Direkt zum Hauptbereich

Posts

Posts mit dem Label "Bunkt" werden angezeigt.

Teile

Vieles könnte ich auch teilen, doch möchte ich gern bei mir verweilen. Wortspielereien und schlaue Sprüche entlocken mir stets ganz geile Flüche. Alles, was hier geschrieben ist, wächst nur auf meinem eigenen Mist.

Verirrt

Man kann sich irren, mal mehr, mal weniger. Aber ein Irrtum ist und bleibt einer. Ich glaubte, meine Kinder schon zehn Jahre nicht gesehen zu haben, dabei sind es morgen erst acht. Weg gefahren war ich in dem Glauben, es ginge alles so weiter, wie bis dahin gehabt, da irrte ich wieder. Auch glaubte ich nicht, dass meine Frau sie so stören würde, eine erneute Verirrung. Und das sich aus einem harmlosen Sonntag-Abend-Date nun schon 38 Jahre gemeinsamen Mit- und Gegeneinanders im Ehealltag ergeben würden, das hätte ich nicht für möglich gehalten. Siehe da, ein Irrtum. Kaum zu glauben fand ich auch, dass ich nach 28 Jahren meine Tätigkeit für eine Firma ohne Verabschiedung beende. Ebenso anders als erwartet, fand meine ehrenamtliche Tätigkeit für eine Gemeinde einen schmucklosen Abschluss. Ich hätte auch nie gedacht, dass die gleiche Gemeinde unsere Bewerbung für eine ihrer Mietwohnungen wegen unseres kleinen Hundes ablehnt und sich für die Begründung hinterher noch nicht einmal entschuldi

Quatsch

Fremde Familiengeschichten am Handy, die im Zug ohne Klimaanlage keiner braucht und eine Hitze, mit der man nichts anfangen kann. Das ist der Traumsommer 2015. Irgend jemand zieht irgendwo was an, ein Todesfall macht eine anstehende Hochzeit komisch. T- Shirtstoff ist cool. Genau, ja, ja, das finde ich auch.

Geltung

Diese Woche machte mir erbarmungslos klar, wie eindeutig oben immer noch oben ist und dass ich gnadenlos auf der falschen Seite stand und stehe. Das wird sich auch nicht aendern, wenn ich Rentner bin. Es kann nur sein, dass ich erstmals eine Anpassung meines Einkommens erleben werde, die man als Inflationsausgleich verstehen kann. Bis dahin verliere ich jedes Jahr netto an Kaufkraft und darf mich skrupellos moralisierender Diktion unterwerfen.

Black Smoke

In Rauch aufgelöst haben sich jegliche Träume, aus der "Germany Zero Points"-Veranstaltung einen ESC zu machen, der ausser politischen Bewertungen noch andere Maßstäbe gelten lässt. Der Kommentator der BBC fand die Veranstaltung und das Voting entsprechend lustig. Das die gute Ann Sophie mit null Punkten verarscht wurde, ist offensichtlich, England wurde immerhin mit vier Punkten geadelt. Wien zeigte sich über angepasst, blasiert und englischsprachig in Verleugnung der eigenen Sprache und des männlichen Geschlechts. Null Punkte dafür sind verdient.

Real.0

Den "Murky Wallows" und der "Sea of Flames" entkommen, erreicht Dich die Erkenntnis, dass Gegner nicht einfach so zu besiegen sind. Aufgaben können nicht erledigt werden, weil Du blockiert wirst. Manch einer rempelt Dich an und findet es gut. Und leider gibt es auch nur ein Leben, dessen Energie sich nicht auffüllen lässt, auch wenn wir uns das manchmal wünschen. Also betrachten wir das richtige Leben, als das, was es ist. Eine Gegebenheit, deren Konditionen viel irrealer und komplexer sind, als die erstarrten Fantasien der selbst ernannten Kreativen. Am Ende des Lebens steht kein Gewinn. Es ist eine Idee, deren Schöpfung uns verborgen bleibt und kein Spiel.

Schönes Deutschland

Wenn Kalender 50% billiger zu haben sind, deutet das darauf hin, dass schon einige Tage im neuen Jahr ins Land gegangen sind. Da ich mir meine Kalender selbst kaufe und nicht warte, bis ich irgendwelche hässlichen geschenkt bekomme, wählte ich nun einen aus, der den Titel trägt "Schönes Deutschland". Das ist doch mal etwas, worauf man sich ruhig besinnen sollte: ein schönes Motto in diesen Tagen. Bin ich jetzt Deutschland?

Besinnen

Weihnachten war toll, Weihnachten war nett, ich hatte den Eimer stets am Bett. Woanders wurde kräftig gesungen, mir war die Ruhe ausbedungen. Nun wünschen sich alle den guten Rutsch, doch meistens ist dann ein Auto futsch.

