Samstag, 15. April 2023

Mohn und die Fahrt ins Nichts

Schöne Träume habe ich im wesentlichen im Halbschlaf. Dieser Tage sah ich viele Soldaten in grünen Uniformen, ich dachte, sie seien Franzosen, die völlig unbewaffnet, in Busse einstiegen. Ich selbst war auch uniformiert und mit einer Maschinenpistole bewaffnet. Schon beim Bund fand ich die Uzi von allen Waffen am einfachsten zu bedienen und sie schoss völlig rückstoßfrei.
Die Stadt, in der das Ganze spielte, schien mir ausnahmsweise nicht Berlin zu sein, sondern Frankfurt am Main, vielleicht sogar am Börsenplatz. Als die Busse verschwunden waren, suchte ich ein Café auf. Ich steuerte auf einen Tisch zu, doch es kam mir eine Dame zuvor. Dieses Erlebnis hatte ich auch real schon oft. Dann sah ich Personen, die sich wie in Zeitlupe auf etwas zu bewegten, was ich eigentlich angestrebt hatte. Wie auch immer, ich wich auf den nächsten freien Tisch aus und legte meine MP ab, um zur Kuchentheke gehen zu können. Sowohl das Café selber als auch der Bedienbereich befanden sich in schlauchartigen Räumen. Die Kuchentheke war also eine lange Reihe hinter der mir die freundliche Bedienung besondere Spezialitäten, unter anderem einen walisischen Kuchen, anbot, die mir aber nicht zusagen. Letztlich landete ich bei einem Mohnstreifen.
Ein anderes Mal befand ich mich in einer Abschiedsituation. Kollegen*innen waren sehr freundlich und in guter Stimmung und mit dem Glauben, wir blieben in Kontakt, verließ ich das große Gebäude. Alles Wände waren mit Malereien bedeckt und die Treppen schienen kein Ende zu nehmen, bis ich dann endlich den Ausgang erreichte. Ich strebte der Straßenbahnhaltestelle zu, doch da sah ich eine größere Menschenmenge in völliger Unruhe.
Da es sich um eine Endhaltestelle handelte, standen auf den zwei Gleisen Bahnen, die nicht fuhren. Die verdeckten Zielangaben machten mir die Entscheidung schwer. Ich wusste ich nicht, welches meine Bahn war. Doch es fuhr sowieso keine.

Montag, 10. April 2023

Wenden

 Wir leben in einer Zeit von Zeitenwenden. Für mich persönlich gibt es eine Zeit vor der Aufnahme meines zweiten Hundes Matyiund eine danach. Matyi wurde uns sehr spontan von einem Kasseler Tierheim mitgegeben. Großzügig erhielten wir fast alles mit, was für die ersten Tage gebraucht wird: Trockenfutter, eine Transportbox mit Decke und ein großes Handtuch. Mir wurde mal wieder klar, wie unterschiedlich die nordhessische Mentalität von der lippischen trotz vieler Ähnlichkeiten doch ist. Sicher bin ich da nicht ganz objektiv, denn natürlich bleibt Heimat eben Heimat, auch wenn ich mein Leben zum größtenteils in der Diaspora verbracht habe. Das stärkt eher alte Verbindungen. 

Als Besitzer von nunmehr zwei Hunden werde ich die Menschen in Form von Hundehaltern noch mehr kennen lernen. Bisher fielen mir zwei Arten dieser Spezies auf. Solche, die ihre Hunde als Statussymbol halten und mehr auf Dressur, denn auf artgerechte Haltung achten und solche, die begreifen, dass auch ein Hund ein Individuum ist, dem man eine eigene Persönlichkeit zu gewähren hat. Schließlich sind Hunde die einzigen Tiere, die uns lesen können und sich unserem menschlichen Lebensstil anzupassen in der Lage sind. 

Betrachtet man die momentane Weltlage kann man eigentlich nur froh darüber sein, dass nicht alle Lebewesen auf diesem Planeten derartig der Hinterlist und Mordlust verfallen sind wie der Mensch, der sich selbst als Krone der Schöpfung betrachtet. Schließlich glaubt er ja auch, für alles was auf dieser Erde passiert verantwortlich zu sein, zum Beispiel einen Klimawandel verursacht zu haben und ihn nun durch eine halbherzige Umkehr der Lebensweise aufhalten zu können. Ein bisschen mehr Demut wäre angebracht.

