Direkt zum Hauptbereich

Posts

Ringgeist - Brauche ich jedes Mal ein Thema? - Fisch

Man soll mir nichts über die Freuden des Alters erzählen. Ich vergesse viel, manchmal auch das Bloggen, von anderen schönen Dingen mal ganz abgesehen. Ich erinnere mich an meinen Körper, er gehört mir, den muss ich mir immer an sehen. Da sehe ich nun eine unablässig wachsende Fettschicht, die ihn umhüllt. Das Gemeine ist, nur ich sehe das. Da mein Kopf sehr groß geraten ist und der Oberkörper sehr lang, denken immer nach alle anderen Menschen, sie müssten mich mit Süßigkeiten eindecken. Da begebe ich mich gern in die Rückschau, die heute gleich zwei Beträge umfasst. Aufmerksame Leser dieses Blogs werden wissen, warum ich das mache. Während Weltraumschrott nämlich von selbst auf unsere Köpfe fällt und angenehmerweise meist vorher verglüht, muss man den Schrott im Internet selbst beseitigen, da er sonst bis zum Ableben des Providers stehen bleibt. Die wenigsten Menschen spüren diese Pflicht allerdings wirklich. Ich aber eröffne diesen wertvollen Beiträgen eine weitere und neue Zukunft im...

Ringgeist - Biggi

Im Internet befindet sich, ähnlich wie im Weltraum, immer mehr nicht mehr benutztes Material. Nun trage ich meinen winzigen Teil zum Aufräumen bei, in dem ich zumindest mal einen von mir nicht mehr gepflegten Blog lösche. Der Nachwelt seien einige beschauliche Einträge erhalten. 18.8.2004 Heute hat mir Biggi geschrieben, ich hätte einen geilen Hintern, bzw. sie hat das Wort "Arsch" benutzt. Ob mich das stolz macht? Klar, Anerkennung kann jeder Mensch am frühen Morgen gebrauchen. Was weiß ich, ob ich für neue Projekte noch zu gebrauchen bin und wenn ja, für wie lange. Damit meine ich natürlich berufliche Projekte. Also mache ich eben meine eigenen, privaten, die bleiben mir wenigstens. Kommentar: Frauen können also doch klare Ansagen machen. (Die von meiner Frau verdränge ich meist.) Fragt sich, woher Biggi so genau Bescheid wusste und wer sie überhaupt war. Der Beitrag jedenfalls schaffte es nicht in die Top 25 (aus 500) der meist gelesenen Beiträge.

Schöne Grüße

Wenn Blicke töten könnten, dann wäre ich wohl schon lange tot. Neulich sah mich ein Kollege völlig untergoren an, ohne den Mund zum passenden Gruß zu öffnen. Mit Verwunderung stelle ich fest, wie viele Menschen, die ich zeilweise schon seit Jahrzehnten kenne, wortlos an mir vorbei rauschen. Irgend etwas mache ich wohl falsch oder alles ist richtig. Mittlerweile überlege ich mir selbst schon, ob ich grüße und lasse meinerseits den Schnabel oft zu. Grüßen hat hierzulande ja etwas statusmäßiges, Status und Respekt muss man sich erarbeiten oder die berufliche Position resp. das Geschäft nötigt einen zur Höflichkeit und damit auch zum Grüßen. Ich weiß nur eins: kein Gruß ist mir im Zweifelsfall lieber als ein falscher.

Krank

Um mit Herrn Herrndorf zu sprechen, ich bin nicht so der Experte im Kranksein. da war ich noch nie so gut drin. aber. Ab und zu muss ich mal, zum Arzt, meine ich. Der sieht ganz nett aus und begrüßt mich so, als wenn er freundlich wäre. Untersucht mich und hat es gleich, was mir schwer imponiert. Ich stehe nämlich total auf Leute, die einen sicheren Eindruck machen, auch wenn das nur gespielt ist. es beruhigt eben. Ein Jahr bis anderthalb würde das dauern, sagt er, so als müsse mir das alles nichts ausmachen. Jetzt soll ich erst mal einen Monat lang ein Medikament nehmen. Das gibt es als Pulver oder als Tablette. Vier Mal am Tag, aber das schafft eigentlich Keiner. Regelmäßig wären drei Mal am Tag genug. Mir ist es eigentlich egal wie oft, lästig ist es allemal. Ich bin nämlich geschulter Medikamenteneinnehmer, das kann er aber nicht wissen. Dann komme ich nach einem Monat wieder, sage ich, seine Sicherheit in mir aufsaugend. So machen wir das, meint er. Ich frage sicherheitshalber noc...

