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Mittwoch, 4. Dezember 2019

Verirrt

Man kann sich irren, mal mehr, mal weniger. Aber ein Irrtum ist und bleibt einer. Ich glaubte, meine Kinder schon zehn Jahre nicht gesehen zu haben, dabei sind es morgen erst acht. Weg gefahren war ich in dem Glauben, es ginge alles so weiter, wie bis dahin gehabt, da irrte ich wieder. Auch glaubte ich nicht, dass meine Frau sie so stören würde, eine erneute Verirrung. Und das sich aus einem harmlosen Sonntag-Abend-Date nun schon 38 Jahre gemeinsamen Mit- und Gegeneinanders im Ehealltag ergeben würden, das hätte ich nicht für möglich gehalten. Siehe da, ein Irrtum.
Kaum zu glauben fand ich auch, dass ich nach 28 Jahren meine Tätigkeit für eine Firma ohne Verabschiedung beende. Ebenso anders als erwartet, fand meine ehrenamtliche Tätigkeit für eine Gemeinde einen schmucklosen Abschluss. Ich hätte auch nie gedacht, dass die gleiche Gemeinde unsere Bewerbung für eine ihrer Mietwohnungen wegen unseres kleinen Hundes ablehnt und sich für die Begründung hinterher noch nicht einmal entschuldigt. Ein wahrhaft doppelter Irrtum.
Weniger Bedeutung haben dagegen andere Dinge, die ich sogar gepostet habe:
eine Wagenladung Sperrmüll kann in Lemgo nicht kostenlos bei der Entsorgungsstelle abgegeben werden, sondern sie kostet 6 €. Das ist zu verschmerzen, denn zusätzlich wird Sperrmüll einmal im Jahr kostenlos abgeholt. 

Dienstag, 8. Oktober 2019

Egoist

Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne, doch wie leicht ist das Fortgehen? Was hinterlässt man hier? In Schöneck? Arbeit, hätte ich spontan gesagt. Aber auch Erkenntnis, vor allem über Verhaltensweisen von Menschen.
Vielleicht eine Menge ignorante Leute, die eine leichte Tendenz zur Unverschämtheit in sich tragen. Ausnahmen bestätigen hier ausdrücklich die Regel. 
In einem Verein habe ich den Tag der offenen Tür am Grillstand unterstützt. In selbigem Verein hatte ich zum Einstand einen Kasten Bier spendiert, es kam aber keiner auf die Idee, dass man ihn gemeinsam leeren könne. Mein Austritt war somit vorbereitet, denn ich war mir sicher, selbst das Aufdrängen hätte mich hier nicht weiter gebracht.
Oft war es so, dass Menschen, ohne je mit dir zu reden, dich einfach nicht mochten. Das wird dann durch Schweigen gezeigt oder dadurch, dass dich im gemeinsamen Gespräch mehrerer einfach ignoriert. Also das klassische Mobbing, welches sicher nicht nur hier beliebt ist.
Zum Schweigen gehört auch das Nicht-Grüßen, was in Deutschland eigentlich eine Unhöflichkeit ist, mit der man gern seine Respektlosigkeit zeigt.  
Also nichts Typisches eigentlich, was ich hier erlebte. Schon lange bin ich hier im südlichen Hessen, zu dem ich als Nordhesse auch das Rhein-Main-Gebiet zähle. 41 Jahre, die mich nie dazu gebracht haben zu glauben, ich hätte soziale Kontakte, die mich an einem Wechsel in eine andere Region hindern könnten. Ich halte es lieber mit Hannes Wader: Heute hier morgen dort. 
Den Text des Liedes kann ich nur unterschreiben, erst recht, nach dem die berufliche Klammer durch den Eintritt ins Rentenalter durchbrochen ist. Ich wäre doch immer gern mal woanders gewesen.



Mittwoch, 25. September 2019

Was wahr

Umzugskartons beherrschen meinen Tag.
Nichts ist mehr, wie ich es mag.
Je mehr man in die Kiste packt
leerer wird es nicht, das ist vertrackt.
Aus Schränken viele Güter quellen,
so viele Kisten kannst du nicht stellen.
Das Dumme, es wir immer mehr,
habe nur noch Kartonverkehr.
Am Ende werde ich woanders wohnen,
dafür muss sich doch die Mühe lohnen.
Vieles wird auf dem Müll jetzt landen
so wie Erinnerungen im Nirvana versanden.

