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Mittwoch, 2. Dezember 2020

MyLife 1980

Am Ende steht der Anfang

Es musste sich etwas ändern. Die Arbeit beim Lang Verlag war nicht das, was ich mir vorgestellt hatte. Seit dem 1.7.1974 war ich in irgendeiner Mühle eingespannt und ich war nun ermutigt, meinen Plan, zu studieren, auch umzusetzen. Zunächst einmal bekam ich von meiner lieben Bundeswehr die Einberufung zu einer Wehrübung. Da ich Tauglichkeitsgrad 1 hatte, war das leider das leider absehbar. Wenn ich jetzt nicht verweigern würde, wäre ich tatsächlich dran. Also beschloss ich mithilfe eines Bekannten aus der Clique um Volker die Begründung für meine Wehrdienstverweigerung zu schreiben. Um studieren zu können, musste ich nun den Einkommensnachweis meines Vaters haben, damit ich Bafög bekommen könnte. Das war die Bedingung, um dem Arbeitsleben ein freundliches Goodbye zu hinterlassen. Mit Jochen, der immer wieder Bekanntschaften mit Frauen hatte, war ich öfter beisammen. Manchmal gingen wir im Malepartus in der Nähe von Jochens Wohnung in der Wittelsbacher Allee zusammen essen. 

Einen kleinen Rückgriff auf die vergangenen Jahre muss ich noch einmal nehmen. Es gab einige Erlebnisse, die ich nicht erwähnt habe. Ich erlebte ein Mädchen in Bremen, die mir zum Abschied mein Gesicht mit Vaseline einrieb. Eine andere, bei der ich übernachtete und die mir zum einen eine bedeutende Frage stellte und wo etwas Ungewöhnliches passierte. Ein Mädchen, was mich wohl gern geheiratet hätte und mit der ich zu einem Open-Air-Konzert reisen sollte, dazu kam es nicht. Einen schönen Abend in Würzburg bei einem Konzert mit Joan Baez. Eine rein platonische Verbindung, von der mir nur ein Zitat von Rabindranath Tagore geblieben ist. Nicht zu vergessen ist auch der gemeinsame Kinobesuch im Kino am Eschersheimer Turm. Auf dem Programm stand ein Softpornofilm, den ich mir mit einer Bekannten von Wolfgang R. angesehen habe. Nach dem Film gestand sie mir, dass sie geglaubt hatte, ich sei schwul. Ich sollte also umerzogen werden. Vermutlich war sie durch meine Bekanntschaft mit Wolfgang R. auf die  Idee  gekommen. Als sich nun heraus stellte, dass ich mit Frauen keine Schwierigkeiten hatte, flaute das Interesse schnell ab. Es war ein netter Kontakt, sonst nichts. Ich hatte selbst nicht den Wunsch, mich unbedingt mit einer „vorzeigbaren“ Frau zu präsentieren oder sie gar zu dominieren. Ich unterhielt mich gern mit Frauen, da ich Gespräche mit den Typen meiner Altersklasse als zu eindimensional empfand. Zu oft hatte ich gesehen, wie sie sich veränderten, wenn plötzlich eine Freundin im Schlepptau auftauchte. Da wurden sie langweilig, hatten keine Zeit mehr, waren abgelenkt, unter Kontrolle. Ich empfand mich weder als homo- noch als besonders heterosexuell, ich passte einfach in keine Schublade. Den Vogel schoss ich im Sinkkasten ab, als ich wieder mal mit einer Freundin eines Bekannten sprach und dabei äußerte, dass eine Beziehung ja auch ohne Sex möglich sei bzw. der Sex nicht die Hauptsache sei. Die Augen der Hübschen wurden immer größer. Mein Interesse galt im Grunde  mehr den Frauen, die nicht so sehr im Blickpunkt der Begierde vieler Männer standen. Im Sinkkasten tauchte die Begleiterin eines aus dem Kreis um Volker bekannten auf. Lucie war ihr Name, wir unterhielten uns seht gut und eines schönen Tages im Sommer lagen wir im Sommer auf einer Parkbank und es wurde intim. Sie zog sich nach einiger Zeit plötzlich zurück und rief „Scheiße“, was wohl ein Ausdruck des Bedauerns sein sollte. Näher kamen wir uns nie mehr, ohne dass ich wusste, warum. Möglicherweise war sie nicht von Anfang an eine Frau. Soweit die Erfahrungen mit der anderen Feldpostnummer bis zu diesem Jahr. 

Jochen hatte derweil immer mal wieder Kontakte mit englischen Mädchen. Sie waren offensichtlich mit seiner oberflächlichen Art zufrieden. Was sie von ihm wollten, war mir nicht klar. Denn wirklich bindungsfähig war er genauso wenig wie ich. Auch mit seinem Elternhaus schien er nicht die besten Beziehungen zu haben. Letztendlich landete er bei einer Nici, mit der er auch in Urlaub fuhr. Ab und zu war ich auch mit von der Partie.

Doch zunächst schrieb ich am 6. März 1980 die Begründung für meine Wehrdienstverweigerung. Ich stellte dabei auch auf meinen Schießunfall auf dem Truppenübungsplatz in Schwarzenborn ab, bei dem ich fast einen Menschen erschossen habe. Und natürlich ist es keine Ideologie wert, dass ein Mensch dafür getötet wird. Ich hatte zwei Verhandlungen zu überstehen, eine bei der Wehrbereichsverwaltung IV in Wiesbaden und eine in Eschborn. Bei der ersten Verhandlung wurde ich abgelehnt. Ein Mitglied aus der Prüfungskommission kam nach dem Ende der Verhandlung auf mich zu und meinte, dass ich es noch einmal versuchen sollte, denn ich sei glaubhaft. Gesagt. getan und beim zweiten Mal hatte ich Erfolg. Die noch bei mir befindliche Ausrüstung hatte ich abzugeben und damit war meine soldatische "Karriere" endgültig beendet.     

Nachdem Vater endlich nachgegeben hat und ich Bafög beantragen konnte, war der Weg zum Studium frei. Zunächst kündigte ich beim Lang Verlag zum 31.5.1980. Mein Chef quittierte das mit den Worten: "Sie wollen also die Frankfurter Universität beglücken." Das klang nicht nach Begeisterung. Ich schrieb mich zum Sommersemester 1980 an der Frankfurter Uni im Hauptfach Anglistik mit den Nebenfächern Amerikanistik und Philosophie ein. 


