Mittwoch, 23. April 2014

Goethe'n

Was Goethe einst schon längst gewusst,
im Reimen liegt des Dichters Lust.
Ungereimt der Alltag rennt
mit vielen Regeln, die man kennt.
Es schreibt der Tätowierer E-Mails nicht,
er stattdessen große Flächen sticht.
Der Handwerksmeister betritt den Teppich,
nur weil er da ist, dieser Nebbisch.
Er gibt Dir nichts Schriftliches in die Hand,
erst die Rechnung raubt Dir den Verstand.
Und der Anzugträger im Büro
glaubt, er sei der Chef im großen Zoo.
Dies und mehr wiederholt sich ständig,
Du wirst alt und nicht verständig.
Warum nur dieser Lebenswandel?
Weil sich's reimt, das ist der Handel.




Sonntag, 20. April 2014

Rezept

Ich bewege mich in einer mir sehr vertrauten Stadt,
nur das Stadtviertel kenne ich nicht.
Wie komme ich in die mir bekannte Gegend?
Ich frage nach Verbindungen.
Gehe in die Apotheke, habe ein Rezept,
kenne aber den Namen des Medikaments nicht
oder kann ihn nicht aussprechen.
Ich rufe meinen Arzt an,
der sagt, mit mir wird das nichts,
ich soll ihm den Apotheker geben.
Er findet das richtige Medikament.
Bin erleichtert, jetzt muss ich nur noch nach hause,
gehe über Stock und Stein.








Freitag, 18. April 2014

Klauseln

Im Käfig will ich mich verklauseln,
ohne Gefühl weiter verzauseln.
Des Lebens Mitte längst durchschritten,
ohne um Respekt zu bitten.
Es liegt die Weisheit dieser Tage
im Gedicht und ohne Klage.

Mittwoch, 16. April 2014

Fausten

Der Teufel sieht Dir ins Gesicht,
allein die Maske kennst Du nicht.
Der liebe Gott ist schon gegangen,
die Schöpfung hat ihn eingefangen.
Ach, Gretchen, was ich hier verkünde,
ist nichts, was nicht woanders stünde.
Am besten wär's, wie ich es fände,
es käme alles schnell zum Ende.
Die  Zeit die Uhr umsonst vertickt,
die Illusion ist nicht geglückt.

Montag, 14. April 2014

Wie?

Wie komme ich damit klar,
dass, was einmal war,
nicht mehr als gewesen ist,
solange, bis der Zeiten List
alle Erinnerung an Dich vermisst.

Samstag, 12. April 2014

Zeit


Der Frühling ist davon geflattert,
die Bäume bunt und grün verdattert.
Sein Band, es ist im Wind entschwunden,
so lau wie einst und unumwunden.

Donnerstag, 10. April 2014

Die Wahl

Verhaltene Freude bis zur Anteilnahme und der Hoffnung darauf, dass es doch noch klappt, das ist das Barometer meiner Wahlmöglichkeiten dieser Tage. Glauben oder untergehen, ist die Devise. Ich persönlich habe gar nicht geglaubt, dass mich etwas mal so positiv berühren könnte, wie eine, wenn auch nur knapp, verlorene Wahl. Doch auch das Prozedere einer Betriebsratswahl geht einmal zu Ende.
Im Alltag ist alles etwas anders. Oftmals wird man gewählt oder nicht gewählt, obwohl man gar nicht zur Wahl steht, mit Ergebnissen konfrontiert, die man nicht bewusst herbei geführt hat.
Das das Leben gerecht ist, daran ist nicht zu glauben, aber die Gerechtigkeit ist dennoch wählbar.
Viele wählen heute nicht mehr.