Donnerstag, 27. April 2017

In einem unbekannten Land..

Mit dem Kotbeutel meines Hundes in einer Hand
lebe ich das Leben in einem ganz anderen Land.
Abseits von meiner Lust fühlt es sich an wie ein Gefühl von Frust.
Mit großem Karacho werde ich reisen,
selten um die Seele zu laben und speisen.
Den Kot meines Hundes, den werde ich entsorgen,
ein neues Leben kann ich nicht morgen.
So bleibt die Frage, es zu bewerten
und die Auswahl der vielen Fährten.

Mittwoch, 19. April 2017

Kirchberg

Ersticken werde ich bei "Bauer sucht Frau" oder auf der Autobahn vor Angst verrecken zwischen viel zu hoch gesteckten Zielen und bedeutungslosen Spielen.
Meine Unruhe will sich nicht glätten, Begehrlichkeiten tauchen auf und fetten. Ihr Lippenpiercing, das ist schön, auch sonst ist sie fein anzusehen.
Die Tattoos habe ich längst entworfen,
doch bin ich wohl so furchtbar alt ,ich mag das nicht mit dem Frieden im Wald.
Ein Ohrring wurde
da gelassen und um Schluss ich allein

Samstag, 15. April 2017

Vermutlich Berlin

Irgendetwas hatte mich aufgehalten. In der Stadt mit den vielen großen bunten Häusern wollte ich jemanden anrufen. Wie schon so oft hatte ich das Gefühl und tat es doch nicht. Breite Straßen, obwohl ich zu Fuß ging, kam ich gut voran. Dennoch war meine Verspätung beträchtlich, als ich zuhause an kam. Mutter konnte das nicht tolerieren, war nicht zu sehen. Besuch war da, Vater sagte nur, ich solle mir einen Kaffee nehmen, Junge.

Dienstag, 11. April 2017

Unsere schöne Gegend

Lipper können freundliche Menschen sein. Unser Bankmensch bei der örtlichen Sparkasse jedenfalls war es, auch wenn er uns die unvermeidliche Frage stellte, was wir denn in Lemgo machen und warum wir aus unserer schönen Gegend nach Lemgo ziehen wollen. Das Objekt, für das wir uns interessiert haben, war natürlich schon verkauft. Er aber stellt uns ein neues Objekt vor. Es war noch nicht notariell beurkundet und somit auch noch nicht im öffentlichen Vertrieb. Eine tolle Chance für uns, endlich zu einer Reservierung zu kommen.
Später hatte ich dann noch ein Gespräch beim Friseur, der wie sich heraus stellte, in Lippe auch nur zugezogen war. Der Liebe wegen, wie er sagte. Durch diese Liebe habe er auch Kontakte und Freunde. Ganz allein könnte es damit schwierig werden.
Schwierig gestaltete sich auch der Service bei einem örtlichen Optiker.
Meine Frau wollte sich hier ihre Brille richten lassen, die nicht mehr richtig saß.
Der Herr meinte, die Brille sei aber nicht von ihnen. Wenn er da jetzt dran gehe, würde er sie womöglich kaputt machen.
Es sei besser, dorthin zu gehen, wo man sie gekauft habe. Der Hinweis meiner Frau, wir seien nicht von hier und das sei daher nicht möglich, erweichte ihn auch nicht. Unverrichteter Dinge verließ sie den Laden. Unser Optiker in Frankfurt hatte für dieses Erlebnis nur ein Kopfschütteln übrig.

Mittwoch, 5. April 2017

Tram-Traum

Ich fahre auf so etwas wie einer Straßenbahn oben mit. Warum gerade oben? Bin auf dem Weg, will das Zimmer meines Bruders noch mal sehen. Er ist verstorben. Was verspreche ich mir davon? Das ich irgend etwas finde, was mir zeigt, wie er zu mir wirklich zu mir stand? Oder geht es mir nur um letzte Spuren unserer Familie?
Ich weiß es nicht.

Montag, 3. April 2017

Denke nie

Im Lauf der Zeit wird es Dir klar,
dass alles nichts gewesen war.
Und auch in Zukunft wird nichts sein
und das erhöht des Lebens Pein.

Mittwoch, 29. März 2017

Ostwestfalenstraße

Die Ostwestfalenstraße, auch lippische Bauernautobahn genannt, ist wegen Umbaus bis zum Jahresende zwischen Steinheim und Blomberg gesperrt. Diese Straße war bislang eine der wenigen, wo ich so etwas wie Freude am Fahren hatte. Man konnte sie zügig fahren und war trotzdem nicht ständig zum Überholen genötigt. Der Grund für den Umbau ist nun, dass es so viele schwere Unfälle mit LKWs gab. Das liegt nun einfach daran, dass die Damen und Herren Raser eben auch dummerweise dort überholen, wo keine Sicht ist. Die Straße ist normalerweise bereit genug für einen Überholer mit Gegenverkehr. Ist der Gegenverkehr jedoch ein LKW, der nicht ganz links fährt, wird es eng.  
Statt die Straße nun durch Tempolimits und deren entsprechende Überwachung an den berüchtigten Stellen zu entschärfen, nimmt man nun wieder Geld in die Hand, um sie raserfreundlicher zu machen. Sie wird sie also wieder verbreitert und damit großen Teilen zu mindestens in eine Richtung zulasten eines Randstreifens zweispurig. Das ist leider der falsche Ostwestfalenweg, so falsch wie die gesamte Landschaft fressende Verkehrsplanung in Deutschland. (Man schaue sich nur die Autobahnbauwerke zwischen Aschaffenburg und Würzburg an.) 
Und es wird die Unfallzahl kaum reduzieren, denn nach dem Umbau kann noch schneller gefahren werden.