In meiner Wohnung stand nun auch wieder ein Zimmer leer, mein Marburger Student war bereits wieder ausgezogen und ich war wenig motiviert, wieder jemanden zu suchen. Ein kleines Abenteuer hatte ich zuvor noch zu bestehen. Mit zwei mir bekannten Mädchen machten wir uns auf eine Tramper-Tour Richtung Südfrankreich, doch wir kamen nur bis Appenweier. Danach nahm uns niemand mehr mit. Wir gingen dann zu Fuß in den Ort zum Bahnhof, die Bahnlinie war ja weithin zu sehen und wir fuhren nach Freiburg, wo wir in einer Pension ein Zimmer fanden. Allerdings taten wir so, als ob ich nur mit einem Mädchen dort übernachten wollte, das ging natürlich nicht gut. Unsere Dreisamkeit fiel der Wirtin unangenehm auf, was sie uns auch deutlich spüren ließ. So war eine weitere Übernachtung nicht möglich. Die Beiden wollten dann noch weiter reisen, ich dagegen hatte genug. Nach der Nacht mit zwei Mädchen im Zimmer war ich bedient und wollte nur nach hause. So kehrte ich nach Frankfurt per Bahn allein zurück. Bald schon ergab sich wieder die Gelegenheit, eine Frau kennenzulernen. Jochen K. hatte Geburtstag und er lud mich in seine Heimat ein, wo wir unter freien Himmel mit vielen seiner Bekannten und uns "Frankfurtern" feierten. Dabei aus Frankfurt auch eine gewisse Astrid. Sie hatte wohl schon einige Male das Interesse geäußert, mich zu treffen und so war es für mich nicht schwer, mit ihr in Kontakt zu kommen. Wir entdeckten viele Gemeinsamkeiten, obwohl sie von ganz anderer Herkunft war als ich. Ihr Vater lebte in Bergen/Norwegen, die Mutter in Newcastle upon Tyne/England. Sie war für mich naturgemäß eine ganz interessante Person. Sie verkörperte durch aus eine englische Frau mädchenhaften Typs, sie war ein paar Jahre älter als ich und war immer gern dabei, wo was los war. Der norwegische Einfluss war allerdings nicht zu übersehen. Blondes Haar und ein schmale Figur, das Gesicht klar gezeichnet, vielleicht ein bisschen herb. Unsere ersten Unterhaltungen inspirierten mich, wie vorher nie gekannt. Sie bemerkte, dass die Mädchen in Nordhessen eine gesündere Gesichtsfarbe hätten als in Frankfurt. Damit hatte sie wohl recht. Von Anfang an waren die Gedanken da, sich näher zu kommen. So besuchte ich sie in ihrem Apartment, das sich direkt in Alt-Sachsenhausen befand. Draußen war bis spät in die Nacht der Lärm der betrunkenen Besucher des Viertels zu hören. Als wir uns zum ersten Mal richtig nahe kamen, bemerkte ich ihren Blick, mit dem sie mich musterte und wusste von da an, size matters. Wir trafen uns hauptsächlich bei ihr, denn sie verfügte über ein großes Bett, anders als ich. Dennoch wusste sie von meinem leer stehenden Zimmer und der Gedanke, sie könnte nicht nur meine Partnerin sein, sondern auch jemand, der meine Miete teilt, war mit nicht unangenehm. Sie hatte den Vorteil in einer ruhigeren Wohnung zu leben. Mein eigenes Zimmer hatte ich ja schon längst renoviert, mit Rauhfasertapete tapeziert und ockergelb gestrichen. Auch das kleinere Zimmer ließe sich noch auf Vordermann bringen. Also kam es dazu, dass sie bei mir einzog. Den Umzug erledigten wir gemeinsam. Ich hatte zwar seit meiner Führerscheinprüfung kein Steuer mehr angefasst, fuhr aber den kleinen Transporter durch die enge Gasse in Sachsenhausen. Astrid veränderte mein Leben in jeder Weise. Nicht nur, dass ich endlich eine eigene Partnerin hatte, ich war auch nicht mehr abhängig von meinen Kneipenkontakten. Die Besuche im Sinkkasten, der sich mittlerweile in der Brönnerstraße und somit nicht mehr in meiner Nähe befand, ließen nach. Die Toleranz meiner "Freunde" gegenüber meiner Freundin war nicht besonders ausgeprägt. Astrid liebte Betty Barclay-Kleider, ihr Weetabix und wir kochten nun auch ab und zu Curry-Gerichte. Sie war als Volontärin in einem israelischen Kibbuz gewesen und hatte dort mit ihrem englischen Freund Bill eine gute Zeit gehabt. So richtig schien sie mir noch nicht damit fertig zu sein, denn sie erzählte oft davon. International war sie auch gut vernetzt, hatte noch viele Bekannte.

Davon sollte ich profitieren. Astrid wollte ihre Freundin Trudy, eine ehemalige Arbeitskollegin, die regelmäßig Urlaub mit ihrem Mann auf Malta machte, in ihrem dortigen Hotel besuchen. Vorher wollte sie sich mit etlichen Bekannten in Neapel treffen. Und ich sollte auch dort hin kommen. Ich buchte also mein Bahnticket und fuhr mit dem Zug von Frankfurt nach Neapel. Ich hatte Glück, dass im Zug etliche Neapolitaner auf Heimreise saßen, die mir beim Umstieg in Rom halfen, den richtigen Zug nach Neapel zu finden. Am Bahnhof in Neapel erwartete mich die ganze Gruppe um Astrid. Das war schon ein sehr netter Empfang. Wir übernachteten in einem schönen Hotel in der Nähe des Bahnhofs. So hatte ich mir Neapel nicht vorgestellt. Schon die Zugfahrt dorthin war sehr schön gewesen mit vielen Ausblicken  von der Steilküste herunter. Die nächsten Tage verbrachten wir damit wir damit, Pompeji zu besuchen. Dort fuhr man mit einer Regionalbahn direkt hin. Ein weiterer Ausflug war die Schifffahrt nach Capri. Unser nächstes Ziel war dann Sirakus, denn von dort ging die Fähre nach Malta ab. Auf der Fahrt nach Messina, noch bevor wir die Fähre dorthin erreichten, saß uns eine ältere italienische Frau gegenüber und Astrid meinte: "Pet, sie hat die dir die ganze Zeit auf deine Beine geschaut." Wir waren natürlich mit kurzen Hosen sommerlich unterwegs. Und das war ihr Humor. In Sirakus übernachteten wir auf einem Campingplatz und ich hatte vorbereiteter weise ein kleines Zweimannzelt dabei, leider ohne Heringe, die ich vergessen hatte. Nun war mein Ruf als ordentlicher Deutscher endgültig dahin. Wir hängten das Zelt dann irgendwie an den Bäumen auf. Die Nacht überstanden wir so, am nächsten Tag sollte die Fähre abgehen, doch daraus wurde nichts. Sie war nicht fahrtüchtig wegen eines Motorschadens. Ein Ingenieur aus Deutschland sollte kommen, um es zu richten. Das dauerte den ganzen Tag. Vor dem Schiff sammelte sich ein große Menschenmenge an, hauptsächlich natürlich Italiener. Als es dann gegen Abend los ging und die Passagiere einsteigen durften, war das Gedrängel groß. Es spielten sich dramatische Szenen ab, jeder versuchte zu beweisen, dass er nun zuerst an Bord müsse. Dadurch dauerte alles noch länger. Die Überfahrt nach Malta fand dann in der Dunkelheit statt, wir übernachteten an Deck des Schiffes und fuhren so am frühen Morgen in La Valletta ein. Vom Hafen stiegen wir in die Altstadt hinauf. Hinter uns die Italiener, Astrid meinte, die Malteser würden schon über die laute Menge stöhnen. Geplant waren dann ein paar Tage Urlaub im Ramla Bay Hotel, wo Trudy mit ihrem Mann uns treffen würde. Wir übernachteten im Hotel mit dem sehr schönen Poolbereich. Die übrige Gruppe zeltete außerhalb. Nach einigen Tagen flogen Astrid und ich zurück nach Frankfurt. Sie hatte eine Arbeit als Lehrerin bei der Frankfurt International School in Oberursel. 

