Ein Jahr Erfahrung liegt nun hinter mir als Benutzer des
iPad2. Ein Jahr, in dem ich das mir immer schwerer scheinende Teil treu und
brav in meiner Tasche herum trage. Das Auspacken unterwegs ist mir eigentlich
schon zuviel Aufwand. Vorwand für die Anschaffung des iPads war ein
Zeitungsabo. Doch ich muss bis heute feststellen, dass mich das unerschöpfliche
Angebot an Apps bis heute davon abhält, meine Zeitung wirklich zu lesen. Die
"App des Tages" beginnt mich mehr zu interessieren als die redaktionellen
Inhalte der Zeitung. Als Zeitungstext nehme ich das Gelesene ohnehin nicht war.
Und meine Zeit und Energie droht im gleichen Verhältnis abzunehmen wie die
Lebensdauer des Akku im iPad.
Passives Genießen und leider auch der Überfluss an
abschaltbaren Push-Mitteilungen scheinen zum Credo der App-Welt zu gehören.
Doch was ist nun eigentlich das iPad: als Telefon zu
unhandlich, als Laptop zu eingeschränkt ist es eher ein mobiles Surfgerät mit
Emailempfang und eine Spielekonsole. Wobei die meisten Spiele nur eingeschränkte
grafische Optionen offenbaren.
Nicht zu übersehen sind die mangelhaften Möglichkeiten der
Synchronisation mit einem herkömmlichen Windows-PC oder Laptop. So lädt das
iPad nicht seinen Akku, wenn es nicht mit einem Apple-PC oder -Laptop verbunden
ist.
Und obwohl ich iTunes lästigerweise immer brav auch auf
meinem Laptop aktualisiere, synchronisiert sich längst nicht alles.
Aber zurück zum Zeitungsabo: sollte ich weider eines wollen,
dann nur in gedruckter Form. Nicht wegen der Druckerschwärze, aber wegen der
Ruhe, die ich dann beim Zeitungslesen habe werde. Lesen statt Laden, das ist
meine Zukunft.
Fazit: das Inseldenken von Apple ist out. Dem etwas etwas
größeren Touchscreenhandy mit einer vernünftigen Kamera und der Anbindung an
alle gängigen Systeme gehört die Zukunft. Wer aktiv arbeiten will, der kommt um
einen PC oder Laptop mit Drucker sowieso nicht herum.