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Freitag, 27. März 2015

Total

Die Suche nach den Motiven des Todespiloten der germanwings-Maschine geht weiter und man wird auch hier sicher noch einige Geschmacklosigkeiten (Facebook) erleben.
Wenn das alles richtig ist, dann verfügte Andreas Lubitz, den Namen kann man ja nun nennen, neben seinem Facebook-Account auch über ein google+-Profil. Das wiederum führt zu seinem Youtube-Kanal. Offensichtlich hat ihn das Flugunglück in Moskau, bei dem Christophe de Margerie (Chef eine sehr großen französischen Ölkonzerns) im Oktober 2014 ums Leben kam, stark interessiert. Er lud Videos zum Thema auf Youtube hoch und bewertete andere Videos positiv. Einige der positiv bewerteten Videos waren auch in Kanälen enthalten, die Abstürze von Flugzeugen zeigten.
Vermutlich haben ihn nicht nur das Fliegen, sondern auch Flugunglücke fasziniert. 
Ansonsten gibt google+ nicht viel her, sieht man mal von der positiven Bewertung eines Cafés in Marseille (sechs Monate her) ab. Möglicherweise hat er sich in seinem Zielgebiet ganz gut ausgekannt.

Freitag, 13. Februar 2015

Gewalt

Wie weit so ein Papst in Rom von der Realität des Lebens entfernt ist, zeigt sich mal wieder in seiner Zustimmung zu Schlägen als Erziehungsmittel für Kinder. Dabei waren Schläge noch nie ein gutes Mittel. Schläge ja, aber in Würde. Typisch christlich, möchte man meinen. Andere Religionen haben da weniger Probleme.
Die Äußerung kommt zu einer Zeit, da die elterliche Gewalt über Kinder auf dem Rückzug ist.
Gut, das gilt nicht für alle Bevölkerungsgruppen. Aber mittlerweile ist es für manche Eltern schwierig, ihre Kinder auf dem Weg der Überzeugung zu ihrem Besten zu verhelfen.
Kinder treffen schon früh ihre eigenen Entscheidungen (manchmal schon als Dreijährige im Bäckerladen) und es kann richtig schwierig werden, wenn sich ein krankes Kind nicht behandeln lassen will. Da sind selbst die Jugendämter ratlos.
Die vom Papst in Erwägung gezogenen Schläge als Erziehungsmittel helfen da auch nicht.
Da bleibt es nur, allerseits auf bessere Einsichten zu hoffen.
 

Montag, 26. Januar 2015

Shredder

Erinnerungen
und Tränen
in dem Meer aus Bier,
unglücklich
weiter potenziert,
ein Merkmal
und bedeutungslos.
Papier im Shredder
fliegt nicht gut.

Freitag, 9. Januar 2015

Was man sich erzählt

Was zählt, wirklich? Die schwarze Null ist es. Ja, Werbesprüche können entlarvend sein.
So auch der Slogan einer deutschen Steuerberatungsgesellschaft.
Die gleichen Firmen, die es in Ihren Niederlassungen dulden, dass deutsches Arbeitsrecht zum Fremdwort wird und beispielsweise nicht genehmigte Überstunden an Wochenenden und abends stillschweigend toleriert und vorausgesetzt werden, leisten sich eine Strategie, die von der Kundschaft mit finanziert werden darf.
Strategien von Coachingfirmen, die von der eigenen Geschäftsführung selten gelebt werden.
So wird aus dem kleinen Angestellten nach Prüfung in einem Assessment-Center ein Abteilungsleiter.
Für eine in Relation stehende kleine Gehaltserhöhung natürlich, Posten statt Geld lautet die Devise.
Das diese Pseudo-Abteilungsleiter in ständige Konflikte mit ihren Niederlassungsleitern geraten, ist quasi Programm. Die Zentrale der Gesellschaft will schließlich auch diese kontrollieren.
Und selbstverständlich durchlaufen die Niederlassungsleiter nicht durch das Assessment.
Sie kommen vom teuren Headhunter.Wollen nach Dienstantritt ihr eigenes Team installieren.
Kein Wunder also, dass es bei der Beseitigung missliebiger Abteilungsleiter weder Krankheit noch Unfall tabu sind. Da gibt es vielleicht Vorwürfe, man habe sich während seiner Krankheit nicht ausreichend um die Belange der Firma gekümmert. Da wird solange genörgelt, bis unpassende Mitarbeiter von selbst gehen.
So ist die Karriere, der Strategie sei dank, manchmal schnell zu Ende. Manch verdienter Mitarbeiter sieht sich schneller in der Rente als gedacht und ein bis dato erfolgreiches Berufsleben geht ohne Dankesworte mit einem Aufhebungsvertrag zu Ende. Wer die Nerven vorher verliert, geht ohne was oder bringt sich im schlimmsten Fall vorher um.
Denn die Zentrale steht, wie soll es anders sein, hier stets auf der Seite ihrer Leistungsträger, der Niederlassungsleiter.
Rente mit 60 oder 61 heißt hier das Spiel und nicht erst mit 63 oder 67 oder gar 70.
Das sind die Fakten vom Ende eines Berufslebens, die mit den Politiker-Slogans von der angeblichen Wertigkeit älterer Arbeitnehmer so gar nicht zusammen passen.
Die Diskussion über die angebliche Wohltat einer Rente mit 63 für Arbeitnehmer, die 45 Jahre alles ausgehalten haben, was das Arbeitnehmerdasein so bietet, ist einfach pervers.
Perfide, das eine ganze Branche von Coachern, Psychotherapeuten und Unternehmensberatungen
an dem Ziel verdienen, aus Mitarbeitern willfährige Instrumente zu machen.
Was wirklich zählt, ist nicht die Leistung, sondern das Nachbeten von Schreibtischstrategien.

