kommen noch mich bei der Familie vorstellen. Ich war mit mir allein genug und hatte damit zu tun, mit meinen Ängsten fertig zu werden. Meinen alten Bekannten hatte ich verloren, meine Heimat auch. Erzählungen aus früheren Zeiten war mich wichtig. Alte Menschen haben sehr viel persönliche Erlebnisse zu berichten, junge dagegen sind leere Blätter.
Dem allein lebenden Rudi belastete seine ablaufende Lebenszeit sehr. Oft hörte ich den Satz: "Wenn ich mal nicht mehr bin." Meistens wenn er mir was erklären oder zeigen wollte. Wir sprachen oft über die damalige politische Situation auch im Vergleich zu früher.
Junge Menschen heutzutage scheint das Internet wichtiger als Gespräche. So verflacht das Leben schon zu früh.
Dabei sind die Älteren die Wurzel, auf dem die Jungen wachsen.
Die Wurzeln meiner Eltern waren nicht gut, deswegen suchte ich woanders. So schrieb ich Gedichte und kurze Texte, tauschte mich zeitweilig mit einer Frau aus, die genauso wenig wie ich reif für Beziehungen war.
Am Ende zeigt sich das Alter oder das ich wesentlich weniger wissend geworden bin trotz langer gelebter Beziehung. Mein Körper geht mir voraus.