Donnerstag, 10. Oktober 2013

Ringgeist - Irgend etwas

Sehr unschöne Zustände statt "Freuden des Alters" erlebte ich am 7.3.2005 mal wieder anlässlich eines Küchenkaufs.

Irgend etwas muss am Küchenkauf gefährlich sein. Während ich vor gut zehn Jahren an schlaganfallähnlichen Symptomen litt (im Auto vor dem Küchenstudio), wachte ich dieses Mal am Morgen des Küchenkaufs mit einem Hörsturz auf. Wir haben die Sache dennoch an dem besagten Tag zum Abschluss gebracht, auch wenn mir unter der Klimaanlage des Möbelhauses fast beide Ohren den Dienst versagten. Die Aussicht, noch einmal unverrichteter Dinge nach hause zu kommen, war doch zu schlimm. Die Internetangebote in Sachen Küche kann man getrost vergessen. Bis da eine Antwort kommt, geschweige denn eine präzise Planung, ist man schon mit eigener Planung vor Ort erfolgreich gewesen.
Nun muss ich loslassen und freue mich erst mal auf mein Patenkind. Wie sagte mein Vater immer so treffend: der Mensch ist wichtiger als die Dinge.

Mittwoch, 9. Oktober 2013

Ringgeist - Irgendwie

Die Servicewüste Deutschland hatte mich am 2.3.2005 im Griff. Einiges ist seither besser geworden, anderes nicht.

Irgendwie stehe ich immer ohne Tüte da, wenn ich die Apotheke verlasse. Oder den Drogeriemarkt, egal, was ich kaufe, ich habe alles in der Hand. Die Tüte wird einem auf Nachfrage höchstens hingeworfen.
Jetzt hat die Politik Großes vor: Restaurants sollen freiwillig mehr Nichtraucherzonen schaffen. Wenn das nicht funktioniert, gibt es irgendwann ein Gesetz. Das ist so sicher wie die Einführung eines Tempolimit in Deutschland und so freiwillig wie die Rettungswesten für in eine Panne geratene Autofahrer.

Montag, 7. Oktober 2013

Ringgeist - Küchenlatein


Ja, der Kauf einer Einbauküche macht Spaß, man muss es sich nur immer wieder sagen. Am 25.2.2005 war der Spaß ein bisschen gebremst.

Neues Küchenlatein:

umbaute Fenster sind out und niemals Holzböden in einen Schrank mit Glastür legen.
Besonderes Pressspan gibt es auch, das ultra fest gepresste Material ist qualitativ hochwertig und vor allem schön schwer. (Früher habe ich die Spanplatten beim Holzhacken gehasst, weil ich sie nicht durch hauen konnte, sondern anlehnen und mit der stumpfen Seite der Axt zerbrettern musste, was unweigerlich zu Spansauerei auf dem Boden führte.)
Und die Schubladen sind ja auch qualitativ so hochwertig, fallen am Ende selbst zu.
Die Möbelhausjungs kriegen keine Planung hin, dafür aber die Küchenstudiomädels eine, die hinterher preislich keine Wünsche offen lässt.
Das vorher angegebene Preislimit wird locker überschritten und stillschweigend voraus gesetzt, dass man 40% gleich anzahlt.
Dafür gibt es einen Schluck Wasser, Kaffee oder sogar einen kleinen Imbiss.
Eine Blockverrechnung findet nicht statt.
Stattdessen rütteln wir am Listenpreis, der sich aber als recht standhaft erweist.
Die freundliche Dame will dann unserer Unterschrift gleich und ich frage mich, ob ich wirklich so blöd bin, wie ich behandelt werde. Fast fange ich an, es zu glauben, aber zum Glück mahnen mich die Zahlen eines besseren und ich unterschreibe nicht.

Sonntag, 6. Oktober 2013

Ringgeist - Die Freuden des Alters


Zum Glück haben wir seit dem 17.2.2005 keine neue Einbauküche mehr kaufen müssen. Ähnliches erlebt man allerdings in jedwedem Fachhandel bei fast jeder Anschaffung.