Man sollte sich lieber Gedanken darüber machen, warum so viele Menschen den Wunsch und / oder die Notwendigkeit spüren, das Berufsleben so früh wie möglich zu verlassen.
Das jedoch ist eine Aufgabe, die nicht bezahlt wird.

Donnerstag, 13. November 2014

Kabarettismus

Kabarett kommt mir immer mehr vor wie reine Selbstbefriedigung. Da wird Leuten etwas erzählt, was sie bereitwillig aufnehmen, die Leute, denen man solche Inhalte mal vermitteln müsste, die erreicht man nicht.
Vermutlich können sie sich den Eintritt für diese Veranstaltungen gar nicht leisten.
Es verhält sich also mit dem Kabarett so wie mit der Psychotherapie. Die sie nötig hätten, gehen nicht hin, weil Ihnen entweder die Einsicht fehlt oder sie sich für Gott halten.
Vielleicht sind sie aber auch einfach nur zufrieden mit sich. Natürlich stimmt es, dass "La Merkel" tatenlos zu sieht, wie die EZB Schrottanleihen aufkauft und die Banken durch niedrige Zinsen saniert. Natürlich, haben wir es dem Kanzler der Einheit zu verdanken, das wir heute mit Euros bezahlen, was woanders vor die Wand gefahren ist. Natürlich werden wir uns mit der Ukraine ein riesiges Problem in die EU holen. Natürlich wird die EU Verbraucherschutzinteressen an die USA verscherbeln, mittels Freihandelsabkommen. Natürlich bräuchten wir eine gangbare Alternative für Deutschland, gegen die wir uns natürlich wenden.
Aber: interessiert es jemanden? Es geht doch allen immer noch zu gut und wenn nicht, dann wird bald ein neues iPhone aus China zu uns kommen und wir sind viel zu beschäftigt damit, es zu benutzen.
Der kleine Rest der Unzufriedenen und Unangepassten (nicht Bülent und seine Freunde), der geht auf die Straße oder in den sehr nahen Osten.

Montag, 22. September 2014

Sperrmüll

Heute morgen sah ich dabei zu, wie meine Modelleisenbahnplatte in einem Müllwagen verschwand, nachdem sie vorher handlich gepresst wurde. Was bleibt, ist Sperrmüll.
Gestern fiel mir beim Durchsehen alter Zeichnungen aus meiner Schulzeit eine Postkarte aus dem Jahr 1965 in die Hände. Ich schrieb damals meinen Eltern, dass Robert Lembke uns besucht hat. Wir, das waren die Falken in einem Zeltlager in Bad Lauterberg im Harz. Großen Eindruck hat er wohl nicht auf mich gemacht, denn meine Erinnerung an ihn gibt nichts her. Sie sagt mir nur, da waren Zelte im Matsch, es hatte dauernd geregnet und mir war es zu viel. Ich schreibe denn auch höflich an meine Eltern, dass ich freuen würde, wenn sie kommen würden.
Mein grundgütiger Vater hat das natürlich gleich verstanden und mich nicht nur besucht, sondern mich auch gleich mit nach hause genommen.
So ist das nun Mal, der Mensch vergisst, wenn er lebt. Er muss seine Erinnerungen auf heben, wenn er sich erinnern will oder er verzichtet auf Überflüssiges.
Ich habe noch etliche Bilder von Menschen, die ich nicht oder nicht mehr kenne. Es wird Zeit.
Damit daraus kein "Sperrmüll" wird.

Freitag, 12. September 2014

12.9.