Es kam nun der Tag, an dem wir beide nach Kassel fuhren, um meine Eltern zu besuchen. Immerhin konnte ich jetzt stolz eine Freundin präsentieren. Meine Mutter war sehr reserviert, Astrid versuchte ein bisschen Stimmung zu machen, ließ sich wenig beeindrucken. Verschiedene Bilder in der Wohnung meiner Eltern hätte sie gern umgehängt und das äußerte sie auch. Meinen Vater schien das zu belustigen, doch im nachhinein erfuhr ich, dass er sich im Grunde darüber geärgert hatte. Obwohl er sich um einen jovialen Anschein bemühte, war der Eindruck, den Astrid mit nahm sehr schlecht, vor allem für mich. Sie sagte einmal: "Es ist ein Wunder, dass du da so heraus gekommen ist."  Und das war sehr vielsagend. Sie meinte zudem, dass wir eigene Kinder eher nicht haben sollten. Wir müssten an unsere Verhältnisse zuhause denken, das war der sinngemäße Inhalt. 

Auch über Deutschland machte sie sich so ihre eigenen Gedanken. Sie meinte, die Deutschen seien ein aggressiv. Sie beobachtete, wie ein Autofahrer Gas gab, obwohl ich gerade die Straße überquerte. Im Herbstsemester besuchte sie einen Kurs bei der VHS, der sich mit der Geschichte des Dritten Reichs beschäftigte. 

Im November flogen wir nach London, um von da aus mit dem Schnellzug nach Newcastle upon Tyne weiterzufahren, wo ihre Mutter wohnte. Kaum angekommen, klopfte mir ein älterer Mann freundlich auf die Schulter und meinte, ich sei in Ordnung. Astrid hatte einen Bruder, der uns abholte und wir fuhren zu ihrer Mutter. Die Beziehung zur Familie ihrer Mutter erschien mir problematisch. Ihr Bruder war ein netter, unauffälliger Engländer. Trotzdem schien mir die Beziehung eher kühl zu sein. Die Mutter war eine Verehrerin von Helmut Schmidt. Ein Bild von ihm stand im Wohnzimmer. Ich fand das alles sehr spannend und konnte mir kaum vorstellen, warum ihre Meinung so schlecht war. Oberflächlich war die Atmosphäre ja insgesamt sehr freundlich. Mittlerweile kannte ich den nordenglischen Dialekt schon, der etwas härter klingt als das Cockney-Englisch der Londoner. Der Geordie Accent ist dafür für uns Deutsche besser zu verstehen. Ich verstand mich gut mit der Familie, aber Astrid neigte ganz deutlich ihrem Vater zu. Vermutlich machte sie ihre Mutter für die Trennung der Eltern verantwortlich. 

Norwegen schien ihr als Heimat näher zu liegen. Die Deutschen hatten im Zweiten Weltkrieg ganze Dörfer während ihres Rückzugs angezündet. Das beschäftigte sie wohl mehr als ihren Vater. Denn sie erzählte, dieser habe sie in Deutschland besucht und dabei auch eine Schifffahrt auf dem Rhein mitgemacht. Mit den Deutschen verständigte er sich gut und die Vergangenheit war wohl kein Thema für ihn. Er selbst war währen seiner Berufslaufbahn als Koch auf einer Fähre tätig gewesen. Sie verkehrte regelmäßig zwischen Bergen in Norwegen und Newcastle in England. Astrid hatte nun die Absicht, ihren Vater zu Weihnachten zu besuchen. Zuvor teilte sie mir allerdings mit, dass sie nicht mehr mit mir schlafen wollte. Wir wären also Freunde, mehr nicht, zumindest für einige Zeit. Das war eine schwierige Situation für mich. Vermutlich aus Mitleid wollte sie mich auf ihre Fahrt nach hause mitnehmen. Dazu fand ich keine wirkliche Alternative. Sollte ich allein zuhause bleiben? In einer Wohnung mit den Möbeln meiner Ex?

Es erreichte uns die Nachricht vom Tod John Lennons, der am 8. Dezember vor seinem Haus in New York erschossen wurde. Astrid betraf das mehr als mich. Ich nahm ihm immer noch übel, dass sich die Beatles aus meiner Sicht wegen ihm aufgelöst hatten. Dennoch, es war ein Schock.

So flogen wir also zusammen getrennt nach Oslo, um von dort aus den Zug nach Bergen zu nehmen. Die Fahrt durch die tief verschneiten norwegischen Wälder, die menschenleeren Gegenden und die seltenen einsamen Bahnhaltstellen, das alles sind Eindrücke, die man nicht vergisst und die eine Weihnachtliche Stimmung erzeugten. Alles lief wie im Film ab, ich lebte eigentlich nicht mehr in der realen Welt. In Bergen erreichten wir in den Mindeveien das väterliche Holzhaus. Außer dem Vater waren da noch seine Frau und dazugehörige Kinder, eine richtige Familie also. Wir übernachteten in getrennten Räumen, ich feierte mit den Jugendlichen. Es gab für mich keinerlei Verständnisprobleme. Mit Englisch ging alles. Weihnachten wie in Deutschland, nur nicht in so trüber Stimmung.


Mittwoch, 16. September 2020

Virus

 Außer dem Politvirus Corona ( leugne Corona nicht) gibt es noch den „Bleib Gesund“-Virus. Wo sind die Leute, die freiwillig verschimmeltes Brot aßen mit der Überzeugung, dass man keinen Tag länger lebt, wenn man es nicht tut. Das Ende erschien unvermeidlich, man fand sich damit ab., konnte und wollte nichts dagegen tun. Heute kämpft man, schafft sich mit vermeintlich gesundem Essen eine Aussicht auf ein längeres Leben. 

Da medizinisch der Cholesterinwert mittlerweile von 250 auf 200 als Richtwert gesenkt wurde. ergibt sich oftmals  auch für meine Frau der Zwang zur „gesunden“ Ernährung. Die wurde mir nun angekündigt. Vollkorn statt weißes Mehl etc. 

Aber ich bin gewappnet mit mehreren Dosen gesalzener Erdnüsse und  Tüten mit Lakritz. Wäre doch gelacht, wenn ich damit nicht älter würde. 


Montag, 31. August 2020

Déjà-vu

Dunkelheit wabert um mein Hirn,
lange bot ich dem Leben kalt die Stirn.
Die vielen Rollen, die ich spielte,
überstiegen oftmals das Gefühlte.
Jetzt heißt es, Bilder abzugeben,
wonach soll ich jetzt noch streben?
Viele Ziele sind erreicht,
andere nicht, es war nichts leicht.
So geht Tag um Tag dahin,
im Alter fragt man nach dem Sinn.
Ich werde nicht ein bisschen weiser,
meine Erinnerungen aber leiser.
In mir spielt kein ganz großes Lied,
aber es ist schön wenn man es sieht.

