Sonntag, 26. Juli 2020

Tierisch

Siehe, darum will ich lieber Schweinehirte sein auf Amagerbro und von den Schweinen verstanden werden, als Dichter sein und von den Menschen missverstanden werden." (aus "Søren Kierkegaard: Entweder – Oder "
Da hat der Gute Recht, zwar bin ich kein Schweinehirte aber ein Hundebesitzer.
Hunde wissen immer was zu tun ist und wen sie lieben sollten. Sie haben auch keine Kenntnis vom Tod, sie leben einfach. Das erscheint mir als schlüssiges Konzept. Und wie komme ich nun auf das Pik-Ass? Es soll angeblich die Todeskarte sein. Menschliche Symbolik eben..

Mittwoch, 15. Juli 2020

Aktuelles

Da habe ich nun die ganze Arbeit umsonst gemacht, denn die Texte zu meiner Collage aus den Achtzigern habe ich bereits samt Bild 2018 veröffentlicht. Zum Glück bekam ich nach Prüfung der Labels das wieder in meine Erinnerung. Damals erstellte man Collagen noch mit der Schere und Kleber. Noch früher lebte dieser Mann, der noch heute den Nagel auf den vielgesagten Kopf trifft und dessen Text Teil meiner Collage war.      

 Sören Kierkegaard -Die Maske
Das Leben sei eine Maskerade, sagst du, und du spielst auf der Maskerade des Lebens, zu deinem unendlichen Spaß, deine Rolle mit solch einer Virtuosität, dass es noch niemand geglückt ist, dich zu entlarven; offenbart du dich, so ist das nur ein neuer Betrug..
Freilich ist das nicht bloß ein Spaß für dich. Nur unter der Maske kannst du atmen. Dass dir der wirkliche Mensch wirklich nahekommt, benimmt dir den Atem. Es zwingt dich also auch die Not, die Maske festzuhalten. Und das glückt dir in der Tat vortrefflich. Denn deine Maske ist die geheimnisvollsten von allen.

Dieser Text hat mich jedenfalls aktuell zur Lektüre seines Werks "Entweder oder" inspiriert.

Die Collage enthielt noch Texte von oder über 
Sarttre 
Camus
und Baudelaire. 

Alles Autoren, die meine Auffassung vom Leben mit prägten.

Von mir war:
Errate hunanum erst,
let's go West.

(auch heute noch aktuell)

Montag, 13. Juli 2020

Klein, klein!

Nachdem gestern unsere Nachbarin zum zweiten Mal bei uns schellte, um uns dazu aufzufordern, unsere auf der Fussmatte unserer Wohnungseingangstür abgestellten Sportschuhe in die Wohnung zu nehmen und ich mir dann noch die Atmosphäre unserer letzten WEG-Versammlung vergegenwärtigte, bekam ich Heimweh. Es ist ein Deja-Vue: Ich habe die Abrechnung des letzten Jahres geprüft, den Wirtschaftsplan für dieses Jahr mit auf den Weg gebracht, endlose Diskussionen mit einem aufgeregten Düsseldorfer hinter mir und auch noch das Protokoll der letzten Versammlung geschrieben. Zusätzlich gärtnerte ich noch ein bisschen und darf es auch weiter tun.
Das alles hindert unsere Nachbarin nicht darin, ihr vermeintliches Recht durchzusetzen. Ansonsten kümmert sie sich nur um ihre eigenen Belange, kein Interesse, etwas für die Gemeinschaft zu tun. Sieht man sich das Panoptikum an, kommt man zu dem Schluss, Deutsche können eigentlich ausser Kritik üben und alles besser wissen, nichts. Die Arbeit bleibt für die anderen und wir sind hier wahrscheinlich die Ausländer.
Folglich träumte ich heute Nacht von einer Fahrt mit der S-Bahn in Frankfurt. Kam aber nie an, was in Frankfurt durchaus im Bereich des Möglichen liegt. Als ich auf der Bank saß, setzte sich ein Typ neben mich. Er zeigte mir einen messerähnlichen Gegenstand und ich hatte Angst, er sticht damit zu. Aber die Züge fahren weiter.
Da sitze ich doch lieber auf einer Bank am Holsterberg und denke über ein schwarz gerahmtes Frauengesicht nach. Es könnte allerdings sein, dass es reklamiert würde, wenn mein Hund mit auf der Bank neben mir auf der Bank liegt.



