Samstag, 10. Januar 2015

Vorbei

Vorbei ist die Zeit, wo man sich verschmierte Displays nicht vorstellen konnte. In der man nicht annahm, dass man mit einem Telefon fotografieren wollen möchte und wo man sich an einem Computer anmeldete, um Emails lesen zu können.
Heute fliegen Hände, tippen Finger auf imaginären Tastaturen alles ein, was scheinbar berichtet werden muss
und irren Blicke in der Pixelwelt umher.
Die alte Welt kann nicht gespeichert werden, sie kennt keine Devices.
Sie hatte Gesetze und eine Moral, wie altmodisch.

Freitag, 9. Januar 2015

Was man sich erzählt

Was zählt, wirklich? Die schwarze Null ist es. Ja, Werbesprüche können entlarvend sein.
So auch der Slogan einer deutschen Steuerberatungsgesellschaft.
Die gleichen Firmen, die es in Ihren Niederlassungen dulden, dass deutsches Arbeitsrecht zum Fremdwort wird und beispielsweise nicht genehmigte Überstunden an Wochenenden und abends stillschweigend toleriert und vorausgesetzt werden, leisten sich eine Strategie, die von der Kundschaft mit finanziert werden darf.
Strategien von Coachingfirmen, die von der eigenen Geschäftsführung selten gelebt werden.
So wird aus dem kleinen Angestellten nach Prüfung in einem Assessment-Center ein Abteilungsleiter.
Für eine in Relation stehende kleine Gehaltserhöhung natürlich, Posten statt Geld lautet die Devise.
Das diese Pseudo-Abteilungsleiter in ständige Konflikte mit ihren Niederlassungsleitern geraten, ist quasi Programm. Die Zentrale der Gesellschaft will schließlich auch diese kontrollieren.
Und selbstverständlich durchlaufen die Niederlassungsleiter nicht durch das Assessment.
Sie kommen vom teuren Headhunter.Wollen nach Dienstantritt ihr eigenes Team installieren.
Kein Wunder also, dass es bei der Beseitigung missliebiger Abteilungsleiter weder Krankheit noch Unfall tabu sind. Da gibt es vielleicht Vorwürfe, man habe sich während seiner Krankheit nicht ausreichend um die Belange der Firma gekümmert. Da wird solange genörgelt, bis unpassende Mitarbeiter von selbst gehen.
So ist die Karriere, der Strategie sei dank, manchmal schnell zu Ende. Manch verdienter Mitarbeiter sieht sich schneller in der Rente als gedacht und ein bis dato erfolgreiches Berufsleben geht ohne Dankesworte mit einem Aufhebungsvertrag zu Ende. Wer die Nerven vorher verliert, geht ohne was oder bringt sich im schlimmsten Fall vorher um.
Denn die Zentrale steht, wie soll es anders sein, hier stets auf der Seite ihrer Leistungsträger, der Niederlassungsleiter.
Rente mit 60 oder 61 heißt hier das Spiel und nicht erst mit 63 oder 67 oder gar 70.
Das sind die Fakten vom Ende eines Berufslebens, die mit den Politiker-Slogans von der angeblichen Wertigkeit älterer Arbeitnehmer so gar nicht zusammen passen.
Die Diskussion über die angebliche Wohltat einer Rente mit 63 für Arbeitnehmer, die 45 Jahre alles ausgehalten haben, was das Arbeitnehmerdasein so bietet, ist einfach pervers.
Perfide, das eine ganze Branche von Coachern, Psychotherapeuten und Unternehmensberatungen
an dem Ziel verdienen, aus Mitarbeitern willfährige Instrumente zu machen.
Was wirklich zählt, ist nicht die Leistung, sondern das Nachbeten von Schreibtischstrategien.

Man sollte sich lieber Gedanken darüber machen, warum so viele Menschen den Wunsch und / oder die Notwendigkeit spüren, das Berufsleben so früh wie möglich zu verlassen.
Das jedoch ist eine Aufgabe, die nicht bezahlt wird.

