Freitag, 1. November 2013

Ringgeist - On the fritz!

Am 25.8.2005 schaffte ich es wieder mal, meine Liste der meist gelesenen Beiträge des Blogs zu ergänzen.
212 Zugriffe bedeuteten Platz 7. Der Inhalt hat sich heutzutage eher noch bestätigt. Die Frage ist: wie lange dauert das Ertrinken?

Es klingt nach Marx:
die materiellen Verhältnisse bestimmen das Verhalten der Menschen.
Kurz geschäftsmäßig, passt irgend etwas nicht, bist du weg vom Fenster,
keine Zeit mehr für den Austausch von Höflichkeiten und gar dafür, einen Disput auszuarbeiten. Kein Dank mehr für eine Bemühung, auch wenn sie nicht erfolgreich war. Nehmen, wo es geht und nichts mehr geben.
Klar der Materialismus bestimmt die Menschen allen anderen Beteuerungen zum Trotz, aber wozu ist der Mensch Mensch?
Um nicht wie ein Tier die Beute zu reißen, sondern um nachzudenken darüber, wie alle überleben können. Das war mal Basis seiner Überlegenheit. Diese Gesellschaft ist jedoch mühelos dazu in der Lage, aus Profitgier ethische Grundsätze zu verdrehen, um Armut zu produzieren und dies den Leuten als Freiheit zu verkaufen.
Es ist eine erbärmliche Zeit der Pragmatiker angebrochen, die den Gewinn als Zweck sehen, der durch ihre Mittel geheiligt werden soll.
Der Zynismus ist Prinzip: erkläre einem Ertrinkenden, dass auch er es ins Boot schaffen kann.
Wir erleben den Sturm im Wasserglas: die Fische merken, das Wasser wird weniger und zappeln. Das ist nicht sehr menschlich.

Mittwoch, 30. Oktober 2013

Ringgeist - Was Menschen wirklich interessiert

Das Thema "Draußen" verfolgte mich auch am 14.8.2005 weiter. Die Straße ist aber auch eine gute Schule mit wechselndem Lehrpersonal.

Im Nahverkehr und auf der Straße ist es zu erfahren.
So lässt mich eine Mitfahrerin im Zug zunächst ihr Essen mit riechen und anschließend den Geruch ihrer Handcreme, die sie sorgfältig auf den Händen verreibt.
Dann darf ich ihr bei Ihrem Gespräch lauschen. Sie erzählt ihrem Freund, dass sie anderthalb Überstunden machen musste und am Ende vom Chef fünf  Euro hingelegt bekam.
Sie wisse nicht, ob sie hätte lachen oder weinen sollen. Das sei normalerweise das Trinkgeld für einen Kunden. Das Drama wiederholte sich in ihren Ausschmückungen und dem Ende des Telefonats kam ich nur durch meinem Ausstieg zuvor.
Nächster Zug, neues Telefonat, dieses Mädchen betitelte ihren Freund als Eierkopp und avisierte ihm den Kauf einer neuen, schönen Hose, die sie gesehen habe. Zwischendrin ermahnte sie die zusteigenden Gäste und belehrte, dass man die Tür auch zu machen könne.
Sie (die Fahrgäste) seien wohl in der S-Bahn geboren worden, wo die Tür automatisch zu gehe.
Nachdem ich mein Wissen derart erweitert habe, erfuhr ich nun heute als Fußgänger folgendes: korrekte Tussen gehen nicht gleich mit Einem ins Bett, sie schicken Einen nach hause. Schlampige schlafen gleich mit Einem. Das Weitere wurde nun hinter meinem Rücken lautstark erläutert. Der Redner erklärte, er habe eine Tussie .... und sie habe gesagt, sie wolle aber net ....
Die Ampel wurde nun grün und unsere Wege trennten sich. Leider werde ich nun nie erfahren, ob die Tussie korrekt geblieben oder schlampig geworden ist.

Dienstag, 29. Oktober 2013

Ringgeist - Draußen

Draußen ist es meist kälter als drinnen, aber nicht nur das. Ich gewinne draußen, so auch am 30.7.2005, auch immer wieder neue Erkenntnisse. Diese brachte mit 166 Zugriffen immerhin Platz 21 unter den meist gelesenen Beiträgen. Einfachheit zahlt sich eben aus.

Ein Paar auf Fahrrädern kommt vorbei. Der Mann sagt, das Haus habe aber große Fenster. Die Frau im Wind voraus sagt: ich verstehe nichts! Einer der unzähligen  Kommunikationsversuche zwischen Mann und Frau, in diesem Fall war der Wind am Scheitern schuld.
Ich schaue erst auf den Aufzug der Bauarbeiter am Frankfurter Domturm, hoffe dann auf ein Rendezvous.
Wie immer, entscheiden sich wichtige Dinge im Leben schnell, das Unwichtige lässt auf sich warten und lenkt nur ab.

Sonntag, 27. Oktober 2013

Ringgeist - Summertime

Recht zeitlos kommt der Text vom 24.7.2005 daher, besser gesagt, er fühlt sich ein wie ein lauer Luftzug des Sommers, den man manchmal auch im Herbst zu verspüren scheint.

