Donnerstag, 16. Januar 2020

Ein Hund namens Mecki alias Mecky

Baja ist der Geburtsort meines Hundes, t das Schmuckkästchen Südungarns. Donauschwaben haben sich hier angesiedelt und zu deutsch heißt die Stadt Frankenstadt. Kaffeehäuser, Promenaden und zwei Flüsse, wie viel davon mag mein Hund Mecki da gesehen haben? Geboren am 1.4.2012 lt. EU-Pass ist seine erste Lebenszeit unklar. Bereits am 11.9.2012 wurde er gechipt.
Gut möglich, dass er erst einmal in menschlicher Obhut war. Als Mischling aus einem Pinscher und einem Chihuahua ist er gut gelungen, das wird mir oft bestätigt. Von seinem Charakter her könnte ein Terrier mit von der Partie gewesen sein und beim Pinscher handelte es sich wohl um den österreichischen, der durchaus kräftig sein kann. Ob er das Produkt einer Züchtung war oder durch zufällige Kreuzung entstand, darüber kann man spekulieren. In Ungarn ist es üblich, Hunde auf Märkten zu versteigern. Die nicht versteigerten lässt man dann laufen.Mecki ist dann in die Hände eines Tiermessis gefallen. Dieser kettete die Hunde einzeln an Regentonnen an, ohne das sich diese gegenseitig berühren konnten. Das erklärt dann auch, warum Mecki sich gern rund um unseren Wohnzimmertisch bewegt und dabei seinen Rücken reibt Die Zustände müssen so schlecht gewesen sein, dass das ungarische Veterinäramt darauf aufmerksam wurde. Jedenfalls war Mecki ab 2014 in ärztlicher Obhut. Er verließ nun seine Heimat und wurde n der Nähe des Plattensees für seine Ausreise ins EU-Ausland vorbereitet. Das bedeutete für ihn auch seine Kastration. Eine Tierschützerin aus Frankfurt entdeckte ihn dann und sah in ihm einen "kleinen lustigen Knopf", was ihm wohl das Leben gerettet hat. 2015 jedenfalls war er bereits in Frankfurt am Main in ärztlicher Behandlung, was bei ihm immer meint, er wurde geimpft. Denn Mecki, ich schreibe den Namen Mecky, ist ein sehr robuster und geduldiger kleiner Mischling. Hervorstechend sind die beiden dunklen Punkte über seinen Augen, die aussehen wie mit einem Kajalstift gesetzt und die schwarze Rute, die einen Kontrast zum sandfarbenen Fell darstellt. Als wir ihn im Internet auf der Seite des Tierschutzvereins sehen, ist er unvorteilhaft fotografiert. Er wird zum Liebling, der oft in der Küche des alten Bahnwärterhauses sitzt und sich auf seine Gassigänge freut. Er wird als Angsthund charakterisiert, was nach unseren Erfahrungen nur bedingt stimmt. 
Als wir ihn das erste Mal im März 2016 sehen, springt er direkt auf mich zu. 
Problemlos ging er mit uns an der Leine. 
Am liebsten wäre er wohl nach einem Probetag bei uns geblieben. Aber das entsprach nicht den Regeln. Es sollte noch zwei Monate dauern, bis wir ihn übernehmen könnten. Mecki durchlief noch eine Pflegestelle, wo man ihn unpassender Weise Siggi nannte. Da wir noch geplanten Urlaub vor uns hatten und eine Reservierung vom Verein her nicht möglich war, wussten wir auch erst nicht, woran wir waren Man wollte uns sogar untersagen, mit Mecky kurz nach der Übernahme zu verreisen, was wir schon zwei Tage danach aber dennoch taten. Mecky zeigt ist ein sehr ambivalentes Verhalten. Er fährt gern Auto, hasst aber andere auf der Straße. Er schmust gern, mag aber bestimmte Berührungen nicht. Er benimmt sich wie ein Strassenhund, wäre aber ohne Leine nach wenigen Minuten tot, weil überfahren. Er kommt mit anderen Hund gut zurecht, hat aber beim Spielen mit ihnen schnell keine Lust mehr. Er kennt keine typischen Hundespiele, beisst aber gern in die Leine, wenn ihn was ärgert. Er tritt beim Gassigehen dominant auf, geht stes mit erhobenem Schwanz, erschreckt sich aber, wenn der Wind merkwürdige Geräusche auslöst.
Er ist ein herzlicher Hund, schnappt aber zu und zwickt, wenn ihm was nicht passt.
Mit einem Wort: er ist mir ähnlich. 
Manchmal träumt er schlecht, die Beinchen zucken und er versucht zu bellen. Ich denke an seine Kastration, ob er jemals Nachwuchs hatte? Es wären sicher tolle Hunde geworden.