Wir freuen uns ja so auf unsere neue Einbauküche, möchte man mit dem Kabarettisten Thomas Reiß sagen. Nur müssten wir dazu erst einmal eine haben. Bislang tapern wir von einer Entscheidung zur nächsten, begleitet von ungläubigen Äußerungen aussichtslos überlasteter Verkäufer. Was wollen Sie mit einer Nullgrad-Zone? Da gefriert Ihnen die Wurst und taut wieder halb auf! Ein Glasschrank allein geht nicht. Das sieht nichts aus.
Und nun zum Preis: der Rabatt gilt nur auf den Listenpreis und die Holzteile. Das kann ungünstiger sein als die Blockpreisverrechnung. Aha!
Schweigen wir über die hochmodernen Küchenstudios, in denen erst gar kein Verkäufer sich unserer erbarmte und deren Granitoberflächen und kantiger Siebziger-Jahre-Stil uns den Rest gab.
Ja, wir würden uns freuen, wenn wir unsere neue Einbauküche schon hätten. Kommt da noch die Montage hinzu? Sie messen doch sicher nach?

Freitag, 4. Oktober 2013

Ringgeist - Denke ich an Frankfurt in der Nacht!

Am 9.2.2005 beschäftigte ich mich ausnahmsweise mal mit der Stadt, in der ich arbeite. Viele denken anscheinend nicht über diese Stadt nach, sie verdienen dort nur ihr Geld oder bekommen, was es woanders nicht gibt.

Nun sollen die Busse und Bahnen in der Stadtfarbe rot-weiß  gestrichen werden.
Dabei wurde vergessen, dass bis jetzt noch die Farbe der Siebziger (ein hässliches Orange) auf manchen Bahnen prangt. Das zwischenzeitliche Türkis hat sich immer noch nicht durchsetzen können.
Es ist wie so oft: pompöse englischsprachige Ansagen in den Bahnen, dass einem Trommelfell dröhnt, aber der Fahrplan wird schon bei der ersten Schneeflocke oder am Montag nicht eingehalten.
Frankfurt will zum Himmel und vergisst die Bemühungen des Vortags: nach dem Motto: was kümmert mich mein dummes Geschwätz von gestern.
Das ist menschlich, wenn es nur nicht so nerven würde.

Mittwoch, 2. Oktober 2013

Ringgeist - Die letzten Tage

Vor Kurzem verstarb der Literaturkritiker Marcel Reich-Ranicki und der Film über sein Leben lief auf mehreren Sendern. Mein Beitrag vom 6.2.2005 passt sozusagen ins Bild. Er erreichte eine absolute Top-Platzierung mit 604 Zugriffen und somit Platz 2 der meist gelesenen Beiträge.

Das sind sie alle Jahre wieder, die Fotos der umgebrachten Menschen, darunter Frauen und Kinder während ihrer letzten Augenblicke vor der Gaskammer, sie ziehen in endlosen Reihen an uns vorbei. Man möchte sie alle einzeln aus der Geschichte herausholen, ihnen eine neue Chance geben, ihr so jäh vor dem Ende stehendes Leben weiter zu leben und sich für die erlittene Schmach entschuldigen. Die Opfer, sie sehen uns an, ob verzweifelt oder in kindlicher Naivität, sie mahnen uns und mussten ihr Leben geben. Sie sind die Sieger und die Verlierer sind ihre Mörder. Deutschland wurde besiegt und nicht befreit.
Frei wird dieses Land nie sein, auch nicht durch Arbeit, frei niemals von der Erinnerung, die so mühsam verdrängt wird. Wir sollten den Menschen ein ehrendes Andenken bewahren, sie schützen uns vor dem Untergang.

Samstag, 28. September 2013

Tallinn - nicht nur ein Reisebericht



Unser Kurzurlaub in Tallinn endete anders als gedacht.  Nach vier Tagen und bei schönem Wetter stürzte meine Frau und brach sich die Hüfte.
Nun lernte ich das Land anders als gedacht kennen. Zwar war unsere Reiseleiterin schon beim Stadtrundgang am ersten Tag darauf bedacht, uns das schwere Schicksal der Esten beizubringen, aber die Realität ist unmittelbarer.
Die Esten sind ein sehr zurückhaltendes, freundliches Volk. Sie sind aber auch unglaublich stur. Sie ertragen alles mir unglaublicher Ruhe quasi als gottgegeben. Beschwerden finden sie mehr oder wenig lächerlich.

