Posts mit dem Label Trauer werden angezeigt. Alle Posts anzeigen
Posts mit dem Label Trauer werden angezeigt. Alle Posts anzeigen

Donnerstag, 15. Oktober 2015

Unmöglich

Das Mädchen am anderen Ende der Leitung sprach davon, dass sie mich ja mal anrufen könnten. Das Mädchen, das meine Tochter hätte sein können, wählte die Möglichkeitsform. Eine Leitung gab es allerdings heutzutage nicht mehr, es geht alles nur per Funk.

Donnerstag, 20. August 2015

Laissez

Irgend etwas will nicht mehr,
liegt am Grund
oder ist zerbrochen.
Der Schatten schwebt über Dir
wie im Wasser ein Rochen.
Doch über dem Wasser,
da scheint Sonne,
sie schenkt Dir ihre Lebenswonne,
wenn Du sie nur lässt.


Dienstag, 4. August 2015

Teufel des Herzens

Der Teufel hat ein Zwiegesicht,
anrufen wird er Dich sicher nicht.
Teufel reiten gerne Pferde,
schwingen sich im Kleid zur Erde.
Sie genießen Ihren Sommer
mit Freundinnen und What's App,
merkst Du den Unterschied, Du Depp?

Teufel lieben große Tiere,  

Du bist es nicht, nicht so wie ihre.




Dienstag, 7. April 2015

Der grüne Henker

Habe Unterlagen aus Papier und Pappe in der Hand und will schnell zu meiner Arbeitsstelle in die Firma gehen. Der Eingang ist schmal, aber statt des Empfangs komme ich ganz woanders hin. Sachen stehen herum, irgendwo ist jemand. Ein Durcheinander, dass ich in meinen Gedanken zu ordnen versuche.
Ich bin offensichtlich nicht richtig. Große Gebäude, große Straßen, eine davon kannte ich mal.
Aber ich war nicht in der richtigen. Vor mir über großen Säulen eines gewaltigen, dunklen Altbaus lese ich "Der grüne Henker". Ein Lokal, ein Hotel? Da wollte ich nicht hin.
Unterschwellig habe ich Angst, etwas von meinen Papieren zu verlieren. Habe immer noch alles in der Hand. Kenne die Straße nicht. Plötzlich befällt mich die Erkenntnis eines endgültigen Verlustes.
Ich wache aus der Betäubung auf mit der Erkenntnis des Schmerzes. Ich habe einen Menschen verloren, der mir viel bedeutete. Ich bin in Berlin, warum rufe ich nicht einfach an? Man könnte sich treffen.
Es ist nur ein Traum.

Mittwoch, 1. April 2015

Restharn

Unendlich große
Langeweile,
Gedanken hasten
ohne Eile.
Publik zu werden
und geboren,
ein Traum, doch selten
auserkoren.

Meist schon vergessen
sie vorher sind.
Danach genauso,
es geht geschwind.

Mittwoch, 25. März 2015

Der Absturz

Ein Flugzeug mit deutschen Passagieren ist abgestürzt, so weit, so schlimm. Was sich in den Medien aber derzeit abspielt, das kann man auch als Absturz bezeichnen. Ein Absturz in die scheinheilige Betroffenheit mit der immer wiederholten Frage nach dem "Warum?".
Eine Frage, die sich naturgemäß am Tag des Unglücks gar nicht beantworten lässt.
Warum also diese unaufhörlichen Sondersendungen ohne Inhalt mit immer neuen Experten, die irgend etwas vermuten. Vielleicht wäre angesichts eines solchen Ereignisses auch weniger mal mehr.
Nur die Angehörigen der Opfer können doch überhaupt ermessen, was ihnen der Verlust bedeutet.
Und man kann nur hoffen, dass sie sich nicht allzu schnell sich der Versuchung hingeben, der lauernden Presse Auskünfte zu erteilen.
Eines der Statements, die kursieren, ist ja, dass nichts auf einen terroristischen Hintergrund hin deutet. Ich meine, das wäre momentan die einzig plausible Erklärung. So etwas muss jemand gewollt haben. So und da habe ich mich nun an den ins Kraut schießenden Spekulationen genügend beteiligt.
Es bleibt die Trauer.