Sonntag, 5. Juli 2020

Lockerung

Da macht Wandern im Verein doch richtig Spaß!


Allgemein
Für den ganzen Tag gilt der Schutz von allen für alle: Alle Fachinformationen zu Vermeidung
des Infektionsrisikos sind auf der Seite des Robert-Koch-Instituts zu finden
https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/Neuartiges_Coronavirus/nCoV.html
Das betrifft auch das empfohlene Abstandhalten zu den Mitreisenden.
1. Ausstattung/Vorkehrungen im Bus
- Intensivierung der Reinigungsleistungen nach jeder Reisegruppe.
- Sofern das WC geöffnet ist, gibt es in der Toilette Desinfektionsmittel.
- Nach Feststellung eines Corona-Verdachtsfalls innerhalb einer Reisegruppe wird das
Verkehrsmittel teilweise oder vollständig desinfiziert.

Wer stellt das fest? 

- Zusätzlich wird den Fahrgästen und dem Personal im Bus Desinfektionsmittel zur
Verfügung gestellt. 

Da freuen sich doch alle.

- Auf eine erhöhte Luftzirkulation in den Fahrzeugen ist zu achten. Luftzirkulation
sorgt für eine Reduktion der Virenlast und damit für eine Senkung des Ansteckungsrisikos.
Für einen regelmäßigen Luftaustausch im Fahrzeug werden vermehrt Pausen
eingelegt.
2. Schutz der Busfahrerin / des Busfahrers
- Ein Mund-Nasen-Schutz ist für Busfahrer/In während der gesamten Reise verpflichtend,
sofern der Mindestabstand von 1,50 m nicht gewahrt werden kann.

Das erhöht sicher die Verkehrssicherheit.

- Die erste Sitzreihe hinter Fahrerin/Fahrer und Reiseleiterin/Reiseleiter bleibt frei.
- Beim Ausgeben von Getränken und Snacks im Bus muss die Reiseleitung Einweghandschuhe
und Mundschutz tragen.
3. Schutz der Reisegäste
- Reisegepäck wird nur vom Busfahrer in den Gepäckraum verstaut.
- Die Reisegäste und das Personal müssen während der gesamten Reise einen Mindestabstand
von 1,50 m einhalten (ausgenommen sind Personen gleichen Hausstandes).
- Das Abstandsgebot wird durch die gleichmäßige Verteilung der Fahrgäste im Bus im
Rahmen der Möglichkeiten und solange die Auslastung des Fahrzeuges dies zulässt
gewahrt.

Im Flixbus ist das anders.

- Zum Ein- und Aussteigen der Reisegäste tragen diese einen Mund-Nasen-Schutz.
- Ablaufplan für Ein- und Aussteigen der Reisegäste einzeln in der Abfolge der Sitzreihen,
bzw. nach einem strikten Muster:
Ein- und Ausstieg vorn für die vorderen Sitzplätze bis zum Mitteleinstieg.
Ein- und Ausstieg hinten für das Erreichen der hinteren Sitzplätze des Busses.
- Um Infektionsketten ggf. nachvollziehbar zu machen, müssen Fahrgäste, den Reiseveranstalter
unverzüglich bei auftretenden Grippesymptomen darüber in Kenntnis
setzen, um die übrigen Reiseteilnehmer zu informieren.

Klar, Grippe ist jetzt ja auch gefährlich.

4. Verhaltensvorschriften - Fahrgäste und BusfahrerInnen
- Anweisung zur Einhaltung der Hygienevorschriften oder Tragen eines Mundschutzes,
sofern der Mindestabstand von 1,50 m nicht gewahrt werden kann.
- Einhaltung der Husten- & Niesetikette

Klar, das ist zu unterlassen.

- Regelmäßige Desinfektion der Hände – bei jedem Einstieg in den Bus und Vermeidung
von Berührungen mit anderen Fahrgästen/BusfahrerIn

Warum? Das Virus überträgt sich nicht über Berührung.

