Sonntag, 10. Dezember 2017

HuHu, der Geist der Zeit

HuHu, tönt es aus meinem Fernseher oder eine Dame nuschelt davon, dass ich in A8 denken soll. Wo bin ich? Beim Wintersport nicht etwa auf dem privaten Kanal, sondern ganz klar öffentlich-rechtlich unterwegs. Die Gebühren reichen wohl nicht mehr aus, um die Ski- und sonstigen Zirkusse zu unterhalten. Und in einer Anstalt werden die Patienten/Zuschauer schließlich auch nicht gefragt, welche Pille sie gut finden.
Welche Dosierung erforderlich ist, das ergibt sich aus der Aktenlage/den Zuschauerzahlen.

Freitag, 1. Dezember 2017

83 to 89 or 16

Geburtstage in einer Zeit
daran zu denken, bin ich nicht bereit.
83 und 89 im gemeinsamen Grab,
16 und gebrochener Stab,
die kleinen Lichter im dunklen Raum,
sie funkeln weiter, aus der Traum.





 

Mittwoch, 29. November 2017

Der Schreiber

Ein nackter Mann wird gefoltert. Er hat schwere, aber nicht tödliche, Verletzungen. Wenn er die Folter überlebt, ist er frei. Ich sitze an einem Tisch in der Nähe, über eine Karte gebeugt.
Der Mann kriecht zu mir, er bittet mich um Hilfe. Ich studiere die Karte und frage ihn beiläufig, ob ich an seiner Situation schuld bin. Er verneint, also kann ich ihm nicht helfen.

Mittwoch, 22. November 2017

Ich bin

Man nannte mich Papa zu einer Zeit,
doch nun ist der Weg sehr weit.
Viele Uhrzeiten sind vergangen
und zählbare Worte sie klangen
erst nach Heimat und dann nach Vergessen.
Für Zwei war eine Strecke bemessen.
In Unfreiheit kannte man sich,
in Freiheit entscheide ich.

Montag, 13. November 2017

Sünde

Was liegt herrlich dämpfend im herbstlichen Laub?
Der Kot meines Hundes, zerfällt nicht zu Staub.
Wer wird hier zum Kotbeutel greifen,
wo etwas Natur will langsam reifen?

Freitag, 10. November 2017

On my way

Open my eyes in the shade
to see a new day and wait.
Looking out for a brighter day,
to find out
my glimmering way.

Mittwoch, 8. November 2017

Wenn man nicht mehr weiter weiß: Arbeitsladen

Neulich im Workshop: die Frage: wovor Deutsche Angst haben. Die richtige Antwort kam nicht vor.
Vor dem Workshop sollten sie.
Dort werden Menschen ausgepresst und gezwungen, ihre geistigen Ergüsse auf Zetteln an eine Wand zu pinnen.
Als ich den Teilnehmern eines Workshops sage, dass es ja wie in der Schule zu gehe und man keine Freiheit der Gedanken habe, erwiderten sie, nein, so sei das nicht. Die eigenen Gedanken seien aufgenommen worden.
Allerdings nur die, nach denen gefragt wurde. Es ist den meisten also gar nicht bewusst, dass der Veranstalter des Workshops die Gedanken lenkt und in Formen presst.
Um manche Meinungen zu erzeugen, wird auf Statistiken und Datenmaterial zurück gegriffen, deren Quellen nicht immer identifizierbar sind und manchmal schlichtweg veraltet.
So habe ich es erlebt, dass sich der Veranstalter auf Zahlen von 2009 bzw. 2010 bezieht, obwohl wir das Jahr 2017 schreiben. 
Es wäre schön, wenn sich die Erkenntnis durchsetzen könnte, dass Menschen auch ohne Moderation von außen erst mal die eigene Vernunft sprechen lassen.
Das würde Kosten sparen, allerdings zulasten der "Beratungsindustrie".