Montag, 2. September 2019

Mann ist überall

Ich fahre durch die Straßen einer fremden Stadt
und denke bei mir dabei dies und dat.
Hier soll ich leben,
ist das mein Streben?
Die Antwort liegt leider nicht im Wind,
sie ist vergraben im Gedankenlabyrinth.

Dienstag, 20. August 2019

Remember me

Lange Zeit lief ich in einem Tunnel, über mir tobte ein Krieg. Der Weg schien endlos weit, die Kämpfe kaum nachzulassen. Irgendwann kam ich heraus aus der Dunkelheit, ein Mann mit Schlips und Kragen nahm mich in Empfang, er war sehr freundlich und meine Erleichterung entsprechend groß. Viele Klippen hatte ich überwunden, aber vergessen, wo ich anfing, zu laufen.
Jemand sagte, ich sei wohl immer in Bewegung, das sei mein Rezept.
Jeder bekommt, was er verdient, so heißt es. Wenn das stimmt, dann habe ich viel bekommen und wenig verdient. Ich werde mich erinnern an die Vögel im Wald, den Vater am Bahnhof, die Mutter, die sich ein letztes Mal abwendet und den Lauf, den niemand sieht, suchende Blicke und ein Tattoo, das niemals wird. An wen erinnern sich die Kinder von heute?

Montag, 1. Juli 2019

Nyash

Fuck me deep and fuck me fast,
as my time, it woudn't last.
Shadows come and shadows go
that is all I really know.
Give my life a special cast,
gonna live in future past.

Samstag, 29. Juni 2019

Abschiede

Die letzten Gedanken meines Vaters kreisten um die Frage, wie er das Geld auf seinem Girokonto vor dem Zugriff der amtlichen Betreuerin meines Bruders bewahren könnte. Er beauftragte mich, zur Bank zu gehen und das Konto zu leeren. Er konnte kaum noch sprechen, aber ich verstand das auch so. Ein letztes Mal hatte er mir seine bleiche Hand gereicht. Einen Tag später würde ich ihn nur noch leblos sehen. Selbst im Tod schien er noch empört darüber, dass es nun ein Ende hatte und ich bildete mir kraft meines Willens ein, er wolle mir noch einmal die Hand geben. Das mit dem Geld hat natürlich nicht gehen können und so kommt vieles anders als gedacht.
Auch die Abschiede, die während des Lebens notwendig werden und nicht mit dem Fall in die ewige Singularität enden, sind nicht immer gleich voraussehbar. 
Nach und nach habe ich Abschied von meinen Eltern genommen, von meiner Heimatstadt, von der Idee, Freunde zu haben, von Kindern, die ich nie hatte und einem Sternenkind, von meinem Wohnort, vom Grab meiner Eltern und nun von körperlichen und mentalen Fähigkeiten, die ich früher für mich reklamieren konnte. Vom Beruf will ich gar nicht schreiben, da war ich ohnehin nur wie ein Söldner auf Zeit beschäftigt. Jedem Abschied wohnt ein neuer Anfang inne, so heißt es. Das stimmt leider nicht immer. Die Vergangenheit ist wie eine abgeschlossene Kiste ohne passenden Schlüssel.
Abschied nehmen ist nicht schwer, das zu begreifen aber sehr.

Freitag, 4. Januar 2019

Putin

Mit Putin fuhr ich durch die Lande. Warum er ausgerechnet mein Fahrer war, weiss ich nicht. Wir kamen durch ganz Europa und schifften uns ein nach Amerika. Eine Weltreise also.
Putin machte stets einen souveränen Eindruck in sein schweren Audi.
Audi, eine Automarke, deren Fan ich mal war, als sie noch das Image des aufstrebenden Underdogs hatte und nicht so prollig arrogant daher kam wie heutzutage  Meine Audikarriere war allerdings schnell vorbei, nachdem mein erster und bisher einziger Audi ständig Lackprobleme aufwies und unerklärlicherweise dauernd Flüssigkeit verlor, was keine Werkstatt je beheben konnte. Zu Putin aber passte das Fahrzeug. Ob wir auf breiten Highways fuhren oder enge Tunnels passierten, Putin was the man.
Ende der Reise war ein großes und gleichzeitig ehrwürdiges Tagungshotel, wo ich ein Projekt präsentieren sollte.
Gleichzeitig checkte eine Jugendgruppe dort ein und mir schien es so, als ob mir zwei Gesichter besonders bekannt erschienen, meine Kinder. Wir hatten uns lange schon aus den Augen verloren.
Aber keiner von uns nahm Kontakt auf. Wir zögerten und hatten uns bald nicht mehr im Auge. Ich stolperte stattdessen durch endlose Räumlichkeiten, treppauf, treppab, um den Seminarraum zu erreichen.
Putin jedenfalls war weg.