Sonntag, 16. August 2020

Ein (totes) Pferd namens Covid

Gut 230000 Infizierte werden gemeldet in der ganzen bisherigen unseligen Corona-Zeit. Infizierte sind aber nicht krank, sagen auch die Virologen. Nehmen wir mall an, von der Gesamtzahl seien 10000, wahrscheinlich mit einem hohen Alter gestorben. In der ganzen Zeit, seit Zahlen ermittelt werden, Wie viele davon allein an Covid 19 starben, das wissen wir nicht.
Wie viel wir wissen, scheint überhaupt fraglich. Die WHO zum Beispiel fand die Maskenpflicht erst gar nicht nützlich, dann empfahl sie diese. Zu den sogenannten Hygiene-Konzepten gehört immer die zangsweise Desinfektion der Hände, obwohl angeblich Covid 19 nicht über Gegenstände übertragen wird. Ach ja, und im Sommer sollte das Virus ja wegen der Hitze sterben.
Schon mein alter praktischer Arzt wusste, dass sich Viren in der Luft übertragen, besonders natürlich in warmer Luft.
Aber eines wissen unsere Wissenschaftler ganz genau: wie man Angst erzeugt. Die Medien benutzen gern schlechte Nachrichten und treiben die Politik vor sich her. 
Die Virologen interessieren sich naturgemäß für ihr Fachgebiet. Die Nebenwirkungen der Corona-Massnahmen sind wie für den Handwerker die Kollataral-Schaeden seiner Arbeit für unsere Virologen zweitrangig. Da gibt es einiges: Staatsverschuldung, Bankrott vieler Freiberufler, häusliche Gewalt, Vereinsamung, psychische Erkrankungen, Todesfälle durch zu späte Akutbehandlung, das einsame Sterben Todkranker in unseren Krankenhäusern,
Kurzarbeit, zu erwartende soziale Einschnitte aufgrund sinkender Steuereinnahmen, weiterhin Nullzinspolitik, Bankrott der Kulturbranche,ungleiche Chancen für die Kinder durch Homescooling und last but not least die dauerhafte, weil unbegrenzte Einschränkung der Bürgerrechte.
Die Medien unterstützen das alles, selbst das deutsche Kabarett leckt den Corona-Stiefel im Arsch der Bürger. 
Die Politik spielt ihr Spiel mit der Angst  weiter. Andere Themen wie der Klimawandel und das vielfache Verschwenden von Steuergeldern verschwinden wie der Feinstaub in der Luft oder wie uns das anscheinend unbegrenzt vorhandene Staatsgeld an die WHO, die EU und  für die Asylanten. 
Eine steigende Beliebtheit für das tolle Krisenmanagement ist dank rätselhafter Meinungsumfragen unserer Regierung sicher. Auf der Straße hört sich das allerdings anders an 
Was bin ich nun, der so etwas schreibt:
ich kann es mir aussuchen. Verschwörungstheoretiker, Impfgegner oder Rechtsradikaler?
Prädikate, die unsere Staatsmedien gern vergeben. 
Eigentlich wäre es mir lieb, wenn der Russe nun endlich käme. Putin hat den Impfstoff und kann mit dem Politvirus Schluss machen. So demokratisch wie wir ist er allemal, mit ihm schaffen wir das und andere Probleme aus der Welt.




Mittwoch, 29. Juli 2020

People are People

Der Abschied von der Firma, bei der ich seit 1988 tätig war, lag mir an.
Wie immer an besonderen Tagen hatte ich Spätdienst. Das bedeutete, dass ich so oder so bis 20 Uhr blieb. Auch fehlte es nicht an Ermahnungen, auf dieses oder jenes besonders zu achten.in meiner Vorstellung spielte eine Band, die ich nicht besonders möchte. Depeche Mode, People are People, das passte irgendwie. 
Die Party, die nebenbei zu meinem Dienst lief, sie fand real gar nicht statt. 
Am Nachmittag des letzten Arbeitstag als Vollzeit-Angestellter ging ich zwischendurch zur Massage, erhielt einen Anruf von meinem Chef, der es bei einem Versuch beließ. Eine Abschiedsfeier hatte ich mir nicht bestellt. Zum Einen hätte ich nur ein ne begrenzte Anzahl an Personen einladen dürfen, zum anderen wollte ich Leuten die Qual ersparen, einer Einladung folgen zu müssen, auf die sie keine Lust haben. Mein Beliebtheitsgrad in der Firma war nicht optimal, selbst mein oberster Chef drehte sich weg, als ich ihm zum 60. Geburtstag gratulieren wollte. 
So endete die Arbeit, bei der man Spass am Umgang mit Zahlen haben sollte, recht schlicht. Weitere anderthalb Jahre stellte ich mich noch als Minijobber zur Verfügung, um Urlaubsvertretungen aufzufangen. Dann war das Aus, verkündet durch ein Betriebsratsmitglied, endgültig. 
Nach 29,5 Jahren ist eines sicher: Kontakt zu Ex-Kolleginnen oder -Kollegen oder gar Offiziellen wird es nicht geben.


Sonntag, 5. Juli 2020

Lockerung

Da macht Wandern im Verein doch richtig Spaß!


Allgemein
Für den ganzen Tag gilt der Schutz von allen für alle: Alle Fachinformationen zu Vermeidung
des Infektionsrisikos sind auf der Seite des Robert-Koch-Instituts zu finden
https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/Neuartiges_Coronavirus/nCoV.html
Das betrifft auch das empfohlene Abstandhalten zu den Mitreisenden.
1. Ausstattung/Vorkehrungen im Bus
- Intensivierung der Reinigungsleistungen nach jeder Reisegruppe.
- Sofern das WC geöffnet ist, gibt es in der Toilette Desinfektionsmittel.
- Nach Feststellung eines Corona-Verdachtsfalls innerhalb einer Reisegruppe wird das
Verkehrsmittel teilweise oder vollständig desinfiziert.

Wer stellt das fest? 

- Zusätzlich wird den Fahrgästen und dem Personal im Bus Desinfektionsmittel zur
Verfügung gestellt. 

Da freuen sich doch alle.

- Auf eine erhöhte Luftzirkulation in den Fahrzeugen ist zu achten. Luftzirkulation
sorgt für eine Reduktion der Virenlast und damit für eine Senkung des Ansteckungsrisikos.
Für einen regelmäßigen Luftaustausch im Fahrzeug werden vermehrt Pausen
eingelegt.
2. Schutz der Busfahrerin / des Busfahrers
- Ein Mund-Nasen-Schutz ist für Busfahrer/In während der gesamten Reise verpflichtend,
sofern der Mindestabstand von 1,50 m nicht gewahrt werden kann.

Das erhöht sicher die Verkehrssicherheit.