 Für mich hat sich seit Corona das Leben in einer weiteren Hinsicht gewendet. Glaubte ich vorher noch einigermaßen, was in den Medien berichtet wurde, so bin ich jetzt in jeder Hinsicht misstrauisch gegenüber dem, was in den Mainstream-Medien gemeldet wird. Doch nicht nur die Medien machen mich zum Ungläubigen, es ist auch die Wissenschaft, die sich gerade in den letzten drei Jahren schuldig gemacht und vielfach ihre Inkompetenz bewiesen hat. 

Sonntag, 26. März 2023

Brave new? World

 Während der Corona-Zeit (die Schutzverordnung läuft erst am 7.4.2023 aus) galten bestehende Verbote und Regelungen nicht mehr. Weder das Vermummungsverbot noch die arbeitsrechtlichen Bestimmungen  von Staubschutzmasken bezüglich der Tragedauer fanden und finden noch Beachtung. Die Schäden, die in dieser Zeit seit 2020 bei den Menschen psychisch und physisch angerichtet wurden, sind immens und noch gar nicht in ihrer gesellschaftlichen Folge abzusehen. Keiner von den Verantwortlichen wird dafür zur Rechenschaft gezogen werden. Die Behauptung, wir seien dank einer guten Corona-Politik gut durch die sogenannte Pandemie gekommen, sind nicht belegbar, aber im Volk gut verbreitet worden. Länder, die weniger restriktiv mit ihren Bürgern umgingen, verzeichnen auch keine höheren Todeszahlen im Vergleich. Es ist zu erwarten, dass die Angst vor Corona bei vielen Bürger*innen derartige Spuren hinterlassen hat, dass sie freiwillig im Käfig ihrer Maskenträgerei bleiben werden. 

Frohe und ebenso unnütze Sommerzeit möchte man da wünschen. Denn ebenso sinnlos wie manche Corona-Schutzmaßnahmen ist die jährliche Spielerei an der Uhr. Sie bringt keine Energieeinsparungen, das ist bekannt, aber interessiert die verantwortlichen Politiker*innen und Institutionen nicht. Auch hier werden gesundheitliche Schäden seit Jahrzehnten in Kauf genommen.  

Freitag, 24. März 2023

Überraschung der Vergänglichkeit

 Mein Patenonkel Siegward verstarb 1990 für mich sehr überraschend. Zwar hatten meine Eltern schon lange von seinem schlechten Gesundheitszustand gewusst, mich jedoch nicht so rechtzeitig informiert, dass ich noch irgendwie hätte reagieren können. Monate zuvor hatte er noch zu seinem 70. Geburtstag eingeladen, der groß im besten Hotel der Stadt Kassel gefeiert werden sollte. Wir waren wie üblich in Urlaub und konnten der Einladung nicht folgen. Das sind die Chancen im Leben, die nicht mehr wieder kommen. Siegward war ein bekannter Mann in der Stadt und hatte sicher gute Kontakte, die auch mir ggf. zugute gekommen wären. Durch ein es meiner alten Tagebücher erfuhr ich nun auch die Umstände seiner gesundheitlichen Beschwerden und die waren etwas anders, als das, was ich im Gedächtnis hatte. 

Mittwoch, 15. März 2023

Medial

 Wer regiert Deutschland? Wenn man die Diskussionen um die Wagenknecht-Demonstration vom 25.2.2023 in Berlin analysiert, dann fällt einem die breite deutsche mediale Kritik daran auf. Der ukrainische Außenminister äußerte zudem, dass sich die Menschen in der Ukraine Frieden wünschen. Das mag schon sein. Die Regierung will es nicht, sie beharrt darauf, dass von den Russen eroberte Gebiet einschließlich der Krim zurück zu erhalten. Das ist nach Meinung maßgebender Militärexperten unrealistisch. Gerade bezüglich der Krim ist es völlig unverständlich, warum sich die Ukraine dieses Problem wieder aneignen will. Denn die Bevölkerung der Krim war mit der Annektion durch Russland durchaus in großer Mehrheit einverstanden. Der Westen soll nun die Fortsetzung dieses Krieges weiter finanziell und materiell unterstützen. Während sich in der USA die Zweifel an der weiteren Fortsetzung und Unterstützung diese Krieges breit machen, trommeln Politik und Medien hierzulande weiter für mehr Waffen. Einen eigenes nationales Interesse ist nicht zu erkennen. Wir haben uns vergessen und Berlin wird zur Marionette fremder Interessen. Nationalbewusstsein wird im Gegenteil medial gebrandmarkt.