Montag, 13. Januar 2020

Zwei

Im Schwimmbad schwimmen zwei Mädchen an mir vorbei, sie nennen meinen Namen "Wolfgang". Das kenne ich so nicht von ihnen. 
Ich arbeite ja noch. Ein neuer Chef, neue Marotten. Alles ist sauber und klein beschriftet, die Büroeinrichtung schnieke in edlem Holz. Klar, wer hier arbeitet, soll sich die schöne Umgebung verdienen. Der Chef ist so ein "Christian Lindner"-Typ. 
Ich will aus einem Spender ein Papierhandtuch ziehen, was mir nicht gelingt. Ich gebe diese Erkenntnis weiter. Von höchster Stelle heißt es dazu: das Informationsbedürfnis habe gerade keine Kapazität mehr. Diese Formulierung fand ich outstanding 

100

Geschichte von vor 100 Jahren hören:

https://podcast8c6050.podigee.io/

Samstag, 11. Januar 2020

75

Vor 75 Jahren begann die sowjetische Offensive, die den Verlust der deutschen Ostgebiete endgültig besiegelte. Am 9.1.1945 hatte der deutsche Generalstab den Führer über die bevorstehende Offensive informiert. Adolf Hitler aber hielt das für den größten Bluff seit Dschingis Khan. Statt die Ostfront zu verstärken, hatte er die letzten Reserven in der nutzlosen Ardennenoffensive im Westen verheizt, was nur dazu führte, dass die Westalliierten Stalin baten, den für den 20. Januar geplanten Angriff vorzuverlegen. Der GröFaz versuchte auch noch ergebnislos, Budapest zu entsetzen. 
Die deutschen Landser hatten keine Chance gegen die Übermacht der roten Armee. Wer lesen will, wie verzweifelt der Kampf geführt wurde, der nutze die Seite von Klaus Klee, Von Gumbinnen bis Balga.
Auch sonst lohnt sich der Blick auf die deutsche Geschichte des letzten Jahrhunderts. Nach deren Studium wird man verstehen, warum nur die totale Niederlage Deutschlands und die globale Vernetzung uns vor weiteren rechtsextremen Experimenten schützen. 

Donnerstag, 26. Dezember 2019

Ricarda?

War mit einem norwegischen Jungen unterwegs, der aber gut deutsch konnte. Es soll Hannover gewesen sein, mir kam es aber von bestimmten Strassenzügen her eher wie Berlin vor. Wir trafen auf zwei norwegische Mädchen, die den Jungen sofort in ein Gespräch verwickelten. Sie sprachen ausschließlich norwegisch, ich verstand nichts. Jedenfalls war ich kurz darauf allein mit dem Gefühl, jemanden anrufen zu müssen. Wie ich auf den Namen Ricarda Behnke komme, weiß ich nicht. So jemanden kenne ich nicht. 
Vielleicht hängt alles mit dem Tipp einer Facebook-Bekannten zusammen, der besagte, nach Tallinn würden Flugzeuge und Züge gehen, was ich als sehr hilfreich empfand. In Tallinn habe ich die beste Pizza meines Lebens gegessen und das ist wahr.

Freitag, 20. Dezember 2019

Vom Galgenberg zum Biesterberg

2019 - Jahr des Wechsels und des Vergleichs:
schon meine neue Hausärztin meinte, das sei hier doch eine andere Welt. Hier, das ist nun Lemgo. 
Lemgo mit meinem bisherigen Wohnort Schöneck zu vergleichen, das würde hinken. Die Gemeinde am Rande der Wetterau ist ein Zusammenschluss dreier Dörfer, von denen jedes eine eigene Geschichte hat. Der große Vorteil dort zu leben besteht in der Nähe zu Frankfurt am Main. Die Metropole hat sich einen Speckgürtel zugelegt, der stetig wächst. Da kann Bielefeld als nächstgelegene Großstadt nicht mithalten. Viele Lemgoer haben ihren Arbeitsplatz in der eigenen Stadt und auch das Umland zieht Pendler an. Die alte Hansestadt ist durch Handel und Wandel geprägt. Zum Einkaufen nach Lemgo zu fahren, das war für uns schon immer kein abwegiger Gedanke. In den früher noch mehr vorhandenen Fachgeschäften wurde man immer gut bedient und vor allem beraten. Da liegt für mich der wesentliche Unterschied zu Hessen. 
Wie sagte mein Vater schon immer so schön: der Mensch ist wichtig. Der Lipper (Lemgoer sind auch Lipper) ist auch stets außerhalb des Geschäftslebens daran interessiert, Probleme zu lösen, er ist Fremden gegenüber neugierig. Er hat kein Problem damit, in Alltagssituationen mal den Mund aufzumachen. Allerdings ist hier Freundlichkeit Trumpf. Und Leistung auch ehrenamtlicher Arbeit wird hier anerkannt. Man ist froh, wenn es jemand macht und man wird hier nicht wie in Schöneck dafür bedauert, dass man die Scheissarbeit macht. 
Der Lipper hat natürlich auch seine Unarten. Auf der Straße zeigt der Lipper gern, wer der Herr im Hause ist. Vermeintliche Auswärtige werden nicht geschont. Und obwohl Lemgo als fahrradfreundliche Stadt in NRW anerkannt ist, benutzen viele Radfahrer in der Stadt gern die Gehwege. Als Fußgänger wird man auch auf dem Bürgersteig schon mal beiseite gedrückt.
Speziell für Hundebesitzer fällt der Mangel an kostenfreien Kotbeutelspendern auf. So landet der Kot meist unverpackt im Gelände. Das hat den Vorteil, dass diese Plastikbeutel kaum in der Gegend herum liegen, zumal man bei den wenigen in der Innenstadt vorhandenen Kotbeutelspendern auch der Hinweis angebracht ist, dass nur ein Stück entnommen werden soll.
In Feld und Flur ist man, anders als in Schöneck, sicher vor Kraftfahrzeugen jeder Couleur. Auch Mountainbiker habe ich noch keine gesehen. Mit Jägern ist allerdings zu rechnen.
Im Strassenverkehr beherrschen Autos das Bild. Wenn es hier aus dem Auspuff kracht, dann ist es ein aufgemotzter PKW. Auch lautes Musikhören ist hier im Auto weiter verbreitet. Motorräder, Motorroller,
Traktoren sind in der Stadt deutlich weniger vertreten als in Schöneck.
Alles in allem sind das marginale Unterschiede. 
Eine kleine Stadt ist doch eher ein großer Betrieb als eine Gemeinde. Einflussmöglichkeiten sind für den einzelnen Bürger naturgemäß weniger gegeben. 
Lemgo hat sich um alte und neue Architektur verdient gemacht. Das ist gerade in der Mittelstraße gut zu sehen.

