Posts mit dem Label Philosophie werden angezeigt. Alle Posts anzeigen
Posts mit dem Label Philosophie werden angezeigt. Alle Posts anzeigen

Freitag, 20. Januar 2012

1980 - XI

Freud oder Leid

Was ist das für ein Gefühl, Freud oder Leid ?
Einerlei, ob ich weine oder lache, bin ich doch gleich bewegt dabei und selbst das Gesicht verrät nicht, ob die wahren Gefühle dem Gelächter oder dem Geheul zu neigen.
Der Verstand registriert nur eine Stimmung, die unabhängig von der Vernunft alle Barrieren niederreißt und die der Freiheit entgegen strebt.
Einer subjektiven Freiheit, die sich zur Realität erhebt.

Donnerstag, 19. Januar 2012

1980 - X

Haben oder Sein

"Haben oder Sein" - kann das wahr sein ?
Wenn ich nichts habe, bin ich dann etwas ?
Die Selbsterhaltung meines Körpers, des einzigen wirklichen Besitzes bestimmt doch dieses Sein, gibt ihm erst Sinn.
Das Sein erstreckt sich nur auf die Materie, sie hat nichts, weil sie nichts ist.
Die Materie zerfällt in die Bewegung der kleinsten Bestandteile, das Sein als Energie, motiviert durch die Sehnsucht Besitz - Leben.

Freitag, 13. Januar 2012

1980 - VI

Ende der Zeit - Endzeit,

die wir erleben, alles schon mal Dagewesene wiederholt sich, ob in der Mode, in der Musik, es gibt einfach nichts Neues und wenn, dann nur das, das die Seele stirbt und durch Technik ersetzt wird, alles so sinnlos wie die ausgefranzte Kleidung der hoch technisierten und synthetischen Musiker, das Mittelalter begegnet der Technik und wird als Hülle vorgezeigt. Hat diese Zeit keine Hoffnung wie die Jahre zuvor: die Fünfziger mit dem Rockn' Roll, die Sechziger mit der Rebellion und den Beatles, die Siebziger mit den Rockbands und der Liberalisierung ? Doch - das Ende ist nicht zu übersehen, erst jetzt im Angesicht der sterbenden Bäume; der hochgereckten Raketen, die phallusartig dastehen, bis jemand den Knopf zum Blow drückt, um seine Angst abzuschießen; der beginnenden Überwachung; der Sinnlosigkeit des Arbeitslosendaseins und des Abbaus der so lange erkämpften Rechte; der Lebensgrundlagen für unsere Kinder; erst jetzt läßt sich das Leben so richtig genießen.
Die Achtung vor der Zeit fehlt mir, vor allem vor den Zeitgenossen, keine Ehrlichkeit, nur Gefasel, kein Mut zu bekennen: wir gehen kaputt und das ganze Leben rollt noch einmal als Film vor uns ab, spult zurück. Unsere Endlichkeit erlöst uns von den Faxen, Vielheit wird zur Einheit des Endes, wir merken es bloß nicht und doch hat alles einen Sinn, den wir nicht verstehen.
Noch nie erlangten wir solche Freiheit und Vielheit wie heute, doch sie ist kein Selbstzweck und wir müssen bezahlen, gerade deshalb das Leben genießen !

Mittwoch, 11. Januar 2012

1980 - V

Es gibt nur: entweder, oder, dazwischen liegt das süße Nichts.

Dienstag, 10. Januar 2012

1980 - IV

Bewußt-Sein

Das Bewußtsein in Aktenkoffer eingesperrt, dauernd drängen wir das Gewissen ab, abgestorben und als Teil einer Funktion läuft die Zeit ab, warum kommen wir über ewige Halbheiten und Kompromisse nicht hinaus und tun grundsätzlich nicht das, was wir wollen ?
Ist es die Angst vor uns selbst, was für eine Menschlichkeit fürchten wir so sehr, das wir uns vor ihr verschließen ?
Wir wollen nicht fragen und nicht leiden, uns keine Blöße geben, kein Leid sehen und nicht verpflichtet sein, immer gute Laune und möglichst viele schöne Dinge erleben. Dafür scheuen wir uns nicht, anderen mal auf den Fuß zu treten, sie zu kriminalisieren und zu radikalisieren, wenn uns deren Meinung zuviel wird und wir unsere "Werte" von denen schlecht behandelt sehen. Wir streben nach Reichtum jeder Art und Glück und leiden dabei unter dem größten menschlichen Schmerz: die Menge der Ausgestoßenen wächst.
Eines Tages lösen wir unsere Unzufriedenheit aus, als Gemeinschaft der radikalen Einzelkämpfer erzielen wir größte Wirkung und potenziert ins Philosophische führt es uns zum nuklearen Wahnsinn, der uns die letzte Sorge nimmt.