Die Sonne geht unabhängig von meinem Geburtstag auf und unter und scheint dabei den ganzen Tag.
Das Kind in mir ruft "Mama" (eine Mama, die es so nie gegeben hat und nie geben wird). Der Erwachsene sagt "Geh weiter!". So gehe ich auch an diesem Morgen zum Ida-Tallinna-Krankenhaus mit einigen Sachen, die ich mit bringen soll. Meine Frau ist an diesem Tag unleidlich. Mehr Handreichungen als üblich sind zu machen, meist ist sie nicht zufrieden Ich bin für die Kommunikation mit dem Schwesternzimmer zuständig, dies vorwiegend in englisch. Eine jüngere Schwester, die einmal in Deutschland gewesen ist und ganz gut Deutsch spricht, nimmt sich meiner Frau an. Sie muss und soll laufen mit Hilfe des Gehwagens. Wir bewältigen erst die Strecke des Flurs im Seitentrakt und gelangen später bis zum Schwesternzimmer vor.
Toilettengänge sind mit Unterstützung möglich. Die Schwester hat einen Übungsplan erstellt, den meine Frau abarbeiten soll. Das sind kleine Abwechslungen im Krankenhausalltag, die auch mir helfen, die Zeit zu überstehen. Außer der Mittagspause hole ich meist noch was zum Kaffee. Ein kleines Café unten im Krankenhaus ist so was wie eine Oase der Normalität im ganzen Betrieb.
Manchmal vertrete ich mir die Beine im Innenhof. Alle notwendigen Telefonate habe ich erledigt, dafür ist ein Handy gut. Der Chef meiner Frau reagierte mit den Worten "Scheiße, scheiße, scheiße - ich muss die Arbeit neu organisieren." Du hast Sorgen, denke ich mir. Zu allem Überfluss erhalten wir vom ADAC die Nachricht, dass sich unsere Heimflug nicht am Freitag, den 13.9., einrichten lässt. Es gibt nicht genügend Plätze in den Maschinen nach Frankfurt, daran ist auch die IAA schuld.
Am Samstag soll es dann nach hause gehen. Ein Tag länger des Hoffens und Bangens, nun endlich nach hause zu kommen.
Wir wollen versuchen, für meine Frau einen Rollstuhl zu organisieren, damit sie mal aus der Abteilung heraus kommt. Medizinisch ist alles in Ordnung, das wird immer wieder bestätigt. Und wenn wir was brauchen, sollen wir uns melden. So die Ärzte. Aber was hilft es, Unterhaltungsmöglichkeiten wie Fernsehen und Radio gibt es nicht. Das die Betten morgens nicht gemacht werden, trägt nicht zur Gemütlichkeit bei.
Aber auch dieser Tag vergeht, einer meiner längsten. Ich suche beim Kaufhaus Stockmanns abends auf dem Rückweg ein paar Sachen zu kaufen. Finnische Socken, ein Buch um etwas aufzuschreiben, ein paar deutsche Zeitschriften, die es hier kaum gibt. Das Warenangebot ist nicht mit dem eines deutschen Kaufhauses zu vergleichen.
Mein Schwager ruft an, sagt mir, er wisse zu schätzen, was ich tue. Abends im Hotel überlege ich, ob ich unsere Reiseleiterin Sirli zum Essen einladen soll, damit ich nicht allein bin. Ich rede mit Ihr über die Situation, sie sagt mir, sie sei in der Stadt und nennt mir einen möglichen Treffpunkt. Aber letztlich will ich nichts außer Essen, Trinken, Schlafen.


Donnerstag, 11. September 2014

11.9.

