Science Fiction von einer Frau geschrieben, bedeutet das wenig Action und viel Emotion?
Das kann man für den zweiten Band der Wayfarer-Story durchaus sagen.
Es geht darum, künstliche Intelligenz als eigene Lebensform anzuerkennen. Der Plot ist der, das ein in einem Raumschiff eingesetztes System namens Lovelace aus seinem bisherigen Dasein heraus gelöst wird und mittels eines sogenannten Bodykits, der den menschlichen Körper perfekt imitiert, in die Erfahrung versetzt wird, das Leben von natürlichen Lebewesen zu nachzuahmen.
Es ist spannend zu lesen, wie die neu gewonnene Mobilität erlebt wird, die gleichzeitig die Beschränkungen eines körperlichen Daseins mit sich bringt.
Die Protagonistin Pepper, selbst einst als Sklavin nur durch einen Unfall einem unmenschlichen System entkommen (die Sklavinnen waren unter der Aufsicht von Maschinenmüttern nur dazu da, Elektroschrott zu recyclen), ermöglicht das alles und bringt Sidra, so heißt die neu gewonnene Existenz, mit zu sich nach hause, wo sie in ihrem Reparaturladen mit arbeiten soll.
Sicher hängt die Bereitschaft von Pepper auch damit zusammen, dass sie die Flucht vom Planeten ihrer Sklavenzeit nur mit Hilfe einer künstlichen Existenz eines leeren und gestrandeten Raumschiffs
geschafft hatte. Sidra nun wird sich revanchieren und bei der Befreiung dieser aus dem mittlerweile in einem Museum ausgestellten Raumschiffs helfen.
Wie das erste Buch hängt auch dieses der Idee der Vereinigten Staaten im Weltall nach. Alle Rassen,
die zu diesem Verbund gehören, leben friedlich und gleichberechtigt nebeneinander.
Zudem ist die feministische Sicht nicht zu verkennen. Manche Aliens können ihr Geschlecht wechseln, andere zeigen ihre Emotionen durch Farbwechsel im Gesicht an. Sex ist Spaß, aber nicht so wichtig. Lustig ist auch, wie einfach die doch sehr fortschrittliche Technologie noch immer an Kabeln und Konsolen hängt, durch die sich Pepper immer wieder hindurch wurschtelt.
Es zeigt sich auch, wie wenig wir uns doch Lebensformen vorstellen können, die so gar nichts mit unserer eigenen zu tun haben.
Aber das ist keine grundsätzliche Kritik am Buch. Man muss sich auf den Plot einlassen, es gibt immerhin ein Happyend für Maschinenwesen und Menschen.
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