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Posts mit dem Label "Euphorie" werden angezeigt.

Das Blatt

Ob ich auf dem Totenbett zufrieden mit dem waere, was ich im Leben erreicht habe. Diese Frage wurde mir neulich gestellt. Meine Antwort war, dass ich völlig zufrieden sein müsste, da ich das Optimum aus meinen Moeglichkeiten gemacht habe, mehr sei einfach nicht drin gewesen. Aber was ist meine Lebensleistung? Ich habe viele Menschen enttäuscht, Menschen, die mich liebten verletzt oder Ihnen misstraut. Nicht erkannt, wenn man mich manipulieren wollte, war mit meiner selbst nicht imme bewusst, mir fehlte der Glaube an mich. Ich habe meiner Freiheit nicht den Raum gegeben, war nie nackt und frei. Stand oft im Dienst der Sache und ließ mich behüten. Verzweiflung und Angst wüteten manchmal in mir. Die Sucht nach Anerkennung verblendete meine Sinne. Die Liebe habe ich oft verleugnet. Und doch ist da eine innere Stimme, die mich treibt. Die das Leben nicht schwer nehmen will, sondern es durch mich hindurch gleiten lassen will, wie den Sonnenstrahl durch ein Blatt. Die weiß, dass der Einfluss ...

Bildnis

Als ich den Gipfel des Berges erreiche, fühle ich mich von einer euphorischen Wärme durchströmt. Ich sehe die Wiesen und Wälder unter mir und genieße die Aussicht von der Gipfelkuppe aus. Bald schon mahnt mich ein kühlerer Wind und lässt mich zum Rückweg aufbrechen. Unterwegs erreiche ich einen See, der die verschiedenartigsten Farben annimmt. Am Rande des Sees steht eine schrecklich schöne Frau wie in den Boden gebohrt oder angewurzelt.  Sie wirkt verschlossen wie eine Jungfrau und gleichzeitig alt. Sie scheint mir Frieden zu versprechen. Ich laufe direkt auf sie zu, will sie zum Leben erwecken und weiß doch, dass sie mich mit nehmen wird. Meine Seele aber, die wird auf ewig am See zurück bleiben.

Laissez

Irgend etwas will nicht mehr, liegt am Grund oder ist zerbrochen. Der Schatten schwebt über Dir wie im Wasser ein Rochen. Doch über dem Wasser, da scheint Sonne, sie schenkt Dir ihre Lebenswonne, wenn Du sie nur lässt.

Turm

Im Himmel Wolkentürme ragen, laue, heiße Sommerluft, Du sitzt da, was willst Du sagen? Ein neues Grab, die kühle Gruft scheint Dir an diesen Tagen manchmal wie des Himmels Duft. Der Eindruck, er ist bald verflogen und Melancholie, sie schwindet schnell. So wie die Wolken sich verzogen, leuchten Dir Gedanken wieder hell.  

Majesty

Her Royal Majesty, die Queen von England, gab uns heute die Ehre. Da sie über die Friedrich-Ebert-Anlage und die Mainzer Landstraße in ihrem Konvoi anreiste, um zur Paulskirche zu gelangen, konnte ich aufgrund der Straßensperre ruhigen Schrittes bei rot die Ampel überqueren, um mich zu meiner Mahlzeit beim Metzger meines Vertrauens zu begeben. Aus einer Bank schlurfte eine abgerissene Gestalt auf die Straße. Über den Köpfen derjenigen, die mit ihrem Handy Bilder gemacht hatten, schwebte der Polizeihubschrauber in gebührender Höhe. Bei meiner Rückkehr an die Kreuzung strömten mir die glücklichen Gesichter entgegen, die einen Blick erhascht hatten von Ihro Gnaden, während ich einen banalen Rindergulasch mit Nudeln verspeiste. Ansonsten hätte sie mir sicher huldvoll zugenickt. Selbst hart gesottene Banker sonnten sich in dem Glück, das ihnen die Nähe der Queen gegeben hatte. Ich aber suchte mir meine Zeit in einer Betriebsratssitzung angenehm zu vertreiben. Von mir aus könnte die Queen ru...

