Freitag, 9. Juni 2017

Meine Susis

Meine werden gar nichts wissen,
mich nicht allzu sehr vermissen.
Meine sind vielleicht gar nicht meine,
haben lange Haare und auch Beine.
Einstmals wollten sie mich dissen,
die Fahne weiß werde ich nicht hissen.
Wer nicht weiss, wovon hier die Rede ist,
der ist weder ein Opti- noch ein Pessimist.

Montag, 5. Juni 2017

Richard David Precht (Eine philosophische Reise)

Wer bin ich und wenn ja, wie viele? 

Das ist aus der Sicht der Hirnforschung eine berechtigte Frage, die mich an die Sendung "Was bin ich?" erinnert. Der Autor führte in seinem 2007 erschienenen Buch Erkenntnisse aus den unterschiedlichsten wissenschaftlichen Disziplinen zusammen.
Dennoch fällt es nicht schwer, die Essenz des Buches zu finden.
Das Ego ist schließlich das Ergebnis komplexer verschiedener Bereiche unseres Gehirns. 
Doch unser Bewusstsein ist zum Einen an unser Dasein als Säugetier gebunden und zum anderen gibt es tatsächlich viele verschiedene Zustände unseres Bewusstseins. Mehrfach haben sich Philosophien die Frage nach der Freiheit unseres Bewusstseins gestellt. Wie frei entscheiden wir vernunftgemäß, wie stark ist unser Unterbewusstsein? 
Beim Lesen des Buches wird einem immer mehr klar, wie wenig wir wirklich über uns wissen.
Da hilft wieder nur die Philosophie. Epikur lebte im antiken Athen lange vor Christi Geburt und hielt von unserer Erkenntnisfähigkeit gar nichts. Er hielt sich an das, was er zu sehen glaubte. Der Tod war für ihn kein Thema, denn wenn er eintrete, dann wäre er nicht mehr da. (Mein Vater sagte mal, von mir wirst Du es nicht erfahren.) Das Wissen um die Endlichkeit ist aber geradezu das, was uns vermutlich von den Tieren unterscheidet. 
Unsere engsten Verwandten im Tierreich, die Menschenaffen, verstehen immerhin unter besonderen Laborbedingungen unsere Sprache. Sie verfügen über eine Intelligenz und einen kleinen Wortschatz, den sie in freier Wildbahn nie und nimmer erlernen, weil sie ihn nicht brauchen.
Unsere Erkenntnisfähigkeit ist also sehr von unseren Lebensbedingungen abhängig. Das Gehirn verhält sich bei Unterforderung so wie unsere Muskeln, es baut ab.
Am Ende des Buches bleibt die Frage nach dem Glück. Das hängt, obwohl der 
Mensch nach materiellem Wohlstand strebt, aber nicht von ihm ab. Soziale Beziehungen sollen nach Studien wichtiger sein. Vermutlich ist das soziale Miteinander so etwas wie der Sinn des Lebens, denn einsam will kein Mensch sein. Den Sinn des Lebens erkennen zu können, das scheint auch nicht unsere Aufgabe zu sein. Wir können froh sein, wenn wir zu wissen glauben, wer wir sind.

Donnerstag, 1. Juni 2017

Dino-Blick

Durch meinen Traum latscht ein Dinosaurier mit seinen kurzen Armen. Ich arbeite in einem großen Gebäudekomplex, der sehr viele Glasfassaden hat. Mein kleiner Hund ist bei mir. Ich weiß, dass ein Dinosaurier nicht so wie im Kinofilm einfach durch die Häuser hindurch läuft, sondern das eher versuchen wird, mit seinem grossen Maul die Beute herauszuziehen und dann genüsslich zu vertilgen. Schließlich springen Pferde auch nicht freiwillig über Hindernisse. Beruhigen tut es mich aber nicht, denn ich habe auch gehört, dass Hunde gern auf dem Speisezettel der Dinosaurier stehen.
Mein Chef hat sein Büro tief im Inneren des Gebäudes. Ich gehe zu ihm, um ihn ueber die Bedrohungslage zu informieren. Sein Tipp: dem Dinosaurier tief in die Augen schauen, dann wuerde nichts passieren. Ich ordne diesen Ratsclag ganz oben in der Liste der unsinnigen Chefaeusserungen ein. Mein Kopf mag zwar zu gross geraten sein, auf Augenhöhe mit dem Rex befinde ich mich aber sicher nicht. Immerhin mein Hund darf bei ihm im Büro bleiben, waehrend ich mich in unheilvoller Stimmung meiner Arbeit widme.



