Donnerstag, 12. September 2019

64

Zahlen sollte ich abstreichen, solange bis keine mehr da wäre. Erst dann wäre es mir erlaubt zu gehen. Dies Liste schien mir einer iTAN-Liste gleich, jede Zahl eine Aktion oder hier ein Update. In der Reihe der Jahre habe ich nun die Zahl 63 gestrichen und befinde mich auf dem Feld Nr. 64.
Eine Zahl mit besonderer Bedeutung, die mich schon das ganze Jahr begleitet, denn meine Mutter hat die 64 nicht überlebt. Wenn man ein bisschen an Zahlen glaubt, die so oft durch meinen Kopf schwirren, dann erlebe ich nun eine spannende Zeit, habe aber das meiste hinter mir.

Sonntag, 8. September 2019

Du

Wäre ich ein Frosch, dann müsstest du mich küssen,
dann wäre ich ein König, das ist mir zu wenig.
Ich bin zu alt und lang schon vergeben,
mit uns wird das nichts in diesem Leben. 
Ein flotter Spruch, ein Lachen im Gesicht.
Mehr an Gegenwart gibt es leider nicht.
Außer vielleicht im Märchen,
da wären wir ein Pärchen.

Montag, 2. September 2019

Mann ist überall

Ich fahre durch die Straßen einer fremden Stadt
und denke bei mir dabei dies und dat.
Hier soll ich leben,
ist das mein Streben?
Die Antwort liegt leider nicht im Wind,
sie ist vergraben im Gedankenlabyrinth.

Donnerstag, 29. August 2019

Freiheit, die ich meine..

Das singt nicht nur Peter Maffay, es ist ein uraltes Lied. Einen schönen Erfolg hat dieser Blog nun erzielt, er findet mal wieder aufmerksame Leser. Darauf kann ich mir was einbilden.
Als Journalist bin ich natürlich angreifbar. Ich muss damit rechnen, dass die Worte, die ich frei gelassen habe, wieder zu mir zurück kommen. Und das ist fast wie im richtigen Leben. Strittig ist sicher, ob man ein persönliches Tagebuch veröffentlichen sollte. Ein Kollege von mir fragte mich einmal, warum ich meine Familiengeschichte publik mache. Das ist ganz einfach. Es ist eine Geschichte im historischen Kontext, die als Plot für einen Film her halten könnte. Sie ist interessant. Es reizt auch immer, Lügenmärchen aufzuklären. Und sie hat den Vorteil, dass die Personen, die darin vorkommen, alle nicht mehr leben.
Soweit der Rückblick, diese Woche bahnen sich neue Ereignisse an. Erst wird versammelt, dann montiert und schließlich abgenommen. Soviel kann verraten werden. Passend dazu wimmelt es in meinem Kopf vor lauter Sprüchen: Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne. Was dem einen seine Eule, ist dem anderen seine Nachtigall oder last but not least „Das Beste kommt am Schluss.“
Letzteres wäre zu beweisen.
Ein Zwischenfazit meiner Schönecker Zeit kann ich aber ziehen. Ich habe viel Neues gelernt, erst im Verein und zuletzt im Seniorenbeirat. Bleiben wird das Schöneck-Plakat, dessen Druck ich maßgeblich initiiert und mit ermöglicht habe.



Einen Erfolg möchte ich mit dem Seniorenbeirat noch erreichen, die Einführung des Schöneck-Passes im Jahr 2020, der Vergünstigungen für die Senioren mit sich bringen wird. Und ich freue mich auf eine eigene Veranstaltung am 10.9.2019, bei der es auch um eine Geschichte geht, die Geschichte Kilianstädtens. Zurück lassen werde ich das Grab meiner Eltern in Wachenbuchen, für dessen Zukunft gesorgt sein wird.



Mittwoch, 21. August 2019

Zitate

Dreiviertel aller Katastrophen, der großen und der kleinen, entspringt aus Feigheit. Die Feigheit ist die subtilste und die tragischste aller menschlichen Eigenschaften, der allgegenwärtige Kitt und zugleich Sprengstoff der menschlichen Gesellschaft. Der Mensch ist Mensch durch Feigheit, er ist aber nur Mensch, auch durch Feigheit. Ravenna." (aus "Tagebücher 1918-1937" von Harry Graf Kessler)
Das beweist sich immer wieder. Und man muss sich die Gedanken nicht immer wieder neu machen. Alles wurde schon mal gedacht.
Dazu passend Shakespeare: "Der Feigling stirbt tausend Tode, der Held aber nur einen."

Dienstag, 20. August 2019

Remember me

Lange Zeit lief ich in einem Tunnel, über mir tobte ein Krieg. Der Weg schien endlos weit, die Kämpfe kaum nachzulassen. Irgendwann kam ich heraus aus der Dunkelheit, ein Mann mit Schlips und Kragen nahm mich in Empfang, er war sehr freundlich und meine Erleichterung entsprechend groß. Viele Klippen hatte ich überwunden, aber vergessen, wo ich anfing, zu laufen.
Jemand sagte, ich sei wohl immer in Bewegung, das sei mein Rezept.
Jeder bekommt, was er verdient, so heißt es. Wenn das stimmt, dann habe ich viel bekommen und wenig verdient. Ich werde mich erinnern an die Vögel im Wald, den Vater am Bahnhof, die Mutter, die sich ein letztes Mal abwendet und den Lauf, den niemand sieht, suchende Blicke und ein Tattoo, das niemals wird. An wen erinnern sich die Kinder von heute?

Freitag, 16. August 2019

Influenza

Das Zeug zum Influencer habe ich wahrlich nicht. Bin nicht auf Instagram und Facebook ist oldfashioned.
Auf wen sollte ich meinen Einfluss auch wirken lassen? Jungsenioren, verwitwete Damen, Best-Ager? Die haben doch bereits alle eine eigene Meinung, sollte man meinen. Leider kann ich auch weder mit Produktempfehlungen noch mit Schminktipps punkten. Im Haushalt bin ich kein Genie und Abenteuerreisen mache ich nie. Mein größtes Abenteuer ist meine Ehe, die mein ganzes Ich erfordert.
Ich bin also ein gänzlich uninteressanter Mensch, der sich im täglichen Überlebenskampf mit seiner Umwelt befindet. Und das sei auch gut so gebloggt. Die Welt leidet auch ohne mich an großem Durchfall.