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Dienstag, 1. Mai 2012

2000 - XI

Der Teelöffel

Der Teelöffel ist traurig und das noch immer,
vom Tee in der Tasse hat er keinen Schimmer,
goldene Wellen wollte er rühren,
Zucker und Tee so zusammenführen,
sich schnell nach dem Eintauchen erhitzen
und über dem Tassenboden blitzen.
Der Teelöffel ist traurig und das noch immer,
Teetasse steht in einem anderen Zimmer,
keine Chance, sie nach außen zu entführen
und Tee oder Tasse irgendwie zu spüren.
Der Teelöffel beginnt unmerklich zu schwitzen
und bleibt in seinem Besteckkasten sitzen.
Da ist er wieder, der schreckliche Traum:
(Vom Kaffeemühlenmaschinengeruch
manchmal bekommt der Teelöffel Besuch.)
in jeder Zeitung steht nach dem Ende kaum:
der Teelöffel ist traurig und das noch immer,
versunken im Kaffee ist er, ganz ein Schlimmer.

Donnerstag, 29. März 2012

1999 - X

Aslema

Die Sandscheibe drehte sich in einem Spiegel des Meeres.
Sie tauchte auf und verwandelte sich in eine glasierte Tortenoberfläche.
Marzipancreme, bedeckt mit blauen und gelben Rändern, auf der grüne Zuckerpalmen ihr kurzes Dasein fristen.
Der Mann im schwarzen Anzug sagt, daß er den Tisch bis 19 Uhr reserviert,
oder auch nicht, und feiert weiter seine mediterran-arabische Männlichkeit, mehr Ober als -kellner eben.
Die Anzüge versammeln sich jeden Abend bei der Wacht am Buffet und über den Saal.
Die Herrschaft bleibt, auch wenn es am Strand tönt: Chef !
Der verschwindet im grünen Tang des Meeres, sanft vereinnahmend und pikend.
Natur ist das und kein kunstblau mit weißen Kunststoffschirmkontrasten.
Die Verpflegung ist gut.
Cola mit Sand, wieviel Dinar ?
Was gibt es zu kauen, außer einzelnen Halmen, die Gras nachahmen.
Schaukelnd im Meer, ein Schleier vor der Sonnenscheibe.
Die Erde ist was ?
Steinig: wieder eine Drehung, 1000 Jahre Oliven ohne Schütteln geerntet.
Ein weißer Streifen, wie Schuhe auf den Spitzen,
kein blaues Wasser oder gelber Sand,
alles hat sich verändert.

Freitag, 23. März 2012

1999 - VII

Abra.. ?

Abraxas schüttelt sein Gefieder
dunkle Schauer schwingend hernieder,
dabei ist doch dieses Federvieh
ein fetter Vogel und kein Genie.
Was will er voller Ahnung wissen,
ich lehne mich zurück ins Kissen,
schlummere halb und denke kaum,
spüre etwas, so zart wie Flaum.
Ein Luftzug streichelt mein Gesicht,
öffne die Augen, sehe noch nicht.
Was war das für eine Bewegung,
so unsichtbar und doch voll Regung.
Ähnliches habe ich nie gespürt,
als ob ein Engel Dich ganz verführt.
Dank der Inspiration,
sehe ich Abraxas schon,
wie er zum weißen Adler wird,
nicht müde und mir längst entschwirrt.

Mittwoch, 21. März 2012

1999 - V

Was ?

Geteiltes Huhn hat nichts zum tun,
geheilter Thun will gar nicht ruhn',
gebeiltes Teil mag seine Weil`',
geteiltes Heil hängt gern am Seil,
gestyltes Leid ist halbes Kleid,
geschrieben Seit' soll an die Leit',
gewickelt Vers rollt wie ein Laib,
gekrittelt schmollt der Zeitvertreib.
Faßt die Muße in der Bluse,
mußt' dann gleich zur großen Buße
.

Donnerstag, 16. Februar 2012

1980 - XXXV

Blauer Tag

Sieht nach blauem Himmel aus
oder nach einem blauen Tag,
der Rauch der Zigarette
ringelt den Sonntagshimmel,
ein Weg an einer langen Straße
führt den Spaziergänger
an Deine Tür,
mit braunen Augen in den Tag,
der blau scheint
in das Stilleben der
Kaffeetassen und Aschenbecher,
Brotreste in der Küche,
die Kühe im Stall bemerken es nicht,
der Himmel ist blau über dem Asphalt
und den kleinen Staubwolken,
die unsichtbar umher eilen
und irgendwo die Einkehr,
um sich die Zigarette zu drehen
und Kaffee zu trinken
und erst abends beim Bier
merkst Du und die Gestalten der Nacht:
es war ein blauer Tag.

Dienstag, 7. Februar 2012

1980 - XXIX

Held

Laß' uns einen Helden zeugen,
der nicht wie alle anderen, von Angst gepeinigt,
nach Herrschaft und Besitz strebt,
der die Menschen nicht braucht und sie befreit.
Er soll die Tugenden leben,
die Ideen erfüllen mit dem Leben, das ihnen sonst fehlt.
Einen Sinn sehen in der Ordnung,
die der Mensch braucht,
sich trotzdem widersetzen,
den Neid mißachten,
der Gerechtigkeit Maße setzen.
Ein Vernunftwesen mit quasi göttlicher Einsicht
in die Logik des Lebens.

Statt dessen feilte ich einen Stein,
der die Form eines stehenden Menschen
mit ausgebreiteten Armen zeigte.
Unser Traum lebt nicht, er lebe lange !

