Freitag, 19. April 2019

Montag, 15. April 2019

Zettels Apltraum

Neulich in der Bachstraße, ich bin um ca. 4 Uhr nachts mit meinem Hund unterwegs, nicht freiwillig, sondern weil er Dünnschiss hat. Wir kommen leider nicht weit, denn mein Hund muss sein Geschäft dringend erledigen, ausgerechnet auf der Wiese vor den Miethäusern in der Bachstraße. Ich habe meine Stirnlampe eingeschaltet, damit ich sehe, wo er hin macht. Da ertönt auch schon die dunkle Männerstimme  aus dem Off:
„ Lassen Sie Ihren Hund hier nicht laufen!“ Naja, der Hund ist an der Leine, die Scheiße kann ich leider nicht vermeiden, ich nehme sie mittels Kotbeutel auf. Die habe ich in praktisch jedem Kleidungsstück dabei. Erst versuche ich die Stimme zu ignorieren, dann fällt mir ein, es könnte ihn reizen. In Kilian kann es schon mal vorkommen, dass man verfolgt wird, weil der Hund auf einer fremden Wiese markiert hat. Ich sage also, dass ich den Kot aufgenommen habe und ich nicht mehr tun kann. Er wiederholt seine Aufforderung und ergänzt, dass andere Hunde das dann riechen. 
Allerdings ist es mir nicht ganz gelungen, den dünnen Kot aufzunehmen, ein Rest bleibt im Gras. Auf dieser Wiese bin ich normalerweise eigentlich nur, weil der Bürgersteig nun verkehrswidrig vor allem an den Wochenenden mit Autos zugeparkt ist, vermutlich von denselben Herrschaften, die sich über meinen kleinen Hund aufregen. Denn ich wurde bereits schon einmal von einer Dame sehr schroff von ihrem Balkon aus angemeckert, weil mein Hund auf die Wiese gepinkelt hatte. Das würde Kinder stören und hier käme nun bald ein Jägerzaun hin.

Dank unseres etwas zurück haltenden Ordnungsamtes laufe ich nun, immer noch mit heller Stirnlampe, die Straße zu unserem Haus zurück. Der Unbekannte kann also meinen Weg verfolgen und wenn er die Kotreste gesehen hat, sich an meine Fersen heften. Ich kann mit meinem Hund, der mittlerweile noch gern etwas länger draußen geblieben wäre, nicht gleich ins Haus gehen, sondern muss den Kot noch entsorgen. Geräuschvoll eine Tür aufschieben und wieder schließen. Dann endlich wieder ins Haus und irgendwann auch ins Bett. Sicher habe ich am nächsten Tag einen Zettel im Briefkasten mit Anweisungen, wie ich mich demnächst zu verhalten habe und natürlich der Androhung einer gerechten Strafe. Und das mir, wo ich mich über jeden Kothaufen aufrege, der sinnlos in der Gegend herum liegt.

Donnerstag, 11. April 2019

Traumhaft

Wieder allein in einer großen Stadt. Große Gebäude liegen hinter mir. Irgendwo habe ich da gewohnt, bin zum Markt gegangen, habe Lokale besucht, war zufrieden. Nun ziehe ich weiter sitze in einer Gondel, betrachte alles von oben. Wieder habe ich sie nicht angerufen - Berlin.
Der Zug kam, voll mit Menschen, einige sprangen heraus, obwohl in der  Nähe Kampflärm zu hören war. Sie kamen näher, Aufständische oder eine Armee?
Hoffte, dass ich mit kommen kann. Einen Koffer hatte ich auch. Ich quetsche mich hinein in die Menschenmasse, schiebe den Koffer irgendwo hin. Mit Bangen wird die Abfahrt des Zuges erwartet. Ob er überhaupt noch fährt. Nach scheinbar unendlicher Zeit geht es endlich los. Wald rings um uns herum. Mein Koffer ist später weg und bleibt verschwunden.

Dienstag, 2. April 2019

Sternenkind

Da sind irgendwo mein Sternenkind
und Gesichter, die mir ferne sind.
Wen ich lieber mag, das kann ich nicht wissen.
Ich weiß nur, ich werde sie alle vermissen.