Alles in allem ist mir das alles sehr sympathisch, da es meinem eigenen Charakter sehr nahe kommt. Sicher hätte unsere Reiseleiterin einen Zusammenhang zwischen dem, was uns passierte und meiner Beziehung dem Land gegenüber, gesehen. Sie sah auch den Sturz meiner Frau als einen Wink des Schicksals an. Etwas im Leben muss sich ändern.

Dieses flache Land mit den großen Kiefernwäldern und den idyllischen Stränden an der Ostsee hatte es mir so angetan wie die Altstadt von Tallinn, in der man meinte, die Hektik des modernen Alltags hinter dicken Mauern vergessen zu können. Die Oberstadt war einst Sitz vieler Deutschbalten, die zudem noch Güter und Sommerresidenzen auf dem Land besaßen.
Auf den Einfluss der Deutsch-Balten kam unsere Reiseleiterin immer wieder zu sprechen.
Den kann man vor allem in der estnischen Küche gut erkennen. Im modernen Tallinn dagegen ist der russische und sowjetische Einfluss kaum zu übersehen. Eines der ersten Projekte nach dem so bedeutsamen Beitritt Estlands zur EU war denn auch der Bau der Autobahn von Tallinn nach St. Petersburg.
Die deutsche Sprache ist nach Estnisch, Russisch und Englisch allenfalls viertrangig. Dies wurde von einem Nachkommen eines Deutsch-Balten in unserer Reisegruppe denn auch bemängelt. Man habe das Land doch aufgebaut. Vergessen hat er dabei wohl die den Esten zugedachte, untergeordnete, Rolle.
Während die Esten mehrfach von Russen und Deutschen beherrscht wurden, verloren die Deutsch-Balten auch unter russischer Herrschaft nie ihren gesellschaftlichen Einfluss. Schluss machte damit erst der Hitler-Stalinpakt von 1939, der die Deutsch-Balten heim ins bald nicht mehr existierende Reich führen sollte.
Tallinn ist der Spiegel der estnischen Geschichte. Kathedralenartige Häuser mit Sowjetstern auf dem Dach finden sich ebenso wie kleine orthodoxe Holzkirchen, alte aus Kalksandstein gebaute Häuser haben einen modernen Aufsatz aus Glas und Stahl erhalten. Das moderne Tallinn leistet sich durchaus eine nennenswerte Skyline.

