Samstag, 20. Mai 2023

Lost

Leben heisst langsam sterben.
Mein Gehirn hat die freundliche Angewohnheit, mir immer, wenn ich im Stress bin, eine Melodie ins Ohr zu geben, die ich dann nicht mehr vergesse in der nächsten Zeit. Zur Zeit ist das vor allem die Textzeile unseres ESC-Krachers "Blood and Glitter, we're so happy we could die." Bisher war in meinem Kopf nur der Nazi-Slogan "Blut und Ehre" bekannt. Das aber haben die vielen europäischen Zuschauer und sonstige Fachleute sicher nicht gewusst und für "Lord of the Lost" trotzdem keine Punkte gegeben. "Lost" ist allerdings nicht nur ein gutes Stichwort für alle kommenden deutschen ESC-Beiträge, sondern für unser Land. Denn der verantwortliche Sender ndr hat bereits verlauten lassen, dass man mit Spass dabei bleiben will, auch weil man von einer kreativen deutschen Musikszene träumt. Leider äffen wir aber seit Jahren dem Trend hinterher. Zudem begreift auch niemand, dass martialisches Gebrüll unter der Regenbogenflagge im roten Kostüm wenig glaubhaft ist und die Englisch-Singerei nicht hilft. Ein Pokal für den letzten Platz wäre übrigens schön. Aber: 473000 € aus GEZ-Zwangsgeldern, die kann man für einen Startplatz mit Garantie auf schlechte Plazierungen schon mal raushauen,
da gehen woanders ganz andere Gelder über den Tisch.
"Slawa Ukrajini), auch übersetzt als Ehre der Ukraine."
Das aktuelle Motto vielleicht für ein Lied im nächsten Jahr.


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