Ihr Artikel wurde leider nicht verkauft

Sehe meinen Vater mit vom Abrollen von Tonbändern verschmierten Händen mit mir zusammen zum Friedhof zum Grab der Mutter gehen. Er hat mich nicht danach gefragt, ob ich meine Tonbänder haben will. Mich hat es jahrzehntelang nicht interessiert, was ihm wohl Entscheidungshilfe genug war. Ich reiße Videokassetten auseinander, die ich vor Jahrzehnten mal bespielt hatte. Mit Filmen, die mir wichtig zu sein schienen, die ich noch mal sehen wollte, irgend wann. Zerschnipsele Bänder, empfinde Befreiung. Wer hebt heute noch was auf und warum? Selbst die Körper verschwinden spurlos im Friedwald nach ihrem Ableben. Ein bisschen was muss es doch bringen, denkt man manchmal und stellt was auf Ebay ein, zum Verkauf. So eine Polaroidkamera, deren Kauf für unsere Familie damals eine Sensation war. Betrachtete mein Vater das ganze als technisches Wunderwerk, war meine Mutter in ihren kindlichen Naivität kaum noch zu bremsen. Fotos ohne Filmentwicklung und gleich zum Angucken, mochten sie noch so schlec

Verwunschenes Berlin - des Kaisers Reste

Moabit - Ferienwohnung Ich stolpere fast die Treppe hinein in den Flur der angemieteten Ferienwohnung. Der Hinweis "Vorsicht Stufe" ist mittig auf der Tür angebracht und ich habe ihn übersehen. Der Verwalter der Wohnung wird mir später mitteilen, ich solle mich doch in Berlin amüsieren, statt nach Mängeln zu suchen. Doch leider lässt sich wenig übersehen. Es wird gleich klar, dass es sich bei der Wohnung nicht um die eigentlich gebuchte Wohnung handelt. Wir sind im Erdgeschoss gelandet, mit direktem Blick auf die Mülltonnen in einem Hinterhof, der so typisch für Berlin erscheint. Nun ja, wir werden die zerfletterten Jalousien sowieso nicht hoch ziehen. Die Wohnung ist nur oberflächlich auf Stand gebracht. So finden wir angebrochene Lebensmittel in der Küche. Wasser vom Vorgänger in einem gammeligen Wasserkocher. Unsauberkeit in Küche und Bad, eine Geschirrspülmaschine gibt es nicht, dafür einen alten Gasherd und eine Therme, die angeblich in der Wohnung über uns kaputt ist. D

Sie haben's nöthig.

"Gott schütze die Reisenden, die um jeden Preis reisen, sie haben's nöthig." Das schreibt Heinrich Laube in seinem Reisetagebuch "Eine Reise nach Pommern und auf die Insel Rügen". Er schreibt aber auch: "Wer viel braucht, entbehrt mehr, aber er hat auch mehr." Erschienen ist das Tagebuch zuerst 1837, also zu Zeiten des Deutschen Bundes und als die Nordspitze Rügens noch als der nördlichste Punkt Deutschlands galt. Die Betrachtungen des Schreibers sind jedoch zeitlos, soweit sie das Leben an sich betreffen. Eines offenbaren historische Tagebücher auf jeden Fall: dass sich die Charaktere der Menschen nicht geändert haben. Es sind lediglich die äußeren Umstände, die sich ändern. So sehr man stutzt und sich amüsiert, wenn man so einem eloquenten Schreiber wie Heinrich Laube folgt, selbst ein Tagebuch zu schreiben, ist etwas anderes. Die Vergangenheit ist eine Geschichte, die Zukunft gibt es noch nicht. Das "Hier und Jetzt" ist das einzig Vorhande

Strecken

Themen bleiben liegen, Gedanken auf der Strecke, es bleibt für mich die Frage, wo ich mein Leben verstecke. Die Zeit ist ohne Sinn, ein Jahr bald wieder hin. Warten auf den Ruhestand und weites, freies Gedankenland.

Abschluß - Brief an keinen Unbekannten

Hallo Herr, ihr Blog "Arbeit und Struktur" hat mich sehr beeindruckt. Ich hoffe, Sie haben noch möglichst viel Zeit, um daran weiter zu schreiben. Als vor 1993 Geborener habe ich ja das Recht, Ihnen einen Brief zu schreiben. Als typischem Computer-Hocker fällt mir das gar nicht so leicht. So trainiere ich meine Handschrift mal wieder, aber das nur am Rande. Das Sie sehr geehrt sind, ist klar, obwohl ich es in der Anrede nicht zum Ausdruck bringe. Sonst würde ich Ihnen wohl auch nicht schreiben. Ich fliege zur Zeit über ihren Blog gerade zu hinweg. Es ist keine leichte Lektüre, die sie da anbieten, aber sie ist wenigstens der Wahrheit gemäß. Sie schreiben in Ihrem Blog Wahrheiten auf und das ehrt sie. Es ist beeindruckend, wie Sie den Irrwitz des Lebens auf den Punkt bringen. "Wenn ich etwas merke, rufe ich Dich an." Das steht ganz im Gegensatz zu ganz im Gegensatz zu der Szene vor ihres Zusammenbruchs vor einer Krankenhaus-Einlieferung, die von Kontrollverlust und d

