Direkt zum Hauptbereich

Becky Chambers - A Closed and Common Orbit (Wayfarers, #2)

Science Fiction von einer Frau geschrieben, bedeutet das wenig Action und viel Emotion?
Das kann man für den zweiten Band der Wayfarer-Story durchaus sagen.
Es geht darum, künstliche Intelligenz als eigene Lebensform anzuerkennen. Der Plot ist der, das ein in einem Raumschiff eingesetztes System namens Lovelace aus seinem bisherigen Dasein heraus gelöst wird und mittels eines sogenannten Bodykits, der den menschlichen Körper perfekt imitiert, in die Erfahrung versetzt wird, das Leben von natürlichen Lebewesen zu nachzuahmen. 
Es ist spannend zu lesen, wie die neu gewonnene Mobilität erlebt wird, die gleichzeitig die Beschränkungen eines körperlichen Daseins mit sich bringt. 
Die Protagonistin Pepper, selbst einst als Sklavin nur durch einen Unfall einem unmenschlichen System entkommen (die Sklavinnen waren unter der Aufsicht von Maschinenmüttern nur dazu da, Elektroschrott zu recyclen), ermöglicht das alles und bringt Sidra, so heißt die neu gewonnene Existenz, mit zu sich nach hause, wo sie in ihrem Reparaturladen mit arbeiten soll. 
Sicher hängt die Bereitschaft von Pepper auch damit zusammen, dass sie die Flucht vom Planeten ihrer Sklavenzeit nur mit Hilfe einer künstlichen Existenz eines leeren und gestrandeten Raumschiffs
geschafft hatte. Sidra nun wird sich revanchieren und bei der Befreiung dieser aus dem mittlerweile in einem Museum ausgestellten Raumschiffs helfen.
Wie das erste Buch hängt auch dieses der Idee der Vereinigten Staaten im Weltall nach. Alle Rassen,
die zu diesem Verbund gehören, leben friedlich und gleichberechtigt nebeneinander. 
Zudem ist die feministische Sicht nicht zu verkennen. Manche Aliens können ihr Geschlecht wechseln, andere zeigen ihre Emotionen durch Farbwechsel im Gesicht an. Sex ist Spaß, aber nicht so wichtig. Lustig ist auch, wie einfach die doch sehr fortschrittliche Technologie noch immer an Kabeln und Konsolen hängt, durch die sich Pepper immer wieder hindurch wurschtelt.
Es zeigt sich auch, wie wenig wir uns doch Lebensformen vorstellen können, die so gar nichts mit unserer eigenen zu tun haben.
Aber das ist keine grundsätzliche Kritik am Buch. Man muss sich auf den Plot einlassen, es gibt immerhin ein Happyend für Maschinenwesen und Menschen.


Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Stuhlgang

Während ich den breiigen Stuhlgang meines Hundes betrachte, kam die Sonne und lachte und lachte. Was bedeutet Dir die Scheißerei freust Du Dich den gar dabei? Ja. wenn es ihm gut geht, dem Hund, dann ist auch sein Herrchen gesund.

Platz

Ein großer Flachbau im Industriegebiet, das nennt sich hier "Lieblingsplatz" für Hunde. Nix mit familiären Anschluss oder persönlicher Betreuung wie noch zu Schönecker Zeiten. Auch für Hunde ist das Leben in Lippe härter als gewohnt. 

Opferrolle

 Leider fange ich nun ganz von vorn an. Denn es ist das passiert, was immer unangenehm ist. Ein mir nahe stehender Mensch hat meinen Blog gefunden. Natürlich war er mir nicht so nahe, dass ihn alles interessiert hätte bzw. der Inhalt insgesamt von Interesse war. Da ich eigentlich nur für mich über mich und mein Leben schreibe, ist mir das Lesen dieser Zeilen eher unangenehm (mit der Ausnahme mir wohlgesonnener Personen). Explizit kritisierte mein ungebetene/-r Leser/-in, dass ich stets die Opferrolle einnehmen würde. Dabei bemühe ich mich darum, Erlebtes nachvollziehbar zu machen und möglichst in der Beobachterrolle meiner selbst zu bleiben. Einzelne Punkte aus dem Inhalt wurden zudem beanstandet. Angeblich hätte ich Bilder meines Hundes im Blog gepostet, um nur ein Beispiel zu nennen. Und genau solche Sachen wollte ich immer vermeiden. Aber selbst schuld: meine Blogadresse tauchte in einem beruflichen Netzwerk auf. Also besser aufpassen für die Zukunft..