Mittwoch, 6. Juli 2011

John Grisham – The Confession

Der Spannungsbogen dieses Buches ist gewaltig. Nur soviel kann daher guten Gewissens vorab verraten werden: ein unschuldiger schwarzer junger Baseballspieler namens Donté Drumm wird in der texanischen Kleinstadt Sloane wegen Mordes an der weißen Cheerleaderin Nicole Yarber vor Gericht gestellt. Deren Leiche wird zwar nie gefunden und das Geständnis des Angeklagten  unter rechtswidrigen Umständen erpresst, das stört aber das Gericht nicht im Geringsten.
Schließlich müssen Recht und Gesetz obsiegen und soviel Möglichkeiten gibt es in Sloane nicht, sich als Hüter dieser Ordnung zu bewähren. Und wenn sich die untersuchende Richterin und der Polizeichef kennen, dann funktioniert die Zusammenarbeit noch besser. Alle weißen Schöffen des Gerichts schicken den schwarzen Donté Drumm in die Todeszelle, dabei hätten schon die Verhörprotokolle mit all den widersprüchlichen Aussagen Dontés zum Tatgeschehen Anlass für ernste Zweifel geboten.
Donté jedenfalls sitzt in verschiedenen Todeszellen und durchlebt verschiedene Phasen seiner Isolation. Derweil kämpft der Anwalt Robbie Flak unermüdlich darum, die Falschaussage eines ehemaligen Freundes von Nicole Yarber zu belegen. Ein Kampf gegen die Zeit beginnt zudem, als der eigentliche Mörder, inzwischen unheilbar krank, aus der Haft entlassen wird und den Ausgang während seiner Zeit in einem Bewährungsheim nutzt, um einem
lutheranischem Pastor in Kansas sein Geständnis scheibchenweise anzuvertrauen, nicht ohne dessen attraktive Frau anzuhimmeln. Travis Boyette will einmal in seinem Leben die Wahrheit sagen und mit dem Fall abschließen. Schließlich, so sagt er, habe er Nicole geliebt. Er ist ein verurteilter Serienvergewaltiger, ein Mann, der seinen Trieb nie zügeln konnte und der Gewalt am eigenen Leib erfahren hat.
Dem Pastor aber schlägt die Stunde des Gewissens, er bricht das Gesetz und fährt Boyette nach Texas, um die Hinrichtung eines Unschuldigen zu verhindern.
Das Buch ist ein glänzendes Plädoyer gegen die Todesstrafe und es zeigt gleichzeitig, wie weit die Rassengleichheit in den U.S.A. ist. Jon Grisham nutzt durchaus bekannte Klischees, scheut sich aber nicht, seine Charaktere und Protagonisten mal mehr, mal weniger mit Licht und Schatten zu versehen. Zwar gibt es Gute und Böse, aber wer am Ende gewinnt, ist fast nicht zu sagen. Das Travis Boyette am Ende gar nicht todkrank ist und erst bei einem erneuten Versuch, eine Frau zu entführen und zu vergewaltigen, festgenommen wird, irritiert durchaus und lässt an Travis’ edlem Motiv zum Geständnis zweifeln.  
Die Hoffnung erhält zum Schluss einen Stich und manches erscheint als Wahrheit sehr bitter.       


1994 - I

Träumte von einem Urlaub in Amerika in einem Hotel, wo gebaut wurde. Es hatte 8 Stockwerke, Ruth blieb unten. Ich suchte ein Zimmer und fuhr mit dem Aufzug und fand nicht wieder zurück zu ihr. Der Aufzug hatte Milchglasscheiben und war eng. Er fuhr nur hoch statt herunter. Da ich Ruth unten zurück gelassen hatte, wollte ich zu Fuß herunter gehen, das ging aber nicht, weil oben noch gebaut wurde. Von oben hatte man einen schönen Blick auf eine bergige Nachbarinsel. Auf der Höhe war dort eine große Kathedrale zu sehen. –

Dienstag, 5. Juli 2011

1993 - IV

Frank Zappa ist gestorben. Mein Vater ein einsamer Mann. Er experimentiert mit der Pocketkamera herum, um seinen Weihnachtsbaum aufzunehmen. –

Montag, 4. Juli 2011

1993 - III

Heute Nacht gingen die Dinos durch die Stadt. Ich sah sie auf den Dächern wie kleine Geckos. Die Erde bebte unter den Hammerschlägen. Die Leute waren in Aufregung und wussten nicht wohin. Ich überlegte in irgendeinen Keller zu gehen. Schon bogen sind Wände und rollten sich Räume auf. Ich kam in ein größeres Haus und drängte mich an alten Damen vorbei. Im Keller ein großes Schwimmbad mit Kronleuchtern. Dann erwachte ich um vier Uhr morgens auf und wusste nicht, ob die Dinos noch kommen oder nicht. –

Sonntag, 3. Juli 2011

1993 - II

Ein Mädchen setzt sich mir gegenüber auf die Sitzbank in der U-Bahn. Sie hat blaue Augen, ist groß und langhaarig, dunkelblond. Neben ihr am Fenster eine kurzhaarige Rotgefärbte mit Einheitsgesicht. Das Mädchen trägt eine Lederjacke mit „USA“-Aufschrift am Ärmel und schaut bei der Haltestelle auf ein Plakat an der Wand. Die Kurzhaarige guckt hinterher. Ich muss unwillkürlich ein Grinsen unterdrücken. Das Mädchen will lachen. Die Kurzhaarige ist verwirrt. Die ganze Zeit bis zur nächsten Station können wir, das Mädchen und ich, uns das lachen nicht verkneifen, indem wir verhalten grinsen. Sie zieht die Mundwinkel nach oben, ich schaue verlegen umher aus Angst, jeden Moment loszuprusten. Eine ältere Frau zwingt uns, unsere Beine seitwärts zu stellen. Sie bleibt unsicher stehen, sortiert Schirm und Taschen. Wir brechen in ein inneres Gelächter aus, die Frau erwidert es unwissend und nimmt endlich neben mir am Fenster Platz. Als wir an der U-Bahn-Station halten, wiederholt sich die Szene mit dem Plakat, sodass das Mädchen und ich uns wieder neu verkneifen müssen. Die kurzhaarige Rote ist wieder konsterniert und bleibt maskiert.
Ich schaue das Mädchen an, will irgendetwas sagen, wie: lustig, was?
In Kalbach steigt sie auch aus. Ich sehe ihre schlanke Gestalt von hinten.

Samstag, 2. Juli 2011

1993 - I

Einmal sah ich etwas Schwarzes in der Wohnzimmertür. Ich ging darauf zu und als ich es erreichte, hörte ich ein leises Knurren, dann war ich wach. Ein anderes Mal war ich in der Gewalt irgendwelcher Mächte, die mich zwangen, draußen in den Wolken zu stehen. Dann sah ich irgendwelche roten Gerinnsel, vermutlich lag mein Arm auf meinen Augen. Zur Ruhe kam ich gestern nicht mehr.

Freitag, 1. Juli 2011

1992 - III

Das Leben ist wie eine Triebfeder, die sich bis zum Ende immer selbst neue Energie gibt. –