Dienstag, 3. Februar 2015

Atomic

Atome setzen sich
zusammen,
werden manchmal Mensch.
Der was glaubt,
gar nichts findet und
entschwindet.
Atome lösen sich
und wandern.
Nur hier sind sie nicht.


Montag, 14. April 2014

Wie?

Wie komme ich damit klar,
dass, was einmal war,
nicht mehr als gewesen ist,
solange, bis der Zeiten List
alle Erinnerung an Dich vermisst.

Mittwoch, 19. März 2014

In the Mood

Vater pflegte über die Zeit nach seinem Tod stets zu sagen, dass er sich dann die Radieschen von unten ansehen würde. Auch war davon die Rede, dass man mit seinen Knochen dann die Äpfel von den Bäumen schmeißen würde. Ein sehr plastisches Bild, das wohl mit seinen Kriegserfahrungen im zerbombten Kassel entstanden sein mag.
Das Wetter ist ähnlich schön und der Frühling mindestens genauso weit wie vor sieben Jahren, als er ging.
Sein Todestag blinkte ab und zu in meinem Gedächtnis auf. Aber der Alltag schüttete die Lichtlein zu.
Wieder einmal werde ich an einem Geburtstag teilnehmen, doch dieses Mal ist Vater schon längst begraben, was an der Widersprüchlichkeit meiner Gefühle nichts ändert.

Sonntag, 2. März 2014

Verlust

Nichts kann Dir den Verlust eines Menschen ersetzen, erst recht nicht den endgültigen eines geliebten. Da gibt es keine Worte, die richtig wären, kein Gefühl, was man mit fühlen kann.
Es ist das Ende, von dem man glauben mag, es sei ein Freund. Aber der Glaube trügt, auch der von der angeblichen Zeit, die wir noch haben. Das Leben vergeht zu schnell, um zu warten und doch machen eigentlich alle genau das. Warten auf den Anderen, warten auf sich Selbst, warten auf Erfolg oder das Glück, warten auf den Tod. Manche suchen, manche finden.
Es bleibt der Verlust, den man nur haben kann, wenn man vorher einen Gewinn hatte.

Dienstag, 28. Januar 2014

Ringgeist - Das Ableben

Vermutlich im Zusammenhang mit meinem eigenen Älter-Werden dachte ich am 4.9.2007 über die Umstände eines Lebensendes nach.

Mein Vater ging immer davon aus, dass er vor seinem Ableben krank würde und dann sein bevor stehendes Ende abschätzen könnte, mir damit rechtzeitig Bescheid gäbe, damit ich seine Angelegenheiten regeln würde. Diese Vorstellung erfüllte sich in mehrfacher Hinsicht nicht. Die Anzeichen der Krankheit, wenn welche da waren, hat er unterschätzt. Die Zeit, die ihm zum Handeln blieb, war zudem zu kurz. Er konnte nicht mehr schreiben und somit auch nicht mehr telefonieren. Die zweite Vorstellung, die er hatte, der Tod könne ihm im Bett ereilen, erfüllte sich auch nicht. So blieb der Zettel auf dem Nachttisch mit der Notiz, im Todesfalle mich zu benachrichtigen, unbeachtet. "Von mir wirst Du es ja nicht erfahren." Das sollte sich bewahrheiten.

Mittwoch, 1. Januar 2014

Ringgeist - HNY

Der Jahresbeginn 2007 ist nicht zur Wiederholung empfohlen. Der Beitrag vom 14.1.2007 markiert einen Beginn und ein Ende zugleich.

