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Montag, 5. November 2018

Das Blatt

Ob ich auf dem Totenbett zufrieden mit dem waere, was ich im Leben erreicht habe. Diese Frage wurde mir neulich gestellt. Meine Antwort war, dass ich völlig zufrieden sein müsste, da ich das Optimum aus meinen Moeglichkeiten gemacht habe, mehr sei einfach nicht drin gewesen.
Aber was ist meine Lebensleistung? Ich habe viele Menschen enttäuscht, Menschen, die mich liebten verletzt oder Ihnen misstraut. Nicht erkannt, wenn man mich manipulieren wollte, war mit meiner selbst nicht imme bewusst, mir fehlte der Glaube an mich. Ich habe meiner Freiheit nicht den Raum gegeben, war nie nackt und frei. Stand oft im Dienst der Sache und ließ mich behüten.
Verzweiflung und Angst wüteten manchmal in mir. Die Sucht nach Anerkennung verblendete meine Sinne. Die Liebe habe ich oft verleugnet.
Und doch ist da eine innere Stimme, die mich treibt. Die das Leben nicht schwer nehmen will, sondern es durch mich hindurch gleiten lassen will, wie den Sonnenstrahl durch ein Blatt. Die weiß, dass der Einfluss eines Menschen auf sein Schicksal nicht so groß ist, wie das Gehirn es sich ausmalt.
Die trotz der Dunkelheit der Erkenntnis des Seins als bloße Illusion, eine unendliche Energie zu besitzen scheint. Die aus mir selbst kommt und doch nicht durch mich.
Das alles waere ich gewesen und haette ich gedacht, wenn ich vor dem Ende stuende.
Es ist keine Antwort, aber ein Gefühl.

Dienstag, 2. Mai 2017

Reise, reise

Fahre Auto, müsste Zug nehmen.
Wollte fliegen, bleibe liegen.
So bin ich's, der das Leben nimmt,
nicht so sehr darüber bestimmt.
Statt bestechend mich zu vermehren,
mag ich vom Brot des Lebens zehren.
Andere mögen das bewerten,
das sind nicht die treuesten Gefährten.

Mittwoch, 6. Juli 2016

Aspirations

Hanging around in my bureau,
swallowed by music I used to know.
Thoughts are the same as they used to be,
no one else inspired, it is all in me.
Nothing to loose and nothing to keep,
life runs without me doing a sweep.
Troubled times they may come and go,
what I will do is ending this show.



Montag, 29. Februar 2016

Sie

Hallo mein Lieber,
Du wirst Dich wundern, dass ich Dir nun sogar schreibe. Ich habe viele Namen.
Nenne mich ruhig "Depression" oder beschimpfe mich als die "Panik".
Ich bin der schützende Mantel, der sich über Deine Seele legt, wenn Du wieder mal
Deine Probleme nicht angehst.
Ich kann aber auch ganz schön ängstlich sein und das lieber einmal mehr als nötig, wenn
Du es übertreibst und nicht auf Dich achtest.
Du musst ja nicht auf mich hören, Du solltest mir aber Beachtung schenken.
Stattdessen bist Du ärgerlich und willst mich unterdrücken.
Aber Deine Mühe macht mich stärker

Denke mal darüber nach, ich brauche nur ein bisschen Zuwendung und wer weiß, wenn
Du Dich änderst, dann gehe ich woanders hin.
Du wirst mich, Deine melancholische Angst, vermissen.
Der Stein auf Deinem Herzen wird unsichtbar.
Die große Freiheit aber ist noch nicht Dein Zuhause.



Freitag, 6. November 2015

Einst

Ohne Flimmern
sich erinnern
an die Zeit
von früher,
wo alles noch vor mir lag
und ich das Leben
auch leben wollte.

Montag, 26. Oktober 2015

LiLu

Was hinter dieser rätselhaften Abkürzung steckt, habe ich nun herausgefunden. Es ist das Licht- und Luftbad am Niederräder Ufer in Frankfurt. Da sitze ich nun und warte symbolisch auf meine kränkelnde Jane, die sicher nicht per Liane zu mir herunter schwingt.
Während dessen fließt wieder viel Wasser den Main hinunter, ohne das meine inneren Strömungen dadurch ruhiger werden. Oder merke ich das nicht?
Einen entspannten Nachmittag wünscht mir jedenfalls eine Dame, die gerade das Herbstlaub zusammen fegt.