Für immer wohl ein Tag zur Erinnerung an 9/11, für mich persönlich bedeutete es das Wiedersehen mit meiner Frau, nachdem ich zum ersten Mal überwiegend an der Liivalaia-Straße entlang zum Krankenhaus zu Fuß gegangen war. Sie hatte ihr Handy in Deutschland gelassen, Telefon auf dem Zimmer gab es aber nicht.
So hatte ich erst beim Betreten der Intensivstation der orthopädischen Abteilung die Gewissheit, dass sie die Operation überstanden hatte.
Während sich in mir innerlich so etwas wie Optimismus breit machte, weil wohl alles gut verlaufen war, war sie in Ihren Alltagssorgen gefangen. Sie musste nun schon ab und zu aufstehen und soll auch bald schon im Gehwagen erste Schritte wagen.
Schon am Vormittag wird sie in ein Einzelzimmer verlegt. Erst sind wir erleichtert. Leider liegt das Zimmer aber zur Nordseite und zum Innenhof hin und außerdem ganz am Ende des Gangs.
Hier wird sie keiner sehen, der sie nicht sehen will. Fernsehen hat sie auf Ihrem Zimmer auch nicht.
Ich bleibe also immer möglichst lange. Besuchszeit ist in der Woche eigentlich nur von 15.00-19.00 Uhr,
aber niemand nimmt daran Anstoß, wenn ich morgens früher komme und abends später gehe.
Alltagssorgen anderer Art befallen mich hier, ich suche einen Geldautomat und finde nur einen einzigen.
Für Wasser muss ich selbst sorgen, vom Krankenhaus kommt außer den Mahlzeiten nichts.
Eine Stunde gibt mir meine Frau für das Mittagessen. Es reicht dazu im Solaris Keskus-Einkaufscenter.
Hier macht alles einen unverfänglich internationalen Eindruck, was mich sehr beruhigt.
Immerhin sagt jetzt das Krankenhaus, dass wir nach hause dürfen, wir können aber nicht.
Nicht bevor der ADAC eine Möglichkeit zum Rückflug nach Deutschland mit der Lufthansa gefunden hat.
Die Organisation des Rückflugs beginne jetzt, so hat man es mir am Telefon versprochen.
Der Abschied am Abend ist schwer, nicht nur für meine Frau. Auch ich weiß abends nicht, was ich mit mir anfangen soll. Zwar bestünde die Möglichkeit, mich mal mit Sirli zum Abendessen zu treffen, aber ich bin zu müde, mein Gefühl wäre aber ungut, es ist mir zu blöd und ich werde das Gefühl nicht los, dass ich das ohnehin mit Geld kompensieren müsste.
Mir bleibt die Gewissheit eines Spaziergangs, um den mich meine Frau beneiden würde. Kurz vor dem Hotel geht es durch den Politsei-Park, wo ich das alltägliche Leben der Familien beobachten kann, umtöst vom Lärm der großen Straßen. Die Bar mit dem "spicy"-Hamburger, einem Bier und einem Lächeln der Kellnerin.
Mein Fernseher, mein schwarz-rotes Kabinett im 7. Stock. Der Blick in den Sonnenuntergang gen Westen auf die Skyline des modernen Tallinn. Gegenüber steht ein Hochhaus, was lautstark entkernt wird. Deswegen wahrscheinlich die "Special Rate". Ich sehe hinüber und fühle mich genauso, wie ein Gerippe ohne Fleisch.
Morgen habe ich Geburtstag.  






Montag, 25. August 2014

Salú

Gerade hat sich ein langjähriger geschäftlicher Kontakt von mir verabschiedet. Mein eigener Abschied wird mir dadurch auch immer bewusster. Im Laufe des Gesprächs kamen dann so angenehme Themen wie Alter, Krankheit und Rente in den Mittelpunkt der Betrachtungen. Bei manchen Männern kollabiert in einem gewissen Alter die Lunge und sie finden sich auf der Intensivstation wieder, ohne das die Mediziner wissen, warum so etwas passiert. Es ist schon beeindruckend, auf wie viele Arten man dem Jenseits näher kommen kann und manchmal ein kleines Wunder, wenn es Einem selbst nicht geschieht.
Doch auch die Vergangenheit, der mich z.Z. widme, ist nicht so erfreulich. Es gibt viele Tagebücher des ersten Weltkriegs, die man nun lesen kann. Schon nach wenigen Wochen des Krieges offenbaren einem die Schreiber die Wirklichkeiten eines solchen Gemetzels, das so gar nicht zum patriotischen Vorspiel passt. Dennoch gibt es auch im Untergang unterschiedliche Betrachtungsweisen abhängig vom Rang der Soldaten. Während die Offiziere relativ frei hinter der Front herum fuhren, bleibt dem einfachen Soldaten nur die bedrückende Perspektive des Schützengrabens.
Harry Graf Kessler hat mich als Tagebuchschreiber bisher am meisten beeindruckt.

Freitag, 15. August 2014

Die Sonne

Es gibt kaum ein beliebteres seriöses Fotomotiv als den täglichen Sonnenuntergang. Schon die alten Ägypter verehrten die Sonne und spendierten ihr einen eigenen Gott. Mittlerweile scheinen wir vergessen zu haben, wie wichtig sie für uns ist. Der Klimawandel wird als Problem erkannt, obwohl es ihn schon immer gab und er in der Vergangenheit wohl weniger von Menschen als von der doch so verehrten Natur selbst verursacht wurde. Die Wissenschaft versucht durch historische Betrachtungen des CO²-Gehalts in der Atmosphäre sowie die Gegenüberstellungen von Durchschnittstemperaturen Vergleiche zu schaffen, die daraufhin deuten,
dass der menschliche CO²-Ausstoß nun die Balance der erlaubten CO²-Menge stört. Der Mensch mal wieder als das berühmte Zünglein an der Waage, die Uhr mal wieder auf 5 vor 12 gestellt. So etwas ist beliebt. Wer erinnert sich nicht an die täglichen Berichte über das Waldsterben und das Ozonloch? Wo sind sie geblieben?
Während Meteorologen noch nicht einmal das Wetter für den nächsten Tag genau vorher sagen können, macht sich Lieschen Müller im Idealfall mal Gedanken, wie sie die Produktion von CO² vermeiden helfen kann. Schlimm ist es besonders, wenn man dann zu sehen darf, wie engagierte Schauspieler dann ihrer Meinung zum besten geben. Vegetarisch oder gar vegan leben ist ja heutzutage schon fast Mode, auch wenn die Sachen dann vom Bioladen geliefert werden (hallo Umwelt?).
Jeder, der meint, moralisch on top zu sein, muss zum Klimawandel was sagen.
Angesichts der Gelder, die für die Verbreitung der "CO² ist schuld" - Theorie ausgegeben werden, sollte die Frage erlaubt sein, welche Protagonisten da eine goldene Nase dran verdienen.
Fest steht doch nur eins: die Sonne wird die Welt samt ihrem Arsch verbrennen und bis dahin sind sicher alle Geister à la "Klimawandel" in irgendeinem Nirvana verschwunden.  