 

Dienstag, 7. März 2023

Alte Tagebücher

 Die Diskussion im Internet darüber, ob man alte Tagebücher aufheben oder vernichten soll, ist keine wirkliche Hilfe. Für beide Vorgehensweisen gibt es schlaue Argumente. Ich habe in einer Blitzaktion alle Tagebücher vor 1992 vernichtet. Bevor ich nun weiter machen wollte, nahm ich mir das nächste Tagebuch vor. Es beschäftigte sich mit dem Jahr 1992 und es war ein Fehler, es zu lesen. Denn mir wurde klar, wie energiegeladen meine Einträge daher kamen und wie wenig Energie mir heute noch davon bleibt.

Kurz gesagt, 1992 war ereignisreich. In der Firma war ich maßgeblich an der Umstellung des Kursteils von manueller auswärtiger Erfassung der Daten für den Kursteil einer Wirtschaftszeitung auf Datenübernahme per Schnittstelle mit der Datenbank der Wertpapier-Mitteilungen aktiv. Unterstützung konnte ich im Betrieb nicht erwarten. Meine Fachkompetenz war anerkannt, mehr nicht. Meine Mutter und meine Schwägerin nervten mit Attacken auf mich oder meine Bessere. Wir fuhren in belanglose Urlaube, um deren Genehmigung ich teilweise kämpfen musste. Gesundheitlich überstand ich einen urologischen Eingriff, das war bislang mein einziger stationärer Aufenthalt im Krankenhaus, der mir Gelegenheit gab, das Verhalten von Patienten in ernsten und weniger ernsten Situationen zu analysieren. Mein Bruder wurde wiederholt gewalttätig und landete schließlich in der gerichtlichen Psychiatrie in Gießen, wo ich ihn auch besuchte. Bei der gleichen Gelegenheit fuhr ich auch zu meinen Eltern nach Kassel und zwar allein, was meine Eltern sehr erstaunte. Das Essen zuhause fand ich angesichts der benutzten zerkratzten Töpfe bedenklich und es schmeckte mir nicht. Vermutlich war ich es, der sie 15 Jahre später zu entsorgen hatte. Weder Bruder noch Vater waren mir wohlgesonnen, wenn ich mich um die Verteidigung meines Bruders kümmern wollte. Daraus wurde auch nichts, eines meiner vergeblichen Projekte. Meine Bessere sah sich genötigt, ihre gut bezahlte Stelle als Abteilungsleiterin aufzugeben und erfolgreich um eine Abfindung zu kämpfen, da ihr neuer Chef ihr nicht gut gesonnen war. Ich unterstützte sie dabei, was mir den Vorwurf meiner Schwägerin einbrachte, ich wolle von dem Geld meiner Besseren leben. Dauerärger gab es mit unserer Vermieterin in Kalbach und am Auto ging auch etwas kaputt. Privat war ich in einen schwarzen String verliebt und den Rest habe ich vergessen.

 Nun stellt sich am Ende die Frage, muss ich das alles noch wissen? Sicher war das in vielerlei Hinsicht für mich ein bedeutendes Jahr. Man könnte sagen, wer seine Vergangenheit vergisst, der hat keine Wurzeln mehr und weiß nicht, warum er in der Gegenwart wie handelt. Doch Vieles ist auch unbewusst da und Leben heißt Veränderung. Unangenehme Dinge vergisst man zum Glück eher als angenehme.


Mittwoch, 1. März 2023

Platz

 Ein großer Flachbau im Industriegebiet, das nennt sich hier "Lieblingsplatz" für Hunde. Nix mit familiären Anschluss oder persönlicher Betreuung wie noch zu Schönecker Zeiten. Auch für Hunde ist das Leben in Lippe härter als gewohnt.