Direkt zum Hauptbereich

Ringgeist - Der schwarze Mantel

Der Mantel der Geschichte ist in Deutschland sicher schwarz und er war es auch am 2.9.2009.

Schwarz ist sie, die Farbe der Anarchie und leider auch die der CDU. Und begehrenswert ist ein schwarzer Mantel ganz offensichtlich sowohl für den Rotling als auch das Grüngemüse. Da gerät das blaugelbe Haupt dieser dunklen Gestalt schon ins Grübeln, auch wenn es tönt: wir wachsen! Wachsen tut auch die Unabhängigkeit der Politiker vom Wählerwillen. Da wollen die Grünen nicht mit links und die SPD mag keine linken Ministerpräsidenten. Weiter so, möchte man sagen, der schwarze Mantel kriegt noch mehr rote und grüne Flecken. Dafür nehmen die Verursacher den Verlust an Stammwählern gern in Kauf: Dabei-Sein. Die SPD machte vor, wie es geht. Man wird kleiner, feiner und das Zünglein an der Waage. Freilich hat der Mantel weiter seine schwarze Farbe. So schwarz, das die Hälfte der Wähler ihn gar nicht mehr sieht. Aber besser ist es, gar nichts zu sehen, sonst sähe man am Ende noch das, was unsere Politiker zu sehen meinen: sie sind alle Wahlsieger. Das stimmt leider, sie stehen oben.

Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

MyLife 2006 - 2011

Auf dem Weg  Als frisch gebackene Wohnungseigentümer fühlten wir uns wie befreit. Über der ganzen Wohnanlage lag eine gewisse Euphorie. Gespräche zwischen den neuen Nachbarn fanden fast überall statt. Der Weg zum Müll und zurück kostete oft sehr viel Zeit in der Kennenlernphase. Schon bei der ersten Eigentümerversammlung stellte sich ein Eigentümer für die Hausmeisterdienste zur Verfügung und Ruth ließ sich in den Wohnungseigentümerbeirat wählen. Nachdem wir zu Anfang mit den Nachbarn unter uns ein freundliches Verhältnis hatten, immerhin wurde uns sogar Hilfe bei elektrischen Installationen seitens des Mannes angeboten, kam es bald zu Dissonanzen. Die Frau des Hauses war auch im Beirat, der aus drei Personen bestand, und nutzte ihre Position, um ihrer Reklamation vermeintlicher Geräusche in den Heizkörpern mehr Gewicht zu verleihen. Mehrfach wurde nach den Ursachen geforscht, letztlich ein Gutachter bestellt. Warum die Reklamation so hartnäckig betrieben wurde, das lässt Spekulationen

2000 - X

Eine Brise Der Wunsch nach Veränderung überzog ihn wie eine leichte Brise die Oberfläche eines tiefen Sees. Zu bestimmten Zeiten kritzelte er Telefonnummern auf Papier, begann, Informationen zu sammeln, neue Ordner anzulegen, Seiten zu beschriften und zu verwerfen. Anrufe erledigen, Aufträge ausführen und dann. Fühlte er diese Unruhe, auf der er sich zurücklehnen konnte. Keine schlechte Stimmung, kein passives Unwohlsein. Der See ist tief und die Oberflächenbewegungen richten nicht viel an. So etwas wie Brandung entsteht, aber entwickelt sich nicht. Schön anzusehen, wie das Wasser sich kräuselt und dennoch den Blick in die Tiefe nicht versperrt. Da leben Fische, die den Weg nie nach oben finden. Irgendwann hört die Bewegung auf, die Aufzeichnungen werden nicht genutzt, die Telefonnummern vernichtet. Es war kein schlechter Wind, doch eher ein Lüftchen.

Platz

Ein großer Flachbau im Industriegebiet, das nennt sich hier "Lieblingsplatz" für Hunde. Nix mit familiären Anschluss oder persönlicher Betreuung wie noch zu Schönecker Zeiten. Auch für Hunde ist das Leben in Lippe härter als gewohnt.