Wie schon gesagt, Vergleiche hinken und Ausnahmen bestätigen die Regel. 
Statistisch gesehen sind die Ortsteile Kilianstädten (Schöneck) und Brake (Lemgo) durchaus, bezogen auf die Einwohnerzahl und die Fläche, vergleichbar. Kilianstädten profitiert allerdings von einer funktionierenden Umgehungsstraße. In Lemgo gibt es eine Südumgehung, die, wenn man Einheimischen glaubt, für den von Norden kommenden Verkehr nicht angebunden ist. Die Nordumgehung ist aber umstritten und lediglich geplant. So rattert jeglicher Verkehr ungehindert ins Stadtgebiet, sind städtische Straßen Ausfallstraßen, was nicht nur meinen Hund aufregt.
Dafür ist Brake an den Lemgoer Stadtbus angeschlossen. Die Wege in die Stadt sind kurz. Alle Einkaufsmöglichkeiten sind in der Nähe vorhanden, ebenso eine Bahnstation. Und Brake hat ein Schloss, welches nicht nur für die Verwaltung genutzt wird, sondern in dem auch für die Kultur mit Veranstaltungen und Ausstellungen gesorgt ist.



Alles in allem lebe ich auch weiterhin in einem lebendigen Ort, genieße das Backwerk und daß ich den Dialekt der Leute hier verstehe. Statt am Galgenberg gehe ich nun am Biesterberg spazieren.




Donnerstag, 12. Dezember 2019

Glaube, Liebe, Hoffnung

Träume begleiten unser Leben, so könnte man es nennen.
Meine Frau und ich wollten noch einmal heiraten. Beim Standesamt stellte es sich heraus, dass der Standesbeamte eine andere Meinung dazu hätte. Jedenfalls zog er mich beiseite und zeigte mir die Titelseite einer Zeitschrift, auf der meistens Frauengesichter zu sehen waren.
Die da so vorteilhaft fotografierte Dame sei erst 55 Jahre alt, ob das nichts für mich wäre? Ihr Gesicht sah mir sehr jugendlich aus und ich musste zu geben, dass sie gut aussah. Die Einschränkung (für ihr Alter) machte ich nicht. 
Irgendwie war der Mann hartnäckig und der Termin kam aus unerfindlichen Gründen nicht zustande. 
Ich verschwand erst Mal aus einer Reihe unübersichtlicher Räume und tauchte ins städtische Leben ein, lernte einen Typen kennen, mit dem ich mich ganz gut verstand, jedenfalls so gut, dass wir zusammen Schnaps tranken. Der Rest ist unbekannt.
Meine Frau dagegen fabulierte dagegen neulich, ich sei einfach aus dem Auto ausgestiegen und verschwunden. Dies empörte nicht nur sie, sondern auch eine uns bekannte Hotelbesitzerin. Als ich zurückkam, erklärte ich, ich sei mit dem Zug nach Berlin gefahren.
Was meine Frau nicht wusste, ist dass ich öfter in Großstädten unterwegs, meistens glaube, in Berlin zu sein und dort jemanden anrufen zu müssen, den bzw. die ich immer wieder Mal vermisse.
So schließen sich Kreise.