Donnerstag, 18. Juli 2013

Ringgeist - Bauch

Manche Dinge haben noch immer ihre Gültigkeit, gerade das aktuelle Sommerwetter zeigt wieder sehr frauliche Seiten. Am 9.9.2004 heißt es dazu: 

Neulich las ich, das islamische Frauen es nicht verstehen, dass Kopftuch oder/und Verschleierung als frauenfeindliche Diskriminierung im Westen gesehen werden. Die Verkleidung der körperlichen Reize galt ursprünglich als Privileg der besser gestellten Frauen in der frühen muslimischen Gesellschaft. Im Gegensatz dazu wird die körperbetonte Kleidung der westlichen Frauen als diskriminierend gesehen.
In der Tat sehe  ich auch, das Frauen vielfach nur als gutaussehende Lächlerin mit Hang zu leicht debilen Arbeiten in der Männergesellschaft einen Platz haben. Das ist nicht meine Meinung.
Ich muss aber nur in eine Bankenkantine gehen. Da sehe ich die kahl geschorenen, uniformierten Kerle in schwarzen Anzügen, selbst im Sommer, und daneben die Kolleginnen ohne Strümpfe in figurbetonter Sommerkleidung. Viele, vor allem junge Frauen, haben offenbar den Zwang, sich zu exponieren. Soviel Babyspeck aus Bauch und wenn Mann Pech hat, Hintern, hat Mann garnicht verdient. Dazu noch die tollen Arschgeweihe, äh Tätowierungen, die täglich aus der Hose rutschen. Die Reizüberflutung nimmt zu. Da wird mir nicht mehr warm. So ein Frauenhintern ist kalt, weil er aus Fett besteht und schlecht durchblutet ist. Ich werde noch ein bisschen weiter lesen.

Mittwoch, 17. Juli 2013

Der Kopte


Wer ist wir, möchte man fragen. Ich weiß es nicht. Es handelt sich ja um einen Traum, da wird nichts erklärt. 
Ein Wir, wo jeder Einzelne für sich ist und doch nicht allein. Ein gutes Gefühl eben.

Wie alle kannten uns und trafen uns auf dieser Reise wieder. Eine Wochenendfahrt, Anlass war das Treffen mit dem Kopten. Er strahlte eine unglaubliche Freundlichkeit und Herzlichkeit aus, war letztlich aber immer nur er selbst. Ein dunkelhäutiger, grauhaariger Mann, schlank und mit einem kleinen Bart.
Die Umgebung war moslemisch geprägt, dennoch sollten wir einen christlichen Gottesdienst besuchen, der eher einer Jubelveranstaltung glich. Das Lachen und Singen steckte uns alle irgendwie an. Innerlich war ich dennoch sehr verblüfft über mich selbst, denn eigentlich war ich nur einer  Einladung gefolgt, seiner.
Bei der Messe sahen wir ihn nicht. Nachts sehe ich einen Träger mit einem kleinen Sarg auf dem Kopf in der Dunkelheit laufen. Nahezu unerkannt.
Am nächsten Tag erfahren wir es: er war gestorben und hatte uns zu sich gerufen, ohne lange mit uns zu verweilen.
Freiheit, die ich meine, so ging es mir durch meinen Kopf. Und zum ersten Mal versuchte ich, die Melodie dazu zu singen.

Dienstag, 16. Juli 2013

Ringgeist - Zug


Weiter geht die Fahrt in die Vergangenheit. Die Gegenwart ist ja nur der Moment und wird von vielen nicht wahrgenommen und die Zukunft ist immer anders , als man denkt oder manchmal leider genau so.
Am 7.9.2004 (der Beitrag erreichte mit 159 Zugriffen Platz 20 der Top 25, im digitalen Nichts werden ihm 3-6 Maschinenzugriffe gewiss sein) bemerkte ich:

Fährt die zum Bahnhof? fragt mich ein älterer Mann in der U-Bahn-Station. Ich sage einfach nur ja. Eine andere U-Bahn als diese fährt garnicht ab, es ist die Endstation. Er guckt mich so ungläubig an, dass ich selbst schon ins Zweifeln gerate. Es geht gar nicht anders, sage ich gerade noch und steige ein. Der Mann auch, setzt sich zu einer Dame und fängt ein Gespräch an darüber, ob es nun zum Bahnhof geht oder nicht. Wären jetzt andere Leute zugegen gewesen, die hätten sich garantiert eingemischt und geantwortet. Das ist nämlich immer so, wenn mich jemand was fragt. Besser wäre es für mich, überhaupt nicht zu antworten, aber dann wäre ich unhöflich. Hinter mir auf der Rolltreppe steht jemand, der nur geht, wenn ich gehe. Eine gewisse Vorbildfunktion habe ich doch noch. Eine Dame sagte einmal zu mir, ich benutze Sie als Deckung. Also bin ich auch noch nützlich.
Die grundlegenden Eigenschaften von Leuten scheinen zu sein: da sein, wenn sie nicht gebraucht werden, unauffällig beobachten und Vorteil nehmen, wo es geht. Desweiteren die direkte Anrede nur im Notfall suchen und das Ergebnis mehrmals absichern. Im Wissen um das eigene Handeln, kann man ja auch nur so den Zug nach Nirgendwo besteigen.

Freitag, 12. Juli 2013

Ringgeist - Schöne "Neue Welt"

Gedanken, die man einmal hatte, muss man nicht immer wieder äußern. Ich mache eine Ausnahme, da sich manches nicht ändert, vor allem nicht in Deutschland.
Am 6.9.2004 schrieb ich:

Wir leben in einer Zeit ohne absolute moralische Werte, alle Hemmungen früherer Zeiten fallen. Die Rechte, die die Leute haben, nehmen sie nicht wahr. Sie gehen einfach nicht zur Wahl. So kommt es, dass sich unser Land in einen CDU-Staat verwandelt und es regt im Grunde keinen auf. Die SPD müsste die Regierung verlassen, weil sie diese Arbeit nicht tun kann. Aber der Machterhalt ist auch hier einfach wichtiger als der Respekt vor dem Wählerwillen. Die Partei fürchtet anscheinend alles, nur nicht den Verlust ihrer eigenen Wähler.

Donnerstag, 11. Juli 2013

Ringgeist - Schule

Und weiter gehen meine unendlichen Bemühungen, dass digitale Nichts zu entschrotten.
So schrieb ich am 3.9.2004 über ein universelles Thema:

Schrecklich ist der Gedanke, dass Kinder in einer Schule von Bewaffneten festgehalten werden und dass sie möglicherweise umgebracht werden. Der Mensch ist eine der größten Fehlkonstruktionen der Schöpfung. Wer je das Denken des Menschen entwickelte, der hat völlig vergessen, dass er biologischen Zwängen unterworfen ist und seine Beschränkungen nicht erkennt. Allein der Gedanke daran, es sei gerechtfertigt, Menschenleben zu vernichten, um einen heiligen Krieg zu führen, spricht für die Unzulänglichkeit menschlicher Erkenntnis. Dieselben Gefühle, die hier Vater des Gedanken sind, bergen die Sehnsucht nach einem Paradies in sich. Ein Paradies, dass wir nur auf dieser Welt finden, denn dazu sind wir berufen: Erfahrungen zu machen. Die Sucht einem Propheten zu folgen, der angeblich göttliche Erkenntnisse besitzt, ist ein hilfloser Versuch, die Existenz eines Gottes zu beweisen.
Sollte es ein Paradies außerhalb unseres Daseins geben, sind wir nicht ermächtigt, es nach eigenem Willen zu betreten.
Es gibt keine universelle Antwort.


