Der Tsunami in Asien störte sich 2004 nicht an der üblichen "Zwischen den Jahren"-Atmosphäre.
Er riss die Menschen in den Tod. Wer übrig blieb verzweifelte oder meckerte. Der Eintrag vom 29.12.2004 beendete das Jahr in meinem Blog.
Die Zahl der Toten steigt von Tag zu Tag. Menschen, die die Tsunamiwelle überlebt haben, verloren ihre Existenz, von den physischen und/oder psychischen Verletzungen ganz zu schweigen. Aber da gibt es Menschen, die ficht das nicht an. Sie machen Urlaub: vom Menschsein. Sie mokieren sich darüber, dass die Einheimischen nicht schnell genug aufräumen und sie ihren Urlaub nicht genießen können. Das kennzeichnet den völligen Realitätsverlust vieler Leute.
Jeder wird nun sagen, das Unglück wäre nicht in diesem Ausmaß vorhersehbar gewesen.
Aber muss man unbedingt in Länder verreisen, in denen Armut herrscht und damit die Prostitution der Einheimischen in jeder erdenklichen Hinsicht billigen?
Reicht uns unser Land nicht mehr? Muss es immer billiger und gleichzeitig vermeintlich besser werden? Es ist zu befürchten, dass die diese Welle uns bereits in unseren Köpfen erfasst hat und den Verstand hinweg reißt. Selbst Politiker und Wirtschaftsbosse fordern es: mehr Arbeit für weniger Geld, Kündigungsschutz lockern, Geiz ist Gier! Zumindest aber tödlich für die, die keinen sicheren Platz finden.
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