Samstag, 30. März 2019

Ein Hunde-Spaziergang

Eine Frau kommt uns entgegen mit zwei Hunden. Ein großer ohne Leine und Halsband, ein kleiner angeleint mit einer dieser dünnen Leinen, die man kaum sieht, gefährlich für Hund und Mensch. Ich habe mir da schon eine Schnittverletzung am Knöchel eingehandelt, als sich eine solche  lange Leine um mein Bein gewickelt hat und der Hund dann zog.
Wie auch immer, eine kurze Begegnung auf den Nidderwiesen in Nidderau. Warum der kleine Hund nicht zum Spielen mit unserem Hund Mecky abgeleint wird, verstehen wir nicht. Wir gehen weiter, die Wege trennen sich. Wir begegnen uns aber bald wieder, der große Hund ist im Wasser und hat sein Vergnügen, denken wir. Die Frau spricht uns unerwartet noch einmal an. Sie habe ein Problem und zeigt uns ihren Hund, der ratlos im Wasser herum läuft und nirgends eine Stelle  findet, wo er heraus kommt. Das Ufer der Nidder ist auf einer ganzen Strecke und auf unserer Seite relativ steil für einen großen Hund. Nun ist er in einer kleinen Ausbuchtung, die einen kleinen Vorsprung hat, gerade so groß, dass der Hund drauf stehen kann, ohne sich zu bewegen.
Ich ziehe meine Jacke aus und setze mich auf den Wiesenrand, versuche mit den Füßen unten Halt zu finden. Vergebens, der Untergrund ist matschig, ich drohe ins Wasser abzurutschen. Da findet auch kein großer Hund Halt für einen Sprung nach oben. Ich muss von oben helfen. Der Hund, es ist eine schon ältere Hündin, steht immer noch im Wasser und macht beim Atmen Geräusche. Die Besitzerin sagt nun, dass sie wohl schwimmen könne, dies aber vergessen habe. Immer noch steht sie mit ihrem kleinen angeleinten Hund da. Sie will nun zur anderen Uferseite laufen, weil da das Ufer flacher ist und ihren Hund rufen. Das leuchtet mir nicht ein.
Ihre Hündin müsste dazu gebracht werden, sich auf ihre Hinterbeine zu stellen und sich an den Vorderpfoten ziehen lassen. Dazu ist die aber in ihrer Panik nicht bereit. Ein Seil wäre jetzt gut. Aber die Besitzerin weiss nicht, wo sie ihre Leine hat und behauptet zudem, ihre Hündin höre nicht auf Fremde.
Da kommt ein Paar, der Mann hat eine dicke Leine in der Hand. Die könnte ich brauchen, darf das Paar aber nicht ansprechen, da die Hundebesitzerin sagt, deren Hund habe ihren schon mal gebissen. Da kommen, munter plaudernd drei Frauen mit ihren Hunden, denen erzähle ich unsere Misere. Sie kennen die Hündin auch und haben kein Problem damit, den Mann anzusprechen. Der ist auch gleich bereit zu helfen. Nachdem ich ihm gesagt habe, dass es nichts bringt selbst herunter zu steigen, überlegen wir, wie wir die Leine um den Hund wickeln können.
Ich mache das, was ich mit meinem Hund machen würde, klopfe aufs Gras und rufe "Komm". Immer steht die Hündin auf dem Vorsprung und traut sich nicht, sich um zu drehen. Ich Knicke die Schilfhalme alle weg, damit sie freie Bahn nach oben hat. Es gelingt mir, die Leine um ihren Hals zu legen, aber da pfeifen mich die Frauen von oben zurück. Oben wuseln nun mehrere Hunde herum, Mecky steht am Abhang und knurrt. Langsam dreht sich nicht nun die Hündin, sodass wir es fast schaffen, die Leine um ihren Bauch zu legen. Aber bevor wir sie fest machen können, macht sie einen letzten Versuch, nach oben zu kommen. Das erlebt die Hundebesitzerin nicht mit, die an ihrem Plan fest hält, am anderen, flacheren, Ufer der Nidda ihre Hündin zu rufen.
Ich fasse die Vorderbeine der Hündin und ziehe, während die Hündin erst langsam und schließlich mit einem Satz auf das Gras kommt. Sie schüttelt sich und ist verwirrt, sie ist gerettet, aber Frauchen ist weg. Sie müssen wir noch nicht auch noch einfangen.

Mittwoch, 27. März 2019

Wert

Auf dem Weg nach Frankfurt tauche ich ein in meine alten Befindlichkeiten. In die Zeit, wo ich noch zur arbeitenden Bevölkerung gehörte. Es ist nicht so, dass ich heutzutage weniger arbeite. Ich werde nicht mehr bezahlt, im Gegensatz zu früher aber wertgeschätzt.

Donnerstag, 21. März 2019

Ehemals

Ein eigenes Erleben gibt es nicht mehr,
es geht nur noch gemeinsam, ohne Verkehr.
Das Ganze ist bis zu Ende gedacht,
das scheint nicht so wie für mich gemacht
Da schleicht klebrig die Gestalt der Angst hervor,
wars das schon, ist es zu, das Tor?
Doch so gewiss das Ende für Jeden ist,
so pauschal die Erkenntnis: genieße die Frist.