Donnerstag, 3. Juli 2014

Unfassbar

Kaum zu fassen ist es, wie sich unsere Politiker in die Taschen lügen. Man befürchtet den Verlust von älteren Arbeitnehmern, die vorzeitig in Rente gehen, wenn sie denn die Möglichkeit haben. Die Realität sieht allerdings anders aus. Mit älteren bzw. alten Arbeitnehmern will so mancher junge Chef gar nicht mehr zusammen arbeiten. Da müsste er ja Respekt entwickeln, vor einer Lebensleistung etwa, die er selbst vermutlich nie erreicht. Da kommt ein Unfall oder eine Erkrankung durchaus recht, um schnell mal anders zu planen. Die Arbeit ist dann einfach weg, gesetzt den Fall, die Gesundheit wieder da.
Man musste ja schließlich planen.
Anders unsere Krankenkassen, die planen betriebliche Wiedereingliederungen unabhängig vom Willen seitens der Arbeitgeber. Und die Rentenversicherung prüft Kuranträge älterer Arbeitnehmer monatelang, um sie ggf. abzulehnen, denn das Geld wird zwar auch für die Rente mit 63, hauptsächlich aber für die Mütter-Rente gebraucht. In guter alter Tradition teilt die Rentenversicherung Geld nicht nur an Beitragszahler aus.

Das alles regt Keinen auf. Die Journaille hingegen schürt lieber den Sozialneid gegen die paar armen "Schweine", die 45 Jahre gearbeitet haben und dabei noch 63 Jahre alt geworden sind und deren Platz ihr Chef schon längst im Geiste verschoben hat.
Unfassbar eigentlich, das Ganze. Verwunderlich eher nicht in einer Zeit, in der Problemgespräche per Handy an der Käsetheke im Supermarkt geführt werden.
Unsere Politiker sehe ich als radelnde Handy-Telefonierer ohne Helm. Navi? Fehlanzeige.

Samstag, 29. März 2014

Ringgeist - Deutsche Land = Welte Meister!

Ja, ich weiß, mach' mich gern lustig. Immerhin 327 Menschen und Maschinen fanden irgendwie, was ich mir am 15.6.2010 so dachte. Platz 5 der Top-Liste!

"Ich wollte mir gerade ein hartes Ei zubereiten.
Hab heisses Leitungswasser genommen, das Ei hineingegeben und dann hat es zu fiepen, pipsen begonnen!!
Hab zuerst gedacht das ist Wasser auf der Herdplatte.
Aber dann hab ich das Ei genommen, und die Geraeusche kamen direkt daraus.
Das Ei war vorher im Kuehlscharank.
Ich bin uebrigens kein Troll! Mir passieren immer so merkwueride Dinge.
Ist da ein Kueken drinnen? "
Schon blöd, wenn man nicht logisch denken kann.
Diese Einlassung hat eine minutenlange Diskussion im Blog ausgelöst. Die Verursacherin war Österreicherin und damit eine Frau. Lena wüsste es besser!
Aber im übrigen ist Deutsche Land schon Welte Meister. Die anderen müssen nicht mehr spielen, sie wissen es bloß noch nicht. Hiermit ist FÜßeball gemeint, eh.

Sonntag, 23. März 2014

Ringgeist - Der 9. November

239 Zugriffe und Platz 9 der Top-Liste des Blogs, so lautet das Ergebnis für diesen Text vom 12.11.2009, der sich mit dem 9.11. an sich beschäftigt.