Sonntag, 15. Januar 2012

1980 - VIII

Unwissenheit

Eine Stelle der Labsal und Ruhe, ein großes Ziel.
Breite die Flügel aus und fliege, laß alles hinter Dir.
Alles oder Nichts ?
Kärgliche Versuche des Verstehens, Gespräche im Nebeneinander, die wie Luftballons zerplatzen, Eindrücke der Imagination. Weiter im Labyrinth, Mühsal heißt das Leben mit glatten und rauhen Flächen, der Geschickte kommt durch, behält die Bahn. Weiter !

Mittwoch, 14. Dezember 2011

Contestant

Nachdem ich ein paar Bilder geflickrt habe, tumblr ich weiter, um mir via Instagram einen zu twittern. Ich hätte aber auch mit dem Facebook ins Haus fallen können.
Kontakt mit meinen Kollegen habe ich kaum noch, bin einfach zu beschäftigt. Außer wenn ich gerade ein gebrauchtes Theraband um einen Schädel gelegt habe, um meine Halsmuskulatur zu dehnen. "Rücken fit" nennt sich so etwas. Dabei hat mein Rücken gar keine Chance gegen mein iPad (2 wohl gemerkt). Oder doch?
Da fragt mich neulich der tumblrbot vom tumblr, was mein liebster materieller Gegenstand sei. Das iPad ist mir nicht eingefallen, er war beleidigt, der Roboter.

Freitag, 25. November 2011

What to do with my iPad?

Es hat sich einfach in mein Leben eingeschlichen, es weckt mich morgens und zeigt mir lauter bunter Bilder auf dem Display. Die Schutzfolie hat erste Macken, dennoch sehe ich die mehr oder weniger gut gestalteten Icons meiner Apps zu deutlich. Es sind zu viele, das Wort „gratis“ hatte mich in seinen Bann geschlagen. Ich spiele nun Klavier, obwohl ich es nicht kann, schiebe Holzklötzchen in der Beginner-Ebene aus einem Raum. Ich drehe mein iPad um einem Skifahrer waghalsige Kopfübersprünge zu erlauben, die er meistens nicht überlebt oder um eine Mission in einem aussichtslosen Kampf gegen den Feind zu erledigen. Zeige ich meiner Frau das knisternde Kaminfeuer auf meinem Display, ernte ich nur ein Schulterzucken. Vieles dieser einfach kindlich gestalteten Spiele kann man allerdings auch geradewegs ins Feuer werfen, ins echte allerdings. Immer öfter überkommt mich die Versuchung, das iPad wie ein gelesenes Buch in die Tasche zu stecken. Wäre da nicht das Email-Signal, auf das ich geradezu süchtig reagiere. Es ist doch auch so einfach, das Abrufen geht doch schneller als das Anmelden beim Email-Provider. Irgendwann werde ich mein Kennwort vergessen haben. Aber dann ist wahrscheinlich auch der Rest meines Hirns mit nutzlosen Anleitungen verkleistert. Auf der Jagd nach kostenlosen Apps werde ich versehentlich mit einem Klick in die Kostenfalle geraten sein. Vermutlich habe ich mir dann einen Fisch fürs Aquarium gekauft oder eine Zeitung am Hals, die ich gar nicht haben wollte.
Auch ein Facebook-Account wird bald der meinige sein.
Die bunte sich drehende Bilderwelt und die flinken Finger haben nämlich längst eine ausweglose Symbiose gebildet.
Grenzen gibt es dabei schon, sowohl die technischen aus auch die inhaltlichen. Bilder und Videos kann ich nicht mit meinem PC austauschen, ich muss sie senden. Musik geht nur über iTunes. Die beiden dazugehörigen Icons würde ich gern löschen, geht aber nicht. Im Internet surfen macht nur mit dem Safaribrowser Sinn, die anderen sind zu eingeschränkt. Da lassen sich Seiten, die Cookies verlangen nicht aufrufen, die Einstellungen sind aber nicht veränderbar.
Niemanden scheint es zu stören, weil Apple ja einfach so schön aussieht und so toll ist.
Gern würde ich die ein- oder andere Beschränkung per Software knacken, aber die gibt es sicher nicht im App-Store. So und nun  werde ich noch ein kleines Hohelied auf Apple singen, mit der Aufnahme mache ich mich dann in Twitter oder bei Facebook unsterblich.    

Donnerstag, 15. September 2011

2001 - III

Frei sein, Dir Augenblicke zu schenken.
Freiheit, daran nicht nur zu denken.

Mittwoch, 14. September 2011

2001 - II

Sachte Nacht, gelacht,
lachte sacht,
dachte Nacht, gelacht,
lachte, dacht’.
Wachte, Nacht, gedacht,
dachte, wacht'.

Mittwoch, 31. August 2011

1999 - V


Die Flügel des Drachens, sie schwingen und singen
das Lied der einsamen Zeit.
Auch das ist ein Traum, so weit. 

Montag, 15. August 2011

1997 - XI


Die Melodie ist immer dieselbe,
nur die Instrumente sind unterschiedlich,
sagte er zu ihr.
Sie lächelte und zog ihr kurzes Kleid über den nackten Po.
So spielen sie immer weiter
Auf ein- und derselben Leiter
In Formen der Phantasie,
befreit im Kopf wie nie. –

Mittwoch, 24. November 2010

Euphorie unter Palmen

und über einen neuen Blog, der hier demnächst meine bisherige Homepage zeitgemäß ersetzen soll.