100 Jahre

In Hundert Jahren ist alles vorbei, so heißt es. Dies kann manchmal tröstlich sein, macht einem aber die eigene Vergänglichkeit immer wieder klar. Der erste Weltkrieg war lange kein Thema mehr und ist es dieser Tage um so mehr. Zahlreiche Tagebücher und Blogs sind im Internet zu lesen. Ich selbst kannte einen Menschen, der im ersten Weltkrieg Soldat war. Man mag meinen, die geschichtlichen Ereignisse hätten keinen Einfluss auf unser Leben mehr. Und vielfach haben wir unser Gedächtnis an google abgegeben. Doch der Blick auf meine Familiengeschichte lehrt mich, dass es anders ist. Man mag geerbte Erinnerungen vergessen, sie bleiben aber dennoch ein Teil der in der Gegenwart lebenden Menschen. Politisch hat die Legende vom unbesiegten deutschen Heer und dem Dolchstoß aus der Heimat zum Erscheinen und zur Machtergreifung der Nationalsozialisten geführt und damit zum zweiten Weltkrieg, der unsere heutige Gestalt der Nationalstaaten zur Folge hatte. 70 Jahre ohne Krieg, stimmt das? Nein es g...

Zeit

Der Frühling ist davon geflattert, die Bäume bunt und grün verdattert. Sein Band, es ist im Wind entschwunden, so lau wie einst und unumwunden.

Ringgeist - That's the way..

Meine Blogentsorgung schreitet voran, auch dieser Beitrag "zeichnet das Selige", nein, segnet das Zeitige.  Bin nun bereits beim 2.12.2004 . Überflüssig zu sagen, dass ich das Thema 50 längst durch habe. Von Zeit zu Zeit sollte man sich neu erfinden, um das Leben wieder zu erfahren. Das Leben ist einfach, die Umstände sind kompliziert. Ab 50 sollte sich jeder darum bemühen, sich eine Perspektive für das Alter aufzubauen. Alterswohngemeinschaften kommen sehr in Mode. Denn die Wichtigkeit sozialer Kontakte ist gerade in den späteren Jahren unbestritten. Ich freue mich auf eine Zeit, in der ich noch etwas kann, aber nicht mehr alles muß. Ich lerne verstehen, wie meine Eltern gedacht haben mögen. Aber verstehen heißt ja nicht: akzeptieren. Deswegen werde ich mich nicht im Nest einigeln, an Ideen für den Ausgang hat es mir noch nie gemangelt.

Der Kopte

Wer ist wir, möchte man fragen. Ich weiß es nicht. Es handelt sich ja um einen Traum, da wird nichts erklärt.  Ein Wir, wo jeder Einzelne für sich ist und doch nicht allein. Ein gutes Gefühl eben. Wie alle kannten uns und trafen uns auf dieser Reise wieder. Eine Wochenendfahrt, Anlass war das Treffen mit dem Kopten. Er strahlte eine unglaubliche Freundlichkeit und Herzlichkeit aus, war letztlich aber immer nur er selbst. Ein dunkelhäutiger, grauhaariger Mann, schlank und mit einem kleinen Bart. Die Umgebung war moslemisch geprägt, dennoch sollten wir einen christlichen Gottesdienst besuchen, der eher einer Jubelveranstaltung glich. Das Lachen und Singen steckte uns alle irgendwie an. Innerlich war ich dennoch sehr verblüfft über mich selbst, denn eigentlich war ich nur einer  Einladung gefolgt, seiner. Bei der Messe sahen wir ihn nicht. Nachts sehe ich einen Träger mit einem kleinen Sarg auf dem Kopf in der Dunkelheit laufen. Nahezu unerkannt. Am nächsten Tag erfahren wir es: ...

Ringgeist - Gladly Listen to the Mule

Noch während des Besuchs meines Patenkinds schreibe ich am 26.8.2004 : Was soll das nun wieder heißen? Wieso geht mir diese Zeile durch den Kopf? Glücklich höre ich dem Maulesel zu.. Ein Maulesel wäre alledings manchmal ein Glücksfall, statt irgendwelchen Leuten zuzuhören. Mein Patenkind war gestern scheiße drauf. Immerhin hat er sich vor dem Zu-Bett-Gehen ganz lieb entschuldigt. Heute morgen bin ich schnell ohne Frühstück aus dem Haus geschlichen, damit ich heute nachmittag früher Feierabend machen kann. Er ist ein ganz großer Nachahmer, will Schlappen anziehen, weil ich welche anhabe, Mohnbrötchen essen, wenn ich welche esse etc. So machen wir das, das muss ich mir noch überlegen. Er redet wie ein Alter: gesetzt. Ich bin vom Joggen zu müde zum Weiterschreiben. Ups, just schellt mein Telefon, es ist die IT-Queen.