The Dream of the Celt

Roger Casement wird in Irland in der Nähe von Dublin als  Sohn eines protestantischen Vaters und einer katholischen Mutter geboren. Die Mutter lässt ihren Sohn heimlich katholisch taufen und stirbt, als Roger 10 Jahre alt ist. Der strenge Vater hat in der Armee des britischen Empire gedient, bricht aber nach dem Tod seiner Frau völlig zusammen. Roger wächst von da an bei seinem Onkel in der Provinz Ulster auf.  Nicht vergessen hat er die für ihn faszinierenden Schilderungen seines Vaters über dessen Auslandseinsätze. Nach dem Ende seiner Schulausbildung nimmt er auch aufgrund verwandtschaftlicher Beziehungen eine Stelle in Liverpool bei einer Schiffsfirma an.  Schon dort beobachtet er die Schiffsbewegungen zwischen den Kolonien und England. Er erweist sich als ein introvertierter junger gewissenhafter Mann, der einen Traum hat: nach Afrika zu reisen.  So schafft er es, als britischer Konsul im Französischen Kongo zu arbeiten. 1903, mittlerweile im Freistaat Kongo auf...

Ein Lied

Amüsant fand ich den Bericht eines amerikanischen Offiziers, der die deutschen Soldaten in einem Gefangenenlager dabei beobachtete, wie sie ihre Wege im Gleichschritt und teilweise unter Ansingen von Liedern absolvierten. Dies sei zur Aufrechterhaltung der Disziplin der Truppe erforderlich, so begründeten dies deutsche Offiziere. Letztlich wurde es von den Amerikanern dann untersagt. Auch in Russland hatte ja auch in aussichtslosen Lagen noch immer eine Hierarchie bestanden, wo sich ein paar Versprengte deutsche Soldaten zusammen fanden. Das verhinderte dann oftmals flexible Entscheidungen und führte entsprechend in die Gefangenschaft oder gar den Tod. Dass man dem Gegner kund tat und zwar durch laute Gesänge, dass man nach Hause wolle, hat dabei aber auch nicht wirklich geholfen.  Ähnlich gut organisiert sind wir bei der Platzsuche. So wird in den Berichten der flüchtenden Zivilbevölkerung immer wieder davon gesprochen, dass man einen guten Platz gefunden habe, sei es im Zug, im W...

Alles verloren

Im Laufe des Lebens verlierst Du alle Menschen, die Dir einmal etwas bedeutet haben, früher oder später. Menschen, die Dir was gelehrt haben, die Dir eine Chance gaben oder die Du einfach ein bisschen zu viel geliebt hast. Das alles war mit tiefem Innern Hoffen und Bangen verbunden, hatte was mit Mühe zu tun und mit Glück, wenn etwas klappte, mit tiefer Trauer, wenn was schief ging.  Getreu der Ideologie der Siebziger, Wissen ist Macht, solltest Du also was gelernt haben.  Man soll sich nicht binden, aber wer ist man? Ohne Bindung ist ein Mensch aber nichts. Dein Wissen und die Erfahrung nutzen der Seele nichts. Das Leben geht weiter. Heute lernt man sich zuhause am PC kennen. Da unterhalten sich User, die Profile lesen und nach Bildern beurteilen, wer der andere am Ende der Leitung ist. Das Leben im eigentlichen Sinne ist vorbei, es folgt der Abspann und manchmal fehlt auch der wie im modernen Fernsehfilm.  Und wenn Du einen Menschen in dieses Kino mitnehmen kannst, dann...