Mittwoch, 5. Dezember 2018

Wandel

17 Jahr, blondes Haar,
so stehen sie nicht vor mir.
Auch an einem besonderen Tag
werde ich nicht dabei sein.
Stattdessen feiere ich
siebenjährige Abwesenheit
in schneeloser Vorweihnachtszeit.
Es bleiben zwei Schatten zurück
von vergangenem kleinen Glück.

Dienstag, 4. Dezember 2018

Sieben

Als ich vor sieben Jahren Abschied nahm,
war es mir nicht klar,
dass dies wohl für fast das ganze Leben war.
Über sieben Brücken müsse man gehen,
sieben dunkle  Jahre überstehen, heißt es.
Über sieben Brücken bin ich längst gegangen,
dunkle Jahre habe ich noch nicht empfangen.
Auch wenn ein Treffen bislang unmöglich scheint,
die Hoffnung stirbt zuletzt, beweint.

Montag, 8. Oktober 2018

Frauen-Gespräche

Sehr oft begegnete ich beim Gassigehen einer Frau mit einem kleinen Hund. Dieser verstand sich so gut mit dem meinigen, dass die Frau äusserte, man könne die Hundespaziergaenge mal gemeinsam machen. Auch ihre Tochter war manchmal dabei und es kam zum Austausch von Telefonnummern. Ich habe dann ueber ein soziales Netzwerk meine Zeiten gepostet und wo ich mit meinem Hund unterwegs bin.
Seitdem sehe ich die Dame weder mit noch ohne Hund überhaupt nicht mehr.
Aber ich hatte auch mal eine Bekannte, die mich ermutigte, einen Hund zu nehmen, sie wollte mich dabei unterstützen. Auch da gibt es keinen Kontakt. Noch ncht mal ein gemeinsames Gassigehen war drin.

Nun könnte man auf den Verdacht kommen, dass auch Hundebesitzerinnen gar nicht so oft mit ihren Hunden draußen sind.

Da ist wohl was dran. Aber auch in anderen Lebensbereichen versprechen Frauen mehr, als sie halten können. So sollte ich mal ein Familienfoto bekommen, war mir von einer Leserin meines Kolberg versprochen war. Besser gesagt, sie wollte mir eine bessere Kopie machen. Es stellte sich nach fast jahrelangem Warten heraus, dass sie gar nicht in Besitz des Originalfotos ist. 

Da ist es schon fast besser, man wird von Frauen ignoriert, so wie das einige Damen eines Vereins machen, für den ich mal nach der Auffassung einer Dame die Scheissarbeit gemacht habe Es war das Kassenbuch zu führen und die Buchhaltung zu machen. 

Es kann also festgestellt werden, Frauen sind auch nur Menschen und keine zauberhaften Fabelwesen, als die sie manchen Mann erscheinen mögen. Als Ehemann weiß man das allerdings schon bald.






Donnerstag, 29. März 2018

Die Abrechnung

Zum guten Schluss bekomme ich nach 29 1/2 Jahren zwar keine offizielle Verabschiedung, stattdessen eine falsche Gehaltsabrechnung. Was für ein passendes Ende einer verhinderten beruflichen Karriere in einer Firma, die die Worte "Personalplanung und -entwicklung" gar nicht kennt. Eine Karriere, die ich in dem "kollegialen" Umfeld gar nicht mehr wollte. Zu sehen, wie jemand mit einem sehr eingeschränkten Wortschatz durch kommt, weil einfach nur seine Katzbuckelei vor den Oberen und das gnadenlose Nachgehen jeglicher Profilierungsmoeglichkeit zählen, das demotiviert unendlich. Nachdem ich mich zeitweise gut auf meinem Abstellgleis zurecht gefunden habe, erlitt ich letztlich einen "Bore out", was auch niemanden interessierte. Es ist also jeden Falls besser, das Ende nun schrecklich schmerzlos zu erleben als einen Schrecken ohne Ende erleiden zu müssen. Den Rest der Abrechnung wird ggf. ein Anwalt erledigen.