Laufen

Wie er so lief durch Feldes Flur, umgab ihn eigentümliche Natur. Gedanken, die schon lange warten und ihrer Eingebung harrten, kamen plötzlich nun hervor. Es war, als öffnete sich ein Tor. Tod der Mutter, fast vergessen, Tod des Vaters, gut beschrieben, nicht zu sehr ist es vermessen, zu sagen, es sind die Lieben, die ihm fehlen und ins Leere laufen lassen, doch es fällt ihm schwer, zu hassen. Die Sonne scheint ihm ins Gesicht, er hat sich, siehst Du es nicht? Wenn alle würden an sich denken, die Welt wär' reich an den Geschenken, die alle gern sich selber machen, mag man nun darüber lachen? Die Jugendliebe, längst verflossen, verlorene Kinder und ein kranker Bruder, Tränen drüber sind vergossen, allein, was hilft's, das Schicksal ist ein Luder. Er läuft weiter und versucht zu bleiben, was er ist und war und gewesen sein wird. Lässt Luft durch seine Lunge treiben, denkt und weiß, dass er sich irrt. Er hört es nicht, sein eigenes Schnaufen, er will doch noch ein Weilchen laufen.

Goethe'n

Was Goethe einst schon längst gewusst, im Reimen liegt des Dichters Lust. Ungereimt der Alltag rennt mit vielen Regeln, die man kennt. Es schreibt der Tätowierer E-Mails nicht, er stattdessen große Flächen sticht. Der Handwerksmeister betritt den Teppich, nur weil er da ist, dieser Nebbisch. Er gibt Dir nichts Schriftliches in die Hand, erst die Rechnung raubt Dir den Verstand. Und der Anzugträger im Büro glaubt, er sei der Chef im großen Zoo. Dies und mehr wiederholt sich ständig, Du wirst alt und nicht verständig. Warum nur dieser Lebenswandel? Weil sich's reimt, das ist der Handel.

Fausten

Der Teufel sieht Dir ins Gesicht, allein die Maske kennst Du nicht. Der liebe Gott ist schon gegangen, die Schöpfung hat ihn eingefangen. Ach, Gretchen, was ich hier verkünde, ist nichts, was nicht woanders stünde. Am besten wär's, wie ich es fände, es käme alles schnell zum Ende. Die  Zeit die Uhr umsonst vertickt, die Illusion ist nicht geglückt.

Ringgeist - Die deutsche Autoindustrie dreht mächtig auf.

Was kümmert mich mein Geschwätz vom 14.1.2009 , denke ich mir, wenn ich mit meinem SUV durch die Gegend brause. SUVs entsprechen einfach unserem erhöhten Sicherheitsbedürfnis. Wenn Hinterfrau oder -mann mit einem normalen PKW wieder mal zu dicht auffährt, siehst Du die kleinen Scheinwerferchen gar nicht. Das ist schon ein Vorteil und: im Alter sitzt man ohnehin gern hoch. Mächtig sind vor allem die Modelle und ihre Bezeichnungen. Ganz gegen die Zeit und unabhängig von hohen CO²– Werten, die sowieso nicht für den Klimawandel verantwortlich sind, überbieten sich die Luxusmarken sowohl im Preis als auch in der PS- und Zylinderzahl. Natürlich gibt es das Feigenblatt der hohen Technologie: die blaue Ecke. Da ist von Blue Efficiency die Rede oder von Blue Motion. Im Erfinden von Etiketten und Geheimschublädchen sind wir Deutschen ja ohnehin Weltmeister. Und im Nachäffen von Trends, siehe SUV. Mittlerweile müssten wir ein Volk von Hüttenwirten und Bergbauern sein, so beliebt ist die Vielzahl

A Mensch

In Deutschland, ja, da musst Du Dich beweisen, bist ein Mensch auf vielen Reisen. In Deutschland, ja, Du wirst es bald erkennen, musst als Mensch Du Dich benennen. Du bist allein und ohne Macht noch lang kein Mensch, dies sei bedacht.

Fliegende Gedanken oder Dr. Mahn's Flying Circus

Was mit meinem Gehirn los ist, weiß ich nicht. Es hat sich von mir zeitweise verabschiedet. Führt ein Eigenleben, getrennt von mir und meinem täglichen Leben. In Stress-Situationen spielt es mir meine Lieblingsmusik ein, zum Durchhalten. Das ist angenehm, das hat es schon immer gemacht. Nun aber trifft es eigenständige Verabredungen mit meinem Vater, der immer irgendwo anders auf mich wartet. Es begegnet einem ebenso verstorbenen alten Arbeitskollegen oder lässt mich ganz einfach in aussichtslosen Situationen stecken. Auch lebende Personen werden in dieses Spiel glaubhaft mit ein bezogen. So wurstele ich fremden Autos herum, die ich nicht anhalten kann und wenn doch, dann kann ich nicht aussteigen. Befinde ich mich in mir sehr vertrauten gemütlichen Kasseler Kneipen, in die mich mein Vater als Jugendlichen am Samstagabend immer mitgenommen hatte. Sogar der Dialekt der Leute stimmt. Nur der Blick aus dem Fenster zeigt einen Fluss mit einer fremden Skyline. Irgend etwas stört die Harmoni