- Die erste Sitzreihe hinter Fahrerin/Fahrer und Reiseleiterin/Reiseleiter bleibt frei.
- Beim Ausgeben von Getränken und Snacks im Bus muss die Reiseleitung Einweghandschuhe
und Mundschutz tragen.
3. Schutz der Reisegäste
- Reisegepäck wird nur vom Busfahrer in den Gepäckraum verstaut.
- Die Reisegäste und das Personal müssen während der gesamten Reise einen Mindestabstand
von 1,50 m einhalten (ausgenommen sind Personen gleichen Hausstandes).
- Das Abstandsgebot wird durch die gleichmäßige Verteilung der Fahrgäste im Bus im
Rahmen der Möglichkeiten und solange die Auslastung des Fahrzeuges dies zulässt
gewahrt.

Im Flixbus ist das anders.

- Zum Ein- und Aussteigen der Reisegäste tragen diese einen Mund-Nasen-Schutz.
- Ablaufplan für Ein- und Aussteigen der Reisegäste einzeln in der Abfolge der Sitzreihen,
bzw. nach einem strikten Muster:
Ein- und Ausstieg vorn für die vorderen Sitzplätze bis zum Mitteleinstieg.
Ein- und Ausstieg hinten für das Erreichen der hinteren Sitzplätze des Busses.
- Um Infektionsketten ggf. nachvollziehbar zu machen, müssen Fahrgäste, den Reiseveranstalter
unverzüglich bei auftretenden Grippesymptomen darüber in Kenntnis
setzen, um die übrigen Reiseteilnehmer zu informieren.

Klar, Grippe ist jetzt ja auch gefährlich.

4. Verhaltensvorschriften - Fahrgäste und BusfahrerInnen
- Anweisung zur Einhaltung der Hygienevorschriften oder Tragen eines Mundschutzes,
sofern der Mindestabstand von 1,50 m nicht gewahrt werden kann.
- Einhaltung der Husten- & Niesetikette

Klar, das ist zu unterlassen.

- Regelmäßige Desinfektion der Hände – bei jedem Einstieg in den Bus und Vermeidung
von Berührungen mit anderen Fahrgästen/BusfahrerIn

Warum? Das Virus überträgt sich nicht über Berührung.

- Aufklärung der Fahrgäste über Verhaltensregeln und Hygienevorschriften durch
Durchsage oder Aushänge.
5. Fester Prozess im Umgang mit COVID-19-Verdachtsfällen
- Wir bitten Wanderer/-innen mit Erkrankungssymptomen für Covid-19 (z. B. Atemprobleme,
Fieber, trockener Husten, Verlust des Geschmackssinnes, Übelkeit,
Durchfall) oder wer in den letzten 14 Tagen unmittelbaren Kontakt zu Personen, die
an COVID-19 erkrankten, der Wanderung fernzubleiben.
- Isolierung des betroffenen Fahrgastes – jeglicher Kontakt zu anderen Fahrgästen und
zum Fahrpersonal muss vermieden werden.
- Kontaktaufnahme zum Busunternehmen und zur Bundespolizei, die die weiteren
Schritte mit dem Busfahrer und Unternehmen abspricht
Quelle: Auszug aus Hygienekonzept für die Busbranche
6. Unterwegs aufmerksam bleiben
- Bitte Abstand halten, mindestens 1,5 - 2 m.
- Niesen oder husten Sie in die Armbeuge oder in ein Taschentuch, entsorgen Sie das
Taschentuch anschließend in einem Mülleimer mit Deckel.

Klar, den gibt es ja überall in der Landschaft.

- Halten Sie die Hände vom Gesicht fern. 

Sehr sinnvolle Anweisung

Vermeiden Sie es, mit den Händen Mund,
Augen oder Nase zu berühren.
- Vermeiden Sie gewohnte Begrüßungsrituale, wie Händeschütteln und Umarmungen.
- Waschen Sie vor & nach der Wanderung Ihre Hände gründlich mit Wasser und Seife.

Warum?

- Achten Sie darauf, dass die Mitwanderer keine Trinkflaschen, Obst, Müsli-Riegel o.ä.
teilen.
- Denken Sie an die Mitnahme einer Tüte für Ihre Abfälle im Rucksack, wie Verpackungen,
Taschentücher oder genutzte (Einweg-)Schutzmasken.
- Sammeln Sie keinen Müll von anderen Wanderern ohne Schutzhandschuhe auf.

Wer macht so etwas?

- Stützhilfen an schwierigen Wegpassagen bei Mitwanderern möglichst vermeiden.

Aha, der Wanderer stürzt im Zweifelsfall und bricht sich die Knochen.

Abhalten von Ästen oder Ranken ist kein Problem.
- Einträge im Wanderbuch werden von der Wanderführung vorgenommen.
- Der Betrag für die Wanderkasse bitte möglichst passen bereithalten; besser überweisen,
oder wer möchte über PayPal (s. jeweils bei der Wanderung)
- Bei der verbindlichen Anmeldung werden Kontakttelefonnummer und Wohnort erfasst
und 4 Wochen aufbewahrt. Bei Bekanntwerden der Erkrankung nach der Wanderung
müssen das Gesundheitsamt und der Wanderführer/-in informiert werden.

Na klar, das funktioniert bestimmt.

- Halten Sie sich an die Ansagen der Wanderführung.
Quelle: Auszug aus Corona-Wegweiser des Deutschen Wanderverbandes (DWV)

Besser ist es, keine Wanderungen im Verein mit Bus zu unternehmen.

Freitag, 3. Juli 2020

Verschwörung

Ein Jahr Leben geht verloren,
von höheren Mächten auserkoren,
gesichtslos hinter der Maske zu enden,
unsere Lebenszeit zu verschwenden.
Pandemie, zweite Welle, so mahnen sie,
Infektionsschutz, Virologen luegen nie.
Wenn doch, dann war's ein ehrenwertes Spiel, 
die Politik hat doch nur die Gesundheit aller als Ziel.
Dafür erhöhen sie uns die Fernsehgebühren,
damit wir in den Medien ihren guten Willen spüren.
Bloss nicht auf andere Gedanken kommen, 
unsere Zukunft, sie bleibt verschwommen.
Solltest du ganz anderer Meinung sein,
bist du ein Verschwoerer, theoretisch fein.

Donnerstag, 18. Juni 2020

Wat?

Ein trübes Foto ist mir von Horumersiel noch geblieben. Herbststimmung, soweit das Auge reicht, Schlick bis zum Horizont, kein Wasser. Es war schwierig, offene Lokale zu finden. Geblieben sind die vielen Verbotsschilder, mit denen auch die ostfriesische Küste gepflastert ist.