Mittwoch, 28. Dezember 2011

Phänomenal

Da glaubte man über der Römerberg-Ostzeile eine biblische Erscheinung zu sehen an diesem so heiligen Abend. Und als man dann noch hörte, dass sicher Herr Heesters nun doch entscheiden hat, mit dem Tod mitzugehen und nicht länger nach Simone zu rufen,
da war ja eigentlich klar, das war ein Zeichen. Des Niedergangs oder des Aufstiegs? Es ging deutlich nach unten, es war ja nur Schrott, immerhin Weltraumschrott. Nun werden die Phänomene wieder alltäglicher. Jeder kennt ja das Hoch- oder Runter-Syndrom beim Kloodeckel, jeder Mann zumindest hat davon gehört. Und auch das Fenster auf- oder Fenster zu-Problem ist bekannt. Man muss also nicht in den Himmel sehen, um unerklärliche Vorgänge zu betrachten. Und um eine Entscheidungshilfe zu geben: im Zweifelsfalle geht das Licht immer aus, auch wenn es manchmal an ist.
Das ist im Übrigen auch im neuen Jahr so.

Mittwoch, 14. Dezember 2011

Contestant

Nachdem ich ein paar Bilder geflickrt habe, tumblr ich weiter, um mir via Instagram einen zu twittern. Ich hätte aber auch mit dem Facebook ins Haus fallen können.
Kontakt mit meinen Kollegen habe ich kaum noch, bin einfach zu beschäftigt. Außer wenn ich gerade ein gebrauchtes Theraband um einen Schädel gelegt habe, um meine Halsmuskulatur zu dehnen. "Rücken fit" nennt sich so etwas. Dabei hat mein Rücken gar keine Chance gegen mein iPad (2 wohl gemerkt). Oder doch?
Da fragt mich neulich der tumblrbot vom tumblr, was mein liebster materieller Gegenstand sei. Das iPad ist mir nicht eingefallen, er war beleidigt, der Roboter.

Samstag, 17. September 2011

2002 - II

Wer bin ich nun?

Eine Hure meiner Zeit?
Bin ich schon bereit?
Habe ich genug verdient?
Zeit meines Lebens nur gegrient?
Ein Pendel zum Schlag einer Uhr,
ein Rädchen sich drehender Natur?
Der Inhalt in einem Buch,
auf wen lastet welcher Fluch?
Am Ende ist es egal,
ob die Zeit verfliegt oder als Qual
mir vorkommt oder gelingt.
Es zu vergessen, Hoffnung bringt.

Donnerstag, 18. August 2011

1998 - II


Die Buchstaben verwandelten sich in Begriffe, die auf dem Bildschirm flimmern. Scheinbar gestochen scharf, doch nur ein Auf und Ab von Hell und Dunkel, formen die Begriffe die Gedanken,
bestimmen den Ablauf, setzen regeln.
Sie erzeugen mehr Material als ein mühsamer Schreiber jemals.
Herrscher über den Kopf: die Programme,
immer nach dem gleichen Prinzip wie ein Ritual zwingen sie den Denker in die Bahn,
sagen ihm, dass seiner Kreativität Grenzen gesetzt sind.
Je mehr Aktivität, desto mehr der Wunsch nach unerfüllter Erfüllung.
Dein Gehirn ist auf Sommerfrische, lieber Freund und der Sommer ist der PC. –

Dienstag, 2. August 2011

1996 - VII

Und es begab sich zu der Zeit, als alles dunkel war. Die Schwärze war so erdrückend, dass es Angst bekam und sich bewegte. Wie durch einen Tunnel.. Das Gefühl der Panik erhöhte die Geschwindigkeit zu einer unerreichbaren Helligkeit und dem Licht. Auf dem Höhepunkt beginnt das Sterben. Das Licht manifestiert sich und treibt wirbelnd und Schwerpunkte bildend im Raum herum. Die sterbende Kraft offenbart ihre immer neue Zusammensetzung. Sie sucht sich neue Quellen. Verwirblungen der Energie schaffen illusionäre Effekte. Materie entsteht im ständigen Wechsel. Sie existiert, sie lebt am Ende. Das Leben ist sehr unstet und es scheint ein neuer Ausdruck des Urwesens, eine unendliche Kettenreaktion.
Wir suchen nach Gewissheit, doch eines ist gewiss: gäbe es kein warum, so wären wir nicht. Warum ist der Baustein des Lebens. Erkenntnis ist das Ende und neuer Anfang. Jedes Wesen ein neues Universum. Die Lösung in uns selbst und völlig ohne Belang. O du Fröhliche..

Freitag, 29. Juli 2011

1996 - III

Wir sind die Augen des Es,
durch uns sieht es
die Manipulationen der Materie,
die Auflösung des Eins in viele Unterschiede.
Ein Spiel also, um die Langeweile
des Seins zu vertreiben,
den Schrei der Einsamkeit zu
durchbrechen, Zufriedenheit
in Scheinbarkeit. –