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Posts mit dem Label "Arbeit und Struktur" werden angezeigt.

Teile

Vieles könnte ich auch teilen, doch möchte ich gern bei mir verweilen. Wortspielereien und schlaue Sprüche entlocken mir stets ganz geile Flüche. Alles, was hier geschrieben ist, wächst nur auf meinem eigenen Mist.

Freiheit, die ich meine..

Das singt nicht nur Peter Maffay, es ist ein uraltes Lied. Einen schönen Erfolg hat dieser Blog nun erzielt, er findet mal wieder aufmerksame Leser. Darauf kann ich mir was einbilden. Als Journalist bin ich natürlich angreifbar. Ich muss damit rechnen, dass die Worte, die ich frei gelassen habe, wieder zu mir zurück kommen. Und das ist fast wie im richtigen Leben. Strittig ist sicher, ob man ein persönliches Tagebuch veröffentlichen sollte. Ein Kollege von mir fragte mich einmal, warum ich meine Familiengeschichte publik mache. Das ist ganz einfach. Es ist eine Geschichte im historischen Kontext, die als Plot für einen Film her halten könnte. Sie ist interessant. Es reizt auch immer, Lügenmärchen aufzuklären. Und sie hat den Vorteil, dass die Personen, die darin vorkommen, alle nicht mehr leben. Soweit der Rückblick, diese Woche bahnen sich neue Ereignisse an. Erst wird versammelt, dann montiert und schließlich abgenommen. Soviel kann verraten werden. Passend dazu wimmelt es in meinem

Kollegen

Alles fing damit an, dass ich mit unserem  zukünftigen bosnischen Hausmeister vor dem Haus stand und wir uns sagten: "Hier kaufen wir was." Gesagt, getan. Nachdem wir uns für eine  Vierzimmerwohnung statt einer mit fünf Zimmern entschieden hatten, weil diese eine hellere und höhere Lage hatte, kauften wir uns also tatsächlich als Ehepaar um die 50 erstmalig "Eigentum." Der Haken war nur, es gab noch 15 andere Parteien, die auch meinten, Sie hätten nun ein Eigentum erworben. Das merkten wir sehr bald. Erst waren alle sehr aufgekratzt und freundlich und wenn man nur den Müll weg brachte, kam man kaum noch zurück, da auf dem Weg hin und zurück wichtige Gespräche geführt werden mussten.. Außer unserem bosnischen Hausmeister war aus unserer Mitte meine Frau zur Vorsitzenden des dreiköpfigen Wohnungseigentümerbeirats gewählt worden. Die Kollegin im Beirat nutzte die Gelegenheit, ihre persönliche Reklamation (Geräusche in den Heizkörpern) solange zu Gehör zu bringen, bis d

Sie

Hallo mein Lieber, Du wirst Dich wundern, dass ich Dir nun sogar schreibe. Ich habe viele Namen. Nenne mich ruhig "Depression" oder beschimpfe mich als die "Panik". Ich bin der schützende Mantel, der sich über Deine Seele legt, wenn Du wieder mal Deine Probleme nicht angehst. Ich kann aber auch ganz schön ängstlich sein und das lieber einmal mehr als nötig, wenn Du es übertreibst und nicht auf Dich achtest. Du musst ja nicht auf mich hören, Du solltest mir aber Beachtung schenken. Stattdessen bist Du ärgerlich und willst mich unterdrücken. Aber Deine Mühe macht mich stärker Denke mal darüber nach, ich brauche nur ein bisschen Zuwendung und wer weiß, wenn Du Dich änderst, dann gehe ich woanders hin. Du wirst mich, Deine melancholische Angst, vermissen. Der Stein auf Deinem Herzen wird unsichtbar. Die große Freiheit aber ist noch nicht Dein Zuhause.

Alter Ego

Unsicherheiten, meine Wege begleiten, alles scheint möglich und vieles ist nichts. Werde ich es schaffen, mein Ego zu raffen. Bleibe ich wie früher, wer zeigt mir den Weg? Viele Gebote, doch nur eine Note ergibt keine Sinfonie meines Ich.

Was man sich erzählt

Was zählt, wirklich? Die schwarze Null ist es. Ja, Werbesprüche können entlarvend sein. So auch der Slogan einer deutschen Steuerberatungsgesellschaft. Die gleichen Firmen, die es in Ihren Niederlassungen dulden, dass deutsches Arbeitsrecht zum Fremdwort wird und beispielsweise nicht genehmigte Überstunden an Wochenenden und abends stillschweigend toleriert und vorausgesetzt werden, leisten sich eine Strategie, die von der Kundschaft mit finanziert werden darf. Strategien von Coachingfirmen, die von der eigenen Geschäftsführung selten gelebt werden. So wird aus dem kleinen Angestellten nach Prüfung in einem Assessment-Center ein Abteilungsleiter. Für eine in Relation stehende kleine Gehaltserhöhung natürlich, Posten statt Geld lautet die Devise. Das diese Pseudo-Abteilungsleiter in ständige Konflikte mit ihren Niederlassungsleitern geraten, ist quasi Programm. Die Zentrale der Gesellschaft will schließlich auch diese kontrollieren. Und selbstverständlich durchlaufen die Niederlassungsl

Solcher

Ob ich Solcher oder Solcher bin, entscheidet andrer Leute Sinn. Es liegt nicht an mir, mich zu bedanken, eben Solche setzen mir die Schranken. Sagen, was ich wirklich meine oder kommen nicht ins Reine. Respekt ist da das falsche Wort, Nichtachtung treibt mein Leben fort. Solches gibt und nimmt Dir nicht Deine Verantwortung und Pflicht. Zahn um Zahn und Aug' um Aug' ist des Lebens wahrer Klamauk. Bardzo Dobrze - danke sehr, früher meinte ich das eher, so wie gesagt und wahr, heute find' ich's ziemlich sonderbar.