Wir haben eine Ferienwohnung mit Strandkorb gemietet. Sehr erfreulich an sich, zumal der Vermieter uns bei der Ankunft sagte, der sei am Hundestrand. Abends wollten wir uns den ansehen, unterließen dies dann aber. Ein Fehler, denn schon am nächsten Tag schellte der Vermieter bei uns und bat um Herausgabe des Schlüssels zugunsten eines Schlüssels für einen Strandkorb am normalen Strand. Die Begründung war, es seien Gäste mit Hund angereist, die bereits vor uns gebucht hatten, schon einmal da waren und schließlich hätten wir unseren Hund nicht angemeldet. Als ich ihn darauf hinwies, dass das nicht stimme, wir die Wohnung schließlich nur gebucht hätten, weil hier ein Hund erlaubt sei, leugnete er das und behauptete, alle seinen Wohnungen wären mit Hund zu mieten. Dies entsprach aber nicht den Angaben im Internet und als ich ihm unsere Buchungsbestätigung mit dem Zusatz Hund zeigte, war er auch noch nicht einsichtig. Er wolle erst noch unsere Anfrage prüfen. 
Tags darauf klingelt mein Handy, ich kann nicht dran gehen, da gerade unterwegs. Als wir zur Wohnung zurück kommen, begegnet uns unser Vermieter fast zufällig. Etwas kleinlaut bestätigt er, dass wir unseren Hund nicht verschwiegen hatten. Eine Entschuldigung folgte, doch der zuerst vorgeschlagene Umtausch des Schlüssels würde wohl von der Strandkorbverwaltung nicht umgesetzt. Schließlich sei er der Mieter. Wenn wir also einen Strandkorb wollten, müssten wir diesen selbst mieten, er würde uns das Geld erstatten. 
Wir sind keine Strandlieger, abends wären wir vielleicht mal hin gegangen. Nun sitzen die anderen Gäste dort den ganzen Tag bei gutem Wetter, das wir die ganze Woche hatten.
So fühlt man sich also im Norden. Es bleiben uns ein paar leicht verschmutzte und teilweise defekte Liegen im Garten.
Wenn ich die teilweise mit dünnem Seil hochzuziehenden Rolläden nicht mehr mit meine Arthrose-Fingern betätigen muss,
dann bin ich auch zufrieden.
Aber der Massiholzschrank im Wohnzimmer, der ist schön. Ob das Schloß Jever sei, fragte eine einheimische Bekannte, da müsste sie auch Mal wieder hin. 
Wir jedenfalls fühlen uns geehrt.

Sonntag, 7. Juni 2020

Maskenschnitt

Mit Maske beim Friseur, ein Erlebnis.
Erst draußen warten, mit Maske den Laden betreten nach Aufforderung, dann Zwangsdesinfektion der Hände, warum ?
Angeblich überträgt sich Corona nicht durch Gegenstände. Was anderes habe ich nicht angefasst. Anschließend werde ich zum Friseurstuhl geführt, wo ich meine persönlichen Daten in ein Formblatt eintragen muss. Datum und Uhrzeit meiner "Behandlung" vermerkt der Friseur später.
Erster Teil der Prozedur ist die Haarwäsche, natürlich trage ich auch dabei die Maske, sodass die Bänder hinter dem Ohr nass werden. Zum benachbarten Waschplatz hat der Friseur eine Stellwand positioniert. Nach der Haarwäsche muss er meinen Waschplatz desinfizieren.
Er schneidet dann meine Haare, auch da behalten wir beide unsere Maske auf. Durch unser Gespeäch wird die Maske dann durch meine Atemluft feucht, die Brille kann zum Glück jetzt nicht mehr beschlagen. Ein Teil der abgeschnittenen Haare rieselt von oben in meine Maske.
Zum Schluss schneidet der Friseur noch meine Augenbrauen nach, was er eigentlich nicht darf.
Die feinen Härchen landen auch in meiner Maske.
Noch einmal Haare spülen, ein bisschen Styling, dann wird gefönt.
Endlich fertig, die ganze Zeit hatte ich einen Kunststoffumhang um. Ein anderer hätte ja gewaschen werden müssen, was auch nicht klimaneutral ist. Soviel also zum Thema Plastikvermeidung, in Zeiten von Corona scheint auch das egal zu sein.
Insgesamt mit Wartezeit hatte ich die Maske ca. eine Stunde auf. Da ich Allergiker bin, ist sie nicht nur von der Atemluft fecht, sondern auch vom Fließschnupfen, unter dem ich ab und an leide.
Draußen kann ich sie mir unter das Kinn ziehen. Hinter dem Ohr klemmt es etwas und ich habe ein paar Haare im Mund, dafür eine gute Frisur.
Und noch einmal die Sinnfrage: in ganz Lemgo gibt es aktuell keine mit Corona Infizierten.
Obwohl mein Friseur einen vollen Terminkalender hat, sagt er andererseits auch, dass viele Kunden erst nach dem Ende der Corona-Regeln wieder zum Friseur gehen werden und er hat nun weniger Personal in seinem Geschäft.
Dabei braucht man doch nur einen Blick in die umliegenden Wälder zu werfen. Die vielen braunen Nadelbäume, die vielen wegen Trockenheit umgestürzten Bäume und die vieler Orts schon im Juni gelben Wiesen geben ein deutlich Signal dafür, wo unsere eigentlichen Probleme liegen.

Montag, 11. Mai 2020

Shit

Wenn das Alter dir in den Knochen sitzt,
du in mancher Arztpraxis schwitzt,
dann glaube nicht, dass deine Lieben
vor lauter Sorge Kummer schieben.
Allein geboren, um allein zu sterben,
hernach geht es dann uns Erben.
Es ist, wie eine kanadische Philosophin sagte, 
die einst eine klare Ansage wagte:
"Be the shit without shitting on someone."
I love her advise and find it's awesome.


Mittwoch, 6. Mai 2020

Glaube, Hoffnung

Vor Corona:
Ausländer sollen ihre Kinder in die Kitas und Schulen bringen wg. Integration.
Kinder sind zulange online.
Plastikmüll soll vermieden werden.
Diesel ist schlecht für die Umwelt wg. Feinstaub.
Man soll medizinische Vorsorgeuntersuchungen wahrnehmen.
Mit Corona:
alles egal und warum?
Weil ca. 30000 Infizierte noch nicht genesen sind und in häuslicher Quarantäne leben. 
Die Politik glaubt aber an die zweite Welle gemäß Professor Drosten und die Dunkelziffer. 
Wenn die Wissenschaft über den Klimawandel  soviel weiss wie über Corona, dann wundert mich nichts mehr. 
Vor Corona glaubte ich nicht an das Märchen von der Lügenpresse, nach Corona weiß ich nicht mehr, was und wen man glauben soll.