Donnerstag, 20. August 2015

Laissez

Irgend etwas will nicht mehr,
liegt am Grund
oder ist zerbrochen.
Der Schatten schwebt über Dir
wie im Wasser ein Rochen.
Doch über dem Wasser,
da scheint Sonne,
sie schenkt Dir ihre Lebenswonne,
wenn Du sie nur lässt.


Dienstag, 18. August 2015

Mädchenträume

Mein Vater erzählte mir, dass er sich gern ein Mädchen gewünscht hätte. Auf seine Tochter hätte er dann aufgepasst wie ein Schießhund.
Nun, was hatte ich zu erzählen? Da war jemand mit meinen Genen und dann doch wieder nicht.
Mein Gesicht lief schon irgendwo herum, ich zeigte es ihm und er war verzückt. Ob es ihn in seinen letzten Tagen getröstet hat, sein Blick zudem Bild wanderte, ich weiß es nicht.
Schon bald würde ich den Kontakt verlieren. Das war längst von der Mutter geplant, aber aus Rücksicht auf das Ableben meines Vaters wartete man noch ein bisschen,
Eine Geschichte ging dann telefonisch zu Ende, die mit der Meldung zweier Frauen, die sich an mir interessiert zeigten, begonnen hatte. Der Tag selbst war hinsichtlich der Angelegenheit mit einem Klaps auf meine Schulter begonnen worden. Am S-Bahnhof in Frankfurt wurde ich so in Empfang genommen und von der Co-Mutter zur gemeinsamen Wohnung der Beiden gefahren.
Ich selbst war verklemmt genug, mir die Begleitung einer Flasche Sekt zu gönnen und diese freimütig anzubieten, Auch dieses Angebot wurde angenommen, gewiss ich hatte beide vorher kennen gelernt, aber Freunde, so wurde mir später versichert, seien wir sicher nicht.
So blieb mir der Spiegel im Badezimmer zur Verwirklichung meines Traums. Die Co-Mutter versicherte später, wir beide hätten ziemlich zur gleichen Zeit, obwohl doch getrennt, unseren Höhepunkt gehabt. Was ich zu geben hatte, war ausnahmsweise erwünscht. Die Co-Mutter sorgte sich ein bisschen um mich und wollte höflich warten, bis ich mich "erholt" habe.
Das ich mich davon gar nicht erholen konnte, war eine andere Sache. Auf die S-Bahn wartend, wohin Frau mich gebracht hatte, ging mir die Frage durch den Kopf, was ich da gerade gemacht hatte.
Verbunden mit der Hoffnung, es sei sicher nichts passiert, hätte nicht geklappt und noch einmal würde ich es sicher nicht tun.
Mir wurde dann aber nach einer für mich verhältnismäßig langen Zeit ein telefonisches "Bingo" durchgegeben. Ein Traum war in die Wirklichkeit entsprungen, ein weibliches Doppelbingo.

Dienstag, 7. Juli 2015

Turm

Im Himmel Wolkentürme ragen,
laue, heiße Sommerluft,
Du sitzt da, was willst Du sagen?
Ein neues Grab, die kühle Gruft
scheint Dir an diesen Tagen
manchmal wie des Himmels Duft.
Der Eindruck, er ist bald verflogen
und Melancholie, sie schwindet schnell.
So wie die Wolken sich verzogen,
leuchten Dir Gedanken wieder hell.



 

Samstag, 26. April 2014

Laufen

Wie er so lief durch Feldes Flur,
umgab ihn eigentümliche Natur.
Gedanken, die schon lange warten
und ihrer Eingebung harrten,
kamen plötzlich nun hervor.
Es war, als öffnete sich ein Tor.

Tod der Mutter, fast vergessen,
Tod des Vaters, gut beschrieben,
nicht zu sehr ist es vermessen,
zu sagen, es sind die Lieben,
die ihm fehlen und ins Leere laufen lassen,
doch es fällt ihm schwer, zu hassen.
Die Sonne scheint ihm ins Gesicht,
er hat sich, siehst Du es nicht?

Wenn alle würden an sich denken,
die Welt wär' reich an den Geschenken,
die alle gern sich selber machen,
mag man nun darüber lachen?
Die Jugendliebe, längst verflossen,
verlorene Kinder und ein kranker Bruder,
Tränen drüber sind vergossen,
allein, was hilft's, das Schicksal ist ein Luder.

Er läuft weiter und versucht zu bleiben,
was er ist und war und gewesen sein wird.
Lässt Luft durch seine Lunge treiben,
denkt und weiß, dass er sich irrt.
Er hört es nicht, sein eigenes Schnaufen,
er will doch noch ein Weilchen laufen.