Jeden Morgen ertönt eine Stimme aus dem Lautsprecher: der IC nach Stralsund fährt von Gleis ... ab. Es gelingt mir nicht, mich so schnell zu entfernen, dass ich das nicht mehr hören muss. Gern würde ich in einen der bereit gestellten Züge steigen. Stattdessen muss ich in Hausfluren herum laufen, die nach Vergänglichkeit riechen und dennoch so unvermeidbar sind. Gerade noch sehe ich das Kraftwerk mit seinen blauen Lichtern vor dem orangefarbenen Himmel, schon bin ich im schwarzweißgrauen Linoleumtal.
Ich soll seine schwarze Lederjacke mit bringen und die graue Hose. Als wolle er sich fein machen für den letzten Ausgang. Weiß er nicht, dass das nichts mehr wird?
Er wollte das sicher nicht, aber will ich, was ich habe?
Die Sonne scheint, sagt er, das Wetter ist gut. Eine Tür schließt sich.

Sonntag, 22. Dezember 2013

Ringgeist - Schlagzeilen

Berichte über Kindesmisshandlungen sind immer mal wieder mehr oder weniger Thema in den Medien. Das ändert nichts daran, dass es mich immer wieder berührt, so wie am 18.10.2006, wenn die Meldungen darüber ins Wohnzimmer flimmern. Ich sah eine enge Verbindung zwischen den Taten und dem Wert, dem die Gesellschaft einem Menschen zu gesteht und vor allem wie viel sie investiert, um schutzlose Menschen zu schützen.

In was für einer Welt leben wir eigentlich? Die Schlagzeilen über Kindesmisshandlungen reißen nicht ab. Und das Wort "Schlag" findet eine grausame Berechtigung. Kinder werden geschlagen oder verhungern, werden weg geworfen oder in den Kühlschrank gelegt. Unser Staatswesen spart am Menschen und nicht am Material. Der Mensch ist weniger als die Ware, die er weg wirft. Man sollte sich nicht wundern, wenn das Vakuum der Wertlosigkeit schon bald von Scharlachtanen der Macht ausgenutzt wird. Wozu denkt man darüber nach, wenn man selbst ständig auf der Kippe steht?
Es herrscht Armut in unseren Köpfen und nicht nur Ebbe in den Kassen.

Montag, 16. Dezember 2013

Ein Tag

Der Tag neigt sich dem Ende entgegen. Ich öffne die Tür zum Friedhof und gehe wie immer zu demselben Grab. Auf vielen Grabstätten brennen Grablichter. Die Abenddämmerung wird bald vorbei sein.
Es ist ruhig und ich bin der einzige Besucher. Zwei neue Gräber werden bald entstehen. Die Stellen sind bereits durch Styroporplatten mit aufgelegten Steinen gekennzeichnet.
Gestorben wird auch kurz vor Weihnachten.
Ich schließe die Laterne, nachdem ich mein Licht angezündet habe. Einen Moment noch begleitet mich die friedliche Abendstimmung zum Tor. So schlimm, denke ich mir, kann das alles gar nicht sein.
Meine Eltern hätten es nicht gewollt.  

Mittwoch, 20. November 2013

Wiederholung im Gang

In einem weit verzweigten Gang-System befand ich mich auf meinem Weg. Als ob es Stollen in einem Berg seien. Eigentlich lag mein Ziel woanders, ich war unruhig. Eigenartig, dachte ich noch, wenn man ein Ziel erreicht hat, dann kann man damit nichts mehr anfangen.
Dann fällt mir diese Figur auf, die in einer Ecke kauert, in eine Kutte gehüllt. Als ich näher trete, packt mich Entsetzen, denn sie hat kein Gesicht mehr, es ist das pure Schwarz, das mich in einen Abgrund zu ziehen droht. Ich versuche mich zu entziehen, eine weiße Strahlung entsteht, so als wolle sie die Figur umhüllen.
Ich spüre, dass das Weiß die Gestalt vernichten wird, wenn nur die Kraft dazu groß genug ist.
Kraft, die aus mir selber kommen wird.
Jemand ruft meinen Namen, damit ist es zu Ende.

Welche Vorstellung mag mir mein Gehirn da wieder gespielt haben. Ich weiß es nicht und habe nur die Eindrücke beschrieben, die ich wahr nahm. Real hat niemand nach mir gerufen oder gesprochen.
Mir ist klar, da liegen viele Erklärungen auf der Hand, aber es liegt überhaupt nicht in meiner Intention, mir so etwas auszudenken.  