Donnerstag, 8. Februar 2018

Memory





Remember, remember,
that day in December.
Remember that date,
before it's too late.
It followed April,
arose from free will.



Freitag, 1. Dezember 2017

83 to 89 or 16

Geburtstage in einer Zeit
daran zu denken, bin ich nicht bereit.
83 und 89 im gemeinsamen Grab,
16 und gebrochener Stab,
die kleinen Lichter im dunklen Raum,
sie funkeln weiter, aus der Traum.





 

Dienstag, 11. Juli 2017

46

Stehe an der Kasse , sie lächelt mir zu. Sie kassiert, ich will mein Glas abgeben, habe eine Rotweinflasche in der Hand, von der ich glaube, dass sie leer ist. Sie meint, da wäre noch was drin. Ich giesse den Rest ins Wasserglas. Es wird noch halb voll. Ich kann mich nicht von ihr lösen und warte, bis ihr Kassendienst beendet ist. Sie kommt auf mich zu, lächelt mich an. Ich nehme sie in den Arm. Sie ist schlank, blond und sieht gut aus. Mädchen, sage ich zu ihr, ich bin 46.
Sie lacht nur, sagt, es mache ihr nichts aus. Da fällt mir mein 50. Geburtstag ein, den ich ihr beichte. Ihr lächelnder Gesichtsausdruck mischt sich mit Ungläubigkeit. Aber auch die 60 habe ich schon erledigt, ich muss die Wahrheit erzählen. Sie beendet unsere Zweisamkeit, fast beleidigt zieht sie ab und in meiner Seele bleibt die Einsamkeit zurück.

Mittwoch, 11. Januar 2017

Plot of Life

Der Plot meines Lebens wurde gestern von einem amerikanischen Verlag zur Veröffentlichung abgelehnt. Ich habe nicht genügend Proben meines Schaffens abgegeben und ausserdem bestanden Zweifel an meinen englischsprachlichen Fähigkeiten.
So ist das in den U.S.A. Selbst wenn Du meinst, fliessend Englisch zu sprechen, für einen native Speaker hält man mich nicht.
Das Thema war Scheidung oder Trennung. Letztendlich beides Situationen, die mit zunehmenden Alter an Wahrscheinlichkeit zu nehmen. Im Grunde geht es um den Abschied von lieb gewordenen Lebensumständen.
Die Versuchung, meinen Text hier einzustellen, mit der Gewissheit, dass er kaum gelesen wird, ist groß.
Denn mich schreckt durchaus die Vorstellung, zu öffentlich zu werden.
Mein Vater mochte es, sich zu verstecken. Auch er war mit meinem Lebensentwurf nicht einverstanden.
Am Ende war es ihm egal. Es ist alles nichts, sagte er einmal mit einer weg werfenden Handbewegung, ohne sich über die philosophische Bedeutung des Ausspruchs im Klaren zu sein.

Donnerstag, 5. Januar 2017

Split

Writing about a divorce that never happened would be a very difficult task. Though I am married since almost 35 years I never thought about a divorce seriously.
That doesn't mean not to be aware of tendencies which might be similiar to some details Jonathan Franzen described in his book "The Corrections". But it would be impossible for me to leave someone behind who ist loving me or at least willing to share a whole lifetime with me.
I have been left before by my girlfriend. With her I wanted to build up my life in England.
I studied Anglistics and philosophy in Frankfurt and she was the daughter of an english mother and a norwegian father. One day, must be around the time when John Lennon has been shot in New York and we were both shocked, she told me, she wanted to have no more sex with me for a time. She invited me to go to her family in Bergen/Norway to celebrate christmas with them instead.
The following year she left me to trace her first friend Bill first in Israel and afterwards in London.
I was deeply hurt and still in love and visted the Kibbutz in Israel where she has lived. I became ill seriously and had to return to Germany to recover. One day she came back to me saying it was nice to meet me again and that I still was the same person as before. But I already found my wife and advised her to move out (we lived together) asap. We never saw again.
Maybe it was a kind of sweet revenge for me but i still hope that this wasn't the only reason to break up my plans for England and to listen to my future wife. She was not willing to wait for me during the time I would be studying in England.
Anyway our marriage remained childless and I did the lonesome decision to support a lesbian couple in having children. There are two daughters now and my wife had to face it.
She surely will not split us but our partnership has changed since that.
So that is what I can contribute thinking about split and not divorce.
This morning I thought I will tell here that I am not going to bear our situation any longer,
but I am not sure I will. We have a little dog to care for now.