- Aufklärung der Fahrgäste über Verhaltensregeln und Hygienevorschriften durch
Durchsage oder Aushänge.
5. Fester Prozess im Umgang mit COVID-19-Verdachtsfällen
- Wir bitten Wanderer/-innen mit Erkrankungssymptomen für Covid-19 (z. B. Atemprobleme,
Fieber, trockener Husten, Verlust des Geschmackssinnes, Übelkeit,
Durchfall) oder wer in den letzten 14 Tagen unmittelbaren Kontakt zu Personen, die
an COVID-19 erkrankten, der Wanderung fernzubleiben.
- Isolierung des betroffenen Fahrgastes – jeglicher Kontakt zu anderen Fahrgästen und
zum Fahrpersonal muss vermieden werden.
- Kontaktaufnahme zum Busunternehmen und zur Bundespolizei, die die weiteren
Schritte mit dem Busfahrer und Unternehmen abspricht
Quelle: Auszug aus Hygienekonzept für die Busbranche
6. Unterwegs aufmerksam bleiben
- Bitte Abstand halten, mindestens 1,5 - 2 m.
- Niesen oder husten Sie in die Armbeuge oder in ein Taschentuch, entsorgen Sie das
Taschentuch anschließend in einem Mülleimer mit Deckel.

Klar, den gibt es ja überall in der Landschaft.

- Halten Sie die Hände vom Gesicht fern. 

Sehr sinnvolle Anweisung

Vermeiden Sie es, mit den Händen Mund,
Augen oder Nase zu berühren.
- Vermeiden Sie gewohnte Begrüßungsrituale, wie Händeschütteln und Umarmungen.
- Waschen Sie vor & nach der Wanderung Ihre Hände gründlich mit Wasser und Seife.

Warum?

- Achten Sie darauf, dass die Mitwanderer keine Trinkflaschen, Obst, Müsli-Riegel o.ä.
teilen.
- Denken Sie an die Mitnahme einer Tüte für Ihre Abfälle im Rucksack, wie Verpackungen,
Taschentücher oder genutzte (Einweg-)Schutzmasken.
- Sammeln Sie keinen Müll von anderen Wanderern ohne Schutzhandschuhe auf.

Wer macht so etwas?

- Stützhilfen an schwierigen Wegpassagen bei Mitwanderern möglichst vermeiden.

Aha, der Wanderer stürzt im Zweifelsfall und bricht sich die Knochen.

Abhalten von Ästen oder Ranken ist kein Problem.
- Einträge im Wanderbuch werden von der Wanderführung vorgenommen.
- Der Betrag für die Wanderkasse bitte möglichst passen bereithalten; besser überweisen,
oder wer möchte über PayPal (s. jeweils bei der Wanderung)
- Bei der verbindlichen Anmeldung werden Kontakttelefonnummer und Wohnort erfasst
und 4 Wochen aufbewahrt. Bei Bekanntwerden der Erkrankung nach der Wanderung
müssen das Gesundheitsamt und der Wanderführer/-in informiert werden.

Na klar, das funktioniert bestimmt.

- Halten Sie sich an die Ansagen der Wanderführung.
Quelle: Auszug aus Corona-Wegweiser des Deutschen Wanderverbandes (DWV)

Besser ist es, keine Wanderungen im Verein mit Bus zu unternehmen.

Freitag, 3. Juli 2020

Verschwörung

Ein Jahr Leben geht verloren,
von höheren Mächten auserkoren,
gesichtslos hinter der Maske zu enden,
unsere Lebenszeit zu verschwenden.
Pandemie, zweite Welle, so mahnen sie,
Infektionsschutz, Virologen luegen nie.
Wenn doch, dann war's ein ehrenwertes Spiel, 
die Politik hat doch nur die Gesundheit aller als Ziel.
Dafür erhöhen sie uns die Fernsehgebühren,
damit wir in den Medien ihren guten Willen spüren.
Bloss nicht auf andere Gedanken kommen, 
unsere Zukunft, sie bleibt verschwommen.
Solltest du ganz anderer Meinung sein,
bist du ein Verschwoerer, theoretisch fein.