Den Blick auf diese Skyline hatte ich nun. Vier Tage lang konnte ich die Fassaden in unterschiedlichen Farben bewundern, je nachdem ob es Morgen oder Abend war. Denn dazwischen war ich im Ida-Tallina-Krankenhaus und sah die Fortschritte, die meine Frau bei ihrer Genesung machte, ohne das sie diese selbst wahr nahm.
Unsere Reiseleiterin hatte darauf hingewiesen, wie wenig die Esten durchschnittlich verdienen und das Pflegepersonal in Krankenhäusern zählt nicht zu den Beschäftigten, die an der Spitze der Gehaltsliste stehen.
Dennoch wir wurden nie unfreundlich angesprochen, so wie es in deutschen Krankenhäusern schon mal passiert. Höchstens wurde mal wortlos eine Handreichung gemacht.  Aber bei dem vielen Personal war das die Ausnahme. Allein in der Intensivabteilung, wo die Patienten vor der OP liegen, gab es 3-4 dauerhaft anwesende Schwestern. Drückt ein Patient den Schwesternknopf, geht ein Alarm los, der kaum zu überhören ist. Und so kommt wirklich relativ schnell eine Schwester.
Die OP meiner Frau war ungeplant, was zur Folge hatte, dass sie erst gegen Abend dran kam. Der Chefarzt, ein jüngerer sympathischer und vor allem englisch sprechender Mann, hatte uns am Morgen den Operateur, einen russischen Arzt, vorgestellt.
Nach anderthalb Stunden mit örtlicher Betäubung der Beine bis zur Hüfte war die OP vorbei und wie uns später auch in Deutschland bestätigt werden sollte, perfekt gemacht.
Wir hatten schon gehört, dass selbst die Finnen gern für Operationen nach Estland fahren. Dabei warten die Esten selbst manchmal zwei Jahre auf ihre OP.
Meine Wege zum Krankenhaus hin und zurück konnte ich, abgesehen vom Rauschen des Verkehrs auf den breiten Straßen, genießen.  Erfreulich wenige Radfahrer nutzen die vorhandenen breiten Radwege und niemand hetzt und läuft einem entweder vor den Füßen herum oder steht einem auf den Hacken. Man geht normalen Schrittes, man belästigt sich nicht.
An verschiedenen Parks, die sich immer wieder als große und wohltuende Verkehrsinseln auftun, stehen Schilder, die auf die Gefahr von Taschenräubern hinweisen. Bedrohlich fand ich die Situationen nie, in denen ich mich mit Einheimischen oder anderen Touristen befand.
So war ich fast überrascht, als mir in der Hotelrezeption ein junger und größerer Mann als ich, freundlich auf die Schulter klopfte. Wir haben kein Wort miteinander geredet, weder davor noch danach. Er war mit zwei anderen jungen Russen Gast im Hotel wie ich.
Die Esten sind keineswegs überschwänglich, bei der Begrüßung ein Kuss, das ist sicher nicht üblich, vielleicht zwischen sehr sehr guten Freunden und/oder Freundinnen. Gesehen habe ich das öffentlich nicht.
Eines Abends, es war einer der Abende, wo wir schon wussten, dass wir wohl bald nach Deutschland zurück fliegen können und nach unserem immer etwas schwierigen Abschieden im Krankenhaus, steht ein großer Regenbogen am Himmel vermeintlich über einer der russischen Holzkirchen.


