Mittwoch, 29. November 2017

Der Schreiber

Ein nackter Mann wird gefoltert. Er hat schwere, aber nicht tödliche, Verletzungen. Wenn er die Folter überlebt, ist er frei. Ich sitze an einem Tisch in der Nähe, über eine Karte gebeugt.
Der Mann kriecht zu mir, er bittet mich um Hilfe. Ich studiere die Karte und frage ihn beiläufig, ob ich an seiner Situation schuld bin. Er verneint, also kann ich ihm nicht helfen.

Mittwoch, 22. November 2017

Ich bin

Man nannte mich Papa zu einer Zeit,
doch nun ist der Weg sehr weit.
Viele Uhrzeiten sind vergangen
und zählbare Worte sie klangen
erst nach Heimat und dann nach Vergessen.
Für Zwei war eine Strecke bemessen.
In Unfreiheit kannte man sich,
in Freiheit entscheide ich.

Montag, 13. November 2017

Sünde

Was liegt herrlich dämpfend im herbstlichen Laub?
Der Kot meines Hundes, zerfällt nicht zu Staub.
Wer wird hier zum Kotbeutel greifen,
wo etwas Natur will langsam reifen?

Freitag, 10. November 2017

On my way

Open my eyes in the shade
to see a new day and wait.
Looking out for a brighter day,
to find out
my glimmering way.

Mittwoch, 8. November 2017

Wenn man nicht mehr weiter weiß: Arbeitsladen

Neulich im Workshop: die Frage: wovor Deutsche Angst haben. Die richtige Antwort kam nicht vor.
Vor dem Workshop sollten sie.
Dort werden Menschen ausgepresst und gezwungen, ihre geistigen Ergüsse auf Zetteln an eine Wand zu pinnen.
Als ich den Teilnehmern eines Workshops sage, dass es ja wie in der Schule zu gehe und man keine Freiheit der Gedanken habe, erwiderten sie, nein, so sei das nicht. Die eigenen Gedanken seien aufgenommen worden.
Allerdings nur die, nach denen gefragt wurde. Es ist den meisten also gar nicht bewusst, dass der Veranstalter des Workshops die Gedanken lenkt und in Formen presst.
Um manche Meinungen zu erzeugen, wird auf Statistiken und Datenmaterial zurück gegriffen, deren Quellen nicht immer identifizierbar sind und manchmal schlichtweg veraltet.
So habe ich es erlebt, dass sich der Veranstalter auf Zahlen von 2009 bzw. 2010 bezieht, obwohl wir das Jahr 2017 schreiben. 
Es wäre schön, wenn sich die Erkenntnis durchsetzen könnte, dass Menschen auch ohne Moderation von außen erst mal die eigene Vernunft sprechen lassen.
Das würde Kosten sparen, allerdings zulasten der "Beratungsindustrie".