Samstag, 26. Oktober 2013

Ringgeist - I'm off

"Off" war ich nicht erst am 7.7.2005 in mancherlei Beziehung. Es braucht jedoch Zeichen, die einem, meist unbewusst, mal gesetzt werden. Es war jedoch erst der Anfang vieler Abschiede, die noch folgen sollten.
Und es ist noch nicht das Ende. Immerhin reichte es zu Platz 13 der meist gelesenen Beiträge mit 185 Zugriffen.

Die Glaubersalzraspeln, mühselig aufgewirbelt, sinken sie nun wieder zum Grund des Glases. Eine kleine Fastenkur steht mir bevor. In jeder Hinsicht: wie kannst du glauben, dass Entfernung etwas mit Nähe zu tun hat?  hämmert es in meinem Kopf. Da besteht wohl ein reziprokes Verhältnis: je näher, desto weniger nah., je weiter, desto mehr nah.
Meinem Vater bin ich sehr nah, weil er so konsequent die Verantwortung für sich selbst lebt.
Ich dagegen habe mir fremde Verantwortlichkeiten angeeignet und mich selbst dabei vergessen. Die Verantwortung für mich überlasse ich anderen.
Nun trinke ich die schleimige Masse im Glas, ein Schuss roter Sirup macht die Sache auch nicht besser.

Mittwoch, 2. Oktober 2013

Ringgeist - Die letzten Tage

Vor Kurzem verstarb der Literaturkritiker Marcel Reich-Ranicki und der Film über sein Leben lief auf mehreren Sendern. Mein Beitrag vom 6.2.2005 passt sozusagen ins Bild. Er erreichte eine absolute Top-Platzierung mit 604 Zugriffen und somit Platz 2 der meist gelesenen Beiträge.

Das sind sie alle Jahre wieder, die Fotos der umgebrachten Menschen, darunter Frauen und Kinder während ihrer letzten Augenblicke vor der Gaskammer, sie ziehen in endlosen Reihen an uns vorbei. Man möchte sie alle einzeln aus der Geschichte herausholen, ihnen eine neue Chance geben, ihr so jäh vor dem Ende stehendes Leben weiter zu leben und sich für die erlittene Schmach entschuldigen. Die Opfer, sie sehen uns an, ob verzweifelt oder in kindlicher Naivität, sie mahnen uns und mussten ihr Leben geben. Sie sind die Sieger und die Verlierer sind ihre Mörder. Deutschland wurde besiegt und nicht befreit.
Frei wird dieses Land nie sein, auch nicht durch Arbeit, frei niemals von der Erinnerung, die so mühsam verdrängt wird. Wir sollten den Menschen ein ehrendes Andenken bewahren, sie schützen uns vor dem Untergang.

Sonntag, 8. September 2013

Stille

Die Leseliste meines Blogs hat unwiederbringlich einen Verlust hinzunehmen. "Schluss" steht da als Überschrift des letzten, nicht mehr von ihm erlebten Beitrags.
In einem anderen Blog schwadroniert ein kanadisches Hobbymodell "Buy my prints" über eine Fotozusammenstellung namens "Babefest". Hier präsentieren sich junge Frauen, die gern mehr oder weniger nackt rum laufen und sich dabei gegenseitig fotografieren.
Unterschiedlicher kann die Welt kaum sein. Bevor ich mir die Frage stelle, warum ich das alles lese
(Antwort: weil es das gibt.), schließe ich einfach mal daraus, dass jeder eben gern leben will.
Herr Herrndorf konnte und wollte es nicht mehr.
Die Stille jedenfalls geht mir auf den Wecker, ich habe zuviel davon gehabt.
Da ist mir Babefest lieber.

Freitag, 6. September 2013

Ringgeist - Geiz ist Gier


Der Tsunami in Asien störte sich 2004 nicht an der üblichen "Zwischen den Jahren"-Atmosphäre.
Er riss die Menschen in den Tod. Wer übrig blieb verzweifelte oder meckerte. Der Eintrag vom 29.12.2004 beendete das Jahr in meinem Blog.