Freitag, 1. Mai 2020

Lippe - Corona

Welche Ähnlichkeit

Ein kleiner Nachtrag ist mir noch zu meinen lippischen Erlebnissen eingefallen. Bei den Autofarben ist hier so eine senfgelbe, vor allem bei älteren Autos sehr beliebt. Eine schöne Episode erlebte ich mit meinem Hund beim Passieren eines Parkplatzes vor einem Supermarkt.
In einem alten Audi mit eben jenem Gelbmetallic-Ton sasß vermutlich schon länger ein motziger Typ und glotzte uns durch die Seitenscheibe an. Als wir gerade auf seiner Höhe vorbei gingen,. liess er seinen Audi, bei dem sich der Hersteller offensichtlich nicht zwischen Limousine oder Sportwagen entscheiden konnte, an und blubberte aus seinem Doppelauspuff gemächlich an uns vorbei in Richtung Ausfahrt. Dies veranlasste meinen kleinen Hund zu einem wütenden Bellen. Im Audi krawallte nun ein mächtiger Techno-Bums, mit dem der Fahrer nun nach dem Überqueren einer Kreuzung an einem Altenheim vorbei rollte. 
Mir erscheint wie der karikierte Prototyp eines lippischen Autofahrers.
Aber auch beim Einkaufen habe ich signifikante Erlebnisse. Neulich sollte ich noch einen kleinen Einkauf machen. Etwas, was es eben nur bei Aldi gibt. Dank Corona darf der Laden nur mit einem Einkaufswagen pro Person betreten werden. Da meine Chips für diese Zwecke immer verschwinden, verwende ich das Ein-Euro-Stueck dafür,.hatte nun aber keines greifbar. Zuhause fand ich lediglich ein tschechisches Geldstück mit der ungefähren Größe eines Euro. 
Vor dem Geschäft steht normalerweise ein Mann mit der Aufschrift "Sicherheit". Da ich ihn beim Betreten des Ladens nicht sah, dachte ich, ich käme nun ohne Einkaufswagen davon. Doch schon nach ein paar Schritten ertönte hinter mir die markige Anrede "Junger Mann!". Da ich diese Anrede ja fast gewohnt bin, reagierte ich trotz meiner 64 Lenze darauf und blieb stehen. Es folgte seitens des breitschultrig gebauten Graukopfs, vermutlich jünger als ich, der Hinweis auf die erforderliche Mitnahme eines Einkaufswagens. Er hatte wegen mir seine wichtige Arbeit des Desinfizierens der Einkaufswagen unterbrechen müssen.
Meine Auesserung, ich hätte keinen Euro dabei, führte zu keiner Nachsicht. 
Zum Glück passte meine tschechische Münze und ich konnte nun rechtmäßigerweise meinen Einkauf beginnen. 
Eins ist mir klar geworden: ich bin zu jung für senfgelbe Metallic-Autos und zu alt für Corona.







Freitag, 10. April 2020

An Tagen wie diesen

Ein bisschen Demut dürften unsere gewählten Politiker schon an den Tag legen, wenn sie uns in unseren Grundrechten so beschneiden wie in diesen Tagen. Was soll man von einer Demokratie halten, die sich wie eine Diktatur gebärdet, ohne eine klare Richtung vorzugeben? 
Und von Medien, die sich wie Staatsmedien aufführen und die bezüglich des Corona-Virus immer dieselbe Ideologie verbreiten?
Kritische Stimmen von Fachleuten zur Kontaktsperre und den Ausgangsbeschränkungen werden nahezu totgeschwiegen. Das Szenario der Angst soll am Leben gehalten werden und das Volk duckt sich. 
Dabei hat die Politik die jetzigen Schwierigkeiten erst herbei geführt.
Zu spät wurde die Einreise von Ausländern unterbunden. Jahrelang hat man das Gesundheitssystem kaputt gespart. Jetzt fehlen Schutzkleidung und Atemschutzmasken für Ärzte und Pfleger. In Pflegeheimen werden Coronatests nicht durchgeführt, weil es nicht im Budget drin ist. 
Auch deshalb tut man wahrscheinlich so, als ob auch jüngere Menschen und Menschen ohne Vorerkrankung und -vorbelastung an Corona sterben könnten.
Die Todesfallzahlen differenzieren ja auch nicht. Virologen sagen zudem, wenn sie nicht im Auftrag der Regierung sprechen, dass die Coronaviren allein nicht tödlich sind. Die Zahl der Infizierten sagt im Fall von Corona gar nichts. Wenn mehr getestet wird, dann steigt logischerweise auch die Zahl der Infizierten. Die Vergleichszahlen fehlen jedoch in der öffentlichen Verbreitung. Auch so kann man mit einer Statistik Meinung machen.
Die Regierung vertuscht nun ihr Versagen, indem sie uns ein entschlossener Handeln auf unsere Kosten vorspielt. 
Diese Pandemie kommt und geht unabhängig von den Maßnahmen, die uns die Politik aufzwingt. 
Statt alle Bürger einzusperren, wäre es ratsamer gewesen, die zu schützen, die gefährdet sind: die alten und kranken Menschen. 
Es ist aber ein Skandal, dass schwer kranke und sterbende Menschen keinen Besuch ihren nächsten Angehörigen erhalten dürfen.
Man darf sich auch fragen, woher der Staat das Geld für seinen großzügigen Rettungsschirm nehmen will, den er dank des Lahmlegens der Wirtschaft versprochen hat. Bisher war kein Geld da, um die marode Infrastruktur und die Schulen auf Vordermann zu bringen. Schon macht die Forderung nach einem Corona-Soli die Runde. 
Die Frage der Stunde ist: wie viele Skandale braucht es eigentlich noch, bis diese wahlkaempfende GroKo aus dem Amt gejagt wird?

Sonntag, 5. April 2020

Pandemie kann mehr.

Frau Merkel sagt, eine Pandemie kennt keine Feiertage.
Was sie nicht sagt:
eine Pandemie kennt keine Grundrechte,
eine Pandemie kennt keinen Klimawandel,
eine Pandemie kennt keine Meinung und das ist eine 
Sie kennt keine Ökonomie, 
keine Existenzsorgen, 
sie kennt keine anderen Krankheiten,
keine Krankenhauskeime und keinen Pflegekräftemangel.
Flüchtlinge sind der Pandemie egal,
auch das der geschätzte Bürger sich den werten Hintern in Panik nicht mehr vierlagig abputzen kann.
Sie kennt keine Gier, denn sie macht alle gleich.
Diese Pandemie ist schwach, aber Frau Merkel findet sie stark.
Die Toten werden zweimal gezählt.
Sie haben Ausgang.

Donnerstag, 19. März 2020

Die Gemeinschaft des Covid-19

Hallo liebe Coroner und Coronessinnen,
da haben wir nun endlich etwas Eigenes, einen Virus für uns alle. Der freundliche Herr vom Robert-Koch-Insituts in Berlin hat es gesagt: bald können wir zwei bis drei Millionen sein, alle infiziert. Forget about Grippe oder sonstiges virales Geschmeiss, was Leute umbringt. Corona ist the thing. Das hat auch unsere Bundeskanzlerin schon erkannt. Als erstes verbietet sie uns soziale Kontakte und wenn es dann nicht klappt, lässt sie uns einsperren. Ja, wir leben in einem sich sorgenden Staat.
Zum Glück haben wir zuhause interessante Fernsehprogramme mit Sendungen über unseren Lieblingsvirus Corona. 
Dazu kommt noch, dass wir ein tolles Gesundheitssystem haben, dass bald ohne Patienten prima funktioniert. Denn wir dürfen uns zuhause auskurieren und wer was anderes hat als Corona, vielleicht einen gebrochenen Fuss oder so, ist selber schuld. 
Aber wir haben es schön kuschelig Zuhause, vierlagig dazu. Was macht der Mensch, wenn er Angst hat, er scheisst sich hoffentlich nicht in die Hose. 