Freitag, 26. Mai 2017

Frieda

26.5.2017 und die Zeit bleibt stehen,
ich habe ein Bild von Dir gesehen.
Diese Sekunde Ewigkeit hat mich
von meiner Imagination befreit.
Nun weiß ich, wer Du gewesen bist,
leider vergangen und so vermisst.

Montag, 22. Mai 2017

Ostsee


Fast zwei Wochen Ostsee sind bald vorbei. Kaum hat man hier die Tür aufgemacht, schon schließt man sie wieder hinter sich. Ich sah beim Aalangeln mit mein Hund zu, wie der zuvor gefangene Fisch nach drei Schlägen auf den Kopf sein Leben verlor und in einem Wassereimer landete. Immerhin erstickte er nicht wie die Fische, die auf hoher See mit dem Netz gefangen werden. Ich wunderte mich bei einem norddeutsch assimilierten Italiener darüber, dass ich die Zutaten meiner Pizza nicht frei wählen konnte.
Der Mann hatte es eilig und sagte das auch. Druck gibt es auch an der Kaesetheke im Supermarkt, auch hier drängt die Bedienung. Und dann die Preise: die Autofaehre zum Priwall
schlägt nicht nur für das Auto zu Buche, die Personen werden noch extra berechnet. Eine günstigere Hin - und Rückfahrt gibt es nicht. So fahren wir mit einem weinenden und einem lachenden Auge nach Hause. Schlüssel in den Rückgabekasten der Touristeninfo und weg.

Mittwoch, 17. Mai 2017

36

36 Jahre ist es nun her, das ich ein Mädchen unter einem Torbogen nicht weit von meiner Wohnung traf. Es war unsere erste Verabredung und sie war durchaus vom Anblick meiner langen Haare nicht angetan. Ich kannte zudem kein Deo und pflegte meine Hemden durchaus auch mal auf dem Flohmarkt zu kaufen. Zudem trug ich eine sogenannte Batchkapp, eigentlich ein Beret, und eine Nickelbrille. Sie selbst war auch mit Jeans und einer hellen Jacke bekleidet. Unser Weg sollte uns nach Sachsenhausen führen. Das war mein Revier. Ihre Zurückhaltung deutete ich als Schuechternheid und fühlte mich befleißigt, durch den Abend und die Kneipen zu führen. Ihre Signale bemerkte ich nicht.  Sie jedenfalls war mobil. ich nicht. In ihrem Auto ging es von dribdebach nach hibdebach und im letzten Moment fiel es mir vor dem Aussteigen ein, sie zu mir einzuladen.
In meiner Erlebniskueche würde es einen Auflauf geben, den ich selbst fabrizieren wuerde. Wozu hatte ich schließlich einen Kochkurs besucht?

Montag, 15. Mai 2017

Auf's Land

Den Steiluferweg bei Brodten Richtung Travemuende zu gehen, das ist ein eingeschränktes Vergnügen. Bei der Menge an E-Bikes, die recht schnell und lautlos an Einem vorbei rauschen, ist der Naturgenuss ohne Stress kaum möglich.
Unserer Industrie sei dank, nun werden auch normale Wege zu Rennstrecken.
Längst haben auch die deutschen Autohersteller diesen Markt erkannt.
Immerhin abends hat man die Promenade in Niendorf für sich. Gestern trafen wir eine Dame, die nach Niendorf übersiedelt ist. Sie sei die ganze Küste abgefahren. Niendorf sei am besten, nicht touristisch überlaufen, ursprünglich geblieben. Das deckt sich mit meinem Eindruck. Wenn man in die Stadt will, dann meint das in erster Linie Travemuende. Da kennen wir uns nun besser aus und wissen vor allem, wo man umsonst parkt. Mit den zwei kleinen Chihuahua-Mischlingen der Dame hatte unser Hund jedenfalls die erste angenehme Hundebegegnung.