Sonntag, 31. Juli 2016

Anno

Fast wie im letzten Jahr,
Schweiss und Schmerzen
auf der Haut,
Zukunft scheint mir längst vergraut.
Pläne und Ziele auf dem Herzen,
niemand zündet an die Kerzen.
Die Angst, die ist jedoch verschwunden.
Es naht der Unruhestand, unumwunden.

Sonntag, 24. Juli 2016

Grüner Baum

Tanzende Kälber auf grünen Wiesen,
Ernte auf Feldern, Hunde genießen.
Den Regeboge fangen,
zur Ruhe gelangen.
Durch Täler verfahren, am Ziele bald.
Ja, das ist Urlaub im Odewald.


Mittwoch, 13. Juli 2016

Das eine oder andere Leben

Wie lange lebe ich schon mein anderes Leben?
Erst war es der Bruder, auf den ich aufpassen sollte.
Dann wollten die Eltern was von mir haben.
Schließlich sollte ich ein Soldat sein, obwohl ich keine Bretterwand hoch kam,
Grundausbildung.
Offizier dann Beamter, so war es geplant.
Kurzzeitig brach ich aus, ab und zu zusammen,
Wäschekeller.
Mit einer Frau wollte ich ein Leben aufbauen, was missglückte.
Durchfall im Kibbuz.
Anderen Frauen war ich zu Willen mit mehr oder weniger Erfolg.
Fahrten auf der Autobahn, trotz allem, der Vater war überrascht, als ich da war,
als er ging.

Im Beruf viel erledigt, nicht viel gesprochen, Meetings gemieden,
Verrat stets gerochen.
Verwandtschaft nicht da, wenn ich sie brauchte,
verstehe, dass Mutter meist sehr viel rauchte.
Ich könne mich nicht durchsetzen, so hat es gehießen.
Falsch, will doch nur das Leben der Anderen genießen.

Mein lieber Hund, der wird sich freuen,
ich werde ihn bis zum Ende betreuen.
Einer macht das Licht aus, vielleicht bin das ich,
es ist nicht von Interesse in der Sache an sich.

(Wer das Leben liebt, der kommt unweigerlich in Gefahr, es zu sehr zu tun.)

Mittwoch, 6. Juli 2016

Aspirations

Hanging around in my bureau,
swallowed by music I used to know.
Thoughts are the same as they used to be,
no one else inspired, it is all in me.
Nothing to loose and nothing to keep,
life runs without me doing a sweep.
Troubled times they may come and go,
what I will do is ending this show.



Freitag, 1. Juli 2016

Witzfigur

Die Dunkelheit nahm zu, gleichzeitig verspürte ich eine zunehmende Bedrückung. Eine einzelne Kerze brannte noch. Flackerte einstweilen. Irgendwie schaffte ich es, Kraft zu sammeln, der Raum erhellte sich. Dennoch ging ich zur Tür und wollte ihn verlassen. Ich spürte, da war noch was. In der Finsternis draußen stand eine füchsische Figur, die mich von der Kleidung her eher an den gestiefelten Kater erinnerte. Eine schiefe dreieckige Mütze saß auf dem Kopf. Da musste ich wohl vorbei, sogleich wollte ich die Figur in die Ecke drücken. Das gelang mir auch, brachte mich aber nicht weiter. Mit unbeweglichem Ausdruck blieb die Figur stehen, fast als ob sie mich auslachen wollte. Ich wusste, es war aus.
 

Montag, 27. Juni 2016

Carpet People

Wer hätte es gedacht? Die Engländer sind noch blöder als wir. Man muss die EU ja nicht mögen, aber der Rückfall in die Nationalstaaterei kann allenfalls als Drohgebärde eine Option sein. So langsam wird das einigen Herrschaften auch auf der Insel klar.

Samstag, 25. Juni 2016

Sage

Schopenhauer sagt in seinen "Aphorismen", dass die Einsamkeit das größte Gut des Menschen ist. So langsam glaube ich das auch.