Sieht man sich die Feierlichkeiten zum 20. Jahrestag des Mauerfalls an, so kann man Zweifel an dessen Sinnhaftigkeit bekommen. Sicher wollte das Volk nicht eine Diktatur gegen eine andere eintauschen, als es im Osten Deutschlands auf die Straße ging. Es ist anders gekommen, denn nun herrscht wieder eine Diktatur, die des Geldes mit all seinen Widersinnigkeiten. Das Prinzip der Gewinnmaximierung basiert auf scheinbar unendliche Wachstumsgläubigkeit oder anders ausgedrückt, auf der Gier. Diese Sucht nach immer mehr Wohlstand durch Anhäufung von Geld lässt alle Werte in den Hintergrund treten. Die Mächtigen erinnern sich nicht mehr an ihr Gewissen und rechtfertigen sich mit einer Scheinmoral. Mag sein, dass der Kapitalismus dem Menschen entspricht. Muss man dessen Sieg dann allerdings wirklich feiern? Ist es nicht so, dass sich die Art sich auf Kosten anderer zu bereichern, einfach nur in einem glänzenderen Gewand präsentiert.
Es gibt keine wirklichen Veränderungen im menschlichen Leben, die Illusion lässt uns nur daran glauben. So war der 9. November 1989 in erster Linie ein Sieg der westlichen Medien über gesunden Menschenverstand. Und ein Sieg des klaren Ausbeutungsprinzips über das verdeckte. Was ist daran zu feiern? Es ist doch auch ein Trauertag, der zudem „angenehmerweise“ auch das Gedenken an die Reichskristallnacht in den Hintergrund schiebt.

Freitag, 7. März 2014

Ringgeist - Zeitungszeugen

Eine pseudo-zeitgeschichtliche Veröffentlichung alter Zeitungen erregte meine Aufmerksamkeit am 4.2.2009.
Das Projekt gibt es immer noch oder wieder.

Wozu das Projekt dienen sollte, war mir von Anfang an nicht klar. Wer braucht die Faksimile dieser überwiegend nationalsozialistischen Presse und warum wird ausgerechnet die Zeit von 1933 - 1945 ausgewählt? Eine Zeit, in der es in Deutschland überhaupt kaum lesenswerte Zeitungen gab.. Was ist heute noch historisch interessant daran? Der Beipack soll wohl einen seriösen Anstrich verleihen, aber wer liest den? Das ausgerechnet ein englischer Verleger dieses Projekt in Deutschland platziert, gehört zu den Merkwürdigkeiten der Marktwirtschaft, ebenso wie der Umstand, dass sich eine solche Vielzahl von Kommentatoren dazu bereit findet, ihren Namen dafür her zu geben. Das Verbot der Beilage der Faksimile-Drucke allerdings erhöht eher die Attraktivität des Projekts. Es ist genauso albern wie das Entfernen von Hakenkreuzen auf deutschen Modellflugzeugen des Zweiten Weltkriegs. Sind wir nicht mündig genug, selbst zu entscheiden, was wir kaufen, lesen und sehen wollen?

Freitag, 14. Februar 2014

Fliegende Gedanken oder Dr. Mahn's Flying Circus

Was mit meinem Gehirn los ist, weiß ich nicht. Es hat sich von mir zeitweise verabschiedet. Führt ein Eigenleben, getrennt von mir und meinem täglichen Leben. In Stress-Situationen spielt es mir meine Lieblingsmusik ein, zum Durchhalten. Das ist angenehm, das hat es schon immer gemacht.
Nun aber trifft es eigenständige Verabredungen mit meinem Vater, der immer irgendwo anders auf mich wartet. Es begegnet einem ebenso verstorbenen alten Arbeitskollegen oder lässt mich ganz einfach in aussichtslosen Situationen stecken. Auch lebende Personen werden in dieses Spiel glaubhaft mit ein bezogen. So wurstele ich fremden Autos herum, die ich nicht anhalten kann und wenn doch, dann kann ich nicht aussteigen. Befinde ich mich in mir sehr vertrauten gemütlichen Kasseler Kneipen, in die mich mein Vater als Jugendlichen am Samstagabend immer mitgenommen hatte. Sogar der Dialekt der Leute stimmt. Nur der Blick aus dem Fenster zeigt einen Fluss mit einer fremden Skyline. Irgend etwas stört die Harmonie immer.
So stolpere ich weiter durch Hotelräume, ohne den Ausgang zu finden. Werde in einem der Zimmer festgehalten und bloß gestellt, kann den Irrtum aufklären und erhalte eine wohlwollende Genehmigung zum Verlassen des Platzes, Letzteres gelingt mir freilich nicht.
So gestärkt, im Bewusstsein einer überbordenden Phantasie, deren Inhalte ich nur meist vergesse, sitze ich im Wartezimmer eines Orthopäden und warte. Warten nicht auf Godot, sondern auf Dr. Mahn, den ich niemals zu sehen kriegen werde. Die Arzthelferin meint dazu, dass ich ja die freie Arztwahl hätte.
Mein Gehirn hat also nicht ganz unrecht mit diesen ganzen Einspielungen. Das Leben ist zu surreal, als das man allein damit leben könnte. Ich will ihm dankbar sein für seine Projektionen. Solange es mich nicht dazu bringt, mir mit meinem Afterschave die Zähne zu putzen oder mit der Zahnbürste meine Haare zu frisieren, ist alles gut.
      