Dienstag, 30. Dezember 2014

Besinnen

Weihnachten war toll, Weihnachten war nett,
ich hatte den Eimer stets am Bett.
Woanders wurde kräftig gesungen,
mir war die Ruhe ausbedungen.
Nun wünschen sich alle den guten Rutsch,
doch meistens ist dann ein Auto futsch.

Sonntag, 21. Dezember 2014

Solcher

Ob ich Solcher oder Solcher bin,
entscheidet andrer Leute Sinn.
Es liegt nicht an mir, mich zu bedanken,
eben Solche setzen mir die Schranken.
Sagen, was ich wirklich meine
oder kommen nicht ins Reine.
Respekt ist da das falsche Wort,
Nichtachtung treibt mein Leben fort.
Solches gibt und nimmt Dir nicht
Deine Verantwortung und Pflicht.
Zahn um Zahn und Aug' um Aug'
ist des Lebens wahrer Klamauk.

Bardzo Dobrze - danke sehr,
früher meinte ich das eher,
so wie gesagt und wahr,
heute find' ich's ziemlich sonderbar.

Freitag, 19. Dezember 2014

Ihr Artikel wurde leider nicht verkauft

Sehe meinen Vater mit vom Abrollen von Tonbändern verschmierten Händen mit mir zusammen zum Friedhof zum Grab der Mutter gehen. Er hat mich nicht danach gefragt, ob ich meine Tonbänder haben will.
Mich hat es jahrzehntelang nicht interessiert, was ihm wohl Entscheidungshilfe genug war.
Ich reiße Videokassetten auseinander, die ich vor Jahrzehnten mal bespielt hatte. Mit Filmen, die mir wichtig zu sein schienen, die ich noch mal sehen wollte, irgend wann.
Zerschnipsele Bänder, empfinde Befreiung.
Wer hebt heute noch was auf und warum? Selbst die Körper verschwinden spurlos im Friedwald nach ihrem Ableben. Ein bisschen was muss es doch bringen, denkt man manchmal und stellt was auf Ebay ein, zum Verkauf. So eine Polaroidkamera, deren Kauf für unsere Familie damals eine Sensation war. Betrachtete mein Vater das ganze als technisches Wunderwerk, war meine Mutter in ihren kindlichen Naivität kaum noch zu bremsen. Fotos ohne Filmentwicklung und gleich zum Angucken, mochten sie noch so schlecht sein, das war auch die teuren Filme wert. Eine kleine Wartezeit nur und man grinste sich selber an.
Geblieben ist mir die Begeisterung des Augenblicks.
Heutzutage gibt man sich Mühe, Polaroids digital zu erzeugen, es gibt Liebhaberseiten im Internet.
Leider nicht für meine Kamera. Alles, was man nicht ich als 1 €-Auktion im Ebay einstellen will, ist ohnehin wertlos, den Profizocker wollen es billig. Da wähle ich lieber die Müllentsorgung und spare mir die Meldung "Ihr Artikel wurde leider nicht verkauft."  

Mittwoch, 17. Dezember 2014

Köpfe

Es war mal in einer Zeit, in der Politiker glaubten, Integrationsgipfel besteigen zu müssen. Natürlich wollten sie das dem Wähler auch vermitteln. Doch der wusste bereits, dass die Politiker anderes im Sinne haben als sein Wohl. Es geht um die ausländischen Absatzmärkte für unsere heimische Industrie, jawoll!
Es ist vermutlich die Zeit, in der sinnfreie Wortspiele Konjunktur haben, in der Dinge auf einmal kein Brot fressen und auf manches altertümliche Töpfchen ein ebenso altes Deckelchen passt.
Aber was ist schon Zeit?

Dienstag, 9. Dezember 2014

Bardzo Dobrze!

Wieder mal eine Belehrung, friedlich und hilsbereit soll ich sein. Was ist nur mit mir los? Sechzig Jahre bin ich nun schon bald auf der Welt und gehe  Streitigkeiten geflissentlich aus dem Wege. Andere Menschen mir nicht, das ist schade. Die Wueste lebt, gemeinschaftlich. Die stete Wiederkehr ihrer Oednis ist triste.