Freitag, 14. Februar 2020

Mephisto

Ein bekannter Fernsehmoderator steht, nur mit einer beim Handtuch bekleidet, da. Er ist in seinen jungen Jahren und noch sehr schlank. Sein erigierter Penis zeichnet sich deutlich ab, es scheint, als ob die Penisspitze aus dem Tuch hervor kommt. Doch gerade, als das passieren will, verwandelt sie sich in einen grünen Teufelskopf.
Als er die Situation zu erklären sucht, verändert sich die ganze Gestalt in eine durchsichtige grüne Satansfigur.
Ich bin in einem größeren Haus unterwegs, habe meine Fotokamera dabei. Ich suche Fotomotive, als mich eine Frau anspricht. Sie könne doch Fotos von mir machen. Am besten in meiner schwarzen Unterhose. Da ich noch etwas schlanker war, fühlte ich mich geehrt. Zuvor musste ich jedoch meinen kleinen Bruder beschäftigen, der vor einer Modelleisenbahn saß. Ich zeigte ihm, wie man die Züge zu unterschiedlichen Zeitpunkten startet, was ihm aber, wie ich später erfuhr, nicht glückte. 
Später war ich noch mit meiner Kameratasche bei meinem Schwager,. Als mein Besuch zu Ende war, suchte ich die Fotosachen zusammen, kam aber nicht weg. Mein Schwager meinte, er würde gerade mein Ladekabel für den Akku der Kamera benutzen.

Freitag, 24. Januar 2020

Mutter

So nun habe ich es schriftlich, ich bin also der Sohn meiner Frau. Entsprechendes wurde in einem Bericht des Lemgoer Krankenhauses vermerkt. Meine Frau hat also diese wahnsinnige Leistung vollbracht mit knapp zwei Jahren ihren Mann selbst zu gebären, bravo!
Auf wessen Beerdigung war ich denn da vor langer Zeit?

Mittwoch, 4. Dezember 2019

Verirrt

Man kann sich irren, mal mehr, mal weniger. Aber ein Irrtum ist und bleibt einer. Ich glaubte, meine Kinder schon zehn Jahre nicht gesehen zu haben, dabei sind es morgen erst acht. Weg gefahren war ich in dem Glauben, es ginge alles so weiter, wie bis dahin gehabt, da irrte ich wieder. Auch glaubte ich nicht, dass meine Frau sie so stören würde, eine erneute Verirrung. Und das sich aus einem harmlosen Sonntag-Abend-Date nun schon 38 Jahre gemeinsamen Mit- und Gegeneinanders im Ehealltag ergeben würden, das hätte ich nicht für möglich gehalten. Siehe da, ein Irrtum.
Kaum zu glauben fand ich auch, dass ich nach 28 Jahren meine Tätigkeit für eine Firma ohne Verabschiedung beende. Ebenso anders als erwartet, fand meine ehrenamtliche Tätigkeit für eine Gemeinde einen schmucklosen Abschluss. Ich hätte auch nie gedacht, dass die gleiche Gemeinde unsere Bewerbung für eine ihrer Mietwohnungen wegen unseres kleinen Hundes ablehnt und sich für die Begründung hinterher noch nicht einmal entschuldigt. Ein wahrhaft doppelter Irrtum.
Weniger Bedeutung haben dagegen andere Dinge, die ich sogar gepostet habe:
eine Wagenladung Sperrmüll kann in Lemgo nicht kostenlos bei der Entsorgungsstelle abgegeben werden, sondern sie kostet 6 €. Das ist zu verschmerzen, denn zusätzlich wird Sperrmüll einmal im Jahr kostenlos abgeholt. 

Dienstag, 26. November 2019

Der Markt

Getränkemärkte gibt es, die gibt es gar nicht. Im größten Supermarkt Lemgos können zwar Getränke in Kisten gekauft werden, aber die Rückgabe ist nicht möglich, denn die Automaten nehmen keine Kästen an. Man hat die dafür vorgesehene Öffnung geschlossen. Um die Kisten loszuwerden, muss der nicht gerade nebenan befindliche Getränkemarkt aufgesucht werden. Hier werden die Kisten persönlich entgegen genommen. Das heißt aber nur, man bekommt einen Zettel. Die Kisten müssen dann vom Kunden selbst auf Laufbänder gestellt werden, getrennt nach Glas- und Plastikflaschen. Auch die Rückgabe einzelner Flaschen ist nicht so einfach. Glasflaschen werden persönlich an der Kasse abgegeben, Plastikflaschen im Automaten. Während die Glasflaschen vom Kunden selbst in passende Kästen zu stellen sind, muss bei den Plastikflaschen darauf geachtet werden, dass der Code seitlich richtig eingelegt wird, weil er sonst vom Automaten nicht erfasst wird. 
Man sollte bei alledem nicht vergessen, sämtliche erhaltenen Zettel auch abzugeben. 
Auf jeden Fall ist man froh, wenn man in diesem Getränkemarkt nichts falsch gemacht hat, wenn man ihn verlässt.

Dienstag, 19. November 2019

Neulich beim Arzt

Ich komme in die Praxis und melde mich an. Als erstes fallen mir gefühlt zehn Schilder auf, die in der Aussage gipfeln: "Wir sind hier bei der Arbeit und nicht auf der Flucht."
Ich messe dem nicht allzu große Bedeutung bei. Man soll es hier hier auch nicht eilig haben und Termine schon gar nicht. Das Wartezimmer ist fast leer und ich komme schnell dran.
Der Arzt hört mir zu, sagt selbst wenig zu den vorgetragenen Beschwerden. Zu viel sollte ich lieber nicht erzählen, das sprengt das Budget und die Aufnahmefähigkeit des Arztes.
Ihm fällt nur auf, dass ich aus Hessen komme und er im Rhein-Main-Gebiet eine Stadt mit J kennt, dort kannte er eine Dame. Jügesheim kommt mir in den Sinn, ist zwar keine Stadt, aber egal.
Rodgau-Jügesheim sage ich, das bejaht er. Schöne Gegend, bemerkt er noch.
Ich soll mir einen Termin geben lassen für ein Check-Up mit allem Drum und Dran, sogar ein Langzeit-EKG ist mit dabei. Soviel wollte ich nun gar nicht. Aber ich stiefele zurück zum Empfang, gebe dort die Karte ab und werde prompt ins Wartezimmer zurück verwiesen. Da sitze ich dann, erstelle einen Blog-Eintrag und warte. Denn ich erinnere mich, meckern ist hier nicht erwünscht.
Mittlerweile füllt sich das Wartezimmer. Ein Patient nach dem anderen kommt und wird aufgerufen.
Ich beschließe nach einer gefühlten Stunde, meine Jacke zu nehmen und mal nachzusehen, was im Empfang so los ist. Da steht nun eine Schlange von Leuten vor mir.
Die Damen haben jetzt sicher viel zu viel zu tun, vermutlich arbeiten sie, allerdings nicht mit meiner Karte. Schließlich verlasse ich die Praxis, es war schön ruhig und stickig im Wartezimmer. Ich habe es nicht wirklich eilig und einen Termin erst recht nicht.