Um mit Herrn Herrndorf zu sprechen, ich bin nicht so der Experte im Kranksein. da war ich noch nie so gut drin. aber. Ab und zu muss ich mal, zum Arzt, meine ich. Der sieht ganz nett aus und begrüßt mich so, als wenn er freundlich wäre. Untersucht mich und hat es gleich, was mir schwer imponiert. Ich stehe nämlich total auf Leute, die einen sicheren Eindruck machen, auch wenn das nur gespielt ist. es beruhigt eben. Ein Jahr bis anderthalb würde das dauern, sagt er, so als müsse mir das alles nichts ausmachen. Jetzt soll ich erst mal einen Monat lang ein Medikament nehmen. Das gibt es als Pulver oder als Tablette. Vier Mal am Tag, aber das schafft eigentlich Keiner. Regelmäßig wären drei Mal am Tag genug. Mir ist es eigentlich egal wie oft, lästig ist es allemal. Ich bin nämlich geschulter Medikamenteneinnehmer, das kann er aber nicht wissen. Dann komme ich nach einem Monat wieder, sage ich, seine Sicherheit in mir aufsaugend. So machen wir das, meint er. Ich frage sicherheitshalber noch mal nach, wie "meine Krankheit" nun heißt, schließlich hat er sie ja nicht. Er schreibt es mir auf einen Zettel, falls ich googeln will.
Sehr praktisch, ich beschließe den Zettel wie ein Gebetsbuch zu hüten und beginne gleich, als ich wieder vorm PC sitze, danach zu suchen. In einem Monat, das ist klar, werde ich bei dem größten Experten für meine Krankheit sitzen, einem Professor. Denn es gibt viel mehr Medikamente, die man bei einer Krankheit nehmen kann und sollten nicht jede Menge Blutbilder gemacht werden. Vitamine, Vitamine und die richtige Strategie..
Wozu sollte ich denn meine ganzen Strategiespiele gemacht haben, wenn er mir hinterher alles über den Haufen wirft, der Herr Doktor? Ist es denn nicht in einem Monat viel zu spät?
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