Ringgeist - Kinder

Am 20., 25. und 29.8.2004 beschäftigte mich der Besuch meines Patenkindes. Die Beiträge schafften es nicht in die Top 25 der meist gelesenen Beiträge. Mein Patenkind kommt nächste Woche in Begleitung meiner Schwiegermutter. So sehr ich mich darauf freue, die Einschränkungen in unserer Wohnung werden beträchtlich sein. N. meint, dass er mit mir ins Schwimmbad geht und ich ihm vorher seine Schwimmflügel aufblase. Als Geschenk hat er sich Blumen für mich und ein Spiel für meine Frau ausgedacht. Eins haben Kinder mir voraus. Sie wissen immer genau, was sie wollen. Mädchen haben zudem schon Tendenzen zum Multitasking. Währen sie zu ihrer Puppe sagen "Bleib' du mal hier liegen" und das wiederholen, schauen sie aus dem Fenster den Kindern beim Spielen zu. Die Puppe hat sich an ihre Anweisung gehalten und ist liegen geblieben. Das geht bei mir nicht immer so erfolgreich. Es ist ein Akt, Leute dazu zu bringen, miteinander, statt übereinander zu reden. Kinder haben da weniger Probl...

Gas geben

In einem Forum las ich neulich, man solle doch endlich mal Gas geben. Das Gas geben ist schon sehr in Mode momentan, weshalb die Zyprer ja auch nicht müde werden, zu betonen, dass bei ihnen bald Gas gefunden werde. Gas gibt uns auch die liebe Gazprom. Jeder sollte also genügend Gas haben. Aber wie gibt man denn nun eigentlich richtig Gas? Am besten auf der Autobahn, wenn da nicht so ein paar missmutige ADAC-Mitglieder wären, die das Gas geben gar nicht gut finden. Wahrscheinlich haben sie alle keins oder zu wenig. Man ist ja auch vom Gaspedal schon weg und hat einen Geschwindigkeitsregelanlage, auch völlig unzutreffend "Tempomat" genannt. Andere geben mit dem Joystick Gas. Na jetzt ist wohl allen aufgefallen, richtiges Gas ist hier gar nicht gemeint. Es geht darum etwas zu geben und zwar in Prozenten ausgedrückt möglichst mehr als 100%. Besser 200%. Beim Auto würde es heißen, der Motor ginge kaputt, aber der Mensch, der kann das. Es geht also nicht darum, etwas zu geben, sond...

Gold - LIII

Wir haben einen Termin in Nidderau, eigentlich soll heute der Heimvertrag gemacht werden. Auch den muß ich zur Kündigung von Vaters Wohnung vorlegen. Man läßt uns warten. Zwar begrüßt uns der Heimleiter mit der Frage, ob er etwas für uns tun könne, doch die Verwaltung läßt sich Zeit. Als wir schließlich herein gebeten werden, begrüßt man uns mit der Frage, warum wir eigentlich da sind. Die Dame, die uns angerufen hat, ist nicht im Haus. Da ist ein Fahler passiert. Das Zimmer ist an einen Kurzzeitpflegepatienten vergeben. (In Vaters Krankenzimmer wird Musik gemacht, ein Mann spielt Gitarre, eine Frau schlägt auf eine flache Trommel. Paint it black, lautet die Melodie. Ein Junge ist auch noch dabei. Zuerst glaube ich, es sei mein Kind, aber es gehört wohl zu dem  Mann. Vater stört die Musik, er liegt im Bett. Seine Haare sind wieder dunkler geworden. Ich will ihm am Fenster zeigen, wo ich wohne. Er springt fast aus dem Bett und läuft in seinem Jogginganzug vor mir her. Er sieht kräft...

2008 - VI

Un Angelo Ein Mensch ist traurig, den ich mag. Eine Liebe zweifelt, darf nicht sein. Gib' mir die Energie zu schützen und die Strategie zu sehen, damit sie nicht zerbricht, die Einsicht, los zu lassen und gewinnen: erst dann kann das Spiel beginnen.