Die Zahl der Toten steigt von Tag zu Tag. Menschen, die die Tsunamiwelle überlebt haben, verloren ihre Existenz, von den physischen und/oder psychischen Verletzungen ganz zu schweigen. Aber da gibt es Menschen, die ficht das nicht an. Sie machen Urlaub: vom Menschsein. Sie mokieren sich darüber, dass die Einheimischen nicht schnell genug aufräumen und sie ihren Urlaub nicht genießen können. Das kennzeichnet den völligen Realitätsverlust vieler Leute.
Jeder wird nun sagen, das Unglück wäre nicht in diesem Ausmaß vorhersehbar gewesen. 
Aber muss man unbedingt in Länder verreisen, in denen Armut herrscht und damit die Prostitution der Einheimischen in jeder erdenklichen Hinsicht billigen?
Reicht uns unser Land nicht mehr? Muss es immer billiger und gleichzeitig vermeintlich besser werden? Es ist zu befürchten, dass die diese Welle uns bereits in unseren Köpfen erfasst hat und den Verstand hinweg reißt. Selbst Politiker und Wirtschaftsbosse fordern es: mehr Arbeit für weniger Geld, Kündigungsschutz lockern, Geiz ist Gier! Zumindest aber tödlich für die, die keinen sicheren Platz finden.

Mittwoch, 28. August 2013

Meldungen

Gestern Abend erzählte mir meine Frau, Wolfgang Herrndorf sei tot, das sei die Meldung des Tages. Ich hatte ihr den "Tschick" zum Lesen empfohlen. Daher kannte sie den Namen.
Gestern wurde aber auch über einen Mann berichtet, der seinem vor sechs Wochen verstorbenen Frau ein Liebeslied geschrieben hatte, das er aber selbst nicht singen könne.Ein kleines Label hat es nun heraus gebracht, gesungen von einem richtigen Sänger. "Sweet Lorraine" heißt es.
75 Jahre werden wir nicht schaffen, dazu haben wir zu spät geheiratet.
Was hat die Frau nun davon, dass er ihr dieses Lied geschrieben hat, war mein erster Gedanke.
Die, um die es geht, haben halt nichts mehr davon. Solange man lebt, ist es anders.
Es ist also zu spät, eine Laudatio auf Herrndorf heraus zu bringen und das Rühren im Betroffenheitsquark hätte er wohl nicht gemocht. Der letzte Eintrag seines Blogs jedenfalls enthält die Vermeldung seines Suizids.
Korrekt und nicht geschönt, so wie er es wohl auch wollte.
Das Schreiben eines solchen Blogs mit dem Wissen um die eigene Krankheit und das unvermeidlich aus ihr resultierende Ende beeindruckte mich und ich habe es ihm auch geschrieben.
Er hat aber wohl soviel Post, vor allem zu seiner Krankheit bekommen, dass er vieles nicht beantwortete.
Mir ist auch selbst schon die Unmöglichkeit eines solchen Briefes, den ich da schrieb, aufgegangen.
Eine Fassung habe ich dann auch gar nicht erst abgeschickt.
Ihn selbst hat es wohl nicht gefallen, dass er sich zum Schluss nicht mehr so ausdrücken konnte wie er wollte.
Der Kontrollverlust und die Veränderung seiner Persönlichkeit, die er bei sich selbst bemerkte, haben ihn erschreckt. Er war trotz aller Freunde allein mit seiner Endlichkeit und er wusste das. Dennoch hat er die schönen Momente, die ihm noch blieben, soweit er konnte, auch im Blog festgehalten.
Ob es überhaupt möglich ist, in einem Blog auch nur annähernd das wieder zu geben, was an Mensch an Gefühlen empfindet, ist eine andere Frage.
Er selbst hat zum Schluss daran gezweifelt, den Zweifel geteilt, mit denen, die lesen wollten.
Ich selbst wollte und will und es bleibt zu hoffen, dass sich gute Menschen seiner möglicherweise hinterlassenen Texte annehmen und so noch einmal etwas was zu lesen sein wird von diesem Wolfgang Herrndorf.