Summertime and the Living is easy. Es ist die Zeit, wo Träume an der Realität zerbrechen, sich auflösen wie eine Fata Morgana, eine Luftspiegelung werden, die durch die Hitze bedingt in Wallung gerät. Bald schon ist es vorbei, der Herbst wird sein buntes Kleid ausbreiten und den Boden bedecken. Es tut gut, eingeladen zu werden und dabei zu sein. Auch wenn es manchmal nur um die Verwaltung gemeinsamer Interessen geht.
Das Paradies jedenfalls liegt nur in diesem Leben und nicht woanders, wie es gerade dieser Tage wieder vorgelebt oder vorgestorben wird.
Leben bedeutet Chance, nicht immer Erkenntnis.
Wer wirft es freiwillig fort?

Samstag, 26. Oktober 2013

Ringgeist - I'm off

"Off" war ich nicht erst am 7.7.2005 in mancherlei Beziehung. Es braucht jedoch Zeichen, die einem, meist unbewusst, mal gesetzt werden. Es war jedoch erst der Anfang vieler Abschiede, die noch folgen sollten.
Und es ist noch nicht das Ende. Immerhin reichte es zu Platz 13 der meist gelesenen Beiträge mit 185 Zugriffen.

Die Glaubersalzraspeln, mühselig aufgewirbelt, sinken sie nun wieder zum Grund des Glases. Eine kleine Fastenkur steht mir bevor. In jeder Hinsicht: wie kannst du glauben, dass Entfernung etwas mit Nähe zu tun hat?  hämmert es in meinem Kopf. Da besteht wohl ein reziprokes Verhältnis: je näher, desto weniger nah., je weiter, desto mehr nah.
Meinem Vater bin ich sehr nah, weil er so konsequent die Verantwortung für sich selbst lebt.
Ich dagegen habe mir fremde Verantwortlichkeiten angeeignet und mich selbst dabei vergessen. Die Verantwortung für mich überlasse ich anderen.
Nun trinke ich die schleimige Masse im Glas, ein Schuss roter Sirup macht die Sache auch nicht besser.

Freitag, 25. Oktober 2013

Ringgeist - Sätze

Die Frau hat mich so offensichtlich fasziniert, dass ich sie schriftlich am 19.6.2005 duzte. Darüber muss ich denken, wie eine populäre deutsche Popsängerin sagen würde. Wem es dient?

„Ich will Deutschland dienen!“ Na endlich mal jemand, der es nicht wegen des "Mantels der Geschichte" macht und erst recht nicht,  weil er ein bisschen dicker werden will.
Wenn Angie Deutschland dienen will, dann sage ich zu ihr: „DU, ich will dir dabei dienen!“
Leider hat die DU ihr C vergessen. Aber die Unterschiede der Parteien lassen sich auch so definieren: bei der SPD müssen immer alle zusammen sein, in der CDU ist jeder für sich. Das ist ja auch ganz gut so, meint eine Passantin dieser Tage zu den Unterschieden der beiden Volksparteien. Und das sind die Kriterien, nach denen die nächste Wahl entschieden wird.
Ja, Angie, und ich als Dein Diener sage dir, du machst das ganz richtig. Sage den Leuten, was sie hören wollen: das Du es hinkriegst. Vor allem bleibe bei Deinen Leisten. Wirkliche Reformen will keiner. Sichere die Arbeitsplätze bei der BfA und hebe einfach das Rentenalter an. Mit den 67 bist du allerdings sehr zimperlich. 75 wäre eine adäquate Grenze. Und wer dann meint 10 Jahre auf Kosten der Beitragszahler auf hohem Niveau herumsiechen zu müssen, der wird als Arbeitsloser eingestuft und bekommt Hartz IV. Befreie die Menschen von dem Gedanken, man müsse, wenn man mehr eingezahlt hat, auch mehr bekommen. Das ist unsozial. Und keine Sorge um die, die lieber alles für sich machen. Einschnitte macht Angie nur unten, oben würden sie viel zu weh tun. Wer sowieso nichts hat dem hilft das „C“ von der CDU.  DU, Angie, so will ich Deutschland auch dienen oder meinst Du, Du dienst Deutschland nur so für Dich?

Donnerstag, 24. Oktober 2013

Ringgeist - Glücksschmied

Schon immer war ich ein, wenn auch nicht ganz freiwilliger, Verehrer unserer jetzigen Bundeskanzlerin.
So jedenfalls liest es sich am 8.6.2005. Die absolute Mehrheit jedenfalls hätte ich ihr in 2013 wirklich gegönnt.

Jeder ist seines Glückes Schmied. In einer Demokratie bekommt das Volk, was es wählt: Streichung der Eigenheimzulage, der Pendlerpauschale, Erhöhung der Mehrwertsteuer und ran an den Kündigungsschutz, niedrigere Löhne sind inbegriffen. Ältere Arbeitnehmer genießen den Kündigungsschutz dann auch nicht mehr, gegen eine vorher vereinbarte Abfindung können auch sie freigesetzt werden. Wenigstens hört dann die Jammerei über Rot/Grün auf. Es wird auch nicht zu befürchten sein, das sich jemand erinnert. Wer hat uns die Wiedervereinigung beschert, wer den Euro eingeführt, wer hat mit Bimbes erreicht, was er wollte?
Ist es nicht der mit dem Mantel der Gechichte, der schwarze Reiter, dem ein Ehrenwort mehr gilt als die Wahrheit. Wen hat er noch in den Sattel gehievt? Wie war der Name noch gleich? Angie, mach et!