Mittwoch, 1. Juli 2020

Jupiter versus Corona

Unsere Erde taumelt führerlos durchs All, jederzeit kann und wird sie von Gesteinsbrocken jeder Größe getroffen werden. Gehalten wird sie von der Gravitation unserer Sonne, deren Aktivität unser Leben bestimmt. Sie ist Leben und Tod zu gleich. Das sie sich aufblaehen wird, bevor sie stirbt und dabei unseren Planeten verschlingen wird, das wird die Menschheit nicht mehr erleben. Es wäre allerdings wichtig, dass wir uns gegen die Gefahr von Meteoriten aus dem All schützen. Jupiter schützt uns zwar aufgrund seiner Schwerkraft vor instellaren Brocken, doch schiesst er andererseits auch immer wieder mal Meteoriten aus dem Asteroidengürtel Richtung inneres Sonnensystem. 
Wir aber beschäftigen uns mit einer von vielen Viruserkrankungen, die oben drein noch bei den wenigsten Menschen Krankheitssymptome hervor ruft. War vor der Coronakrise noch der Klimawandel das Thema, so ist es auch damit jetzt vorbei. Der Klimawandel, ob menschengemacht oder nicht, ist aber für unsere Zukunft viel wesentlicher. So wie der einzelne Mensch oft an Dingen stirbt, vor denen er  keine Angst hat, genauso könnte es der Menschheit gehen. Die Politik lädt zukünftigen Generationen eine unverhältnismäßig hohe finanzielle Lädt auf. Sie hat es zuvor versäumt, in wichtige Bereiche wie Infrastruktur, Bildung und Zukunftstechnologien zu investieren. Wenn nur ein Teil des Geldes, was für diie Coronabewältigung ausgegeben wird, in diesen Bereichen hängen bleibt, dann hätte Corona wenigstens noch ein bisschen was Gutes.

Donnerstag, 18. Juni 2020

Wat?

Ein trübes Foto ist mir von Horumersiel noch geblieben. Herbststimmung, soweit das Auge reicht, Schlick bis zum Horizont, kein Wasser. Es war schwierig, offene Lokale zu finden. Geblieben sind die vielen Verbotsschilder, mit denen auch die ostfriesische Küste gepflastert ist.


Wir haben eine Ferienwohnung mit Strandkorb gemietet. Sehr erfreulich an sich, zumal der Vermieter uns bei der Ankunft sagte, der sei am Hundestrand. Abends wollten wir uns den ansehen, unterließen dies dann aber. Ein Fehler, denn schon am nächsten Tag schellte der Vermieter bei uns und bat um Herausgabe des Schlüssels zugunsten eines Schlüssels für einen Strandkorb am normalen Strand. Die Begründung war, es seien Gäste mit Hund angereist, die bereits vor uns gebucht hatten, schon einmal da waren und schließlich hätten wir unseren Hund nicht angemeldet. Als ich ihn darauf hinwies, dass das nicht stimme, wir die Wohnung schließlich nur gebucht hätten, weil hier ein Hund erlaubt sei, leugnete er das und behauptete, alle seinen Wohnungen wären mit Hund zu mieten. Dies entsprach aber nicht den Angaben im Internet und als ich ihm unsere Buchungsbestätigung mit dem Zusatz Hund zeigte, war er auch noch nicht einsichtig. Er wolle erst noch unsere Anfrage prüfen. 
Tags darauf klingelt mein Handy, ich kann nicht dran gehen, da gerade unterwegs. Als wir zur Wohnung zurück kommen, begegnet uns unser Vermieter fast zufällig. Etwas kleinlaut bestätigt er, dass wir unseren Hund nicht verschwiegen hatten. Eine Entschuldigung folgte, doch der zuerst vorgeschlagene Umtausch des Schlüssels würde wohl von der Strandkorbverwaltung nicht umgesetzt. Schließlich sei er der Mieter. Wenn wir also einen Strandkorb wollten, müssten wir diesen selbst mieten, er würde uns das Geld erstatten. 
Wir sind keine Strandlieger, abends wären wir vielleicht mal hin gegangen. Nun sitzen die anderen Gäste dort den ganzen Tag bei gutem Wetter, das wir die ganze Woche hatten.
So fühlt man sich also im Norden. Es bleiben uns ein paar leicht verschmutzte und teilweise defekte Liegen im Garten.
Wenn ich die teilweise mit dünnem Seil hochzuziehenden Rolläden nicht mehr mit meine Arthrose-Fingern betätigen muss,
dann bin ich auch zufrieden.
Aber der Massiholzschrank im Wohnzimmer, der ist schön. Ob das Schloß Jever sei, fragte eine einheimische Bekannte, da müsste sie auch Mal wieder hin. 
Wir jedenfalls fühlen uns geehrt.