Strecken

Themen bleiben liegen, Gedanken auf der Strecke, es bleibt für mich die Frage, wo ich mein Leben verstecke. Die Zeit ist ohne Sinn, ein Jahr bald wieder hin. Warten auf den Ruhestand und weites, freies Gedankenland.

Lounge

Nun rennen Sie wieder die Büchermenschen, so wie jedes Jahr, vom Frankfurter Hauptbahnhof zur Messe. Kein bisschen weniger hektisch, kein bisschen mehr durchdacht. Was ein gutes Buch haben muss, höre ich eine Journalistin fragen. Ausgerechnet eine Verlagsangestellte antwortet: "Es muss berühren." Wer entscheidet aber darüber, was berührt und was nicht? Leider nicht der Leser. So darf man sich nicht wundern, wenn es lange nicht mehr Sache des freien Autors ist, was er schreibt. Die Verlage verlangen so etwas, sagte einmal eine auf einer Lesung angesprochene Autorin auf die Frage hin, warum sie sich mit dieser Materie (es ging um einen Roman, der im Mittelalter in Köln spielt) befasse. Konsequenterweise werden manche Bücher so gleich nach einem vorgegebenen Plot konzipiert. Idee haben und drauf los schreiben ist nicht. Währen sich die Industrie jedes Jahr selbst feiert, trifft der willige Leser in so manchem kleinen Ort seine eigene Entscheidung über den Wert eines Buches. Auf

Sperrmüll

Heute morgen sah ich dabei zu, wie meine Modelleisenbahnplatte in einem Müllwagen verschwand, nachdem sie vorher handlich gepresst wurde. Was bleibt, ist Sperrmüll. Gestern fiel mir beim Durchsehen alter Zeichnungen aus meiner Schulzeit eine Postkarte aus dem Jahr 1965 in die Hände. Ich schrieb damals meinen Eltern, dass Robert Lembke uns besucht hat. Wir, das waren die Falken in einem Zeltlager in Bad Lauterberg im Harz. Großen Eindruck hat er wohl nicht auf mich gemacht, denn meine Erinnerung an ihn gibt nichts her. Sie sagt mir nur, da waren Zelte im Matsch, es hatte dauernd geregnet und mir war es zu viel. Ich schreibe denn auch höflich an meine Eltern, dass ich freuen würde, wenn sie kommen würden. Mein grundgütiger Vater hat das natürlich gleich verstanden und mich nicht nur besucht, sondern mich auch gleich mit nach hause genommen. So ist das nun Mal, der Mensch vergisst, wenn er lebt. Er muss seine Erinnerungen auf heben, wenn er sich erinnern will oder er verzichtet auf Überfl

Blueprints

Mit dem Schreiben per Hand tue ich mich schwer. Unvermittelt bringe ich in einzelnen Worten Abstände rein. Schon immer habe ich einzelne Buchstaben in Druckschrift geschrieben, doch geschah dies meist am Anfang eines Wortes und koordiniert. Nun schreibe ich einzelne Buchstaben mal in Schreibschrift und mal wieder in Druckbuchstaben. Manche Buchstaben verschlucke ich, so das m. Es ist ein Mangel an Konzentration, Koordination und das Bestreben, schnell fertig zu werden. Und dann fehlt die Übung. Aber auch mit hätte ich das Gefühl, es nicht mehr wie früher hinzukriegen. Schon die Unterschrift mit meinem Namen bereitet mir Probleme, von sechs Buchstaben bekomme ich nur noch vier hin. Zum Glück gibt es außer einem Testament kaum etwas, was man komplett handschriftlich abfassen muss. Persönliche Briefe fallen wenige an (außer an meinen Bruder, den mein Gekrakel aber weniger interessiert). Aber auch beim Schreiben auf der gebräuchlichen Tastatur schleicht sich meine zunehmende Flüchtigkeit e

Abschluß - Brief an keinen Unbekannten

Hallo Herr, ihr Blog "Arbeit und Struktur" hat mich sehr beeindruckt. Ich hoffe, Sie haben noch möglichst viel Zeit, um daran weiter zu schreiben. Als vor 1993 Geborener habe ich ja das Recht, Ihnen einen Brief zu schreiben. Als typischem Computer-Hocker fällt mir das gar nicht so leicht. So trainiere ich meine Handschrift mal wieder, aber das nur am Rande. Das Sie sehr geehrt sind, ist klar, obwohl ich es in der Anrede nicht zum Ausdruck bringe. Sonst würde ich Ihnen wohl auch nicht schreiben. Ich fliege zur Zeit über ihren Blog gerade zu hinweg. Es ist keine leichte Lektüre, die sie da anbieten, aber sie ist wenigstens der Wahrheit gemäß. Sie schreiben in Ihrem Blog Wahrheiten auf und das ehrt sie. Es ist beeindruckend, wie Sie den Irrwitz des Lebens auf den Punkt bringen. "Wenn ich etwas merke, rufe ich Dich an." Das steht ganz im Gegensatz zu ganz im Gegensatz zu der Szene vor ihres Zusammenbruchs vor einer Krankenhaus-Einlieferung, die von Kontrollverlust und d