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Klein, klein!

Nachdem gestern unsere Nachbarin zum zweiten Mal bei uns schellte, um uns dazu aufzufordern, unsere auf der Fussmatte unserer Wohnungseingangstür abgestellten Sportschuhe in die Wohnung zu nehmen und ich mir dann noch die Atmosphäre unserer letzten WEG-Versammlung vergegenwärtigte, bekam ich Heimweh. Es ist ein Deja-Vue: Ich habe die Abrechnung des letzten Jahres geprüft, den Wirtschaftsplan für dieses Jahr mit auf den Weg gebracht, endlose Diskussionen mit einem aufgeregten Düsseldorfer hinter mir und auch noch das Protokoll der letzten Versammlung geschrieben. Zusätzlich gärtnerte ich noch ein bisschen und darf es auch weiter tun. Das alles hindert unsere Nachbarin nicht darin, ihr vermeintliches Recht durchzusetzen. Ansonsten kümmert sie sich nur um ihre eigenen Belange, kein Interesse, etwas für die Gemeinschaft zu tun. Sieht man sich das Panoptikum an, kommt man zu dem Schluss, Deutsche können eigentlich ausser Kritik üben und alles besser wissen, nichts. Die Arbeit bleibt für die

Die Abrechnung

Da saßen sie nun alle, die Leute, mit denen ich über ein Jahrzehnt zusammen gewohnt habe, in dieser Versammlung. Die Tische sollten zu einem U zusammen geschoben werden, damit sich alle auch sehen können. Ich als Geächteter mit einer Vertretungsvollmacht meines Käufers dazwischen. Nach der Vollmacht wurde auch gleich vom bosnischen Hausmeister gefragt, dem es sichtlich zuwider war, mich hier noch einmal zu sehen. Nun, es ging um Zahlen, Nebenkosten und den Wirtschaftsplan, alles war zu spät in diesem Jahr und so entschuldigte sich ein redseliger Verwalter wortreich auch für die mangelhafte Kommunikation mit dem Beirat. Die Erklärungsversuche zum unübersichtlichen Zahlenwerk liefen wenig erfolgreich ab. Schließlich einigte man sich darauf, dem Beirat eine übersichtliche Darstellung zu übersenden, dann sollte die Abrechnung in Ordnung sein. Zur Abstimmung musste der Verwalter allerdings getragen werden, am liebsten hätte er alles so als beschlossen notiert. So geschah es denn auch bei

Party No. 5

Hauspolizei

Mal wieder hat die Hauspolizei zugeschlagen. Wie eine lächenlnde Feder schwebte unsere polnische Beirätin mit einem Zettel an mir vorbei, der sich bald als Aushang entpuppen sollte. Seite geraumer Zeit, so heißt es da, seien Verschmutzungen im Treppenhaus feststellbar, die der Frau unseres Hausmeisters das Leben beim Putzen schwer machen. Man solle doch nun bitte sehr, um das Entrée schön sauber zu halten, den eigens dafür ohne unsere Zustimmung angeschafften Fußabtreter benutzen. Letzterer liegt nun neben unserer Hauseingangstür und harrt seiner Benutzung. Man muss zum Sachverhalt nun allerdings wissen, dass sowohl die Hauseingangstür noch die Treppenhauswände ihr einstmals gepflegtes Weiß behalten haben. Schwarze Flecken, wo das Auge hinsieht. Fahrräder, die an der Wand lang schleifen, Autoreifen, die zur Einlagerung in den Keller getragen werden. All das spielt keine Rolle, eben so wenig, wie die dilettantisch ausgeführten Überpinselungen unseres Anstrichs der Außenfassade. Vom Aben

Beschnitt

Fahr' im Zug der Biedermänner, träum' auf einem andren Nenner. Was hier weg ist, bleibt verloren, Ehrlichkeit nicht auserkoren. Jeden Tag nun geht das so, fühle mich bereits im Zoo. Meine Haare sind zu lang, der Spießer sieht's und ihm ist bang'. Freiheit, die er auf den Lippen trug war nichts als jugendlicher Betrug. 68/7oer, wozu habt ihr gestritten? Heute wird ein andres Pferd geritten. Raffgier und Konformität das ist die erste Priorität. So fahr' ich weiter, doch nicht weg und suche meinen Lebenszweck.

Bardzo Dobrze!

Wieder mal eine Belehrung, friedlich und hilsbereit soll ich sein. Was ist nur mit mir los? Sechzig Jahre bin ich nun schon bald auf der Welt und gehe  Streitigkeiten geflissentlich aus dem Wege. Andere Menschen mir nicht, das ist schade. Die Wueste lebt, gemeinschaftlich. Die stete Wiederkehr ihrer Oednis ist triste.

Ringgeist - WEG - Eigentümergemeinschaft

Um Eigenheiten einer besonderen Gemeinschaftsform geht es am 24.7.2008 , w o ich schätzungsweise gerade wieder eines dieses beliebten Events hinter mir hatte. Eine Eigentümergemeinschaft kann in der Tat etwas Besonderes sein, das Wort eigen mag dies andeuten. I.d.R. ist es aber eher eine gewöhnliche Gemeinschaft, denn eigen heißt hier, man kümmert sich um seine eigenen Interessen und nicht um die der anderen. Das hört sich gemein an, ist aber logisch. Weder die Wort –tum oder –tümer noch das Wort -schaft haben eine erkennbare Bedeutung. Eigen und gemein dagegen sind Eigenschaften, die ohne die jeweiligen Anhängsel -tum oder –tümer und –schaft einen klaren Sinn ergeben, mit ihnen eine fragwürdige Konstruktion beschreiben: die Eigentümergemeinschaft. Den Eigentümern einer Eigentümergemeinschaft gehören nur die nicht tragenden Wände eines Hauses. Diese eher eigene Art des Eigentums haben sie mit den anderen Eigentümern  desselben Hauses gemein. Sie haben also alle etwas gemein und sind es