Donnerstag, 13. Februar 2014

Ringgeist - Roland, der Koch

Im Jahr 2008 standen Landtagswahlen an. So lag die Vermutung nahe, dass die Presseberichte über jugendliche U-Bahnschläger nicht ganz zufällig in den Mittelpunkt der Berichterstattung gelangten. Am 11.1.2008 machte ich mir die folgenden Gedanken. Der sympathische Politiker menschelt inzwischen ein bisschen mehr und verdient seine Brötchen in der Baubranche. Angie sei Dank!

Plötzlich tauchen sie auf. die jugendlichen Schläger mit Migrationshintergrund, plötzlich wie der Feinstaub. Dem Roland sei’s gedankt, er hat zur Landtagswahl in Hessen mal wieder seinen Giftschrank geöffnet und einen absoluten Evergreen ausgegraben. Fast könnte man meinen, die Frankfurter Schläger hätten Geld für ihre Aktion bekommen, denn nun rauscht es gewaltig im Blätterwald und in den Medien. Fast jeden Tag wird irgendwo her irgendein Vorfall gemeldet.
Neu ist das aber gar nicht. Seit Jahren schon werden die Sitze von U-Bahnen aufgeschlitzt, Scheiben eingeschlagen und beschmiert. Das man zu gewissen Uhrzeiten besser nicht die U2 ab Bonames benutzen sollte, ist auch Allgemeinwissen. Aber auch woanders ist es nicht besser. In Bad Vilbel mühen sich die Handwerker, die Schmierereien zu entfernen, die nachts wieder neu am Nordbahnhof angebracht werden.
Wer sein Eigentum nicht schützt, dem wird es genommen oder es wird zerstört. Notfalls schlägt man den, der sich entgegen stellt. Das ist doch leicht zu verstehen. Wir haben nun mal eine Menge Menschen im Land, die nicht hier sind, weil sie Deutschland so schätzen, sondern weil es hier, so oder so, mehr zu holen gibt als in ihrer Heimat. Multi-Kulti ist Quatsch, denn Multi-Kulti kann keine Identifikation bieten. Dazu kommt, dass auch die Deutschen selbst das Gemeinschaftseigentum nicht sonderlich pfleglich behandeln. Woher also sollen Ausländer die Achtung vor unserem Gemeinschaftseigentum nehmen? Man mag auf Vernunft setzen, helfen wird dies bei Problemfällen kaum. Deswegen ist der Schutz der Stationen und des Personals durch Sicherheitspersonal und Überwachung die einzige Lösung. Und da wird auch Roland Koch kaum helfen. Denn in unserer Gesellschaft ist es wichtig, Personal und Kosten zu sparen und die Menschen lieber sich selbst zu überlassen. Eher bürdet man einem U-Bahn-Fahrer noch mehr zusätzliche Aufgaben auf, um die Fahrgäste zu schützen und denkt über eine Untertunnelung einer U-Bahnstrecke nach, weil ein paar Idioten nicht begreifen, dass sie den Fußgängerüberweg nutzen sollen oder meinen, sie hätten keine Zeit dazu, als das man beim Thema Sicherheit endlich mal klotzen würde. Da brächte zwar jede Menge Arbeitsplätze, aber es muss ja gespart werden.
Ändern wird Roland Koch nichts, aber er will ja auch in erster Linie Ministerpräsident bleiben. Das ist ein ganz mickriger Hintergrund.

Dienstag, 28. Januar 2014

Ringgeist - Das Ableben

Vermutlich im Zusammenhang mit meinem eigenen Älter-Werden dachte ich am 4.9.2007 über die Umstände eines Lebensendes nach.

Mein Vater ging immer davon aus, dass er vor seinem Ableben krank würde und dann sein bevor stehendes Ende abschätzen könnte, mir damit rechtzeitig Bescheid gäbe, damit ich seine Angelegenheiten regeln würde. Diese Vorstellung erfüllte sich in mehrfacher Hinsicht nicht. Die Anzeichen der Krankheit, wenn welche da waren, hat er unterschätzt. Die Zeit, die ihm zum Handeln blieb, war zudem zu kurz. Er konnte nicht mehr schreiben und somit auch nicht mehr telefonieren. Die zweite Vorstellung, die er hatte, der Tod könne ihm im Bett ereilen, erfüllte sich auch nicht. So blieb der Zettel auf dem Nachttisch mit der Notiz, im Todesfalle mich zu benachrichtigen, unbeachtet. "Von mir wirst Du es ja nicht erfahren." Das sollte sich bewahrheiten.

