Dienstag, 21. Februar 2017

Wenn ich eine hätte

Irgendjemand sagte zu mir, man müsse mindestens 20 Zigaretten am Tag rauchen. Ich weiß nicht genau, ob es um Zigarettenhandel oder um Zigarettenkonsum ging. 
("Der hat sich tot geraucht." Diese Aussage habe ich von einem überlebenden Pommer, der zum Zeitpunkt meiner Recherche in Köln lebte. Gemeint ist mein Urgroßvater, Johannes Dreyer, der in Kolberg einen Kolonialwarenladen betrieb.) 
Jedenfalls überlegte ich, nach hause zu fahren oder in eine Stadt, die merkwürdigerweise Schiffsstadt hieß. Nach hause wollte ich aber doch nicht. Ich bedachte, dass mein Vater dort sei und ich deswegen wohl nichts zu essen bekäme.

Montag, 20. Februar 2017

Fake new?

Fake News und deren Existenz scheinen die Menschheit und deren Medien zu überraschen.
Dabei gibt es sie schon lange. "Ich mach' mei Arbeit." Das ist ein im Rhein-Main-Gebiet beliebter, meist etwas schwerfällig vorgetragener, Ausspruch.
Jeder weiß, es stimmt meist da nicht, wo diese Äußerung fällt. Diese Menschen geben immer vor, eine bestimmte Arbeit leisten zu können. Aber darauf falle ich längst nicht mehr rein.
Immobilienmakler oder Autoverkäufer oder auch der Mann im Media-Markt: sie alle können oder wollen ihren Zweck nicht erfüllen. Vielfach ist ja auch gar kein Personal in den Servicebereichen da.
Da sind dann nur Minijobler, bei denen man froh sein kann, wenn sie sich einigermaßen engagieren.
Eben alles gefakt, aber nicht new.

Samstag, 18. Februar 2017

Drei Häuser

Eins der drei Häuser war fertig, aber wir konnten es nicht beziehen, weil es jemand anders gehörte. Bei dem zweiten hat jemand dran gearbeitet, aber es war noch nicht fertig.
Bei dem dritten haben wir dran gearbeitet, aber wir wurden nicht fertig.
Das Thema Ankommen beschäftigt mich traumatisch.

Freitag, 17. Februar 2017

Etappe

Heute habe ich vom Ersten Weltkrieg geträumt. Woher ich das weiß? Die Person, um die es ging war der lange verstorbene Freund unserer Familie, Rudolph Ullrich. Rudi, so wurde er in seiner Familie genannt konnte sich in der Etappe hinter der Front aufhalten, da er eine Verletzung am rechten Arm hatte und somit kein Gewehr mehr bedienen konnte. Es herrschte große Angst, dass der Feind die Front jeden Moment durchbrechen könnte. Es war Winter, wir waren mit Skiern unterwegs, hatten aber unsere Stücke verloren. 
Rudi, Jahrgang 1899, war tatsächlich nach einem Notabitur 1918 noch als Soldat eingezogen und an die Westfront geschickt worden. Dort erlebte er die deutsche Kapitulation. Wie er mir selbst erzählte,
war vom Kriegsende zunächst an der Front nichts bekannt. Noch einmal sollte er im Zweiten Weltkrieg Soldat werden.
Tatsächlich war die Gefahr eines Durchbruchs der Alliierten nach Deutschland gegen Ende des Krieges sehr groß.

Dienstag, 14. Februar 2017

San Sanseveria

Heute gab es Streit wegen einer San Sanseveria. Ich mag  San Severien. Das sind sehr spröde Pflanzen, die einfach senkrecht in ihrem Topf stehen. Normalerweise jedenfalls, wenn sie nicht abbrechen oder vertrocknen.

Freitag, 10. Februar 2017

ESC-Desaster - die Nächste bitte

Dieses Mal wurde aus, nach welchen Kriterien auch immer, bestimmten Kandidaten eine schlechte Adele-Kopie ausgewählt. Sie kann singen, aber das können auch sicher ein paar andere Kandidatinnen aus anderen Ländern. Und sie trägt keine Manga-Boemmel auf dem Kopf. Ein kleiner Fortschritt wenigstens.
Der einzige Mann unter den Kandidaten würde dafür kritisiert, dass er sich aufs Singen konzentriert hatte.
Florian Silbereisen müsste eben noch lernen, dass nicht jeder Sänger oder jede Sängerin übers Paket atemlos gleiten. Die Jury hatte eigentlich nichts zu sagen, machte aber in der vorgegebenen Meinung. Tim Bendzko wirkte sehr tappsig und Lena gewohnt gekünstelt .Die Moderation von Barbara Schöneberger war nicht schön, dafür aber sehr zotig. Das Fazit :es ist angerichtet für die nächste ESC- Pleite.

Montag, 6. Februar 2017

Becky Chambers - A Closed and Common Orbit (Wayfarers, #2)

Science Fiction von einer Frau geschrieben, bedeutet das wenig Action und viel Emotion?
Das kann man für den zweiten Band der Wayfarer-Story durchaus sagen.
Es geht darum, künstliche Intelligenz als eigene Lebensform anzuerkennen. Der Plot ist der, das ein in einem Raumschiff eingesetztes System namens Lovelace aus seinem bisherigen Dasein heraus gelöst wird und mittels eines sogenannten Bodykits, der den menschlichen Körper perfekt imitiert, in die Erfahrung versetzt wird, das Leben von natürlichen Lebewesen zu nachzuahmen. 
Es ist spannend zu lesen, wie die neu gewonnene Mobilität erlebt wird, die gleichzeitig die Beschränkungen eines körperlichen Daseins mit sich bringt. 
Die Protagonistin Pepper, selbst einst als Sklavin nur durch einen Unfall einem unmenschlichen System entkommen (die Sklavinnen waren unter der Aufsicht von Maschinenmüttern nur dazu da, Elektroschrott zu recyclen), ermöglicht das alles und bringt Sidra, so heißt die neu gewonnene Existenz, mit zu sich nach hause, wo sie in ihrem Reparaturladen mit arbeiten soll. 
Sicher hängt die Bereitschaft von Pepper auch damit zusammen, dass sie die Flucht vom Planeten ihrer Sklavenzeit nur mit Hilfe einer künstlichen Existenz eines leeren und gestrandeten Raumschiffs
geschafft hatte. Sidra nun wird sich revanchieren und bei der Befreiung dieser aus dem mittlerweile in einem Museum ausgestellten Raumschiffs helfen.
Wie das erste Buch hängt auch dieses der Idee der Vereinigten Staaten im Weltall nach. Alle Rassen,
die zu diesem Verbund gehören, leben friedlich und gleichberechtigt nebeneinander. 
Zudem ist die feministische Sicht nicht zu verkennen. Manche Aliens können ihr Geschlecht wechseln, andere zeigen ihre Emotionen durch Farbwechsel im Gesicht an. Sex ist Spaß, aber nicht so wichtig. Lustig ist auch, wie einfach die doch sehr fortschrittliche Technologie noch immer an Kabeln und Konsolen hängt, durch die sich Pepper immer wieder hindurch wurschtelt.
Es zeigt sich auch, wie wenig wir uns doch Lebensformen vorstellen können, die so gar nichts mit unserer eigenen zu tun haben.
Aber das ist keine grundsätzliche Kritik am Buch. Man muss sich auf den Plot einlassen, es gibt immerhin ein Happyend für Maschinenwesen und Menschen.