2008 - V

Der Liebe Wege Meine Melancholie ist nichts als eine Lüge. Ich trinke meine Ideen vor mir her. Ich verrate meine Liebe, es ist so bequem. Ich gehe, weil ich stark sein will. Ich bin's nicht, aber das wird noch. Did not want to offend you, just to say: ILY. Did not want to hurt you, just to express what I feel, it is meanless to say and will stay. Was Leiden schafft ist Leidenschaft. Teile mein Herz in Teilchen so schwerelos und frei.. Es is' wirklich net zu fasse, ei der Bub, er kann's net lasse. Er muss immer wider schreibe von Liebe und dem ganzen Treibe. Damit des Gedicht sein Ende find': entreisst ihm den Stift, ganz geschwind!

2006 - IV

Fünfundzwanzig Du ahnst, dass der Tag kommt. Fragst Dich, warum schon wieder, weißt nichts, damit anzufangen. Du siehst Lichter, Dein Kopf ist besetzt von Alp- und Wunschträumen. Du gibst es auf, zu verstehen und schließt die Augen. Irgendwie schaffst Du es aufzustehen und setzt Dich gleich wieder im Schneidersitz hin. Wie spät ist es überhaupt ? Du stierst ins Leere, brauchst kaltes Wasser für dein Gesicht. Willst wach bleiben und Fragst Dich, wie lange Du das schaffst. Sollte mehr versuchen, was von mir preisgeben, mich öffnen, das Handtuch fallen lassen? Aber ich merke, dass mir Schlaf fehlt. Der Raum vibriert, versinkt tief. Will noch etwas sagen, Gehe zum Fenster, sehe das Licht und warte auf den Beginn des Tages.

2005 - XII

Das soll es gewesen sein. Das soll es nun gewesen sein. Ich habe dem Geschriebenen nichts mehr hinzuzufügen. Freunde, Bekannte und Verwandte werden es nicht verstanden haben, warum ich so eine Site mache oder sie werden sie gar nicht kennen. Denn an die große Glocke habe ich das nicht gehängt. Meine Feinde, so ich welche habe, werden ihre Munition gesammelt haben. Aber der größere Teil wird meinen Geschreibsel neutral gegen über gestanden haben. Wie auch immer, letzteres ist sowieso das Beste, was einem passieren kann. Es ist z.b. nicht angenehm, Anrufe zu erhalten, die einen dazu auffordern, eine Verlinkung zu entfernen Da ich das Schlüsselwort Charts für Musikcharts in die Suchmaschinen eingegeben habe und jemand dann vermutete, ich würde in Konkurrenz zu dessen Onlineangebot Kurscharts für Aktien etc. anbieten, musste ich den Link auf besagtes Onlineangebot entfernen. Das Schlüsselwort habe ich auch gleich mit entfernt. Man sieht dann, was die Welt wirklich bewegt: der Verlauf des G...

2001 - V

Die Scholle Die Erde reicht bis zum Horizont, Bäume verbergen sich gekonnt, hier leben, sich niederzulassen, den Rest der Lebenszeit verprassen, das schafft dem Gedanken Raum, allein der Glaube hilft hier kaum. Wer immer woanders gewesen, wird hier wohl nicht genesen. Bringt die Besinnung auf eigene Werte, die Scholle, zurück zur Heimaterde?

2000 - XX

"Ich schreibe im Dunkeln" Was trieb, war unheimlich klein, doch die Kraft ließ nicht nach. Viel stärkere Antriebe hatten versagt. Zu groß geraten, wurden die so bewegten Objekte von Meteoriten getroffen. Schwerlich zu identifizieren als Ziel, so lautete die Formel die Formel des Erfolgs. Er würde unendlich treiben, um irgendwann etwas Leben zu finden. Die Sonne schien ohne Wirkung, das kleine Feuer in der Holzhütte fühlte sich ungleich wärmer an. Den Schatz der Zeit genoß er draußen vor der Tür beim Blick auf den zugefrorenen See und die tief verschneite Landschaft. Im Nerz gehüllt, warf er einen Blick durch die Scheibe, auf dem Tisch lag ein Buch über die Raumfahrer, die Kosmonauten. Er las darin und dachte an den taumelnd die Sonne umkreisenden Planeten, der manchmal der seine zu sein schien. Ein riesiges Raumschiff ohne eigenen Antrieb, nur von der Gewalt der Anziehungskräfte an- und abgestoßen, ohnmächtig die Bahn zu verlassen, deren Einhaltung seinen Bestand garantierte....