Donnerstag, 16. Januar 2014

Ringgeist - Die Ankündigung II

Versuchte zu verstehen, was meinem Vater passiert ist. Kombinierte aus seinen Erzählungen am 9.3.2007. Das er mich auf einem Volksfest gesehen haben wollte, wo ich definitiv nicht anwesend war, schmeichelte mir.

Die Geschichte müsste umgeschrieben werden. Er wollte doch weg, in das Krankenhaus, wo sein Sohn als Baby lag. Eine Sanitäterin war nett, sie sagt: wir machen das schon. Seine Telefonrechnung zeigt einen Anruf. Die Nachbarin hat den Notdienst gerufen. Drei Männer hätten ihn eingekreist, in der Aue. Bis zum letzten Tag ist er mit dem Fahrrad gefahren, zu seinem Lieblingsplatz. Er will sich wehren, bekommt einen Schlag auf den Kopf von hinten. 15 Euro hatte er gehabt. Dann ist er weg gelaufen, weiß nicht wohin. In der Nähe eines Volksfests sei es gewesen.
Der Herkules steht eingerüstet ohne Kopf.
Er sagt, die Sonne scheint, ins Krankenzimmer.

Mittwoch, 15. Januar 2014

Ringgeist - Die Ankündigung der Raumforderung

Begreiflicherweise ist dieser Text sehr privat. Ich war beschäftigt zum Jahresbeginn 2007.
Eine Odyssee durch Krankenhäuser und Pflegeheime hatte begonnen, für meinen Vater und mich. So dauerte es bis zum 9.3.2007, bis ich wieder eine Vorstellung zu Papier brachte. An Fantasie fehlte es mir ja nie.

Die Bedrohung stand vor der Tür wie ein kleiner Junge mit einem Lachen im Gesicht.
Er will diese Besuche nicht mehr, hat er mir gesagt. Es würde ja doch nichts bringen. Ich sollte es mal sein lassen. Je mehr er seine Bemühungen auf den imaginären Eindringling richtete, desto mehr schien er zu schrumpfen, ohne aber zu verschwinden. Seine Aggression steigerte sich. Er wollte allein damit fertig werden. Die Bedrohung verkleinerte sich, ohne wirklich aufzuhören. Das Bild eines Rotkohlkopfs kam ihm in den Sinn. Einfach zerkleinern und auf essen musste er ihn. Dann war er weg. Unsicher sieht er sich im Spiegel an. Es ist in ihm und nicht mehr draußen. Was ist bloß mit mir los, fragt er sich manchmal. Er bemerkt die Sprachstörungen nicht, kann aber auch nicht mehr schreiben, manchmal nicht mehr.
Ja, er wird alt, aber er geht noch einkaufen, macht die Hausordnung, die Nachbarin soll die Unterschrift auf der Karte für ihn leisten. Er muss noch ein Sofakissen bügeln, da schellt die Nachbarin wieder. Ob sie den Notdienst rufen soll? Nein, nein, heute passt ihm das nicht. Seine Finger kribbeln, er wird unsicher. Die Sanitäter kommen, er kann nicht weg. Die Beine versagen, er will sie vertreiben, nicht aus seiner Wohnung weichen. Jemand packt ihn von hinten, greift nach seinen Händen. Er will sich wehren. Das Auto steht vor der Tür. Passanten sehen ihn. Es wäre besser, er wäre schon weg, er will zurück in die Wohnung.

Mittwoch, 1. Januar 2014

Ringgeist - HNY

Der Jahresbeginn 2007 ist nicht zur Wiederholung empfohlen. Der Beitrag vom 14.1.2007 markiert einen Beginn und ein Ende zugleich.

Jeden Morgen ertönt eine Stimme aus dem Lautsprecher: der IC nach Stralsund fährt von Gleis ... ab. Es gelingt mir nicht, mich so schnell zu entfernen, dass ich das nicht mehr hören muss. Gern würde ich in einen der bereit gestellten Züge steigen. Stattdessen muss ich in Hausfluren herum laufen, die nach Vergänglichkeit riechen und dennoch so unvermeidbar sind. Gerade noch sehe ich das Kraftwerk mit seinen blauen Lichtern vor dem orangefarbenen Himmel, schon bin ich im schwarzweißgrauen Linoleumtal.
Ich soll seine schwarze Lederjacke mit bringen und die graue Hose. Als wolle er sich fein machen für den letzten Ausgang. Weiß er nicht, dass das nichts mehr wird?
Er wollte das sicher nicht, aber will ich, was ich habe?
Die Sonne scheint, sagt er, das Wetter ist gut. Eine Tür schließt sich.