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Sonntag, 4. Oktober 2020

Schöneck

 Anheimelnd waren die Tage in meiner alten Heimat. Besonders im Hotel Lauer, wo wir unterkamen, fühlte ich mich an meine Zeit als Kassenwart beim Verein Leselust erinnert. Der von mir mit initiierte Druck des Plakates mit Schönecker Motiven ist in Schönecker Lokalen und Geschäften zu sehen. Ich habe also mehr als meine toten Eltern in der Gegend hinterlassen. Die leere Grabstelle, es ist nur noch ein Stück Rasen zwischen den Nachbargräbern, sah ich zum ersten Mal seit meinem Umzug. 

Ein paar Mal ging ich auch mit meinem kleinen Hund Mecky am Haus unserer ehemaligen Wohnung vorbei. Es steht ja unübersehbar hoch auf einem Hügel. Aber auch Mecky schien zu wissen: hier wohnen wir nicht mehr. Er zog auch nicht in Richtung des vorgelagerten Parkplatzes, obwohl er sonst noch alle anderen Wege kannte. Fast leer sah sie aus, unsere Wohnung, kein Licht brannte, keine Blumenkästen hingen am Balkongeländer. Die Rollläden blieben immer in der gleichen Position. Nach Aussagen unseres Maklers, der unsere Wohnung damals verkaufte, wohnen da jetzt nette Mieter drin. Eine ehemalige Mitbewohnern der Eigentümergemeinschaft fragte mich über Facebook, ob ich nicht Lust habe, ehemalige  Nachbarn wieder zusehen. „Na klar“ antwortete ich. In Wahrheit bin ich froh, dass mir das mit ihrer Ausnahme nicht passiert ist.

Was vorbei ist, ist vorbei, soviel jedenfalls habe ich gelernt und doch noch eine ehemalige Mitstreiterin unseres Vereins im Hotel getroffen. Sie arbeitet nun dort halbtags und wir hatten gute Gespräche, was mich sehr gefreut hat. Schließlich konnte ich noch meinen Geburtstag im Frühstücksraum des Hotels ein bisschen nachfeiern, ein schöner Schlußpunkt der Tage in Schöneck.

Was sonst noch im Ort geschah: man hat die Villa Pallln abgerissen für Neubauwohnungen und den Baumbestand gleich mit abgeholzt. Die Bürgermeisterin wusste von letzteren Umstand angeblich nichts. Der Ortsteil Kilianstädten ist mit historischen Gebäuden nicht reich gesegnet. Mich erinnerte die Unwissenheit der Bürgerneisterin an unseren Versuch, eine Wohnung bei der Gemeinde anzumieten. Manches ändert sich einfach nicht und es ist ganz gut, sich das vor Ort anzusehen, damit man nicht einer Glorifizierung der alten Heimat auf den Leim geht, so schön ein gelegentlicher Besuch auch sein mag.

 

Im Kilianstädter Wald

Donnerstag, 7. November 2019

Wie alles so geht.

Unsere Nachbarin fragt mich, ob mein Hund sich schon eingelebt hat
 Er hat, erwidere ich. Er macht eben, was er immer schon gemacht hat. Ob ich seinen Kot nun aufnehme oder nicht, das ist ihm egal. Und ob er seine Schönecker Hundefreunde und  -freundinnen vermisst, darüber will er nicht sprechen, es werden wohl eher die Leckerlie sein, die ihm fehlen.
Für uns Menschen ändert sich nicht viel, wir sind ja nicht ausgewandert. Man trennt sich von einer Holzkiste, um sich eine neue zu kaufen.


Donnerstag, 29. August 2019

Freiheit, die ich meine..

Das singt nicht nur Peter Maffay, es ist ein uraltes Lied. Einen schönen Erfolg hat dieser Blog nun erzielt, er findet mal wieder aufmerksame Leser. Darauf kann ich mir was einbilden.
Als Journalist bin ich natürlich angreifbar. Ich muss damit rechnen, dass die Worte, die ich frei gelassen habe, wieder zu mir zurück kommen. Und das ist fast wie im richtigen Leben. Strittig ist sicher, ob man ein persönliches Tagebuch veröffentlichen sollte. Ein Kollege von mir fragte mich einmal, warum ich meine Familiengeschichte publik mache. Das ist ganz einfach. Es ist eine Geschichte im historischen Kontext, die als Plot für einen Film her halten könnte. Sie ist interessant. Es reizt auch immer, Lügenmärchen aufzuklären. Und sie hat den Vorteil, dass die Personen, die darin vorkommen, alle nicht mehr leben.
Soweit der Rückblick, diese Woche bahnen sich neue Ereignisse an. Erst wird versammelt, dann montiert und schließlich abgenommen. Soviel kann verraten werden. Passend dazu wimmelt es in meinem Kopf vor lauter Sprüchen: Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne. Was dem einen seine Eule, ist dem anderen seine Nachtigall oder last but not least „Das Beste kommt am Schluss.“
Letzteres wäre zu beweisen.
Ein Zwischenfazit meiner Schönecker Zeit kann ich aber ziehen. Ich habe viel Neues gelernt, erst im Verein und zuletzt im Seniorenbeirat. Bleiben wird das Schöneck-Plakat, dessen Druck ich maßgeblich initiiert und mit ermöglicht habe.



Einen Erfolg möchte ich mit dem Seniorenbeirat noch erreichen, die Einführung des Schöneck-Passes im Jahr 2020, der Vergünstigungen für die Senioren mit sich bringen wird. Und ich freue mich auf eine eigene Veranstaltung am 10.9.2019, bei der es auch um eine Geschichte geht, die Geschichte Kilianstädtens. Zurück lassen werde ich das Grab meiner Eltern in Wachenbuchen, für dessen Zukunft gesorgt sein wird.