Mittwoch, 10. Juli 2013

Traum 1007 .42


Manchmal sagt mein Unterbewusstsein einfach mal: ich sag’ jetzt was anderes.
So auch heute. Ich glaube also am Flughafen zu stehen, der merkwürdigerweise mehr wie ein ehrwürdiger Bahnhof aussieht. Es ist London, jedenfalls eine englische Stadt.
Während ich oft irgendwelche Dokumente suche, die ich natürlich vorbereitet in der Tasche trage, was ich aber eben oft vergesse, trifft mich das Fehlen eines Gepäckstücks ganz unverhofft. Ein grüner Koffer ist nicht da und ohne ihn kann ich nicht abreisen.
Nachdem ich einen Irrlauf durch das Gebäude hingelegt habe, wird es mir klar. Ich kann die Stadt heute nicht verlassen. Ich muss suchen, wo war ich gewesen?
Wieder beginnt ein Herumrennen. Dass ich Züge verpasse oder mit ihnen in die falsche  Richtung fahre, habe ich im Traum oft genug erlebt. Zuletzt wollte ich einen irregulär verlassen, musste dann aber feststellen, dass ich gerade dabei war, aus dem Bett zu springen, um die vermeintlich tiefer gelegene Straße zu erreichen.
Nun aber habe ich keinen Plan, keine Ahnung und kein System, ich weiß einfach nicht, wo der Koffer abgeblieben sein könnte. Während ich durch die Straßen streife, die Bebauung merkwürdig melancholisch wird, bemerke ich, dass ich seit geraumer Zeit einen Begleiter habe. Einen zähen Typen, den ich mit meiner Ignoranz nicht abschütteln kann. Es scheint ihn nicht zu stören, dass ich keinen Plan habe.
Wir werden übernachten müssen, irgendwann, wenn der Abend fort schreitet. Und so kommt es, dass wir spät am Abend in einem kleinen Zimmer zusammen auf dem Bett liegen. Von Sex, bringe ich heraus, habe ich die Schnauze voll. Worauf er entgegnet, ob ich glauben würde, er sei mir deswegen gefolgt. Er ist so ein Typ, vor dem ich Angst haben könnte, wenn er nicht so vertrauensvoll daher käme. Er greift nicht in meine Handlungen ein, aber scheint sie vorher zu sehen. Diese Penetranz riecht irgendwie nach Düsseldorf.
Die Nacht verbringen wir beide angezogen auf dem Bett, ich in tiefster Bewusstlosigkeit. Zum ersten Mal seit Beginn des letzten Tages habe ich den grünen Koffer vergessen.
Vielleicht, so bemerkt er am nächsten Morgen verschmitzt, sind in dem Koffer Erinnerungen drin, die Du mit nach hause nehmen willst.
Wir jedenfalls gelangen nicht unbedingt geraden Weges in ein sehr gemütliches Lokal mit dem Ambiente einer Kneipe, in der man auch Tee trinken kann. Alles wirkt sehr historisch ohne übertrieben danach zu schreien. Eine dunkelhaarige Frau wartet hinter dem Tresen auf eine Bestellung. Ich schaue sie nicht allzu genau an, sie ist sympathisch. Während ich noch überlege, wie ich eine möglichst direkte Kommunikation mit meinem Schulenglisch zustande bringe, fällt mir die besondere Gestaltung der Ausstattung auf. Das hier ist eine bekannte Künstlerin, so werde ich aufgeklärt.
Nach ein paar Worten Englisch nach dem Motto „Tee wäre gut“, redet sie deutsch mit mir, was mich ausgesprochen erleichtert.
Wie üblich kann ich längeren Konversationen nicht ohne Abschweife folgen. Zwar bin ich geschmeichelt, dass sie so viel und lange mit mir redet, aber ich entdecke in einer Ecke einen säuberlich aufgestapelten Haufen Koffer und ungefähr mittig liegt mein grüner Koffer. Heute kann ich nach hause fahren, denke ich.
Es ist ihr neuestes Kunstwerk, sagt meine Begleitung, Du hast es ja schon entdeckt.

Samstag, 6. Juli 2013

Ringgeist - Athene


Am 30.8.2004 ein Fazit zu Olympia in Athen:
dieser Beitrag erreichte die Top-25 auf Platz 4 mit 193 Zugriffen.
Im digitalen Nichts sind jetzt 4-6 Maschinenzugriffe möglich.

Endlich ist der Spuk vorbei oder hat jemand den olympischen Geist gesehen? Mit einer reichlichen Prise Chauvinismus klangen die Spiele aus und ich finde dafür haben sich die Griechen wirklich zurecht richtig verschuldet. Ansonsten war es, wie es immer ist: wir Deutschen wurden fleißig verschaukelt oder konnten unsere Leistung nicht bringen. Dafür jubelten uns unsere absolut tollen Fernsehreporter zwei Wochen lang die Hucke voll, nicht ohne die Unterteilung gut und schlecht vorzunehmen, bezogen auf die Leistung unserer Sportler. Insbesondere beim ZDF wird es wohl schon gefeiert, wenn man auf Sendung ist. Jeder Sender braucht eine eigene Melodie, jeder sein dusseliges Gewinnspiel. Es war wirklich alles so wie gehabt.

Jedes Sportfest ist ehrlicher als Olympia. Da bezahlt der Veranstalter einen Preis und die Zuschauer kriegen eine Show. Kein taktisches Rumgeplänkel und keine vergebliche Suche nach einem Mythos. Dafür ist die Moderne zu modern.