Donnerstag, 21. Dezember 2023

Kann das weg?

Während ich in meine schmale Aktentasche schaue, um zu sehen, was ich noch an Material zu verkaufen oder verwerten dabei habe, verläuft mir meine Zeit davon. Alte Zeichnungen von mir und alte gesammelte Dokumente warten darauf, gezeigt zu werden. 
Manches ist Kunst, anderes eher Geschichte. Dazwischen finde ich eine Karteikarte, die von einem kleinen Mädchen mit einem Herz versehen worden war. 
Eigentlich dachte ich, dass etwas von meinen Sachen sich antiquarisch verkaufen ließe. Aber selbst ein paar eiserne Kreuze aus dem beiden Weltkriegen lohnen nicht den Weg.
Die haben genauso wenig Wert wie gesammelte gedruckte Blätter oder Poster, die man bei Gelegenheit an Orten oder anlässlich von Veranstaltungen gekauft hat.
Auf dem Weg wird mir klar, warum wenige Menschen sich von Dingen rechtzeitig trennen. Die Wenigen  wollen
von ihrer Realität des Lebens nichts mehr wissen. Manchmal findet man Sätze in Büchern, deren Aufheben nicht notwendig sind, wenn sein Inhalt im Gehirn seinen Platz gefunden hat.
"Jahre gleiten dahin wie einsame Blätter auf einem Strom, werden mitgezogen in die Tiefen der Unendlichkeit, in die Vergessenheit. Alle gleichen sie sich, nichts ändert sich … Scheinbar nichts …"
Aus: "1944 - Der letzte Schuss: Bis zur Hölle und zurück" von Sibylle Baillon 
Nur diese Erkenntnis findet eine Veränderung.
So gleite ich wieder auf meinem Traumweg und lasse Ramsch hinter mir wie unbekannte Erinnerungen an Personen und weihnachtliche Gefühlsduseleien.








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