Für immer wohl ein Tag zur Erinnerung an 9/11, für mich persönlich bedeutete es das Wiedersehen mit meiner Frau, nachdem ich zum ersten Mal überwiegend an der Liivalaia-Straße entlang zum Krankenhaus zu Fuß gegangen war. Sie hatte ihr Handy in Deutschland gelassen, Telefon auf dem Zimmer gab es aber nicht.
So hatte ich erst beim Betreten der Intensivstation der orthopädischen Abteilung die Gewissheit, dass sie die Operation überstanden hatte.
Während sich in mir innerlich so etwas wie Optimismus breit machte, weil wohl alles gut verlaufen war, war sie in Ihren Alltagssorgen gefangen. Sie musste nun schon ab und zu aufstehen und soll auch bald schon im Gehwagen erste Schritte wagen.
Schon am Vormittag wird sie in ein Einzelzimmer verlegt. Erst sind wir erleichtert. Leider liegt das Zimmer aber zur Nordseite und zum Innenhof hin und außerdem ganz am Ende des Gangs.
Hier wird sie keiner sehen, der sie nicht sehen will. Fernsehen hat sie auf Ihrem Zimmer auch nicht.
Ich bleibe also immer möglichst lange. Besuchszeit ist in der Woche eigentlich nur von 15.00-19.00 Uhr,
aber niemand nimmt daran Anstoß, wenn ich morgens früher komme und abends später gehe.
Alltagssorgen anderer Art befallen mich hier, ich suche einen Geldautomat und finde nur einen einzigen.
Für Wasser muss ich selbst sorgen, vom Krankenhaus kommt außer den Mahlzeiten nichts.
Eine Stunde gibt mir meine Frau für das Mittagessen. Es reicht dazu im Solaris Keskus-Einkaufscenter.
Hier macht alles einen unverfänglich internationalen Eindruck, was mich sehr beruhigt.
Immerhin sagt jetzt das Krankenhaus, dass wir nach hause dürfen, wir können aber nicht.
Nicht bevor der ADAC eine Möglichkeit zum Rückflug nach Deutschland mit der Lufthansa gefunden hat.
Die Organisation des Rückflugs beginne jetzt, so hat man es mir am Telefon versprochen.
Der Abschied am Abend ist schwer, nicht nur für meine Frau. Auch ich weiß abends nicht, was ich mit mir anfangen soll. Zwar bestünde die Möglichkeit, mich mal mit Sirli zum Abendessen zu treffen, aber ich bin zu müde, mein Gefühl wäre aber ungut, es ist mir zu blöd und ich werde das Gefühl nicht los, dass ich das ohnehin mit Geld kompensieren müsste.
Mir bleibt die Gewissheit eines Spaziergangs, um den mich meine Frau beneiden würde. Kurz vor dem Hotel geht es durch den Politsei-Park, wo ich das alltägliche Leben der Familien beobachten kann, umtöst vom Lärm der großen Straßen. Die Bar mit dem "spicy"-Hamburger, einem Bier und einem Lächeln der Kellnerin.
Mein Fernseher, mein schwarz-rotes Kabinett im 7. Stock. Der Blick in den Sonnenuntergang gen Westen auf die Skyline des modernen Tallinn. Gegenüber steht ein Hochhaus, was lautstark entkernt wird. Deswegen wahrscheinlich die "Special Rate". Ich sehe hinüber und fühle mich genauso, wie ein Gerippe ohne Fleisch.
Morgen habe ich Geburtstag.
So hatte ich erst beim Betreten der Intensivstation der orthopädischen Abteilung die Gewissheit, dass sie die Operation überstanden hatte.
Während sich in mir innerlich so etwas wie Optimismus breit machte, weil wohl alles gut verlaufen war, war sie in Ihren Alltagssorgen gefangen. Sie musste nun schon ab und zu aufstehen und soll auch bald schon im Gehwagen erste Schritte wagen.
Schon am Vormittag wird sie in ein Einzelzimmer verlegt. Erst sind wir erleichtert. Leider liegt das Zimmer aber zur Nordseite und zum Innenhof hin und außerdem ganz am Ende des Gangs.
Hier wird sie keiner sehen, der sie nicht sehen will. Fernsehen hat sie auf Ihrem Zimmer auch nicht.
Ich bleibe also immer möglichst lange. Besuchszeit ist in der Woche eigentlich nur von 15.00-19.00 Uhr,
aber niemand nimmt daran Anstoß, wenn ich morgens früher komme und abends später gehe.
Alltagssorgen anderer Art befallen mich hier, ich suche einen Geldautomat und finde nur einen einzigen.
Für Wasser muss ich selbst sorgen, vom Krankenhaus kommt außer den Mahlzeiten nichts.
Eine Stunde gibt mir meine Frau für das Mittagessen. Es reicht dazu im Solaris Keskus-Einkaufscenter.
Hier macht alles einen unverfänglich internationalen Eindruck, was mich sehr beruhigt.
Immerhin sagt jetzt das Krankenhaus, dass wir nach hause dürfen, wir können aber nicht.
Nicht bevor der ADAC eine Möglichkeit zum Rückflug nach Deutschland mit der Lufthansa gefunden hat.
Die Organisation des Rückflugs beginne jetzt, so hat man es mir am Telefon versprochen.
Der Abschied am Abend ist schwer, nicht nur für meine Frau. Auch ich weiß abends nicht, was ich mit mir anfangen soll. Zwar bestünde die Möglichkeit, mich mal mit Sirli zum Abendessen zu treffen, aber ich bin zu müde, mein Gefühl wäre aber ungut, es ist mir zu blöd und ich werde das Gefühl nicht los, dass ich das ohnehin mit Geld kompensieren müsste.
Mir bleibt die Gewissheit eines Spaziergangs, um den mich meine Frau beneiden würde. Kurz vor dem Hotel geht es durch den Politsei-Park, wo ich das alltägliche Leben der Familien beobachten kann, umtöst vom Lärm der großen Straßen. Die Bar mit dem "spicy"-Hamburger, einem Bier und einem Lächeln der Kellnerin.
Mein Fernseher, mein schwarz-rotes Kabinett im 7. Stock. Der Blick in den Sonnenuntergang gen Westen auf die Skyline des modernen Tallinn. Gegenüber steht ein Hochhaus, was lautstark entkernt wird. Deswegen wahrscheinlich die "Special Rate". Ich sehe hinüber und fühle mich genauso, wie ein Gerippe ohne Fleisch.
Morgen habe ich Geburtstag.
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