Ein junges Mädchen steigt vom Rad, um eine aus einer Parkhauseinfahrt kommende Autofahrerin in ihrem PKW darauf hinzuweisen. Sie halten einen Moment inne, lachen und setzen dann jeweils nacheinander ihren jeweiligen Weg fort.
Einmal verlaufe ich mich im Regen, doch mit der Hilfe vieler Passanten, komme ich problemlos zum Hotel zurück. Eine Frau entschuldigt sich für ihr schlechtes Englisch, weil sie das englische Wort für "Ampel" nicht kennt. Nach einigem Überlegen komme ich schließlich drauf uns sie nimmt es dankbar auf, begleitet mich ein Stück, bis ich meinen Abzweig gefunden habe. Den Regen vergaß ich ganz.
Nach meinem missglückten Ausflug, esse ich eigentlich jeden Abend im Hotel. Auch weil mich dort bei jedem Service, egal ob Getränk oder Essen eine blonde Kellnerin mit Zahnspange freundlich anlächelt. Ein Highlight jedes Tages, bevor ich in mein schwarzrotes Kabinett gehen muss.
Souvenirs zu kaufen, dazu kam ich einfach nicht. Der große Supermarkt, den ich täglich passierte, hatte so etwas nicht. So bleibt meiner Frau wohl nur die flexible Schraube in der Hüfte, auf die sie gern verzichtet hätte. Immerhin hatte ich noch die kleinen Süßigkeiten, die uns eine der Damen an der Registratur der Notaufnahme gegeben hatte. Fast jeden Tag der Woche nach unserer Rückkehr bis zum Tag dieses Berichts verspeiste ich das, was eigentlich als Notration im Krankenhaus vorgesehen war. Denn ebenso wenig wie es Telefon oder Fernseher in den Zimmern gibt, gibt es eine regelmäßige Verpflegungsmöglichkeit  für Besucher.
Dafür gab es einen sehr individuellen Empfang auf der Privatstation, wo ich die erste Nacht mit meiner Frau zusammen verbringen konnte. Gebäck und Tee wurde von den Schwestern organisiert und gebracht. Des Nachts schlief ich nur in Etappen, angepasst an den Schlafrhythmus meiner Frau, die kaum ein Auge zu tun konnte und öfter nach mir rief. Da sich mein Schlafanzug im völlig unorganisiert gepackten Koffer befand, schlief ich in der Unterwäsche, musste ab ab und zu raus. Die Toilette war draußen auf der Etage und bei meiner Frau war öfter das Bett zu richten. Ab und zu mussten die Nachtschwestern gerufen werden. Eine leicht bärtige wird mir in Erinnerung bleiben, sie lächelte mir ab und zu aufmunternd zu.
Es ist schon erstaunlich, welche Arbeit im Krankenhaus geleistet wird. Da schämt man sich fast für die eigenen Nörgeleien.
Tage später liefen in Deutschland die Planungen für unseren Rücktransport an. Fast wehmütig war ich am Morgen ein letztes Mal meinen täglichen Gang vom Hotel zum Krankenhaus gegangen, immer an der großen Straße entlang vorbei an einem dunklen Eckhaus mit verschiedenen Läden drin und um die Ecke an einem Hamburgerladen vorbei, in dem eine russisch sprechende alte Frau mit süßem Senf beschmierte Hamburger und Kebabrollen feil bot. Davon hatten wir ja am ersten Abend gekostet, nachdem der Tag in der Notaufnahme ohne große Nahrungsaufnahme geblieben war.
Dann überquerte ich den Innenhof an einem Springbrunnen vorbei und betrat zum letzen Mal das Gebäude, in dem sich die Orthopädie befand. Zum ersten Mal war ich nun als Besucher identifizierbar, den ich hatte unser Gepäck dabei. Eine resolute Dame wollte mir den Zugang verwehren unter Hinweis auf die erst um 12 Uhr beginnende Besuchszeit. Tagelang hatte ich keine Probleme damit gehabt. Ich konnte sie ab zum Glück mit dem Hinweis, dass meine Frau heute zum Flughafen müsse, überzeugen. Sie ließ schließlich von mir ab.
So wäre ich fast nicht ins Krankenhaus hinein gekommen an unserem letzten Tag. Man hatte uns eine falsche Abholzeit genannt seitens des ADAC und das erhöhte noch einmal die Spannung. Im Krankenhaus wusste man es von Anfang an besser.
Ich konnte also noch einmal meinen Spaziergang zu einem kleinen Einkaufscenter gegenüber dem Theater von Tallinn machen. Dort gab es zum Glück auch noch anderes als estnische Küche. Gegen die hatte ich nichts, im Gegenteil, wir hätten in einem Selbstbedienungslokal bei Vitna anlässlich unseres Ausflugs sehr gut und preiswert gegessen. Aber die estnischen Bezeichnungen wusste ich nie zu deuten, sodass ich mich stets der italienischen Küche zu wendete.
Dieses Mal nahm ich etwas mit ins Krankenhaus. Die Bezahlung auch kleinerer Geldbeträge mit der Kreditkarte war stets kein Problem.
Mein Weg führte zurück vorbei an einer dieser angeblich ganztags geöffneten Bars mit Billard und anderen Angeboten, dis sich meist in Kellern befinden und natürlich den unvermeidlichen Alkoholshops. Tallinn ist in jedem Viertel voll davon.
Um kurz nach 15.30 Uhr schließlich stürmten drei Sanitäterinnen und ein kahl geschorener Fahrer die Station. Und hier lebten wir erstmals schlechte Laune. Sie wussten wohl genau, wie lange sie zum Flughafen brauchen würden und für sie war es zu früh. Die Ältere der beiden Sanitäterinnen fragte nochmal die Personalien ab und machte stets zustimmende Geräusche, auch wenn man nichts gesagt hatte. Eine Jüngere nahm keine Notiz von uns und der Fahrer nötigte meine Frau,  ihr verletztes Bein zu belasten, was meiner Frau Schmerzen bereitete.
Wenig später ging unser Tallinn-Abenteuer auf dem Rollfeld des Flughafens zu Ende, wo uns der deutsche Sanitäter begrüßte.


Ich habe die estnische Landschaft beim Überflug nicht mehr wie beim Hinflug beachtet. Idyllische Plätze wie Käsmu im Lahemaa-Nationalpark und der Weg durch den Urwald und das Moor sowie das deutsch-baltische Gutshaus in Palmse werden ihren Platz in meiner Erinnerung behalten.

(Weitere Bilder auf google+ oder www.flickr.com/photos/wolfgang_dreyer )