Direkt zum Hauptbereich

Das eine oder andere Leben

Wie lange lebe ich schon mein anderes Leben?
Erst war es der Bruder, auf den ich aufpassen sollte.
Dann wollten die Eltern was von mir haben.
Schließlich sollte ich ein Soldat sein, obwohl ich keine Bretterwand hoch kam,
Grundausbildung.
Offizier dann Beamter, so war es geplant.
Kurzzeitig brach ich aus, ab und zu zusammen,
Wäschekeller.
Mit einer Frau wollte ich ein Leben aufbauen, was missglückte.
Durchfall im Kibbuz.
Anderen Frauen war ich zu Willen mit mehr oder weniger Erfolg.
Fahrten auf der Autobahn, trotz allem, der Vater war überrascht, als ich da war,
als er ging.

Im Beruf viel erledigt, nicht viel gesprochen, Meetings gemieden,
Verrat stets gerochen.
Verwandtschaft nicht da, wenn ich sie brauchte,
verstehe, dass Mutter meist sehr viel rauchte.
Ich könne mich nicht durchsetzen, so hat es gehießen.
Falsch, will doch nur das Leben der Anderen genießen.

Mein lieber Hund, der wird sich freuen,
ich werde ihn bis zum Ende betreuen.
Einer macht das Licht aus, vielleicht bin das ich,
es ist nicht von Interesse in der Sache an sich.

(Wer das Leben liebt, der kommt unweigerlich in Gefahr, es zu sehr zu tun.)

Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Stuhlgang

Während ich den breiigen Stuhlgang meines Hundes betrachte, kam die Sonne und lachte und lachte. Was bedeutet Dir die Scheißerei freust Du Dich den gar dabei? Ja. wenn es ihm gut geht, dem Hund, dann ist auch sein Herrchen gesund.

Platz

Ein großer Flachbau im Industriegebiet, das nennt sich hier "Lieblingsplatz" für Hunde. Nix mit familiären Anschluss oder persönlicher Betreuung wie noch zu Schönecker Zeiten. Auch für Hunde ist das Leben in Lippe härter als gewohnt. 

Opferrolle

 Leider fange ich nun ganz von vorn an. Denn es ist das passiert, was immer unangenehm ist. Ein mir nahe stehender Mensch hat meinen Blog gefunden. Natürlich war er mir nicht so nahe, dass ihn alles interessiert hätte bzw. der Inhalt insgesamt von Interesse war. Da ich eigentlich nur für mich über mich und mein Leben schreibe, ist mir das Lesen dieser Zeilen eher unangenehm (mit der Ausnahme mir wohlgesonnener Personen). Explizit kritisierte mein ungebetene/-r Leser/-in, dass ich stets die Opferrolle einnehmen würde. Dabei bemühe ich mich darum, Erlebtes nachvollziehbar zu machen und möglichst in der Beobachterrolle meiner selbst zu bleiben. Einzelne Punkte aus dem Inhalt wurden zudem beanstandet. Angeblich hätte ich Bilder meines Hundes im Blog gepostet, um nur ein Beispiel zu nennen. Und genau solche Sachen wollte ich immer vermeiden. Aber selbst schuld: meine Blogadresse tauchte in einem beruflichen Netzwerk auf. Also besser aufpassen für die Zukunft..